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Ist eine Philosophie des Bösen möglich?

"Philosophie des Bösen" hört sich spannend an. "Philosophie der negierten Ethik" könnte es vielleicht sein. Eine Philosophie, die Zerstörung als oberstes Ziel hat. Zerstörung von allem, einschließlich sich selbst.

"Philosophie des Bösen" könnte aber auch als Bezeichnung für eine Philosophie oder Weltanschauung dienen, die von ihren Anhängern als etwas Gutes verstanden wird, die aber letztlich genau das Gegenteil bewirkt. Empathielosigkeit und Dummheit sind eine teuflische Mischung.

Zu Letzterem gehört zum Beispiel der Ungeist in den Köpfen der AfD-Leute, wie Rassismus und Fremdenhass. Sie glauben ja, ihrem "Volk" damit etwas Gutes zu tun, zum Beispiel wenn sie Flüchtlinge im Meer ersaufen lassen oder Abschiebungen vornehmen. Sie opfern also Menschenleben auf Verdacht, in der Hoffnung dass es sich irgendwann auszahlen wird.


Aber ob man dies als eine (politische) Philosophie des Bösen auffassen kann, das ist die Frage. Das wäre dann vielleicht sowas wie eine Negativ/Negations-Philosophie, aber ob es sowas gibt?

Die Frage ob man dies nun als Philosophie oder Weltanschauung sehen sollte, kann man kontrovers diskutieren, genau wie die Frage ob es eine "nationalsozialistische" Philosophie gab, welche die Hitler-Partei quasi "gelebt" hat (oder ob man dies eher eine "nationalsozialistische Weltanschauung" sehen sollte). Ist Rassismus eine Philosophie bzw. gibt es "rassistische Philosophie(n)", das ist auch nochmal so ein Punkt, wo man unterschiedlicher Meinung sein kann.

Und ja heutzutage ist eben die AFD und ihre Ansichten eben das (politische) Thema...

Die Frage ist, hat jede Partei, ihre eigene Philosophie oder Weltanschauung?

Gibt es sowas wie "demokratische" Philosophie (Partei-Philosophien)? Man sieht Fragen über Fragen.

Und hat die genannte Partei (AFD) überhaupt eine eigene (Partei) "Philosophie"? Ich glaube , dass manche der genannten Punkte hier noch nicht geklärt sind, aber für eine Diskussion durchaus wichtig wären zu diskutieren...
 
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genau wie die Frage ob es eine "nationalsozialistische" Philosophie gab, welche die Hitler-Partei quasi "gelebt" hat (oder ob man dies eher eine "nationalsozialistische Weltanschauung" sehen sollte).

Die Grundlagen des Hitler-Systems waren wenig Intellekt, dafür umso mehr Bauchgefühl, Pseudowissenschaft und Lügen*. Das hat sie anscheinend selbst gestört, denn sie haben im Nachhinein versucht, sich einen theoretischen Unterbau zu basteln. Alfred Rosenberg hatte großen Anteil daran, aber auch Heidegger hat dazu beigetragen. Und sicher noch viele mehr. Das ist bestimmt schon erforscht worden.

Alle Wissenschaften, die die Nazis im Sinne ihrer Weltanschauung als unnütz empfanden, wurden von ihnen unterdrückt oder verbannt.

*) Im Vergleich dazu leugnet die moderne NSDAP, aka. AfD, den menschlichen Einfluss auf den Klimawandel.
 
Die Grundlagen des Hitler-Systems waren wenig Intellekt, dafür umso mehr Bauchgefühl, Pseudowissenschaft und Lügen*. Das hat sie anscheinend selbst gestört, denn sie haben im Nachhinein versucht, sich einen theoretischen Unterbau zu basteln. Alfred Rosenberg hatte großen Anteil daran, aber auch Heidegger hat dazu beigetragen. Und sicher noch viele mehr. Das ist bestimmt schon erforscht worden.

Alle Wissenschaften, die die Nazis im Sinne ihrer Weltanschauung als unnütz empfanden, wurden von ihnen unterdrückt oder verbannt.

*) Im Vergleich dazu leugnet die moderne NSDAP, aka. AfD, den menschlichen Einfluss auf den Klimawandel.

Ja durch Intellekt, hat sich das Hitler-System wahrlich nur wenig ausgezeichnet. Ob Heidegger aber zu dem "theoretischen Unterbau" dieses politischen System etwas beigetragen hat, bleibt für mich fraglich eher....

Dass die Wissenschaften, welche den Nazis nicht angenehm waren, unterdrückt wurden, liegt eigentlich auf der Hand.
 
Ob Heidegger aber zu dem "theoretischen Unterbau" dieses politischen System etwas beigetragen hat, bleibt für mich fraglich eher....
Schwierig zu sagen. Er war dem Nazismus jedenfalls ziemlich zugetan.

Zitat:
Nicht wenige Philosophen von Format haben zweifelhafte politische Ansichten vertreten, meist jedoch ohne spürbare Auswirkungen auf ihr Werk. Anders bei Heidegger: Hier gibt es eine strukturelle Tendenz zu totalitären Systemen und eine inhaltliche Bestimmung, die der nationalsozialistischen Ideologie zumindest nahesteht.
https://parapluie.de/archiv/worte/heidegger/
 
Schwierig zu sagen. Er war dem Nazismus jedenfalls ziemlich zugetan.

Zitat:
Nicht wenige Philosophen von Format haben zweifelhafte politische Ansichten vertreten, meist jedoch ohne spürbare Auswirkungen auf ihr Werk. Anders bei Heidegger: Hier gibt es eine strukturelle Tendenz zu totalitären Systemen und eine inhaltliche Bestimmung, die der nationalsozialistischen Ideologie zumindest nahesteht.
https://parapluie.de/archiv/worte/heidegger/


Nun dieses Thema wird nach wie vor kontrovers diskutiert und vorgeschlagen, dass man diesbezüglich durchaus einen eigenen Thread speziell zu diesem Thema aufmachen kann. Auf jedenfall macht man es sich zu einfach, wenn man Heidegger einfach nur als "gewöhnlichen" Nazi sieht. Die Sache ist eben komplexer und manche sprechen eher von einem "seinsgeschichtlichen Antisemitismus" (Peter Trawny) usw. bei Heidegger. Das Heidegger anfangs von der NS Bewegung positiv angetan war, mag durchaus zutreffen. Aber das sog. Hauptwerk Heideggers (Sein und Zeit) hat nicht wirklich Spuren von NS -Ideologie in sich...also zumindest nicht der "frühe" Heidegger. Wie gesagt. darüber lässt sich kontrovers diskutieren.
 
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