• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Gibt es objektive Realität?

AW: Gibt es objektive Realität?


:danke:

Der Wolfgang LENZEN ist ein kluger Kopf ....:schnl:

Ich habe mich bisher bei meinen unmaßgeblichen Versuchen, zwischen Realität und Wirklichkeit zu differenzieren, vor allem auf Paul WATZLAWICK, Wie wirklich ist die Wirklichkeit ?, München 1977 und Menschliche Kommunikation. Formen, Störungen, Paradoxien bezogen/berufen, das er zusammen mit Janet H. BEAVIN und Don D. JACKSON im Jahr 1990 in der 8. unveränderten Auflage im Verlag Hans Huber (Bern, Stuttgart, Toronto) publiziert hatte ...​
 
Werbung:
AW: Gibt es objektive Realität?

http://www.zeno.org/Philosophie/M/F...artes/§+61.+Die+Idee+der+unendlichen+Substanz

[205] »Die Ideen, die ich in mir finde, sind der Form nach, d. i. insofern, als sie nur gewisse Arten, Bestimmungen meines Denkens sind, nicht viel voneinander unterschieden; aber wenn ich auf ihren Inhalt sehe, auf das Objekt, das sie vorstellen, so zeigt sich ein gewaltiger Unterschied unter ihnen. Denn offenbar sind solche Ideen, die mir Substanzen vorstellen, viel erhabener und ihrem Inhalt oder Gegenstand nach viel reeller und vollkommener, d. i., sie enthalten mehr objektive Realität als die Ideen, die mir nur Akzidenzen vorstellen, und wieder die Idee einer unendlichen Substanz enthält mehr objektive Realität als die Ideen endlicher Substanzen. Nun ist aber doch klar, daß die wirkende und vollständige Ursache zum wenigsten ebensoviel Realität enthalten muß als ihre Wirkung? Denn wenn die Wirkung nicht ihre Realität von der Ursache empfinge woher könnte sie dieselbe bekommen? Und wie könnte die Ursache der Wirkung eine Realität geben, die sie nicht selbst in sich enthält? Es kann daher weder etwas aus nichts werden noch[206] das Vollkommnere von dem Unvollkommnen, das, was mehr Realität enthält, von dem herkommen, was weniger Realität in sich hat. Und dies gilt nicht nur von den Wirkungen, die eine eigentliche Realität haben, sondern auch von den Ideen, bei denen nur die objektive (vorgestellte) Realität berücksichtigt wird.« (Medit. III) »Je mehr objektive Realität die Ideen enthalten, desto vollkommner muß ihre Ursache sein. Und es kann sich in uns nicht die Idee oder das Bild einer Sache vorfinden, von der nicht das Original, welches alle Vollkommenheit der Idee wirklich in sich hat, in oder außer uns existiert. Die Ursache der Idee muß die Realität, die in der Idee nur eine objektive ist, wirklich in sich enthalten.« (»Princ. Phil.«, P. I, § 17, 18) »Unter allen Ideen aber, die ich habe, ist nur eine, die so erhaben ist, eine solche Unermeßlichkeit von Vollkommenheiten in sich enthält, daß ich gewiß bin, daß ich nicht ihre Ursache sein kann, da ich durchaus nicht die objektive Realität jener Idee wirklich oder in einem höhern Grade (eminenter) in mir enthalte. Diese eine Idee ist die Idee der unendlichen Substanz, Gottes. Gott ist daher die Ursache dieser Idee, nur von ihm kam sie in mich, Gott also existiert notwendig. Denn obgleich deswegen die Idee der Substanz in mir ist, weil ich selbst Substanz bin, so kann doch die Idee der unendlichen Substanz nicht aus mir kommen, da ich endlich bin sie kann nur von der wirklich unendlichen Substanz in mir hervorgebracht werden.109 Denn ich fasse[207] das Unendliche nicht etwa bloß durch die Negation des Endlichen, wie ich die Ruhe z.B. durch die Negation der Bewegung fasse, sondern durch eine positive, wahre Idee. Denn ich sehe klar ein, daß in der unendlichen Substanz mehr Realität enthalten ist als in der endlichen und daß daher gewissermaßen der Begriff des Unendlichen früher in mir ist als der Begriff des Endlichen, d.h., die Idee Gottes eher in mir ist als die meiner selbst. Denn wie könnte ich einsehen, daß ich zweifle, daß ich wünsche, d.h., daß mir etwas fehlt, daß ich nicht ganz vollkommen bin, wenn nicht die Idee eines vollkommneren Wesens in mir wäre, aus dessen Vergleichung mit mir ich meine Mängel erkennte? Die Idee Gottes, des unendlichen Wesens, da sie mehr objektive Realität als irgendeine andre enthält und höchst klar und deutlich ist, ist daher auch die allerwahrste Idee. Wenn man sich auch einbilden könnte, daß ein solches Wesen nicht existiert, als diese Idee vorstellt, so könnte man doch wenigstens sich nicht einbilden, daß die Idee davon nichts Reales darstellt. Höchst klar und deutlich ist aber auch diese Idee; denn alles, wovon ich klar und deutlich einsehe, daß es real und wahr ist, daß es Vollkommenheit in sich hat, ist ganz in ihr enthalten.« (Medit. III) »Diese Idee von Gott kann nun aber, wie gesagt, nur von Gott selbst in mich kommen, und Gott ist also. Denn ich habe sie weder aus den Sinnen geschöpft, weil keine Bestimmung Gottes den Bestimmungen der äußern oder körperlichen Objekte ähnlich ist und diese daher zu den Attributen Gottes nicht das Muster hergeben können, noch habe ich sie durch die Erweiterung anderer Ideen gewonnen – denn woher könnte in mich die Fähigkeit kommen, alle endlichen Perfektionen zu erweitern, d.h., größere und erhabnere Vollkommenheit[208] zu denken, wenn nicht die Idee eines vollkommneren Wesens, nämlich Gottes, in mir wäre? – noch habe ich sie erdichtet; denn ich kann durchaus nichts von ihr hinwegnehmen noch etwas hinzusetzen. Sie ist mir daher eingeboren, wie mir die Idee meiner selbst eingeboren ist. Sie ist das Siegel Gottes, das er mir bei der Erschaffung eingedrückt hat.« (Resp. III, p. 10, V, p. 65; Medit. III)
 
