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Ist passiver Konsum das Übel und Verhinderung der Kreativität?

AW: Ist passiver Konsum das Übel und Verhinderung der Kreativität?

Und das ist dann wenigstens ein kleiner Trost dafür, daß soviele Idioten auf dieser Welt an Machtpositionen sitzen - gem. dem Naturgesetz (auch bekannt als "Peter-Prinzip"), daß ein jeder solange aufsteigt, bis er die Stufe seiner maximalen Inkompetenz erreicht hat.

Lieber redbaron

dein Satz ist wie ein Trumpf-As im Talon.
Ja, man muss sich anderweitig Trost suchen, weil es doch so viele Menschen in Machtpositionen gibt, wo sie dann die Stufe der maximalen Inkompetenz zum Besten geben.
Aber um sich von dieser Inkompetenz abzunabeln und auf Besseres umzuschwenken, ist es durchaus unangebracht zu sagen: "Ja, wir bräuchten zu diesem Zweck so ein wenig einen künstlichen Krieg." Oh nein, das wäre auch keine richtige Kompetenz, das ist ja auch wieder inkompetent.

Ich meine das so: Im politischen und sozialen Bereich braucht es sachliche politische und soziale Gespräche - so wie mir das im Abschnitt zuvor bei fluuu und kathi angenehm auffiel, bis..ja doch wieder irgendwo ein Gedanke in ein schwarzes Loch davon flog.
Das heißt: Wenn ich geistige Gesichtpunkte hereinnehmen will, dann sollte angededutet oder klar sein, dass man spirituelle und geistige Ansätze anstreben und betreten will. Man kann ruhig sagen, es wäre sinnvoll, spirituell geistige Überlegungen ins Leben hereinzunehmen - aber um Gottes Willen nicht einmal gedanklich mit ein wenig Krieg machen, um zu diesen Überlegungen hin zu führen.

Wisst ihr, welche Konfussion da entsteht? Ein kleiner Blick in die Geschichte und man sieht, was heraus gekommen ist oder was in der Gegenwart im kunfusen Mischmasch von Religion und Politik vor sich geht. Immer wieder: Gotteskrieg, Errichtung eines Gottesstaates, Vernichtung des Bösen usw. usf.
Also, da halte ich die Bereiche auseinander und meine, das ist nicht so schlecht.
Liebe Grüße - reinwiel
 
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leistungsdruck gehört dazu...um überwunden zu werden

Hallo kathi,

empfindest Du diesen Leistungsdruck als Übel aller Unmenschlichkeiten?
Kann schon sein, als Selbstständiger bin ich jedoch in dieser Mühle nicht drin. Die Leistung die von mir gefordert wird lege ich ausschließlich selbst fest. Das kann auch zur Überforderung führen, der eigene Ehrgeiz, da ist es gut die Techniken des Müßigganges zu beherrschen.
Leistung und Energie ist ja nichts schlechtes, ein Motor des Lebens, im Krieg war zunächst fast alles zerstört und der Wiederaufbau brauchte viel freiwilliges Engagement.
Durch Hilfe von außen wurde daraus ein Wirtschaftswunder mit Wohlstand, da fing die Passivität an, die Nachkriegsgeneration hatte endlich einen materiellen Besitz und konnte reichlich konsumieren ohne viel tun zu müssen. Die mühsame Kreativität war nicht mehr notwendig.
Diese Einstellung hält sich bis heute, wenn ein Bedürfnis aufkommt wird es ganz schnell mit Konsum befriedigt, der Wohlstand macht es möglich.
Das dabei jedoch ganz grundlegende menschliche Neigungen, Empfindungen und Gefühle verkümmern liegt auf der Hand.
Jetzt mal gesponnen: Wir bräuchten eine künstliche Nachkriegszeit um da einen Ausgleich herzustellen und eine Besinnung auf innere Empfindungen und ein Gespür für das Selbst zu ermöglichen.
Die Finanzkrise geht etwas in diese Richtung aber der Kapitalismus lässt so schnell nicht locker und ruft die Bevölkerung mit Rabatten auf mehr zu Konsumieren um den Umsatz zu steigern z.B. Autos
Noch soll passives Konsumieren das Allheilmittel darstellen, es wird nicht so bleiben.

gruß fluuu

hallo fluuu,
komme erst jetzt wieder dazu, weiter zu antworten....

