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Herkunft von Redewendungen

AW: Herkunft von Redewendungen

Das Techtelmechtel

kommt, wenn man nachforscht vermutlich vom italienischen teco meco.
Wörtlich: (nur) mit dir und (nur) mit mir. Also unter vier Augen, nur unter uns.:kuss1:
Niemand soll es wissen,
wie wir uns heimlich kissen.:)

Gruß Fritz
 
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AW: Herkunft von Redewendungen

Der rote Faden wurde von Goethe in die deutsche Geistewelt gebracht.

In den Wahlverwandschaften berichtet er, die Herkunft seiner neuen Redewendung erklärend:

»Wir hören von einer besonderen Einrichtung bei der englischen Marine. Sämtliche Tauwerke der königlichen Flotte, vom stärksten bis zum schwächsten, sind dergestalt gesponnen, daß ein roter Faden durch das Ganze durchgeht, den man nicht herauswinden kann, ohne alles aufzulösen und woran auch die kleinsten Stücke kenntlich sind, daß sie der Krone gehören. Ebenso zieht sich durch Ottiliens Tagebuch ein Faden der Neigung und Anhänglichkeit, der alles verbindet und das Ganze bezeichnet«.

Am roten Faden konnte man also den Diebstahl von Marinetauen nachweisen.

Gruß Fritz
 
AW: Herkunft von Redewendungen

Apropos Faden!

Da beißt keine Maus einen Faden ab.

In der Fabel von Löwen und der Maus wird folgendes erzählt:

Der Löwe und die Maus

Ein Löwe schlief im Schatten eines Baumes. Da lief ihm eine Maus aus Versehen über eine Pranke. Der Löwe wachte auf, packte die Maus und wollte sie in den Rachen stecken. Nun aber sprach die Maus: "Was hast du schon von einem so winzigen Bissen? Laß mich laufen, und du gewinnst in mir einen Freund fürs Leben." Der Löwe hörte belustigt zu und sagte schließlich: "Dann lauf nur, kleiner Freund! Ich werde dich schon rufen, wenn ich dich brauche."

Und so kam es: Eines Tages fing sich der Löwe in einem Netz, das sich immer mehr zusammenzog, je wütender der Löwe um sich schlug. Der Löwe brüllte laut in seiner Not. Da kam sogleich die Maus, und sie zernagte Masche um Masche und befreite ihren mächtigen Freund.


Wenn nun aber ein Situation so beschaffen ist, dass eine Netz zernagende Maus sicher nicht auftritt, so gibt es keinen glücklichen Ausgang.

Du wirst entlassen! Da beißt keine Maus einen Faden ab.

Gruß Fritz
 
AW: Herkunft von Redewendungen

Das geht auf keine Kuhhaut.

Pergament wird meist aus Ziegen- oder Schafsleder hergestellt. Wenn hier von Kuhhaut die Rede ist, so ist das eine parodistische Übertreibung.
Mit Kuhhaut ist also ein besonders großes Pergamentblatt gemeint.

Auf Pergamente wurden etwa auch Gerichtsurteile aufgeschrieben, auf denen auch die Überltaten vermerkt waren. Wenn nun der Übeltaten so viele waren, dass sie nicht einmal auf einem aus dem von einer Kuh hergestellten Pergament Platz fand, so gingen sie nicht auf eine Kuhhaut.

Ich zitiere aus dem Röhrich:

Der älteste Beleg für diese Erzählung ist ein Exempel des Jacques de Vitry (vor 1240 gest.); er erzählt in den 'Sermones vulgares' von einem Priester, der während des Gottesdienstes einen Teufel mit den Zähnen an einem Pergament zerren sieht. Auf Befragen gibt der Böse den Bescheid, er habe das unnütze Kirchenschwatzen aufzuschreiben, und dafür reiche sein Pergament nicht. ...
Aus dem 14. Jahrhundert zeigt ein Wandfresko in St. Georg auf der Reichenau (Oberzell) ein großes Tierfell, das von vier Teufeln ausgebreitet gehalten wird; der eine packt es außer mit den Klauen auch mit den Zähnen. Über dem Fell werden die Köpfe zweier Frauen sichtbar, die eifrig miteinander schwatzen. Uber ihnen deutet eine Art Hängelampe, von der an Kettchen drei Kreuze herabhängen, an, daß das Gespräch in einer Kirche geführt wird. Auf dem Fell stehen in gotischer Majuskel drei Verspaare, die sich auf das Bla-bla-Gerede klatschsüchtiger Frauen beziehen:

Ich wil hie shribvn,
Von disen tvmben wibvn,
Was hie wirt plapla gvsprochvn
Vppigs in der wochvn
Das wirt allvs wol gvdaht
So es wirt fvr den rihtvr braht.

[Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten: Kuhhaut, S. 1. Digitale Bibliothek Band 42: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, S. 3582 (vgl. Röhrich-LdspR Bd. 3, S. 906) (c) Verlag Herder]

Hier ist das Wandgemälde zu sehen: http://www.karger.com/gazette/67/Fuchs/images/fuchs_1.jpg


Gruß Fritz
 
AW: Herkunft von Redewendungen

Ich wüßte gerne (bin aber zu faul zum googeln), weshalb es heißt:
Da beißt keine Maus den Faden ab,
wenn etwas 100prozentig festgestellt wurde.

Weiß das jemand?
 
AW: Herkunft von Redewendungen

Klar reicht die, @FritzR - ich habe sie einfach beim Durchgehen des Bisherigen übersehen...sonst hätte ich mich doch nicht entblödet, nochmal zu fragen.
Sorrry!:blume1:

Dank deiner Erklärung werde ich es zukünftig auch endlich richtig und im Sinne der Fabel benutzen, hielt ich es doch bisher für eine Art "Basta!" (was es ja anscheinend auch sein kann), aber der Nebensinn von "Da rettet dich nichts mehr!" war mir natürlich nicht klar.

Danke.

(sich nicht entblöden...auch ein nicht mehr oft benutztes Verb, übrigens)
 
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AW: Herkunft von Redewendungen

(sich nicht entblöden...auch ein nicht mehr oft benutztes Verb, übrigens)


Über die Maus, die den Faden abbeißt, bin ich zum Berg gekommen, der eine Maus gebiert.

Der Berg kreißte und gebar eine Maus.

Bekannt vielleicht die Formulierung des Phädrus: Parturiunt montes, nascetur ridiculus mus.

Es ist eine sehr alte Redewendung, die man schon in der Antike kannte.
Dahinter steht die Vorstellung, dass Berge Göttersitze waren, Auch Erdbeben und Vulkanausbrüche könnten Pate gestanden haben.

Wenn sich bestimmte Vorzeichen zeigten, so erwartete man eben Gewaltiges. Und wenn es dann ausging wie das Hornberger Schießen, hat der Berg eben bloß eine lächerliche Maus hervorgebracht.




PS Es gibt zwar noch den Kreißsaal, aber das Verb kreißen wird kaum noch verwendet.
Auch Pate stehen wird nicht mehr oft gehört.
 
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. Und wenn es dann ausging wie das Hornberger Schießen.QUOTE]

In Hornberg, das ist ein Schwarzwaldstädtchen im Gutachtal, erwartete man den Besuch des Herzogs. Um ihn gebührend zu empfangen, wollte man Salut schießen.
Man stellte einen Späher auf, der die Ankunft des herzoglichen Zuges melden sollte. Als der eine große Staubwolke erblickte, meinte er, es sei der Herzog und er gab das Zeichen.
Da böllerte man gewaltig los.
Es war aber bloß die Vorhut des herzoglichen Gefolges. Und der Herzog zog ganz unbeachtet herein.
 
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Zitat:
" ... deren Herkunft uns aber unbekannt ist.

Googeln!

Das haben die Diskutanten oben sicher auch getan.

hallo Alice,
auch ich habe gegoogled, aber leider NIX...
ich möchte gern wissen - woher kommt die Redensart "drei Huhn und ein Gänse".
Meine Freundin in Deutschland sagt das immer, wenn abends ihre Katzen zu langsam die Treppe hochgehen, um sie anzuspornen. Sie selbst weiß auch nicht woher sie es hat. Hat Jemand hier eine Antwort?:reden:
Ich bin neu - wohne im Vorort von Chicago/Illinois/USA ...Gruß:)Hilke
 
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