AW: Gibt es objektive Realität?

http://www.zeno.org/Philosophie/M/F...er+die+Cartesischen+Beweise+vom+Dasein+Gottes

§ 62. Über die Cartesischen Beweise vom Dasein Gottes



[209] Der Beweis von der Existenz Gottes aus seinem Wesen oder aus der Idee von ihm, der bekanntlich den Namen des ontologischen führt, sich im wesentlichen schon bei einigen Scholastikern, namentlich Anselmus, zum Teil selbst schon bei Augustin110 angedeutet findet und nach C. mit einiger Modifikation in die Leibnizisch-Wolffische Schule überging, hat schon zur Zeit des C. heftige Anfechtungen erleiden müssen und ist in neuerer Zeit, wie bekannt, hauptsächlich von Kant kritisiert worden, dessen Kritik dann Hegel wieder in seiner Logik (B. 3.) einer strengen Prüfung unterwarf. Die wesentlichen Punkte, auf die es beim richtigen Verständnis sowohl dieses als des vorhergehenden Beweises ankommt, sind:

1. Die Idee Gottes ist nicht nur eine notwendige (nicht gemachte, willkürliche) und allgemeine, mit dem Wesen des Geistes identische (eingeborne) Idee, sondern auch ihrem Gegenstand oder Inhalt nach die vollkommenste, die reellste aller Ideen und daher von allen andern Vorstellungen oder Ideen unterschieden. Sie ist die Idee aller Ideen, die allerwahrste, die absolut positive, und daher kann der Übergang von ihr zum Sein nur dann kurios erscheinen, wenn man den wesentlichen Unterschied und Vorzug dieser Idee vor allen andern übersieht und sie mit jeder beliebigen subjektiven Vorstellung gleichsetzt. »Non enim vis mei argumenti desumitur ab idea in genere sumpta, sed a peculiari ejus proprietate, quae in idea, quam habemus de Deo, evidentissima est, atque in nullis aliarum conceptibus potest reperiri, nempe ab existensiae necessitate, quae requiritur ad cumulum perfectionum, sine quo Deum intelligere non possumus.«[210] (»R. Descart. Notae in Program. quoddam etc.«, p. 187)

2. Die Idee Gottes enthält notwendige Existenz; Gott kann gar nicht anders als seiend gedacht werden, von seinem Wesen ist sein Sein unabsonderlich, ununterscheidbar. C. selbst erklärt sich nicht näher und bestimmter über die Existenz und das Wesen Gottes und die Einheit beider in ihm. Zur Erläuterung und Entwickelung dieser Ideen mag daher kürzlich folgendes dienen. Bei endlichen Wesen ist die Existenz vom Wesen unterschieden oder absonderlich, d.h., ihr Wesen ist geistig, ihre Existenz sinnlich, und darin eben ist diese von jenem unterschieden und absonderlich. Das Wesen z.B. des Menschen ist die Geistigkeit, die Vernunft oder wie man es sonst nennen und bestimmen will, aber die Existenz desselben sind die vielen einzelnen Menschen, die in die Sinne fallen. Gottes Wesen ist klar und deutlich, seine Existenz daher, da sie eins mit dem Wesen ist, ebenso klar, so deutlich, so lichtvoll und hell wie sein Wesen; bei dem Menschen dagegen ist die Existenz gleichsam die Sonnenfinsternis der Idee; so viele Menschen, so viele Flecken in der Sonne ihres Wesens, sie verdunkeln das an sich klare und deutliche Wesen; d.i., in der Idee erkenne ich nicht, weil die Existenz des Menschen die vielen existierenden Menschen sind, die Existenz desselben, ich schaue sie nicht durch das Licht der Vernunft, es ist ein Abbruch zwischen der Idee oder dem Wesen und der Existenz, die daher, als nicht unmittelbar mit dem Wesen verbunden, zufällig, bedingt, abhängig, eine nur mögliche, aber nicht notwendige ist; sie fällt in die Sinne; die Existenz des Menschen, d. i. die Existierenden, lerne ich erst durch den Sinn die sinnliche Anschauung kennen; das Wesen fällt nur in die Vernunft. Aber bei Gott ist nicht diese Trennung, er selbst ist sein Sein, »ipse suum esse est« (Resp. V, p. 74); wie sein Wesen, so fällt daher auch seine Existenz in die Vernunft, wird zugleich mit dem Wesen von ihr geschaut und ergriffen. Die Existenz Gottes spiegelt ungetrübt sein[211] klares Wesen wider; in einem Lichte wird daher sein Sein und sein Wesen geschaut, mit einem und demselben Organe werden beide ergriffen, nämlich mit dem Auge der Vernunft. Der Begriff des Wesens Gottes ist zugleich der Begriff seiner Existenz auch, Wesen und Existenz ist in ihm eins, das Denken und Erkennen seines Wesens und Seins daher auch ein Akt. Von Gottes Wesen ist seine Existenz nicht zu unterscheiden, d.h. doch wohl, seine Existenz ist eine wesentliche, keine sinnliche, so daß ich, um von seinem Dasein mich zu überzeugen, eines andern Organs als der Vernunft bedürfte; ich kann und brauche daher nicht um mich von seiner Existenz zu überzeugen, etwa über die Vernunft oder die Idee hinauszugehen in die Region der sinnlichen Erfahrung oder einer andern unbekannten Sphäre. »Deduxi probationem Existentiae Dei ex Idea, quam in me sentio, Entis summe perfecti, quae notio communis est, quae de eo habetur. Et verum est solam considerationem talis Entis facillime deducere ad cognitionem ejus Existentiae, ita ut fere idem sit concipere Deum et concipere quod existat.« (»Epist.«, P. III, Ep. 114)

