Naja, ob das Leben für einen Taoisten schön sein muss ... Allerdings, wenn ich so die Natur betrachte, wie alles so logisch und harmonisch abläuft, das finde ich schon bemerkenswert. Neulich hatten Chantao-Frau und Chantao über ein Natur-Thema philosophiert, als Chantao-Frau ihre aus Samen gezüchteten Tomaten bewunderte (eine Nebengeschichte ist wohl, dass Chantao-Vater sowas aus Setzlingen praktiziert, aber zurück zu den Tomatensamen). Aus den Tomatensamen und wie daraus diese beliebte Frucht entsteht ging's zurück bis zu einem spekulierten Urknall, Steinrocken, die aus Lava gefrieren und von einer Sonne eingefangen werden, und wenn sie groß genug sind, dass sie Atmosphäre entwickeln und ja: Organismen. Chantao-Frau schloß darauf hin auf eine Höhere Macht, die das Ganze geschaffen haben muss, denn wie soll sonst alles so logisch und harmonisch geworden sein ?
Gestern habe ich Lewis, den Oxfort-Krimi geschaut, wo ein Wissenschaftler das Intelligent Design vertrat,
siehe auch Wikipedia. Interessant, als ich den Begriff auf Google eingeben wollte hatte ich nur "intell" getippt aber schon tauchte der ganze Begriff auf, muss man drüber nachsinnen, aber es ist eine andere Geschichte.
Warum ich das Ganze hier so ausrolle: Ich beschäftige mich seit mehr als 10 Jahren mit Buddhismus, Zen und Taoismus würde mich jedoch als nichtpraktizierenden Buddhisten bezeichnen und finde das Leben oft gar nicht schön. Nur: Ich bin christlich erzogen worden, drifte jedoch, wenn es in mir christelt stets in solch einen Zustand, dass ich mir vorstelle, was Gott denken würde. In Notsituationen und Stoßgebeten mit einem bestimmten Lösungswunsch kam meistens etwas anderes heraus und das frustrierte oft, deshalb glaube ich auch an eine Höhere Macht möchte aber ganz davon fort darüber zu spekuliern und habe mich in den letzten Jahren darauf spezialisiert einfach nur zu vertrauen aber dieses Vertrauen nicht festzumachen an Götter, Tao oder was weiß ich. Ich vertraue also einfach in die Luft hinein
und damit wurden die Ergebnisse auch besser.
Und es gab in der letzten Zeit so einige brisante Notsituationen. Da gibt es die Verheißung in der Bibel dem Sinn nach: "Alles, was Ihr gläubig erbittet..." Ich denke, ein schnelles halbherziges Gebet bringt gar nichts, aber wenn's brenzlig wird einfach zu vertrauen, mir hat es geholfen.
Und nun der Bogen zurück zum schönen Leben des Taoisten: Ich kam dazu, weil mein Leben gar nicht schön war und Angst besetzt, mit dem Fallenlassen ins Vertrauen ist meine Angst zumindest nach einigem Training weniger geworden. Und wenn gar nichts hilft, dann mache ich mir wieder klar: Wenn die Natur so toll, logisch und harmonisch aufgebaut ist, und wenn ich mich fallen lasse und innerlich mit der Natur verschmelze, bewußt ein Teil von allem bin kann es mit mir nur ein gutes Ende haben. Dann schaue ich auf die Jahreszeit, den Rhythmus von "werden" und "vergehen" und das fallende Blatt im Herbst, mich ängstigt es nicht...
In dem Sinne, dieser Beitrag ist mein erster Einstieg ins Forum, vorstellen tu' ich mich noch.