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Ist eine Philosophie des Bösen möglich?

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Jaja, aber wir sind dem reinwiel zu allergrößtem Danke verpflichtet, hat er doch die Philosophie durch seinen Denkanstoß um eine gewichtige Komponente wiederbelebt, nämlich die Philosophie als Magd der Religion. Die Liebe zur Weisheit ist jene Dienerin, mit der die Rechtfertigung des Bösen im Lichte des Lichterengels gelingt.

Bewährte Muster der Rechtfertigung finden wir in den Disputationen des Aquinaten und dessen Adepten. Eine Philosophie des Bösen als Rechtfertigungslehre dessen, ob überhaupt und was man vom Lichterengel über das Böse wissen kann, ist eine erste Philosophie, weil es ihr um die an sich erste, die unveränderliche Substanz geht, wie ja auch schon Aristoteles die theologische Wissenschaft als erste Philosophie verstand.

Für mich sind jedenfalls Nietzsches Bücher philosophische Texte, in denen es auch um philosophische Themen wie die Moral geht. Das nochmals zu Nietzsche.

Ich finde , die Philosophie sollte gerade nicht Magd der Religion sein. Das hatten wir im Grunde im Mittealter und das brauchen wir nicht nochmal, dass die Philosophie unter die Obhut der Religion/Theologie kommt. Und ich als Atheist halte nicht unbedingt viel von einer "religiös christlichen Philosophie".

Ich kenne mich mit Aristoteles besser als mit Thomas von Aquin aus. Aristoteles spricht in der Tat von einer "ersten Philosophie". Und es gibt bei ihm sowas wie eine "Theologie". Gott als der erste unbewegte Beweger, soweit ich mich erinnern kann...so müsste es nach meiner Erinnerung etwa in der Metaphysik stehen. Ich bin aber nicht sicher, ob Aristoteles Theologie in dem Sinne betreibt, wie wir das meist mit christlicher Theologie verbinden.
 
Der Mensch besteht aus Körper, Geist und Seele. Der Geist - vor allem im Sinne des Verstandes - an sich ist weder gut noch böse, er kann aber zum Gehilfen einer bösen Seele werden.

Wenn der Geist quasi wertneutral ist, warum kann das dann nicht auch die Seele sein? Anders gefragt: warum kann die Seele böse und der Geist nicht? Das leuchtet mir persönlich noch nicht ganz ein.
 
Das müssen Sie auch nicht, aber Sie sollten dann wenigstens erklären können, wie Sie auf Philosophie kommen.



Hieße es jedoch "Von den Vorurteilen der Mediziner" ginge es dann medizinisch zu?


Nachtrag zu # 167

Die Disputation ist eine syllogistische Veranstaltung zwischen mindestens zwei Widersachern zum Zwecke der Demonstration einer Proposition.

Behelf:

Die Wahrheit ändert sich nicht aufgrund der Verschiedenheit der Personen; wenn jemand die Wahrheit sagt kann er also nicht besiegt werden, mit wem auch immer er das Streitgespräch führt.


Naja wenn man Nietzsche liest und wenn er von seiner Philosophie spricht, denke ich schon dass man darauf kommen kann, dass Nietzsche ein Philosoph ist, der auch kritisch über andere Philosophen spricht und reflektiert. Und ich denke, dass dieses kritische Philosophieren bei Nietzsche durchaus seine Berechtigung hat. Ich sehe das als eine Form des Philosophierens an, dass sich kritisch gegen die philosophische Tradition richtet. Aber es ist nunmal ein Philosophieren und in Nietzsches Texten finden sich nunmal philosophische Gedanken über den Menschen, die Moral und andere philosophische Themen...

Wenn Nietzsche von den Vorurteilen der Philosophen spricht , kann man das im Sinne eines kritischen philosophierens auffassen. Man erkennt daran, dass es philosophisch zugeht in einem Text, in der Art nämlich, wie der Text argumentiert. Und ich würde sagen, dass es in diesem Kapitel philosophisch zugeht, indem Sinne, dass hier ein kritisches philosophieren über andere Philosophen stattfindet.

Ich finde der Vergleich zu dem Medizin -Beispiel hinkt etwas, man sollte doch am Beispiel Nietzsche und die Philosophie bleiben meiner Meinung nach...Aber ich könnte mir durchaus auch vorstellen, dass ein Arzt kritisch über die Vorurteile seiner Kollegen schreibt..