Es ergibt sich auch hieraus 3., daß der Beweis vom Dasein Gottes, obwohl ihn C. als einen Beweis darstellt und ihn auch in die Form eines Schlusses bringt, nur der Form nach, aber nicht dem Wesen, der Sache, der Substantiellen Idee nach ein Schluß oder Beweis ist. Die Hauptsache, worauf es hier ankommt, ist die Idee Gottes als des Wesens, in dem das Wesen nicht von der Existenz unterschieden ist. Diese Idee ist für sich selbst der Beweis, daß er ist. Die Idee selbst ist die Gewißheit, das Zeugnis, daß Gott ist; er kann gar nicht anders gedacht werden als seiend; indem ich ihn denke, die Idee von ihm habe, so bin ich schon gewiß, daß er ist; sonst habe ich nicht die Idee von ihm. Die Existenz wird nicht erst durch ein andres oder Drittes mit dem Wesen verbunden; nicht durch ein andres oder die Verknüpfung mit ihm werde ich erst gewiß, daß er ist; die Gewißheit von seinem Dasein kommt nirgendwoanders her als[212] aus seiner Idee. Der Begriff Gottes ist der Beweis von seinem Dasein. Die Form des Beweises ist daher nur äußerlich, tut nichts zur Sache, ist nur eine der damaligen und auch noch spätern Gewohnheit, alles in mathematische oder logische Beweisformen zu bringen, gemäße Verständigung für das Subjekt. Gott denken und gewiß sein, daß er ist, ist nicht ein in sich verschiedener, getrennter und vermittelter Akt; die Schluß- und Beweisform, die wesentlich nur ist eine Verbindung von Getrenntem oder wenigstens Verschiedenem, ist also hier nur ein Unwesentliches. C. sagt selbst: »Quod autem ad Deum attinet, certe nisi praejudiciis obruerer, et rerum sensibilium imagines cogitationem meam omni ex parte obsiderent, nihil illo prius aut facilius agnoscerem, nam quid ex se apertius, quam summum ens esse sive Deum, ad cujus solius essentiam existentia pertinet, existere?« (Medit. V) Ferner: »Considerent in aliarum quidem omnium naturarum ideis existentiam possibilem, in Dei autem Idea non possibilem tantum, sod omnino necessariam contineri. Ex hoc enim solo et absque ullo discursu cognoscent, Deum existere, eritque ipsis non minus per se notum, quam numerum binarium esse parem, vel ternarium imparem et similia. Nonnulla enim quibusdam per se nota sunt, quae ab aliis non nisi per discursum intelliguntur.« (»Ration. mor. geom. disp.«, S. 87)

4. Gassendi macht dem C. den Einwurf, daß er die Existenz unter die Perfektionen oder Eigenschaften Gottes rechne. »Allein, weder in Gott noch sonstwo ist die Existenz eine[213] Vollkommenheit oder Eigenschaft, sondern die Voraussetzung der Vollkommenheiten. Denn was nicht existiert, hat weder Vollkommenheit noch Unvollkommenheit; und was existiert und mehrere Vollkommenheiten hat, das hat nicht die Existenz als eine unter andern Vollkommenheiten, sondern als das, wodurch sowohl es selbst als die Vollkommenheiten wirklich sind.« (Object. V) C. erwidert hierauf: »Ich sehe nicht ein, warum nicht die Existenz ebensogut eine Eigenschaft (proprietas) genannt werden kann als die Allmächtigkeit, wenn man nämlich unter dem Wort Eigenschaft jedes Attribut oder alles, was von einer Sache ausgesagt werden kann, versteht, wie es hier verstanden werden muß. Im Gegenteil, die notwendige Existenz ist in Gott im strengsten Sinne eine Eigenschaft, denn nur ihm kommt sie zu und in ihm allein ist sie ein Bestandteil des Wesens.« (Resp. V, p. 74) Allerdings hat G. recht, wenn er behauptet, daß die Existenz keine Perfektion oder Eigenschaft oder Attribut ist. Allein diese unrichtige Vorstellung hebt nicht die Wahrheit der Idee auf; und es kommt ja alles darauf an, daß die Existenz in der Beziehung nur zum Wesen steht, in welcher Beziehung die Existenz die Bedeutung einer bloßen Perfektion verliert und die der Perfektion der Perfektionen, der Realität der Realitäten bekommt.