ich finde den leistungsdruck AUF DIE DAUER als übel.
der mensch wird allmählich zu einer art abgestumpftem roboter....überspitzt ausgedrückt.

insgesamt - also für eine ganze gesellschaft gesehen - oder bei noch weiterem blickwinkel: für die menschheit als solche gesehen - gehört dieser DRUCK aber zur entwicklung dazu.
auch bei jedem einzelnen ist das so......aus meiner sicht ist das ein phänomen, welches der mensch in seinem leben erfahren, erleiden, erlösen und letztlich integrieren soll.

der druck ist also im grunde dazu da, dem menschen (oder einer menschengruppe) bei einer entwicklung zu unterstützen, er zeigt etwas auf, das bei fortführung zum "platzen" führt...und dem abhilfe geschaffen werden soll.
als erstmaßnahme zur abhilfe reagiert der mensch (oder die menschengruppe) mit enspannung (= passivität).
das pendel schlägt also in die andere richtung, aber auch dies wird auf die spitze getrieben.
zu viel passivität führt wieder ins ungleichgewicht, wieder baut sich druck auf ( diesmal innerer druck), bis er wieder kippt....
dann geht es von vorne wieder los.....bis sich alles in einer stimmigen harmonie einpendeln kann.

so ungefähr sehe ich diese art der entwicklung.
sie gilt für einen einzelnen menschen ebenso wie für eine menschengruppe.

die menschheit an sich und eine gesellschaft als solche macht ihre eigenen erfahrungen und ihre eigenen entwicklungen.
und der einzelne mensch befindet sich als individuum mit seiner eigenen entwicklung in dieser größeren gruppe...und als solches macht er/sie die eigenen individuellen erfahrungen, die manchmal mit der größeren gruppe komform gehen - oder aber auch NICHT.

so also meine etwas komplizierte antwort auf deine obige frage....ich hoffe, sie kommt einigermaßen verständlich rüber.

persönlich und konkret ausgedrückt seh ich es so:

der vorhandene leistungsdruck und die daraus resultierende derzeitige flucht in die passive gemütlichkeit und den konsumrausch sind auswirkungen, die gesellschaftlich gesehen ihren sinn und ihre berechtigung haben.
ich jedoch als einzelne person gehe mit diesem verhalten nicht konform: ich habe schon erkannt, dass mir die reine passivität nicht wirklich behagt...dass ich mich auch selbst ausdrücken und verwirklichen will, soll und muss.
und dass mir dabei ein dauernder druck von außen hinderlich ist.

und ich nehme diesen vorgang auch bei unseren kindern und dem leidigen schul-thema wahr.

doch unsere gesellschaft scheint offenbar noch nicht so weit zu sein.
sie muss noch mehr zwischen freizeit und druck der arbeit/schule splitten....und einmal zur totalen passivität des konsumwahns tendieren - und dann wieder zum ausquetschen des einzelnen wie bei einer zitrone.

da schwingt das pendel mAn sehr weit hin und her - von einer lebbaren harmonie der beiden pole noch weit entfernt.
einer lebbaren harmonie der beiden pole, so wie ich sie in meinem eigenen leben anstrebe.

doch ich vertraue darauf, dass jede gesellschaft sich weiterentwickelt - aus ihren schwierigkeiten lernt und neue formen des lebens kreiert.
und diese werden in einiger zeit sicher anders ausschauen als jetzt. da bin ich mir sicher.

liebe grüße
kathi
 
AW: Ist passiver Konsum das Übel und Verhinderung der Kreativität?

Ist passiver Konsum das Übel und Verhinderung der Kreativität?


So war die Frage.

Ist passiver Konsum das Übel und Verhinderung der Kreativität?

Dass das so ist, leuchtet glaube ich, jedem ein; nur - es gibt im Staat kein Entrinnen, wer sich nicht fügt, eingliedert und unterordnet, verliert den sozialen Anspruch in der Gesellschaft; es ist eine Entscheidungsfrage, was mir persönlich was wert ist, denn ein namhafter Aegyptologe meinte:

DER STAAT IST EIN MONSTER DAS ALLES FRISST
(von Jan Assmann)

- vor allem unsere Menschlichkeit, Konsum ist vom Kapital(ismus) nicht zu trennen, solange für den Mehrwert (seien es Abgaben, oder der Zins, Zinseszins, für welchen Zweck auch immer) produziert wird und nicht für den Bedarf (K. Marx) dreht sich diese Spirale bis zum Kollaps (Wirtschaftskrise mit Folgekriegen), das wiederholt sich zyklisch, bis der Klobus nicht mehr bewohnbar ist.