Nun gegen die Auffassung von Disputation habe ich nichts einzuwenden.
 
Ich nicht, denn die Psychologisierung der Philosophie ist gescheitert.


Nun da sehe ich philosophisch etwas anders, wenn erlaubt. Haben Sie denn Belege dafür, dass dies wirklich so ist, wie Sie behaupten? Ich sehe nicht, warum eine Psychologisierung der Philosophie gescheitert sein soll...

Aber wenn Sie das so sehen, müssen Sie das auch näher begründen können und nicht einfach nur behaupten..
 
Ich sehe nicht, warum eine Psychologisierung der Philosophie gescheitert sein soll...

Klar, können Sie auch nicht, hätten Sie nämlich nachlesen müssen.

Behelf: https://de.wikipedia.org/wiki/Psychologismus

Naja wenn man Nietzsche liest und wenn er von seiner Philosophie spricht, denke ich schon dass man darauf kommen kann, dass Nietzsche ein Philosoph ist, der auch kritisch über andere Philosophen spricht und reflektiert.

Viele Schreiberlinge zetern über irgendwelche Menschen in irgendwelchen Berufen. Als philosophisch interessierter Mensch, der für den ollen Nietzsche Partei ergreift, könnten Sie überzeugen, wenn Sie Nietzsches Argumente vortrügen. Hat er keine, kann er nicht Philosoph sein.

Sind Sie gar der Meinung, Nietzsche oder Aristoteles oder irgend eine andere sophistische Rosine, Korinthe oder Sultanie habe etwas ztur Philosophie des Bösen beigetragen, dann sollten Sie darauf Bezug nehmen und das wohlschmeckend vorkauen, falls die Argumente fehlen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn der Geist quasi wertneutral ist, warum kann das dann nicht auch die Seele sein? Anders gefragt: warum kann die Seele böse und der Geist nicht? Das leuchtet mir persönlich noch nicht ganz ein.
Für mich - und ich glaube auch für viele andere Menschen - gehört Moral und Gewissen einfach zum Menschsein, auch wenn das Gewissen in manchen lange schlummert bzw. von den Trieben unterdrückt wird (in Leuten wie Napoleon, Hitler und Stalin gewann leider das Gewissen ein Leben lang gegen ihren Geltungstrieb).
Wenn wir von Gewissen und Moral sprechen oder schreiben, muss es ja logischerweise eine Hierarchie geben. Gut = Gut und Schlecht = Schlecht, auch wenn "Gut" verschieden definiert wird.
Wo anders als in der Seele des Menschen soll aber jetzt dieses Gewissen als Grundlage für Moral sitzen ?
 
Der Mensch besteht aus Körper, Geist und Seele. Der Geist - vor allem im Sinne des Verstandes - an sich ist weder gut noch böse, er kann aber zum Gehilfen einer bösen Seele werden.
Dann kannst Du mir doch nun bestimmt mal erklären, was "Seele" überhaupt ist, sein soll? Und/oder, was überhaupt der Unterschied zwischen "Geist und Seele" ist, sein soll? Bitte?
 
Ja diese Sichtweise kann ich durchaus nachvollziehen. Ich finde es aber interessant, wenn man über solche Dinge im Hinblick auf Philosophie diskutiert..
Nun ja, in welchem "Hinblick" bzw. 'womit' sollte man denn sonst überhaupt jedenfalls ernsthaft über... 'das Ganze' diskutieren können?
Und, aber, sag' doch mal bitte, da Du Dich ja offenbar mit... 'dem alten Kram' mindestens 'ausgiebig' beschäftigt zu haben scheinst - "fändest" Du es denn nun mal gar nicht "interessant", selbst mal zu versuchen, quasi eine Quintessenz aus all dem zu ziehen? Auch und gerade, da ja wohl keiner der 'Alten' (und auch nicht der 'Jüngeren') es geschafft hat, ein wirklich allumfassendes geschweige denn 'endgültiges' Konstrukt zusammen zu kriegen - oder?
 
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Der Mensch besteht aus Körper, Geist und Seele. Der Geist - vor allem im Sinne des Verstandes - an sich ist weder gut noch böse, er kann aber zum Gehilfen einer bösen Seele werden.
was soll den nun eine "böse" seele sein ........ ich meine mal um es threadgerecht auszudrücken: Jede Seele "seelt" aus ihrem individuellen seelischen, medizinischen, historischen und sozialen Kontext heraus. ^^
 
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