Dem C. wurde außerdem noch von seinen Gegnern, so auch von dem Jesuiten Gabriel Daniel in seinem satyrischen »Voyage du monde de Des-Cartes«, der Vorwurf gemacht, daß Gott nach ihm das Prinzip der Gewißheit sei, er erst durch die Gewißheit von Gottes Dasein gewiß werde, daß das, was er klar und deutlich einsehe, wahr sei, und doch daher, daß er klar und deutlich einsehe, daß die Existenz notwendig in der Idee Gottes enthalten sei, die Gewißheit herhole, daß Gott existiere, also das erste durch das zweite und das zweite durch das erste beweise.111 Allein, es ist zu bemerken, daß der Geist nicht erst vermittelst der Gewißheit von Gottes Dasein, sondern unmittelbar – denn das macht ja ihn gerade zum Geist, zum Bewußtsein – seiner[214] selbst, seiner Existenz gewiß ist und ebenso aus sich selbst gewiß ist und sein kann, daß das, was er klar und deutlich einsieht, wahr ist, daß ferner Gott nicht sowohl erst das Prinzip der Gewißheit ist als vielmehr das Prinzip der Vervollständigung der Gewißheit, der Bestätigung, der objektiven Autorisation, daß das, was dem Geiste durch seinen klaren und deutlichen Begriff aus ihm selbst gewiß ist, auch wirklich wahr sei. Allerdings bleibt ein Widerspruch übrig, der aber in der Sache selbst enthalten ist, in dem Geiste nämlich, wiefern er Selbst ist, und der sich daher auch später auf eine noch viel stärkere Weise als in C. in verschiedenen moralischen und religiösen, selbst philosophischen Ansichten der neuern Zeit vorfindet, die den Geist als Selbst zu ihrem Prinzip haben, und als ein Niederschlag, gleichsam als der Satz der Cart. Philosophie angesehen werden müssen.
 
AW: Gibt es objektive Realität?

http://www.textlog.de/4991.html
http://www.textlog.de/4991.html

Rudolf Eisler R


Realität


Realität (realitas): Sachhaftigkeit, Dinglichkeit, selbständige, vom Denken unabhängige Wirklichkeit. »Real« ist, was »in re«, nicht bloß »in intellectu« besteht, »realiter« ist die Seinsweise eines Etwas außerhalb des Gedachtseins. Realität ist also ein »Charakter«, eine Wirkung, die ein Aussageinhalt auf Grundlage denkend verarbeiteter Erfahrung oder von zwingenden Denkforderungen und Glaubenspostulaten bekommt, wodurch ihm die Dignität eines »mehr als Gedanklichen (Phantasiemäßigen)« zuteil wird. Je nach dem Was, das als »real« charakterisiert wird, gibt es verschiedene »Realitäten«. Zunächst hat für den Menschen das Körperliche die meiste Realität, später lernt man auch im Psychischen als solchem ein Reales erblicken. Es gibt demnach: physische und psychische (geistige) Realität. beide haben das Gemeinsame, daß sie, um real zu sein, mehr als bloßen Gedankeninhalt, Phantasieinhalt bedeuten, daß sie das, als was sie im Denken gemeint sind, auch sein müssen. Daß das Physische (s. d.) als solches abhängig vom erkennenden Subjekt überhaupt ist, nimmt ihm nicht die Realität. nur ist diese dann keine absolute Realität (wie die des Ding an sich, Geistes u. dgl.), sondern eben relative, empirische Realität, d.h. auch das Phänomenal-Empirische ist real, insofern es gesetzmäßig auftritt und außer jedem einzelnen Denkakt besteht.

Der Gegensatz von »real« ist »ideal«, von »objektiv« - »Subjektiv«, von »wirklich« - »scheinbar«. Obwohl diese drei Termini verschiedene Begriffe bedeuten, werden sie oft promiscue gebraucht. Im folgenden halten wir uns aber an den Terminus »Realität« und behandeln den Ausdruck »Wirklichkeit« gesondert. beide sind aber (nebst »objektiv«) miteinander zu vergleichen.

Eine absolute Realität der Außenwelt lehrt der Realismus (H. d. u. Objekt), eine bloß relative der Idealismus (s. d. u. Objektiv). Bezüglich der Realität der Universalien (s. d.) s. Allgemein.

Bei den Griechen ist das »Reale« das exô on. Die Scholastiker stellen das »reale«, »re aliter« dem »intentionaliter« (s. d.), »obiective« (s. d.) gegenüber. Sie nehmen verschiedene Grade der Realität, der Seinsfülle als Vollkommenheit an. Gott (s. d.) ist »ens realissimum«. DUNS SCOTUS bestimmt: »Omnis realitas specifica constituit in esse formali, quia in esse quidditativo. realitas individui consituit praecise in esse materiali, h. e. in esse contracto« (Sent. II, 3, 6). FRANC. MAYRONIS erklärt: »Realitas est quidam modus intrinsecus, mediante quo realizantur omnia, quae sunt in aliquo« (bei Prantl, G. d. L. III, 290), - GOCLEN bestimmt: »Reale, quod reperitur extra animae notiones« (Lex. philos. p. 256). MICRAELIUS erklärt: »Reale rationis est, quad formaliter et ante intellectus operationem est« (Lex. philos. p. 951). »Realitas est vel formalis, vel subiectiva, vel obiectiva.« »Realitas obiectiva est, quae potest intellectui obiici. qualis est in ente intentionali« (l. c. p. 952). Nicht alle »realis distinctio« ist »essentialis« (ib.). DESCARTES unterscheidet noch »realitas formaliter« (reale Wirklichkeit) und »obiective« (gedachte Wirklichkeit). »Per realitatem obiectivam ideae intelligo entitatem rei repraesentatae per ideam, quatenus est in idea. eodemque modo dici potest perfectio obiectiva vel artificium obiectivum etc.« »Eadem dicuntur esse formaliter in idearum obiectis, quando talia sunt in ipsis, qualia illa percipimus. et eminenter, quando non quidem talia sunt, sed tanta, ut talium vicem supplere possint« (Medit. III. Rationes, def. III). Es gibt verschiedene »gradus realitatis«, die Substanz z.B. hat mehr Realität als das Akzidenz, mehr Vollkommenheit (s. d.) (vgl. SPINOZA, Ren. Cart. princ. philos. I, def. III. ax. IV, IX). Als Positives, als Vollkommenheit bestimmt die Realität auch LEIBNIZ (Theod. II, Anh. I, § 5). Die absolute Realität (»la réalité absolue«) ist nur in den Monaden (s. d.). LOCKE erklärt: »Real ideas are such as have a fondation in nature« (Ess. II, ch. 30, § 1). Nach BERKELEY existiert »truly und really« nur die Seele, der Geist, während die Körper »exist only in a secondary und dependent sense« (Siris, 266). Nach MENDELSSOHN kommen dem höchsten Wesen »alle möglichen Realitäten im höchsten Grade zu« (Üb. d. Evid. S. 98). KANT versteht unter »empirischer Realität« die Objektivität (s. d.) eines Erkenntnisinhaltes, die Allgemeingültigkeit desselben, ungeachtet seiner »transzendentalen Idealität« (s. d.), d.h. seiner bloß phänomenalen (s. d.) Wertigkeit (Krit. d. rein. Vern. S. 55 f., 62). »Objektive Realität«, d.h. »Beziehung auf einen Gegenstand« beruht auf dem Gesetze, »daß alle Erscheinungen, sofern uns dadurch Gegenstände gegeben werden sollen, unter Regeln a priori der synthetischen Einheit derselben stehen müssen, nach welchen ihr Verhältnis in der empirischen Anschauung allein möglich ist, d. i. daß sie ebensowohl in der Erfahrung unter Bedingungen der notwendigen Einheit der Apperzeption, als in der bloßen Anschauung unter den formalen Bedingungen des Raumes und der Zeit stehen müssen, ja daß durch jene jede Erkenntnis alle, erst möglich werde« (l. c. S. 123). Realität ist eine der Kategorien (s. d.) der Qualität (l. c. S. 96). »Realität ist im reinen Verstandesbegriffe das, was einer Empfindung überhaupt korrespondiert. dasjenige also, dessen Begriff an sich selbst ein Sein (in der Zeit) anzeigt.« »Da die Zeit nur die Form der Anschauung, mithin der Gegenstände als Erscheinungen ist, so ist das, was an diesen der Empfindung entspricht, die transzendentale Materie aller Gegenstände, als Dinge an sich (die Sachheit, Realität).« Das »Schema« (s. d.) der Realität als der Quantität von etwas, sofern es die Zeit erfüllt, ist die »kontinuierliche und gleichförmige Erzeugung derselben in der Zeit« (l. c. S. 146). - »Alle äußere Wahrnehmung... beweiset unmittelbar etwas Wirkliches im Raume, oder ist vielmehr das Wirkliche selbst, und insofern ist also der empirische Realismus außer Zweifel, d. i. es korrespondiert unseren äußeren Anschauungen etwas Wirkliches im Raume. Freilich ist dieser Raum selbst, mit allen seinen Erscheinungen, als Vorstellungen, nur in mir, aber in diesem Raume ist doch gleichwohl das Reale, oder der Stoff aller Gegenstände der äußeren Anschauung, wirklich und unabhängig von aller Erdichtung gegeben, und es ist auch unmöglich, daß in diesem Raume irgend etwas außer uns (im transzendentalen Sinne) gegeben sein sollte, weil der Raum selbst außer unserer Sinnlichkeit nichts ist... Das Reale äußerer Erscheinungen ist also wirklich nur in der Wahrnehmung und kann auf keine andere Weise wirklich sein« (l. c. S. 317 f.). Wo Erkenntnis nicht möglich ist (im Felde des Übersinnlichen) gibt es nur noch praktische Realität in Bezug auf den sittlichen Willen (Krit. d. prakt. Vern. 1. Tl., 1. B., 1. Hptst.). - »Das allgemeine Prinzip der Dynamik der materiellen Natur ist: daß alles Reale der Gegenstände äußerer Sinne, das, was nicht bloß Bestimmung des Raumes (Ort, Ausdehnung und Figur) ist, als bewegende Kraft angesehen werden müsse« (Met. Anf. d. Naturwiss. S. 81). Vgl. Objekt, Raum, Zeit.

PLATNER erklärt: »Alle Vorstellungen weisen zwar auf ein Objekt hin: einige aber nur ideal, andere real. Bei jenen kann ich denken, daß das Objekt nur in meiner Denkkraft sei, das sind bloße Ideen. bei diesen muß ich denken, daß es, außer der Denkkraft und unabhängig von ihr, bestehe« (Log. u. Met. S. 78). BOUTERWEK nennt die praktische Realität »Virtualität« (s. d.). DESTUTT DE TRACY bemerkt: »Etre voulant et être résistant c'est être réellement« (Elém. d'idéol. I, ch. 8, p. 137). - Idealistisch deduziert die Kategorie der Realität aus dem Sich-setzen des Ich (s. d.) J. G. FICHTE. »Alles, worauf der Satz A = A anwendbar ist, hat, inwiefern derselbe darauf anwendbar ist, Realität. Dasjenige, was durch das bloße Setzen irgend eines Dinges (eines im Ich gesetzten) gesetzt ist, ist in ihm Realität, ist sein Wesen« (Gr. d. g. Wissensch. S. 12). »Aller Realität Quelle ist das Ich. Erst durch und mit dem Ich ist der Begriff der Realität gegeben.« »Alle Realität ist tätig, und alles Tätige ist Realität. Tätigkeit ist positive (im Gegensatz gegen bloß relative) Realität« (l. c. S. 62). Alle Realität (in diesem letzteren Sinne) entstammt der produktiven Einbildungskraft. »Die Einbildungskraft produziert Realität. aber es ist in ihr keine Realität. erst durch die Auffassung und das Begreifen im Verstande wird ihr Produkt etwas Reales« (l. c. S. 192, 202). »Ein Begriff hat Realität und Anwendbarkeit, heißt: unsere Welt - es versteht sich für uns, die Welt unseres Bewußtseins - wird durch ihn in einer gewissen Rücksicht bestimmt. Er gehört unter diejenigen Begriffe, durch welche wir Objekte denken« (Syst. d. Sittenlehre, S. 71 f.). SCHELLING definiert: »Reell ist..., was durch bloßes Denken nicht erschaffen werden kann« (Syst. d. tr. Ideal. S. 42). Das Ich et Prinzip der Realität, das Objekt hat »abgeleitete Realität« (l. c. S. 60). »Die Realität der Empfindung beruht darauf, daß das Ich das Empfundene nicht anschaut, als durch sich gesetzt« (l. c. S. 111). Im »Absoluten« ist Reales und Ideales identisch, eins. »Alle Formen des Realen sind an sich und wahrhaft betrachtet auch Formen des Idealen, und umgekehrt« (WW. I 6, 498 ff.). Nach L. OKEN ist das Realwerden nur ein Extensivwerden der Idee (Lehrb. d. Naturphilos.) ESCHENMAYER betont: »Das, was in der Wirklichkeit einer Welt gegeben ist, gehört immer noch zur Sphäre unserer Seele. Dies Reale ist nur die Kehrseite des Idealen in uns, und das eine bezieht sich auf das andere. Über beiden aber steht die Seele, und ihre ursprünglichsten Gleichungen und Proportionen, die innerhalb des geistigen Organismus bloß ideal sind, sind in einer Außenwelt in unendlich vielen Reflexen real geworden.« Über Idealem und Realem hinaus liegt das Göttliche (Psychol. S. 119). G. M. KLEIN erklärt: »Was wir sinnliche Erscheinungen oder endliche Realitäten nennen, kann nur insoweit real sein, als sie in der unbedingten Realität gewurzelt sind. was nebstdem ihnen noch zuzukommen scheint, kann nur Negation jener Realität, also nichts Reales sein« (Beitr. zum Stud. d. Philos. S. 93). »Was für die Vernunft unmittelbar gewiß und evident ist, das ist auch für sie real« (l. c. S. 43). »Logisch real bezeichnet das bloß Denkbare, welches den Formen des Denkens gemäß zur Einheit des Bewußtseins verbunden wird. Diesem wird gewöhnlich entgegengesetzt das physisch Reale, ein Gegenstand des Empfindbaren. Ebenso werden die transzendentalen Grundsätze des Verstandes, welche allgemeine Erfahrungsgesetze aussagen, und die praktischen Wahrheiten, welche sittliche und politische Vorschriften ausdrücken, real genannt.« Die Vernunft- Realität ist das durch sich Notwendige, das Identische des Ideellen und Reellen (l. c. S. 43. vgl. J. J. WAGNER, Organ. d. menschl. Erk. S. 15 ff.). Nach H. RITTER ist das Reale »das, wozu die Anknüpfungspunkte und Mittel für die Erkenntnis in der sinnlichen Anschauung uns vorliegen und was daher in den Formen unseres Denkens wirklich von uns erkannt werden kann« (Log. u. Met.). Bei HEGEL ist Realität eine (ontologische) Kategorie (Encykl.), ein Moment der dialektischen Begriffsentwicklung. Nach K. ROSENKRANZ hat das Dasein »durch die in sich einfache Bestimmtheit als ein Was« Realität, d.h. »die Kraft der unmittelbaren Selbstunterscheidung von der abstrakten Ununterschiedenheit des Seins« (Syst. d. Wissensch. S. 17). »Die Reellität ist die nach außen hin erscheinende Realität« (l. c. S. 18). CHALYBAEUS bemerkt: »Die Realität ist eine einseitig objektive ontologische Kategorie, die Wirklichkeit nimmt Bezug auf das Wissen« (Wissenschaftslehre S. 227. vgl. BRANISS, Syst. d. Met.2, S. 251 ff.). - COUSIN erklärt: »J'appelle réel tout ce qui tombe sous l'observation« (Du vrai, p. 32). Nach SCHOPENHAUER ist Realität »das durch den Verstand richtig Erkannte« (W. a. W. u. V. I. Bd., § 6. vgl. Parerga I, l.) l.) Nach HERBART fordert die Metaphysik, »daß man alles, was nicht selbst real ist, auf ein Reales zurückführe. daß man, wo irgend etwas nicht das ist, was es scheint, es als Andeutung des ihm zugrunde liegenden Realen betrachte« (Lehrb. zur Einleit.5, § 157, S. 288). LOTZE betont: »Es existiert nicht Reales als solches, als Stoff..., es gibt vielmehr nur Realität, d.h. eine gewisse Weise