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Ist eine Philosophie des Bösen möglich?

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Könnten Sie das im Prinzip - rein philosophisch selbstverständlich - auch beweisen?

Was sollte man denn beweisen, das höchste Glück eines Verbrechers? Das Böse als Mittel zum Zweck, den Gläubigen zur Züchtigung und den Bösen zur Mehrung der Lebensfreude einzusetzen, ist gleichbedeutend mit dem Streben nach einem sinnvollen und glücklichen Leben. Der Triumph des Bösen über das Gute, die genußvolle Ausbeutung der durch die christliche Sklavenmoral gefügig gemachten Untergebenen, bedeuten ein Ausmaß an Sinnstiftung, dagegen das Gute verblaßt.
 
Des Menschen nichtiges Streben nach dem Glück unter der Knute der Idee des Guten erfährt durch die Kehre zur Idee des Bösen eine unverhoffte Wende. Jeder Zuhälter wird das bestätigen und weiß Gott, ein Zuhälter weiß, wie man die Pferdchen zureitet und nicht glauben wollen, daß es besser ist, Unrecht zu leiden als Unrecht zu tun. Unrecht wäre doch, sich dem Lebensglück zu versagen. Unwissenheit, Unwissenheit von der Leidensentstehung, Haß und Gier bedingen Leiden, aber des einen Leid ist des anderen Freud.
 
Das ist sehr freundlich von dir! :)





Zunächst mal kann ein Philosoph - wie andere Menschen auch - "böse", im Sinne von "zornig" werden.
Und natürlich kann es auch Philosophen geben, die aus Eigennutz anderen Menschen schaden.
So verstehe ich jedenfalls die allgemeine Bedeutung.
Ansonsten hatte ich ja bereits geschrieben, was für mich böse wäre.

Ja ich würde mich halt nicht unbedingt als Misanthrop oder so sehen. Insofern möchte ich für (bestimmte) Beiträge sozusagen nicht undankbar sein. Auch wenn es oft Meinungsverschiedenheiten gibt. Aber ich lese auch gern Beiträge von anderen, und finde die eben oft auch bereichernd.

Zornige Philosophen hat es durchaus auch in der Geschichte geben. Ich glaube , dass hier eine Diskussion an philosophiegeschichtlichen Beispielen auch hilfreich sein kann. Also einen Blick in die Geschichte zu werfen (und man muss da nicht notwendig gleich immer an die Philosophiegeschichte des 20. Jahrhunderts denken...viellleicht gibt es da auch andere Beispiel)
 
Dunkler Philosoph soll Heraklit sein.

Heidegger experimentiert mit angeblicher noch tieferer 'Gedanken-Strenge' mit dem Begriff Sein und nennt dies "Offenbarsein" - "Lichtung" und will dies nicht wie Hegel aus dem Geist heraus schaffen.
Was soll sich dann genau bei Heidegger eigentlich öffnen? Glaube? Negative Entwicklung von Wissenschaft, speziell Technik? Tod als angebliche Sorge und Angst?
Ich kann überhaupt nicht Heidegger richtig einordnen und da vergleiche ich ihn eher wie Nietzsche.
Es gibt Philosophen, die sollte man nicht in eine Schublade schieben, wo sie nicht hingehören.
Heidegger zeigt mir aber noch seine Unreife zur Metaphysik - Kunst und Politik. Viel Wind um nichts.
Aber wenn andere Menschen eine andere Meinung haben, respektiere ich diese, würde aber mehr erfahren, weshalb das so ist und warum.
Deine Bemühungen Heidegger schmackhaft zu machen lobe ich ausdrücklich, aber so eine Anfängerin bin ich nun halt doch nicht. ;)

Ich hatte ja deshalb nachgefragt, weil ich den Eindruck hatte, dass Heidegger , der ja für dich den "Führer" führen wollte und quasi mit dem Nationalsozialismus paktierte, für dich vielleicht in die Schublade "böser Philosoph", "Philosoph des Bösen" gehörte..Aber vielleicht mißverstehe ich dich dann.. Ich würde ihn dazu tendieren, ihn nicht in diese philosophische Schublade zu stecken...Wie gesagt Heidegger ist da nicht so einfach zu ordnen.. Aber sofern ich mich richtig erinnere hatte er in Bezug zu Schelling mal irgendwo in seinen Schriften über das Böse reflektiert ...

Naja ich versuche halt Heidegger zu erläutern ,wie ich ihn sehe (also mein Heidegger-Bild), aber ich vermute mal, dass die Heidegger-Kritiker mir deshalb vorwerfen, dass mein Heidegger-Bild da unzukritisch bzw. naiv ist.., was ich aber nicht unbedingt sagen würde... Ich meine es gibt bei Heidegger , die sind problematisch und es gibt Seiten bei ihm mit denen was philosophisch anfangen kann. Das ist meine differenzierte Meinung dazu.

Als dunkler Philosoph gilt in der Tat Heraklit. Aber man hat auch Hegels Ausdrucksweise in der Phänomenologie an einigen Stellen als recht dunkel bezeichnet.. (da unklar)..Das gleiche wird auch Heidegger manchmal vorgeworfen...

Heraklit ist für mich aber eher kein böser Philosoph..Ich würde da quasi zwischen einem "dunklen" und einem eher "bösen" Philosophen unterscheiden..Mich würde interessieren ob es Denker gab, die das Böse mehr oder weniger versuchten philosophisch zu legitimieren..

Oder sind alle Philosophen Kritiker des Bösen?
 
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Im Prinzip ja, so man sich für ein Leben als Verbrecher entscheidet. Das Böse wäre dann unentbehrlich für ein glückliches und erfolgreiches Verbrecherleben.

Gut dann wäre aber die Frage, ob die Verbrecher auch eine "Philosophie" haben? Gibt es "philosophische" Verbrecher? Hatten Stalin oder Hitler, die gemeinhin oft als die großen Verbrecher der Menschheitsgeschichte gelten, eine Philosophie als Hintergrund für ihr Handeln? Man muss hier natürlich nicht nur an das 20. Jahrhundert denken.. (Und man muss natürlich auch nicht an die "großen Schurken" /großen Verbrecher denken...)
 
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