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Jubiläen im Jahr 2006

Städtejubiläen

Hallo,

ich möchte daran erinnern, dass auch Städte Jubiläen feiern.

Ich denke da insbesondere an die sächsische Landeshauptstadt Dresden, die sich aus einer slawischen Siedlung (Drazdany) entwickelte und vor 800 Jahren ihr Stadtrecht erhielt. Insbesondere unter der Herrschaft von Kurfürst Friedrich August I., vorwiegend bekannt unter dem Namen August der Starke, entwickelte sich Dresden zu Beginn des 18. Jahrhunderts zu einem führenden europäischen Kunst- und Kulturzentrum. Wegen der zahlreichen Prachtbauten und Kunstsammlungen wird Dresden auch als "Elbflorenz" bezeichnet: Zwinger, Frauenkirche, Grünes Gewölbe, Gemäldegalerie etc.

Vermutlich bekannt: Johann Friedrich Böttger entdeckte 1709 in seinem Labor im Gewölbe der Dresdner Jungfernbastei, der späteren Brühl'schen Terrasse, das Verfahren zur Herstellung des (europäischen) Porzellans.

Gruss
Hartmut
 
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Heute zur Abwechslung nur ganz kurz:

"Städte" ist ein gutes Stichwort, Hartmut. Gestern las ich Greifswald. Kenne die Stadt zwar nicht, aber von C.D. Friedrich ist sie mir ein Begriff. Also dachte ich zur späten Stunde, etwas Nachhilfe könnte nicht schaden. Eine schöne Stadt. Die Klosterruine gefällt mir z.B., und auch der Marktplatz, aber was mir am meisten gefallen hat :trommel:

Wolfgang Koeppen 1906 - 1996, Schriftsteller, Autor und Literatur-, Theater- und Filmkritiker.

Wäre vielleicht wieder "ein Fall für Marianne", ich kann leider zu ihm sonst kein Wort sagen.

Einen schönen Tag wünscht

:clown3:
 
Céline schrieb:
Gestern las ich Greifswald. Kenne die Stadt zwar nicht, aber von C.D. Friedrich ist sie mir ein Begriff. Also dachte ich zur späten Stunde, etwas Nachhilfe könnte nicht schaden. Eine schöne Stadt. Die Klosterruine gefällt mir z.B., und auch der Marktplatz, aber was mir am meisten gefallen hat :trommel:

Wolfgang Koeppen 1906 - 1996, Schriftsteller, Autor und Literatur-, Theater- und Filmkritiker.

Hallo Céline,

ja, Greifswald, die ehemalige Hansestadt, ist eine schöne Stadt. Ich kenne sie gut, da meine Tochter dort lebt. Die Ruine des Klosters Eldena hängt bei mir als Poster. Zu Wolfgang Koeppen kann ich leider nichts beitragen. Hoffen wir also auf Marianne.

Aufgrund Deines Hinweises habe ich nun aber noch eine schönes Jubiläum gefunden:

Die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald wird 550 Jahre alt!

Die Alma Mater Gryphiswaldensis wurde am 17.10.1456 mit päpstlicher Erlaubnis gegründet und zählt gewiss zu den ältesten Universitäten Europas.

Um aber wieder den Bogen zur Jubiläumsstadt Dresden zu spannen: Caspar David Friedrich, der Pionier der romantischen Malerei, wurde zwar in Greifswald geboren (5.9.1774), arbeitete jedoch ab 1798 in Dresden, wo er am 7.5.1840 auch starb.

In Dresden gibt es im sog. "Kügelgen-Haus" das Museum zur Frühromantik. Dort findet man Zeugnisse des Wirkens von C.-D. Friedrich und seiner Zeitgenossen (Kügelgen, Körner, Kleist, Carus, ...). Vor vielen Jahren, es war wohl anlässlich seines 200. Geburtstages, hatte ich eine Ausstellung seines Gesamtwerkes in der Dresdener Gemäldegalerie Neue Meister besucht. Seine Bilder sind von grosser Symbolkraft und haben mich stark beeindruckt.

Gruss
Hartmut
 
Hans Bethe

Hallo,

erst jetzt ist mir aufgefallen, dass ein bedeutender theoretischer Physiker in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag hätte feiern können:

Hans Bethe, geboren am 2. Juli 1906 in Strasbourg, Alsace, gestorben am 6. März 2005.