der Existenz, darin bestehend, daß etwas als unabhängiger Mittelpunkt von Wirkungen sich darstellt, die es ausübt oder erleidet« (Med. Psychol. S. 147). »Das aber, dem diese Form realer Existenz zukommt, ist immer zuletzt ein Ideales, nämlich jener qualitative Inhalt der Dinge, von dem wir voraussetzen, daß er dem Denken nicht undurchdringlich, sondern durch Gedankenbestimmungen erschöpfbar sei« (l. c. S. 147). »Durch ihren Inhalt allein sind die Dinge das, was sie sind. dadurch, daß dieser Inhalt fähig ist, zu wirken und zu leiden und das beständige Element in einer veränderlichen Reihe von Erscheinungen bilden, dadurch sind die Dinge und unterscheiden sich als real von ihrem Abbild« (Mikrok. II2, 158). Das Reale ist nichts anderes als »die auf unbegreifliche Weise in der Form wirkungsfähiger Selbständigkeit gesetzte Idee« (l. c. S.158 f.. vgl. Gr. d. Met. S. 30). Realität ist Für-sich-sein. Nach J. H. FICHTE heißt Realsein »seinen Raum und seine Zeit erfüllen« (Psychol. I, 12). Realsein bedeutet erstens »qualitativ Bestimmtsein und Existieren, Wirklichsein« und zweitens ist alles Reale »sich quantitierend zufolge seiner Qualität« (ib.. vgl. Anthropol. S. 181). ULRICI definiert: »Real ist nur, was unabhängig vom menschlichen Denken und Gedanken, gleichgültig gegen sein Gedachtwerden, also unserem Denken und Gedanken, ein An-sich-seiendes, Selbständiges ist« (Log. S. 393). ÜBERWEG bemerkt: »Nicht jedes in seiner Sphäre notwendige und berechtigte Denken sichert das Sein. aber das gesamte Denken mit Einschluß des erkenntnistheoretischen als des letzten und höchsten..., dies und erst dies erschließt dem Menschen die volle Erkenntnis der Realität« (Welt- u. Lebensansch. S. 80). A. DORNER betont, »daß, wenn ein Begriff, den wir notwendig denken müssen, so beschaffen ist, daß er notwendig die Realität in sich schließt, daß ihm dann auch die notwendig gedachte Realität entspricht« (Gr. d. Religionsphilos. S. 19). Die Realität können wir durch die Kategorien (s. d.) erreichen (ib.). STEUDEL bestimmt: »Tatsächliches Sein ist Realität oder Wirklichkeit. Real ist, was außerhalb des Denkens und unabhängig vom Denken ist« (Philos. I 1, 298 ff.. ähnlich TITTMANN, Aphor. S. 136). Nach STEINTHAL ist das Reale »der absolute Abgrund unseres Denkens«, »die Grundlage der Erscheinung«. Das Reale, sofern es nur erscheint, ist Natur (Zeitschr. f. Völkerpsychol. IX, 1876). Nach L. NOIRÉ ist die Bewegung »das wahrhaft Reale aller Erscheinung« (Einl. u. Begr. ein. monist. Erk. S. 180). E. V. HARTMANN erklärt: »Nur dadurch, daß, ein Willensakt mit den anderen in Opposition tritt und sie sich gegenseitig Widerstand leisten und beschränken, nur dadurch entsteht das, was wir Realität nennen« (Philos. d. Unb.3, S. 535). DREWS bestimmt: »Realität ist die unbewußte Einheit des Willens und der Idee. Ideellität ist die aus dieser Einheit herausgesetzte und in die Form des Bewußtseins gekleidete Idee« (Das Ich, S. 277.) Das Reale kann nicht vom Ich aus bestimmt werden (l. c. S. 130). Nach WUNDT kommt den Begriffen zwar »objektive Realität«, nicht aber »dingliche Existenz« zu (Log. I, 419). Die Realität der Erfahrung ist die durch das Denken vermittelte und kontrollierte Form, in welcher wir die Objekte auffassen (l. c. I, 490). Nach L. DILLES ist die Außenwelt unser »Balancebild«, welches indirekte Data von den Dingen an sich gibt (Weg zur Met. S. 178). Wir haben vom Wesen der Realität ein indirektes Wissen (l. c. S. 31). Nach R. AVENARIUS ist die »Sachhaftigkeit« ein Grundwert von »E« (s. d.), d.h. von Aussageinhalten, abhängig von Änderungen des »System C« (s. d.). Als »Sache« kann nicht bloß ein Ding, sondern auch ein Schmerz u. dgl. gesetzt werden (Krit. d. rein. Erfahr. II, 63 ff.). Nach SCHUBERT-SOLDERN hat Realität (im weitesten Sinne) alles, sofern es »in irgend welcher Beziehung gegeben« ist (Gr. ein. Erk. S. 53). - H. SPENCER erklärt: »By reality we mean persistence in consciousness« (First Princ. § 46). Nach GREEN hat Wirklichkeit nur für ein Bewußtsein Bedeutung. Das Wirkliche bezieht sich auf ein allgemeines Bewußtsein, ein unendliches Subjekt. BRADLEY bemerkt: »In thinking the Subjekt is much more than thought. And that is why we are able to imagine that in thinking we find all reality« (Mind XIII, p. 370 ff.). »Thought's relational content can never be the same as the Subjekt, either as it appears or as it truly is. The reality that is presented is taken up in a form not adequate to its nature, and beyond which its nature must appear as an other. But... this nature is the nature thought wants for itself, which even as mere thinking it desires to have, and which, further, in all its aspects exists already within thought in an incomplete form.« (l. c. p. 379. vgl. Appear. und Realit.). »the presence of reality among its appearences in different degrees and with diverse values« (App. und Real. p. 550). Jede Erscheinung ist »an appearance of reality«. Vgl. BOSANQUET, Knowledge and Reality 1885 (auch J. WARD, Encycl. Brit. XX, 55 ff.), nach welchem die Wirklichkeit nichts Transzendentes, sondern ein System von Erfahrungsinhalten ist Vgl. L. DAURIAC, Croyance et Réalité, 1889, und schon früher RENOUVIER, Essais I u. Nouv. Monadol.

