Ist ein Irrtum eine Selbst-Täuschung ?
Diese Frage ist irreführend formuliert.
Zur Klarstellung ist festzuhalten,
dass einer Ent-Täuschung immer eine unangemessene Erwartung vorangegangen ist.
Diese Erwartung muss aber nicht unbedingt durch eine Selbst-Täuschung
zustandegekommen sein, sie kann auch auf einer Fremd-Täuschung basieren.
Wenn in dieser Aussage das Wort "Selbsttäuschung" durch "Täuschung" ersetzt
wird, dann halte ich diese Aussage zumindest teilweise für zutreffend.
Nur teilweise deshalb, weil es eine Definitionsfrage ist, ob die Entwicklung
einer unangemessenen Erwartungshaltung als (Selbst-)Täuschung bezeichnet wird.
Ein Irrtum, bzw. eine fehlerhafte Bewertung von Wahrnehmungen,
muss nicht notwendigerweise eine Selbst-Täuschung sein.
Umgangssprachlich wird zwar "ich habe mich getäuscht"
als gleichbedeutend mit "ich habe mich geirrt" betrachtet,
aber der Terminus Technikus "Selbst-Täuschung" hat doch
eine eher enger gefasste Bedeutung.
> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <