Weil er der Verursacher ist, wie ich es vorhin geschildert habe.
So wie ggf der Arzt der Verursacher einer Heilung ist. Ist er nun verantwortlich, den Heilungsprozess zu unterbinden ?
Zur Verantwortlichkeit einer Unterbindung von etwas gehört schon mehr als bloß Verursacher zu sein.....
Seiner Umwelt gegenüber, in der er lebt und auf sie angewiesen ist.
Inwiefern kommst du auf die Idee, dass die Umwelt irgendetwas einfordert ? Oder irgendetwas "will" ?
Wer außer den selbsternannten Fürsprechern der Umwelt fordert etwas ?
Es geht um keinen Idealzustand, sondern um den aktuellen Zustand, den der Mensch nicht weiter beeinträchtigen soll, ganz ideologiefrei. Die Schäden, die er bisher angerichtet hat, wird er wohl nicht mehr beheben können, aber er könnte wenigstens versuchen, weniger Schäden zu verursachen.
Schäden....einer bezeichnet eine Straße als Schaden (z.B. weil die Wiese dafür weichen musste), ein Anderer sieht die Straße als Verbesserung der Infrastruktur.
Was du hier so einfach als Schaden bezeichnest, müsste erst einmal für alle gültig festgestellt werden. Zumeist gilt jedoch, des einen Leid, des Anderen Freud.
Erste Anzeichen sind bereits sichtbar. Die Wetterextreme nehmen zu. Man kann sie zwar noch nicht eindeutig dem Klimawandel zuschreiben, aber sie fallen mit anderen Phänomenen zeitlich zusammen, wie beispielsweise der Eisschmelze in der Arktis oder dem Gletscherschwund. Das gibt Anlass zum Nachdenken.
Wetterextreme sind eine absehbare Folge einer Erwärmung. Klar sind sie für manche Menschen ungemütlich, aber macht sie das zum Schaden aus globaler Sicht ?
Für manche Arten sind Waldbrände, Überschwemmungen, Blitzeinschläge, förderlich, wenn nicht sogar überlebensnotwendig. Ob diese also ein Schaden sind oder nicht, hängt vom Betrachter ab.
Glaubst du, der Natur (oder der Erde) sind Menschen wichtiger als die Arten, die von derlei Unwettern abhängen ?
Ich habe nur den Begriff übernommen, den du im Zusammenhang mit dem Klima auf der Venus verwendet hast.
Ein Klima, bei dem der Meeresspiegel enorm steigt oder die Meeresströme wie der Golfstrom ihre Richtung wechseln, weil zu viel Süßwasser durch die Eisschmelze die Wasserdichte verändert hat und ähnliches mehr, würde ich als ungesundes Klima bezeichnen für Mensch und Tier und für unsere Zivilisation.
Manche Menschen und manche Tiere werden darunter leiden, andere davon profitieren. Stetige Veränderung ist der Lauf der Welt und das Leben sprießt auf der Erde nicht, weil es die Umweltbedingungen beherrscht oder sie unverändert lässt, sondern weil es sich laufend an Veränderungen anpasst.
Also: der natürliche Ablauf in der Biosphäre ist nicht der Versuch des Einfrierens der gegenwärtigen Zustände, sondern die Anpassung an die laufenden Veränderungen !
Das haben sie schon seit Hunderttausenden von Jahren getan, bei ihnen hat sich nichts geändert. Beim Menschen und seiner Lebensweise in den letzten Jahrhunderten jedoch umso mehr.
Also ist jegliche Veränderung schlecht ? Und je mehr bzw je schneller die Veränderung, umso schlechter ?
Dann müsstest du ein generelles Problem mit der Natur haben, denn beispielsweise Vulkanausbrüche und Einschläge von Asterioiden bescherten der Erde schon weit abruptere Veränderungen.
Und trotzdem hat man die Erde nie klagen gehört.
Warum bist du dann nicht mit ihnen einer Meinung, wenn es um den Klimawandel geht?
Was für eine Meinung, glaubst du, hat "die wissenschaftliche Gemeinschaft" hierzu ? Und worin liegt meine Abweichung ?
Ich will mich doch nicht hier als Umweltaktivist aufspielen, denn ich bin es nicht. Was jedoch nicht heißen soll, dass ich es nicht gut fände, wenn viele dem Beispiel dieses ominösen Hubert E. folgen würden. Alle Maßnahmen, die zur Reduktion von klimaschädlichen Gasen führen, sind willkommen.
Je mehr es Hubert E. gleich machen, umso mehr Erdöl wird in indischen Zweitaktern verheizt anstatt in hiesigen BMWs. Weiters, umso mehr "umweltschädliche Gase" werden produziert.
Und noch einmal, Gase schaden dem Klima nicht, weil das Klima keinen Schaden erleiden kann. Ein warmes Klima ist nicht schadhafter als ein kaltes, ein feuchtes nicht schadhafter als ein trockenes, ein stabileres nicht schadhafter als ein wechselhaftes. Ein Klima erleidet genauso wenig Schaden wie ein Wetter oder eine Jahreszeit.
Ich habe doch auch erwähnt, dass mir der Erhalt und die Weiterentwicklung unserer Zivilisation wichtig sind. Natürlich ist ein BMW weit umweltfreundlicher als ein Tuck Tuck, ich war in Indien und habe genug von den Abgasen vom Tuck Tuck und anderen Gefährten eingeatmet. Wenn die technologische Entwicklung auch dazu beitragen kann, dass der Klimawandel abgemildert wird, das wäre eine win-win-Situation. Es gibt viele Ansätze, die angegangen werden müssten, zu allererst jedoch muss akzeptiert werden, dass es den Klimawandel gibt, nicht nur von Hubert E., sondern vielmehr von Menschen in Schlüsselpositionen, die viel mehr in Bewegung setzen können als dieser arme Hubert E., der jetzt Ohrensausen hat.
Den Klimawandel gibt es Anbetracht der Messdaten unzweifelhaft. Es ist nun mal eine Gegebenheit. Die Frage ist, wie wir damit umgehen. Verwenden wir unsere Energie darauf ihn bekämpfen zu wollen oder darauf, uns anzupassen. Die Evolution, die uns letztendlich hier hergeführt hat, folgt seit Anbeginn einem Rezept. Dieses Rezept beinhaltet aber nicht, alle Kraft auf Erhaltung des status quo auszurichten, sondern sich den Gegebenheiten anzupassen und das Beste daraus zu machen. Welche Veränderungen es auch immer sind.
Ich weiß nicht wie realitätsnah der Schmetterlingseffekt ist, genauso wenig kann ich wissen, ob der Klimawandel so stattfinden wird, wie es von den Wissenschaftlern behauptet wird, aber was ich weiß ist, dass der Mensch mit seinem Handeln das Klima massiv beeinflusst und etwas dagegen unternommen werden muss.
Der Punkt ist, man kann schwer bis gar nicht abschätzen, wie sich eine heutige Handlung in 100 Jahren auswirken wird. Angedachte Modelle sind so vereinfacht, dass sie beispielsweise davon ausgehen, dass das von Hubert E. durch sein Radfahren "verschonte" Erdöl einfach unverbraucht bleibt und aus der Realität verschwindet. Dass es aber statt dessen in Indien auf viel schädlichere Weise verwendet wird, findet in den einfachen Denkmustern nicht statt, in der Realität aber sehr wohl.
Insofern verkehren sich selbst so scheinbar banale Weisheiten wie "fahre Rad, dann schonst du die Umwelt" schnell ins Gegenteil.