K. M.
 
DER STAAT IST EIN MONSTER DAS ALLES FRISST
(von Jan Assmann)
ja, und vor der menschlichkeit frisst er noch unsere kinder.
und wir merken´s nicht einmal.
weil wir für ihn fleißig arbeiten....um nicht ungut aufzufallen....um ja dazugehören zu können, zum volk des staates.

dafür werden wir dann mit einem guten fernsehprogramm belohnt (brot und spiele, das wussten schon die römer, und vor ihnen sicher auch noch die ägypter...): z.b. mit gottschalk am samstag abend auf mehreren kanälen. :zunge3:

nun gut, dies ist jetzt etwas sehr plakativ ausgedrückt.
aber der kern stimmt nun mal.

liebe grüße
kathi
 
AW: Ist passiver Konsum das Übel und Verhinderung der Kreativität?

Meiner Meinung nach ist passiver Konsum nicht die Verhinderung von Kreativität, sondern die Folge von Kreativlosigkeit.

Daß Kreativität nicht zum festen Bestandteil unseres Lebens wird hat u.a. seinen Ursprung im Anspruch an das Ergebnis von künstlerischer Betätigung. Auch in diesem Bereich ist der Leistungsdruck enorm.

Es fängt schon an, daß man der jungen Frau, die ne Jacke für ihr Kind strickt oder in späteren Jahren einen Töpferkurs belegt, abspricht, überhaupt kreativ tätig zu sein.

Viel schlimmere Auswirkungen haben aber, so glaube ich, vernichtende Kritiken von ersten Schreibversuchen, der immer drohende Urteilsspruch: KITSCH, und insgesamt mangelnde Sensibilität im Umgang mit Kunstwerken bereits beginnend in der Schule.
Mehr Vorsicht, Interesse für statt Beurteiung von Kunst, könnten einen Beitrag leisten, der Kreativität mehr Raum zu geben und irgendwann den passiven Konsum überflüssig zu machen.
 
gegenseitige unterstützung tut nicht nur gut: sie tut auch not.

hallo kaawi,
da geb ich dir vollkommen recht.

ich hatte im gymnasium in "bildnerischer erziehung" ofmals ´ne 2 oder 3.
meinen natürlichen neigungen im umgang mit der malerei wurde in keinster weise unterstützung angeboten.

stattdessen wurden wir zum abmalen des "farbenkreises" und anderen unkreativen tätigkeiten gezwungen.
dasselbe auch im musikunterricht.

zu hause durfte ich nicht nähen oder häkeln oder stricken. alles wurde als "blöde kneiflerei!" abgetan.

stattdessen wurde ich angehalten, blöde zahnformeln von tigern und lateinvokal zu stucken.

alles ein grund, dass ich nach beendigung so schnell wie möglich aus der schule flüchtete.
und mich erst langsam wieder dem musischen bereich zuwenden konnte.
von einem studium keine rede: da wäre das schrecknis nur noch weiter gegangen.

meinem sohn geht´s heute ähnlich: nur er hatte gottseidank die möglichkeit zum schulwechsel sowie die rückendeckung von seinen eltern. da schaut die sache schon weit harmloser aus.

und wir denkende und intelligente menschen haben aber noch immer viel zu wenig aus alldem gelernt: wir motzen an den kreativen werken anderer herum - statt sie bei ihrem tun anzuspornen und zu unterstützen.

ohne rücksicht auf deren werdegang und psychischen zustand. (fluuu, mit diesen worten meine ich auch DICH.)

da wird dann so manches samenkorn im keim erstickt.....
statt dass wir einander aufrichteten!
...auch wenn es nur über INTERNET ist.

ich glaube, wir sollten lernen, anders mit der kreativität unserer mitmenschen umzugehen.
ehrlichkeit ja - aber die frage ist: in welcher art wird sie mitgeteilt.

in wirklichkeit sind wir doch alle "verletzte kinder", die sich langsam aufrichten wollen.

liebe grüße
kathi
 
AW: Ist passiver Konsum das Übel und Verhinderung der Kreativität?

ja, und vor der menschlichkeit frisst er noch unsere kinder.
und wir merken´s nicht einmal.
weil wir für ihn fleißig arbeiten....um nicht ungut aufzufallen....um ja dazugehören zu können, zum volk des staates.