Sein wichtigster Beitrag zur Forschung, für den er 1967 den Nobelpreis für Physik erhielt, war die Aufklärung der Energieproduktion im Innern der Sterne. Bethe identifizierte einen Zyklus thermonuklearer Reaktionen, bei dem Wasserstoffkerne unter Anwesenheit von Stickstoff, Kohlenstoff und Sauerstoff als Katalysatoren zu Heliumkernen verschmelzen.

Bethe arbeitete auch am "Manhattan Project" (Bau der amerikanischen Atombombe) mit.

Gruss
Hartmut
 
Hartmut schrieb:
Hallo,

erst jetzt ist mir aufgefallen, dass ein bedeutender theoretischer Physiker in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag hätte feiern können:

Hans Bethe,

Ja,danke Hartmut, daß Du daran gedacht hast.

Bethe soll auch in der QED großes geleistet haben, aber da kenne ich micht so aus.

Bemerkenswert ist, daß 1937/38 es noch möglich war, daß so wichtige themen wie die energieerzeugung der Sterne von zwei Wissenschaftlern unabhängig voneinander bearbeitet wurden (Bethe und Weizsäcker). Geheim wurden diese Dinge ja erst im Verlauf des Krieges.
Bethe hat dann an der Atombombe mit gebastelt,die Nazis haben die Bedeutung der thematik zum Glück unterschätzt (auch wegen der Vernebelungstaktik Heisenbergs), so daß die Gruppe der deutschen Atomphysiker, zu der auch Weizsäcker zählte, nicht mehr zum Zuge kam.

meint Claus

zu ergänzen wäre noch, daß in der Sonne nur 1,6% der Energie durch den Bethe-Weizsäcker-Zyklus erzeugt werden, weil die Temperatur im Sonneninnern zu gering ist .
In schwereren und kurzlebigen Sternen läuft die Fusion vorwiegend nach diesem Zyklus ab.
 
Zuletzt bearbeitet:
J. C. Maxwell

Hallo,

man stösst doch immer wieder auf neue Jubiläen. Freue mich, euch wieder mal einen Physiker zu präsentieren:

James Clerk Maxwell, ein schottischer Physiker, wurde vor 175 Jahren geboren.

War es vielleicht Schicksal, dass er in dem Jahr geboren wurde (1831), als Michael Faraday die elektromagnetische Induktion entdeckte?
Maxwell formulierte nämlich 30 Jahre später (1861) die berühmten Maxwellschen Gleichungen der Elektrodynamik, seine wohl grösste wissenschaftliche Leistung. Aus diesen Gleichungen folgte u.a. die Existenz elektromagnetischer Wellen, die sich auch im Vakuum ausbreiten können. Deren Geschwindigkeit komme, so Maxwell, der Lichtgeschwindigkeit sehr nahe.
Erst im Jahre 1888 gelang es dem deutschen Physiker Heinrich Hertz, die Existenz elektromagnetischer Wellen experimentell zu bestätigen.

Die Vorhersage von Dingen, die man noch nicht kennt, die aber existieren müssen, ist eine besonders beeindruckende Leistung menschlichen Geistes.

Maxwell hat auch auf anderen Gebieten der Physik Bahnbrechendes geleistet. So entwickelte er unabhängig von Ludwig Boltzmann (dessen 100. Todestag sich heuer jährt) die kinetische Gastheorie, eine molekular-statistische Theorie der Wärme.

Fällt euch zu Maxwell noch mehr ein?

fragt
Hartmut
 
Fällt euch zu Maxwell noch mehr ein?
Da fällt mir der
„Maxwellsche Dämon“
ein, der in mikroskopische Abläufe ordnend eingreift und dem Zufall ein sChnippchen schlägt.

Er sitzt zum Beispiel an einer kleinen Öffnung in der Trennwand zweier ursprünglich gleich temperierter Behälter und läßt in der einen Richtung nur die schnellen, in der anderen Richtung nur die langsamen Teilchen durch und macht so die eine Hälfte des Gefäßes kälter, die andere Hälfte wärmer.

