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(ich bin auch) für alternative Wege aus der Krise

AW: (ich bin auch) für alternative Wege aus der Krise

Mir gefällt das Modell von Werner Götz - Grundeinkommen für alle, finanziert durch Konsumsteuer.

Nehmen wir einmal an, dieses Modell würde funktionieren und die Politiker hätten den Mut es umzusetzen.
Wie würde es die Gesellschaft verändern?

Es gäbe keine HartzIV-, bzw. Notstandshilfeempfänger mehr
und demzufolge auch keine Arbeitslosen.
Jeder könnte sich frei entscheiden, ob er einer Erwerbstätigkeit nachgeht oder nicht. Das würde den Arbeitsmarkt neu ordnen.
Die Armutsspirale nach unten würde gestoppt werden.
Die Ausgrenzung und Diskreminierung hätte ein Ende.

Was meint Ihr? Wäre dieses System nicht gerechter?

lg.eule

„Ach, wie schön wäre es, wenn die Regierung einen hätte wie Götz Werner,
den Mann vom dm-Markt, der ungewöhnlich denkt und handelt und Erfolg hat.“

– Tagesspiegel, 24. Juni 2006 [11]
(Das Zitat steht bei Wikipedia -> Götz Werner)
:blume1:
 
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AW: (ich bin auch) für alternative Wege aus der Krise

Ich habe ja auch geschrieben, nehmen wir einmal an das Bürgergeld für alle würde funktionieren.

Was aber sicher schon jetzt funktionieren würde, wäre den Arbeitslosen und HartzIV/Sozialhilfeempfängern ein Bürgergeld zu geben, ohne sie unbedingt mit aller Gewalt "in Arbeit bringen zu wollen".

Gestern hörte ich im Fernsehen HartzIV kostet 44 Mrd.
Bei, nehmen wir einmal incl. Dunkelziffer 8 Mio Erwerbsuntätige an, jeder bekäme ohne "Betreuung" 1500 €. Macht nach Adam Riese 12 Mrd.

Nach oben hin wäre noch Spielraum, ohne Mini- Aufstock- und sonstige Sklavenjobs würde ein Arbeitnehmermangel entstehen, und die Firmen müßten wieder reguläre Arbeitsstellen schaffen und vernünftige Löhne zahlen.

Und die Menschen die wirklich arbeiten wollen, hätten endlich wieder mehr Chancen Arbeit zu finden.

Kindergeld gibt's nur bei regelmäßigen Schulbesuch, und Schulabgänger bekommen das Bürgergeld nur, wenn sie eine weiterführende Schule oder eine Lehrwerkstätte besuchen.

Aber nachdem ich keine Wirtschaftsfachfrau bin, wird's wahrscheinlich eine Milchmädchenrechnung sein und Träumereien einer Eule.

Aber es hätt' was, oder?

lg.eule
 
AW: (ich bin auch) für alternative Wege aus der Krise

Liebe Cosima,

es geht nicht um die Griechen als EU-Mitglied, es geht darum, daß Griechenland in die Euro-Zone aufgenommen wurde. Und wenn damals kein "Finanzexperte" der Schöpfer des Euros gewußt hat, daß Griechenland - und nicht nur die, sondern auch die anderen, sogenannten "pigsstaaten" - auf Grund ihrer Wirtschaft nicht euroreif waren, dann heiß' ich Lutschgal.
Warum wurden sie denn von Anfang an so genannt? Ein Zufall daß pigs Schweine heißt? Pigsstaaten steht für Portugal, Italien, Griechenland und Spanien.
Namhafte Ökonomen habe diese Krise schon vor der Einführung vorher gesagt.
Aber Deutschland brauchte die Pigsstaaten in der Eurozone.
80 % der deutschen Exporte gehen in die Union.

Und heute stellen sich die Politker mit einer Unverfrorenheit sondergleichen hin und beteuern mit treuherziger Miene, daß sie nichts davon gewußt haben, daß Griechenland & Co keine geordneten Wirtschafts- Finanz- und Steuerstrukturen haben.

Schuld sind nicht die Griechen. Schuld sind die Politiker, die den Euro mit aller Gewalt einführen wollten. Ohne Rücksicht auf Verluste.

Du hast recht. Uns geht es noch immer zu gut. Die Zeit ist noch nicht reif für Widerstand. Aber wir müssen aufpassen, daß wir nicht zu lange Zeit zum "Reifen" brauchen und von rechts oder links überholt werden.

