munichangelika
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AW: Hannah Arendt
Das ist ein wirklich gutes Thema!
Das ist aber noch nicht alles, denn folgenden Aspekt ihrer Denkthese „Banalität des Bösen“ hat in mir eine höher liegende Bedeutung zur tatsächlichen realistischen Sachlage hervorgebracht, die mir in der heutigen Argumentation oft hilfreich ist, abzuwiegen, in wie weit der Bedeutung an Stelle des Sinnbildes einem gewichtigeren Faktor zuteil kommen muss.
Kurzum: Der Mensch ist für sein Handeln und Tun verantwortlich, so Hannah Arendt und fügt alles entscheidende hinzu, dass man darüber hinaus für sein Handeln und Tun auch zur Verantwortung zu ziehen ist. Puuuh...
Das ist eine starke Aussage, eine ungeheuerliche starke Aussage und ich habe wochenlang mit mir gerungen, bis diese Aussage mir in der Ganzheit in mein Bewusstsein vorgedrungen ist.
Zum besseren Verständnis möchte ich einmal die Umkehrlogik nur leicht anleuchten, um aufzuzeigen, welch eine verheerende individual- und kollektiv-schädlichen Auswirkungen dies hätte.
Was würde nämlich passieren, wenn jeder das täte, was man wolle und niemand könne für den unvernünftigen Willen (den es ja nicht geben kann – leider total-genial-daneben Schoppenhauer) zur Verantwortung gezogen werden. Diese Welt würde ins absolute Chaos stürzen und keine strafrechtliche Verfolgung würde mehr greifen können. Da fällt mir die Zeit der Prohibition ein, die dieses Schuld_UN_bewusste und strafrechtliche Chaos im Ansatze evtl. zu erklären vermag.
Diese Argumentation ist derzeit mein schwergewichtigstes objektives Argument gegen der derzeit vorherrschende neurobiologische Behauptung, dass der freie Wille nur Einbildung sein und der Mensch seinem unfreien Willen als Sklave herhalten muss.
Ich gebe zu die Präsentation der Neurobiologen mit den einhergehenden Tests sind in ersten Anschein schlüssig und gefallen gerade wegen der so revolutionär präsentierten Erkenntnis eines naturwissenschaftlich bewiesenen Tatsachen.
Aber ich bitte um Beachtung der Frage, nach den Gemeinsamkeiten. Worin sind die Gemeinsamkeiten, dessen was als wahres Ganzes einen gemeinsamen Kern haben muss?
Mir sind die Wissenschaftler schon immer suspekt vorgekommen, die sich ausschließlich in der Unterscheidung zu anderen Denksystemen als generelles, unumstößliches Prinzip, definieren zu versuchen, da dieses eben nicht das wahre Ganze sein kann.
Das ist ein wirklich gutes Thema!