Nach NATORP ist Realität »Kraft der Geltung in der Erkenntnis« (Socialpäd. S. 33). H. COHEN erklärt: »Realität liegt nicht in dem Rohen der sinnlichen Empfindung und auch nicht in dem Reinen der sinnlichen Anschauung, sondern muß als eine besondere Voraussetzung des Denkens geltend gemacht werden.« Sie ist eine besondere, von der der Wirklichkeit unterschiedene Kategorie (Princ. d. Infin. S. 14) Ein besonderer Grundsatz ist erforderlich, um die Empfindung zu objektivieren (l. c. S. 28). »Daß ich ein Element selbst an und für sich setzen darf, das ist das Desiderat, welchem das Denkmittel der Realität entspricht« (ib.). Realität bedeutet »intensive Größe« (l. c. S. 91). Die Realität liegt im Infinitesimalen (s. Unendlich). »In den intensiven Größen sind diejenigen Realitäts-Einheiten gewährleistet, an welchen dynamische Beziehungen gestiftet und durch Differentialgleichungen berechnet werden können« (l. c. S. 135. vgl. Log. S. 113 f.). Vgl. Objekt, Wirklichkeit, Sein.




Rudolf Eisler
-
Wörterbuch der philosophischen Begriffe
(1904)
 
AW: Gibt es objektive Realität?

Wollen Sie jetzt mit philosophischen Quellen aus der Vergangenheit auf "Spatzen schiessen" ...:dontknow:

:ironie: Hoffentlich :dontknow: landen Sie auch den einen oder anderen Treffer ...
:lachen::lachen::lachen::lachen::lachen::lachen: :lachen:
 
AW: Gibt es objektive Realität?

Sie sollen zuerst etwas lernen, dann schreiben, und nicht umgekehrt.............:verwirrt1
 
AW: Gibt es objektive Realität?

Sie sollen zuerst etwas lernen, dann schreiben, und nicht umgekehrt.............:verwirrt1

Ihre Einbildung ist auch eine Art von Bildung ... :lachen:

Und was könnte ich von Ihnen lernen :dontknow:

Heureka - alt-bekannte philosophische Texte aus der Vergangenheit/Geschichte der abendländischen Philosophie ins denkforum zu stellen ...
:lachen:

Dafür können Sie von mir - nichts lernen ...:lachen:
 
AW: Gibt es objektive Realität?

Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn ein gewisser Jemand mal einige Sekunden mehr für das

Blau

erübrigen würde, um zu innerem Verständnis zu finden. doch bekanntlich ist ja Ignoranz schwarz.
 
AW: Gibt es objektive Realität?

Ihre Einbildung ist auch eine Art von Bildung ... :lachen:

Und was könnte ich von Ihnen lernen :dontknow:

Heureka - alt-bekannte philosophische Texte aus der Vergangenheit/Geschichte der abendländischen Philosophie ins denkforum zu stellen ...
:lachen:

Dafür können Sie von mir - nichts lernen ...:lachen:

das nichts machen ist nichts weil eine gewisse gleichgültigkeit heraus spricht!nur wie weit sollte diese gehen oder wie weit sollte sie reichen?auf verstehen beruht ignoranz nicht!deshalb mal butter bei die fische und nicht nichts sagen,amnn/frau kennt sie ja:D
 
Werbung:
AW: Gibt es objektive Realität?

....
1. deshalb mal butter bei die fische und nicht nichts sagen,
2. amnn/frau kennt sie ja...

Zu 1.:
:ironie: Da ich kein Ichthyologe bin, vermag ich auch keine "Butter bei die Fische" zu geben ...:lachen:

Zu 2.:
Dass jemand meinen Namen weiss, den ich ausserhalb dieses denkforums im wirklichen Leben habe, heisst noch nicht, dass man(n)/frau mich auch kennt ..., denn wer kennt schon wen :dontknow:

Nicht wenige kennen noch nicht einmal sich selbst ..., auch wenn sie wissen, wie sie heissen ...:lachen:
 
Zurück
Oben