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Günter Grass

So, ich habe gerade "örtlich betäubt" bestellt... Bestellt Ihr es Euch auch, dann können wir in 10 Tagen mit der Lektüre beginnen... 4,- Euro für den Roman waren gerade noch drin... Man gönnt sich ja sonst nichts...
 
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Nach dem Roman "örtlich betäubt" werden wir systematisch lesen:

* ''Aus dem Tagebuch einer Schnecke.'' Roman. Luchterhand, Darmstadt und Neuwied 1972.
* ''Kopfgeburten oder Die Deutschen sterben aus.'' Erzählung. Luchterhand, Darmstadt und Neuwied 1980. (Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste vom 30. Juni bis zum 31. August 1980)
* ''Die Box.'' Roman. Steidl, Göttingen 2008.
* ''Unterwegs von Deutschland nach Deutschland. Tagebuch 1990.'' Steidl, Göttingen 2009.
* ''Grimms Wörter. Eine Liebeserklärung.'' Steidl, Göttingen 2010, ISBN 978-3-86930-155-6.
* ''Vonne Endlichkait.'' Steidl, Göttingen 2015, ISBN 978-3-95829-042-6.
 
Eberhard Starusch, einst Anführer der Stäuberbande in der ›Blechtrommel‹ und inzwischen »Studienrat für Deutsch und also Geschichte« in Westberlin, sammelt 1967 Material zu einem Wehrmachtsgeneral, der im Sandkasten den Zweiten Weltkrieg nachträglich gewinnen will. Doch die aktuelle Studentenrevolte wird für Starusch immer vordringlicher.

Dem empörten Aufschrei seines Lieblingsschülers, der als ritualisierten Protest gegen den Napalmeinsatz in Vietnam seinen Dackel auf dem Kudamm verbrennen will, setzt er die Traurigkeit seines Besserwissens entgegen: Wer die Welt radikal verändern will, müßte zuerst den Menschen abschaffen. Eine Zahnbehandlung wird Starusch zum Symbol des einzig möglichen Forschritts: Fiktive Dialoge mit seinem Zahnarzt zeigen, daß es nur die örtliche Betäubung gegen das Leiden an der Welt gibt, die kleinen Schritte in der Tretmühle der Vernunft. In ›örtlich betäubt‹, erschienen 1969, wird offensichtlich:

»Grass ist ein fanatischer Anhänger der Mäßigung. Er ist ein Gemäßigter, wie andere Menschen Extremisten sind. Er ist fast verrückt nach Vernunft«. Time Magazine

Ja, ich glaube, da bin ich in guter Gesellschaft... Sollte ich in die Jahre gekommen sein? Ich hoffe, ich gehöre noch nicht zu Establishement...
 
Wir können "Vonne Endlichkeit" aber geren heute nacht einmal lesen... Ist kein Roman, sondern ein Gedicht und Prosaband, wieder bei dtv nachgedruckt worden (eigentlich Luchterhand), aber formattechnisch in einer halben Übergröße... Mit etlichen Litographien, wie ich gesehen habe...
 
Jetzt könnte man ja meinen, weil "Vonne Endlichkeit" Grass letztes Werk war, es so etwas wie sein Vermächtnis wäre... Das glaube ich hingegen nicht... Es ist wohl nur wo etwas wie eine Nachspann oder ein Nachwort... Und in diesem Sinne werde ich es auch lesen, nachher.. Das eigentliche Vermächtnis von Grass sind wohl die beiden Romane "Im Krebsgang" und "Beim Häuten einer Zwiebel". Beide habe ich allerdings nicht gelsen und beabsichtige es auch nicht... Mir gingen die Kontroversen darum schon ziemlich auf den Geist... Meine Meinung dazu: Grass hätte sich "Im Krebsgang" besser schenekesn sollen", dafür aber "Beim Häuten einer Zweibel" erst recht schreiben sollen, und das dezidiert die ganze problematische Wahrheit, und nicht nur andeutungsweise... Aber gut, das ist "meine" iefen von der Front eindeutig hervorgeht... Das ist Grass wirklich eine Weisenknabe...
 
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"Ein weites Feld" als Vermächtnis lasse ich nicht gelten... Ich weiß auch nicht, ob man den Roman wirklich als deutschen Widervereinigugnsroman gelten lassen kann... Meines Erachtens wird er da überbewertet... Den eigentlichen Wiedervereinungsroman hat meines Eeachtens kein Deutscher, sondern der Niederländer Cees Nooteboom geschrieben mit dem Roman "Allerseelen"...
 
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