dafür werden wir dann mit einem guten fernsehprogramm belohnt (brot und spiele, das wussten schon die römer, und vor ihnen sicher auch noch die ägypter...): z.b. mit gottschalk am samstag abend auf mehreren kanälen. :zunge3:

nun gut, dies ist jetzt etwas sehr plakativ ausgedrückt.
aber der kern stimmt nun mal.

liebe grüße
kathi

Ja Kathi, wie recht Du hast, das Monster Staat frisst alles, Dich als Mutter und Mensch, sowie Deine Beziehung zu Deinen Kindern, denn zukünftige Rekruten der Wertschöpfung, Lohnsklaven, das lässt man sich eben nicht entgehen. Für die Aufkeilung unter den Menschen, auch der Familien, lässt man sich was einfallen.

Es gibt Rechenbeispiele, wie viel eine "intakte" zu einer "zerbrochen Familie" im Staat bringt, da liegt die "zerbrochene Familie weit vorne; durch Scheidung Zweitwohnsitz, Scheidungsanwalt, Kosten, Gerichte, Sachverständiger, psychologische Beratung, Kinderbetreuung, 2. und 3. Auto, auch in den Hausalten alles doppelt und dreifach, und und und ......... (mehr Umsatz im Staatshaushalt)

Wenn sich die Bürger nicht fügen, dann kommen die Höllenhunde, die Medien und zermürben die Menschen.

Ich meinte mal zynisch:

EIN GESUNDER STAAT BRAUCHT KAPUTTE FAMILIEN

Liebe Grüße
Kultus Maximus
 
AW: Ist passiver Konsum das Übel und Verhinderung der Kreativität?

Ich kann Dir gut folgen, Kaawi!

Sehr interessant wär allerdings die Frage, ob
die Weltwirtschaft ganz ohne die bisherigen
weit verbreiteten Gewouhnheiten des Güterverbrauchs
noch funtkionieren würde. Wie sieht die Wirtschaftswelt
aus, wenn wir nur noch "aktiv konsumieren" und/oder
schöpferisch arbeiten/leben?

Wie man Kinder künstlerisch kreativ werden
l ä s s t, ist ein weiterer hochinteressanter
Bereich dieses Themas. Völlig frei gewähren
lassen!?

Übrigens: Ich weiß nicht, ob frau/man den Staat,
die Bürokratie, Parteien und/oder Politiker für
unser Konsumverhalten (voll) zur Verantwortung
ziehen könnte? - Das ist auch eher eine rhetorische
Frage ...

meint
Reinhard70
 
AW: Ist passiver Konsum das Übel und Verhinderung der Kreativität?

für mich geht´s darum, dass der einzelne mensche erkennt, dass er/sie selbst EIN TEIL DES STAATES ist!

und dass er/sie somit rechte hat, und wünsche äußern darf.
und auch sich einbringen.

dass es aufhört, sich von den anderen immer nur beurteilen und fertig machen zu lassen.
dass der eigene selbstwert gehoben wird.
dass die uns umgebende gesellschaft (der staat) nicht mehr machen kann, was er will - sonder dass wir als einzelne individuen dazu kommen, das zu machen, was wir wollen.

und dass wir unseren kinder dazu verhelfen, dies in einem weit größeren rahmen als bisher möglich, zu verwirklichen.

und dazu müssen wir erstmal erkennen, wie sehr wir uns von der beurteilung durch andere abhängig gemacht haben. und wie sehr damit die "anderen" unseren selbstwert bestimmen können.

und dann geht es darum, uns aus dieser krux zu befreien. indem wir aufhören, uns NUR an den anderen zu messen und über sie zu definieren.

jeder mensch ist ein ganz eigenes individuum.
mit eigenen talenten und bedürfnissen.
mit einer eigenen geschichte und eigenen visionen.

statt den/die anderen auszugrenzen, sollten wir uns vielmehr gegenseitg fördern und zusammenschließen.
das würde eine änderung bringen und auch den allmächtigen "staat" in ein völlig neues licht rücken.
 
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AW: Ist passiver Konsum das Übel und Verhinderung der Kreativität?

Liebste Kathi: :kuss1: für alles, was du gerade geschrieben hast.

Ich brauch immer ein bißchen länger, um mich mitzuteilen, kommt aber noch!

Kaawi :blume1:
 
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