AW: Georg Wilhelm Friedrich Hegel
Ich habe mit Hegel so meine Probleme und versuche mich kurz zu fassen.
1.Hegel war offizeller Staatsphilosoph Preußens, und hat deswegen die Staatsmacht als höchste ausformung der Freiheit verteidigt, wo es nur ging, dabei hat er aber nichts neu erfunden sondern eher Platon hervorgeholt.
Was auch Zeitgenossen (so z.B Schopenhauer) aufgefallen ist, man Hegel aber als Opportunismus unterstellen könnte, hat gesellschaftlich aber einen weitaus bedenklicheren Einfluss als es zuerst erscheinen mag; durch Hegels Philosophie lassen sich alle erdenklichen Arten von totalitären Systemen rechtfertigen.
2."Herr und Knecht"
3. Hegel schreibt in einer schwer fassbaren hypnotischen Sprache, die, laut Popper, von fehlender philosphischer Substanz ablenken soll, und viel eher darauf abzielt den Leser zu beeindrucken.
4. Die hegelsche Dialektik, die dieser auf eine Stufe mit der Logik erhebt, lässt sich anhand der Logik widerlegen; zumindest kann ihre Allgemeingültigkeit widerlegt werden.
Hallo Antidogmatismus,
Welche Hegel-Lektüre hat Du denn gelesen?
Welche Sekundarliteratur über den Deutschen Idealismus und Hegels Philosophie sind Dir bekannt?
Zu 1. Wo steht das so?
Ich habe andere Information:
Demnach ist der Zweck des Staates, die Vernunft zu verwirklichen. In diesem Zusammenhang - aber auch im historischen Kontex dazu - kann man das Folgezitat Hegels mal in einer anderen Betrachtung zu erfassen zu versuchen....
"Was vernünftig ist, das ist wirklich; und was wirklich ist, das ist vernünftig."
Axls Begriffskompression = > Vernunft ist wirklich, das heißt sie wirkt, erzeugt eine Wirkung.
Bei Sören Kierkegaard wird das Wirkliche zur einmaligen und individuellen Existenz.
Persönlich finde ich Kierkegaard und auch Feuerbachs Kritik sehr wetvoll. Feuerbach beschäftigt sich mehr mit der Religionsphilosophie, kann diese aber weder durchdringen, noch überwinden. Bei den Begriffen Liebe und Seele zeigt sich das. Bei Kierkegaard wird die ZWINGENDE NOTWENDIGKEIT einer Relativierung all jener absoluten Begriffe von Nöten, weil die Glaubenskriege sich in zwei vorherrscheden Lagern aufteilten und die revolutionäre Meute nicht mit dem Absoluten allein gelasen werden kann. Seine Kritik an Hegel, dreht diesen nicht so einfach wie Marx um, sondern er zeigt vom Fuindament aus an, wo sich jene abstrakten Bereiche abzeichnen, über die man keine philosophischen Systeme errichten kann.
Sir Popper schießt sehr weit über die Hegel-Begriffe hinaus und selektiert sich jene Häpchen so zurecht, damit diese eine eindrucksvolle Wirkung erzeugen. Sie versteht sich weniger als Philosophie, als viel mehr als ein hervorragendes Politikum, um verkrustete staatliche Strukturen aufzuzhebeln.
Na ja - den Schopi-Faden wirtst Du hier noch selst entdecken können, dann spare ich mir meine Meinung dazu....
Zu 2. Was soll der Titel allein sagen?
Zu 3. Hegel schreibt sein Denken an und für sich auf, welches sich nicht beschränken lässt. Wenn man die Form verlässt, um die Inhalte und Substanzes des Hegel zu erfassen, wird einem persönlich schlecht werden, in wie weit man sich selbst im Denken beschränkt und reduziert hat.
Zu 4. Die Logik zu widerlegen ist nun kein Kunststück. Man bedenke, dass es sich einerseits um die logische Form und anderseits um logische Inhalte geht.
Hier mal Logik Stufe II:
https://www.denkforum.at/threads/7448&highlight=logik
Nur noch kurz als Hinweis: Die Hegel-Dialektik wäre demnach die Form.
Lieben Gruß
Axl