Timirjasevez
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AW: Ist Multikulti tot?
Ich rede von dem politisch-moralischen Schaden, der angerichtet wird, wenn Personen wie Thilo Sarrazin, um den momentan bekanntesten zu nennen, den Standpunkt"Einmal Migrant - immer Migrant! Bis ins letzte Glied!" aufgreifen und zu "Einmal Kanake - immer Kanake! Bis ins letzte Glied!" mutieren lassen, weil sie zugern den Ahnenpaß wiederhätten.Schon richtig. Aber willst Du nicht verstehen?
Cem Özdemir, McAllister & Co. sind keine alten, keine frischen, garkeine Einwanderer bzw. Migranten. Sie sind Deutsche, zumindest McAllister auch noch zur Häfte ethnischer Deutscher, aber eben hier geborene, authochtone Deutsche mit aktiven und passivem Wahlrecht. Eben weil sie Deutsche im Sinne des GG sind.
Es geht konkret um die namens- und personenbezogenen Zusammenhänge, die Du hergestellt hast. Die waren eben falsch. Und Schaden richten sie gar an, wenn sie die Falschen aufgreifen.[/QUOTE
Von welchem Schaden schreiben Sie hier ?
Übrigens fällt mir bei dieser Gelegenheit auf, daß die Frage nach der Herkunft hier lebender Menschen nicht unbedingt auf nur Migranten im üblichen Sinne bezogen werden sollte. Diejenigen unter den vor vielen Jahrzehnten schon hier eingewanderten Ausländern, die mittlerweile die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, haben sehr wohl auch noch spürbare Wurzeln ihrer Herkunft im Bereich der Religion, der Lebensführung und der politischen Vorlieben. Auch die dann von diesen Menschen hier geborenen Nachfahren sind in diesem Milieu davon nicht unbeeinflusst.
Positive Multi-Kultur wird in meinem Umfeld z.B. von Thailänderinnen und Philipininnen geleistet, die regelmäßig Beispiele ihrer heimischen Tanztradition vorführen. Das auch noch nach über 30 Jahren in Deutschland - im Konzert mit den hier geborenen Kindern.
Bei den Migranten könnte man noch unterscheiden zwischen sogenannten Wirtschaftsflüchtlingen und Asylanten.
In den Schulen wird ein "Migrationshintergrund" nicht so streng nach vorhandener oder nicht vorhandener deutscher Staatsbürgerschaft eingeteilt.
Meine Beispiele mögen etwas verwirren, sollen aber auch auf die Vielfalt unserer Zustände im Zusammenleben mit neuen, alten Migranten oder mit Menschen fremder Wurzeln hinweisen. Multi-Kulti ist als event in, ist auch trotz Sarrazin nicht tot und sollte in vernünftigen Bahnen eher belebend als bedrohend empfunden werden.
Perivisor
An welchen Kriterien wollen Sie den messen, ob jemand den Begriff "Ausländer" oder "Migrant" verdient hat oder besser tragen muss oder noch besser tragen darf?
Ich persönlich mache kein Unterschied, ob ein in Berlin geborener Deutscher türkische Vorfahren hat und nun in München lebt oder ein in München geborener Bayer nun in Berlin lebt. Beide sind eben Deutsche, der eine bevorzugt möglicherweise den Schuhplattler, der andere den Halay, es ist deutsch und zugleich multikulturell. Das wollen manche nicht verstehen.