Feine Sache, nicht?
Wenn ich den für mich dienstbar machen könnte, brauchte ich kein Öl für die Heizung und keinen Strom für den Kühlschrank mehr.

meint Claus :)
 
Liebe Freunde!

Erlaubt mir, bitte, noch einige Namen zu diesem sehr interessanten Thread zu zufügen. Das sind meistens die Namen, die zu einer Kategorie gehören, die hier noch nicht - glaube ich - erwähnt wurde: die Filmkunst.

Da ich die Todestage nicht mag, aber ich liebe die Geburtstage, hier ist eine Liste der Künstler, die alle im Jahre 1906 in den angezeigten Ortschaften geboren wurden:

Wolfgang Staudte, Saarbrücken (Die Mörder sind unter uns, 1945)
Billy Wilder, Sucha - Österreich-Ungarn (Some like it hot, 1959)
Otto Preminger, Wien (Angel Face, 1952)
Klaus Mann, München, Sohn von Thomas Mann (Paisà, 1946, Drehbuch)
Wolf Albach-Retty, Wien, Vater von Romy Schneider
Alice Treff, Berlin
Lucy Englisch, Baden, Österreich
Camilla Spira, Hamburg
Imperio Argentina, Buenos Aires (ach, die Andalusischen Nächte, 1938).

Und dann die Künstler - Filmregisseure, die nicht aus den deutschsprachigen Gebieten stammen:

Roberto Rossellini, Roma, città aperta, 1945
Luchino Visconti, Der Tod in Venedig, 1971
John Huston, The Maltese Falcon, 1941
Carol Reed, Der dritte Mann, 1949.

Und dann... soll man den 100.Geburtstag der drei Folgenden feiern?

Aristotle Onassis
Leonid Brezhnev
und Primo Carnera, der Boxer!

Liebe Grüße an alle (absolument alle)
Euer beau.becir
 
beau.becir schrieb:
Erlaubt mir, bitte, noch einige Namen zu diesem sehr interessanten Thread zu zufügen. Das sind meistens die Namen, die zu einer Kategorie gehören, die hier noch nicht - glaube ich - erwähnt wurde: die Filmkunst.

Da ich die Todestage nicht mag, aber ich liebe die Geburtstage, hier ist eine Liste der Künstler, die alle im Jahre 1906 in den angezeigten Ortschaften geboren wurden:

Hallo beau.becir,

eine tolle Recherche, die Du da präsentiert hast! Und Du hast eine bislang kaum angesprochene Kategorie in unser Blickfeld gerückt, die Filmkünstler. Danke!

Die Namen der meisten Künstler/Regisseure und ihre Filme kenne ich. Besonders schätze ich die Filme von Wolfgang Staudte, der sich u.a. um die Aufarbeitung eines düsteren Kapitels deutscher Vergangenheit verdient gemacht hat. Aber auch Filme wie "Der dritte Mann" sind mir gegenwärtig, wenn ich ab und zu den Musiktitel "Harry Lime" höre.

Ich habe im vergangenen Jahr (50. Todestag von Thomas Mann) das Gemeinschaftsgrab der Familie Thomas Mann in Kilchberg bei Zürich besucht. Klaus Mann, ein Sohn von Thomas Mann, ist offenbar als Einziges der Mann-Kinder nicht dort begraben. Aber Todestage (und wahrscheinlich auch Friedhöfe) magst Du ja nicht.

Nostalgische Grüsse von
Hartmut
 
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Leiber (ja, lieber) Hartmut!

Es freut mich, daß mein Beitrag Dich gefreut hat. Und ich freue mich, daß Du Wolfgang Staudte schätzst - ich habe die große Freude, ihn persönlich kennengelernt zu haben. Ich war ein Figurant (Statist?) in seinem Film Herrenpartie, den er in Montenegro gedreht hat. Ein großer Künstler, ein wunderbarer Mensch! Ich habe mehrmals vergebens versucht, die Kopie von diesem Film zu finden.

Was Klaus Mann betrifft, habe ich gelesen, daß er im Alter von 43 Jahren Selbsmord in Cannes (Südfrankreich) begangen hat. Wahrscheinlich ist er dort begraben.

Ich wünsche Dir einen recht guten Tag in Deiner schönen Schweiz!

beau.becir
 
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