lg.eule
 
AW: (ich bin auch) für alternative Wege aus der Krise

Es ist leider schon insofern eine Milchmädchenrechnung, weil ein großer Teil der Rentner unter 1500 Euro bekommen, und da es in Zukunft immer mehr von ihnen gibt, müsste man die Renten auch allesamt aufstocken.
Eine Menge Menschen würden dann auch nicht arbeiten wollen, weil auch eine Verkäuferin z.B. sehr viel weniger verdient als 1500 Euro netto.
Oder müssten davon auch Krankenkasse und Alterssicherung bezahlt werden?
Ich fürchte, das geht nicht auf, Eule!
Die Auslagerung der Produktionsstätten in Billiglohnländer müsste abgestoppt werden, Mindestlöhne eingeführt, damit sich die Arbeitgeber nicht die am allerbilligsten (aus Not) Arbeitenden rauspicken könnten.
Es gibt bereits irrsinnige Sachen im Rahmen der Globalisierung.
Buch mal eine Flugreise!
Du sprichst mit einem Automaten, der dich letztlich an eine Frau geleitet, die die Buchung entgegennimmt. Die letzte, die ich sprach und aus Neugierde fragte, wo sie sei, war in Kapstadt!
Ich hörte von Firmen in England, die ihre Sekretariatsarbeiten in Indien fürn Appel und ein Ei ausfertigen lassen.
Mit email, Video- und Telefonkonferenzen geht das reibungslos und billiger als mit einer englischen Arbeitnehmerin.
Das alles ist kompletter Irrsinn!
Kein Arbeitgeber fühlt sich mehr den Mitmenschen im eigenen Land verpflichtet, er grast den Globus nach den billigsten Kräften ab und das wird so weiter gehen.
Dabei macht die Großindustrie Umsätze und Gewinne wie noch nie zuvor.
Aber Steuern zahlen sie keine mit dem Argument, dann müssten sie noch mehr Leute entlassen, weil deutsche Arbeit ja so teuer ist!

LG
Cosima :blume1:
 
AW: (ich bin auch) für alternative Wege aus der Krise

Das alles ist kompletter Irrsinn!
Kein Arbeitgeber fühlt sich mehr den Mitmenschen im eigenen Land verpflichtet, er grast den Globus nach den billigsten Kräften ab und das wird so weiter gehen.
Dabei macht die Großindustrie Umsätze und Gewinne wie noch nie zuvor.
Aber Steuern zahlen sie keine mit dem Argument, dann müssten sie noch mehr Leute entlassen, weil deutsche Arbeit ja so teuer ist!

ganz genau das ist der Punkt. Und alles andere Gerede ist nur Ablenkung.

Kapital ist tausendfach mobiler als Arbeitskraft. Und genau das muß aufgehoben werden, und nicht etwa in Richtung mehr Mobilität für Arbeitskraft, sondern genau andersrum.

Die Kapitalbewegungen müssen weltweit gebremst und kontrolliert werden!

Das erfordert aber einiges an politischen Willen und damit vor allem auch Regierungen und Verwaltungen, die nicht von den Kapitalbesitzern korrumpiert sind. Und letztere werden sich ganz sicher nicht aus Gründen der "Vernunft" oder spontan geschwundener Gier zurückziehen und eine Re-Demokratisierung zulassen. Es ist vielmehr Zeit, daß die breite Bevölkerung aufwacht, aufsteht und für ihre Rechte kämpft... Demokratie ist nicht verhandelbar!

Der Rote Baron
 
AW: (ich bin auch) für alternative Wege aus der Krise

Liebe Cosima,

Du hast mich falsch verstanden. Ich sprach nur von den "Arbeitslosen".
Nicht Bürgergeld für alle.

Finanziert mit den 44 Mrd die auch jetzt schon ausgegeben werden.
Und eben weil dann niemand mehr für Hungerlöhne arbeiten würde, müßten die Firmen wieder vernünftige Löhne bezahlen oder die Manager setzen sich selbst an die Supermarktkasse.
Ich glaube es gibt mehr Menschen die arbeiten wollen als "Tachinierer". Sobald wieder vernünftige Löhne bezahlt werden, würde die Arbeitslosenrate wieder sinken.
Dann blieb vielleicht noch Geld für die Rentner übrig.

Man sollte vielleicht nicht genau so wie die Politiker agieren, wenn jemand (und damit mein' ich jetzt nicht mich) ein neues Modell andenkt und gleich ohne genaue Prüfung sagen: "Undurchführbar!"
Nur weil es vielleicht nicht ins parteipolitische Weltbild paßt?

Aber Du hast recht. Es ist Wahnsinn was sich abspielt. Aber nicht nur auf der Unternehmer- sondern auch auf der Konsumentenseite.
Und dieser Wahnsinn wird früher oder später zum totalen Zusammenbruch des Systems führen.

Wie es mit einem Flug buchen ist, weiß ich tatsächlich nicht. Denn ich fliege nicht mehr, seit in den Flugzeugen Rauchverbot ist. Da bin ich konsequent:)

lg.eule

lg.eule
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: (ich bin auch) für alternative Wege aus der Krise

Das Problem ist tiefgreifender als die Frage, ob ein Bürgergeld funktionieren kann oder nicht.

Stichwort: Systemrelevanz! To big to die!

In einer freien Marktwirtschaft dürfte ein (Global)Player nicht so groß werden können, dass er dann nicht mehr untergehen darf (oder kann). Ab einer gewissen Geldmenge vermehrt sich zudem das Geld (fast) von ganz alleine. Es saugt weiteres Geld durch Zins und Zinseszins immer schneller auf das Konto einer Privatperson. Doch dieses Geld muss irgendwo her kommen, bzw. fehlen.
 
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AW: (ich bin auch) für alternative Wege aus der Krise

Das Problem ist tiefgreifender als die Frage, ob ein Bürgergeld funktionieren kann oder nicht.

Stichwort: Systemrelevanz! To big to die!

In einer freien Marktwirtschaft dürfte ein (Global)Player nicht so groß werden können, dass er dann nicht mehr untergehen darf (oder kann). Ab einer gewissen Geldmenge vermehrt sich zudem das Geld (fast) von ganz alleine. Es saugt weiteres Geld durch Zins und Zinseszins immer schneller auf das Konto einer Privatperson. Doch dieses Geld muss irgendwo her kommen, bzw. fehlen.

Klar! - Wie die ...druckmaschinen ... :zunge3:
 
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