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Georg Wilhelm Friedrich Hegel

AW: Georg Wilhelm Friedrich Hegel

1. "Der Geist ist der Reflex des Unendlichen im Endlichen" und
2. "Die Natur ist die Idee in ihrem Anders-Sein"

1. Der Geist ist lebendig, so wie die flüsssige Natur. Das Denken endet nicht und lässt sich auch nicht begrenzen.

2. Stichwort: Vorstellung
....bei Schopenhauer gibt gleich drei verschiedene Vorstellungen, oder?

Welches Wort ist unklar?
 
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AW: Georg Wilhelm Friedrich Hegel

Lieber Axl!

Ich weiß nicht, wie ich dir meine Haltung der Philosophie Hegels gegenüber beibringen soll. Ich habe es mit Sarkasmus versucht, allerdings zweifle ich daran, die beabsichtige Wirkung hervorgerufen zu haben. Mein Anti-Hegelianismus steht, wie soll ich sagen, auf festem Fundament und lässt sich nicht so leicht erschüttern, zumal ich mich in der Gemeinschaft eines, meines Erachtens nach, großen Denkers befinde - ich denke, du weißt, wen ich meine - und meine Prinzipien, nach denen ich denke, mir die Aufnahme seiner Philosophie nicht unbedingt erleichtern.

Aber, was hilft's!

Zwar bin ich dir dankbar dafür, dass du mich zu einer ernstlichen Auseinandersetzung mit seiner Philosophie ermunterst und mir auch das intellektuelle Fassungsvermögen zu diesem schwierigen Unterfangen zugestehst, dennoch beharre ich - sozusagen "wider aller Vernunft" - auf meinem Standpunkt und werde nicht müde, die Kritikpunkte dieser Philosophie, ja, der ganzen Art seines Philosophierens in alle Winde auszuposaunen. Wenn du willst, kann ich dir ganz nüchtern und objektiv auseinandersetzen, was mir an seinem System und seiner Philosophierweise missfällt, weiter oben habe ich bereits einige Punkte erwähnt, die du dir vielleicht noch einmal durchlesen solltest, um sie mir zu widerlegen - on garde, Monsieur! ;-)

Beste Grüße,
Andronikus
 
AW: Georg Wilhelm Friedrich Hegel

Da ist wohl nichts zu machen!

Wer das glaubt, weiß es nicht!

Genau das ist eine endende, gerichtete Denkeinstellung, eine relativierende, halbherzige Aussage, die ich zwar verstehen kann, jedoch habe ich dafür kein Verständnis.

Hegel hat mir gezeigt,
dass Denken ist die MACHT,
die etwas bewirkt,
nur was, das liegt bei jedem selbst.
Es ist auch in Dir, wie in JEDEM.
 
AW: Georg Wilhelm Friedrich Hegel

"Der Geist ist der Reflex des Unendlichen im Endlichen."

Lass' uns gemeinsam diesen Satz analysieren:

"Geist" ist bloß ein tropischer Ausdruck, unter welchem die intellektuellen Fähigkeiten eines Menschen gedacht werden. Er ist ein Mann "von Geist" dient beispielshalber zur Bezeichnung einer belesenen, intelligenten und redegewandten Person.

Das Unendliche ist das, was kein Ende hat.
Das Endliche ist das, was ein Ende hat.

Wie soll man aus solch inhaltsleeren Abstraktionen einen ordentlichen Gedanken zusammenfügen, der etwas Konkretes vorstellt?

Beste Grüße,
Andronikus
 
AW: Georg Wilhelm Friedrich Hegel

Wer das glaubt, weiß es nicht!

Genau das ist eine endende, gerichtete Denkeinstellung, eine relativierende, halbherzige Aussage, die ich zwar verstehen kann, jedoch habe ich dafür kein Verständnis.

Hegel hat mir gezeigt,
dass Denken ist die MACHT,
die etwas bewirkt,
nur was, das liegt bei jedem selbst.
Es ist auch in Dir, wie in JEDEM.

Ich glaube nicht, das Denken etwas bewirkt. Wissen ist eben nicht Macht, mein Freund, auch wenn dieser Satz dem Sir Francis Bacon bis zum Abwinken nachgebetet worden ist (und von den meisten Strohköpfen noch wird).

Beste Grüße,
Andronikus
 
AW: Georg Wilhelm Friedrich Hegel

Ich glaube nicht, das Denken etwas bewirkt. Wissen ist eben nicht Macht, mein Freund, auch wenn dieser Satz dem Sir Francis Bacon bis zum Abwinken nachgebetet worden ist (und von den meisten Strohköpfen noch wird).

Beste Grüße,
Andronikus

Ich habe auch nicht geschrieben, dass das Wissen Macht ist, sondern das Denken! Wer denkt, der weiß, dass jedes Wissen immer nur eine Bestandsaufnahme ist, die stets vom neuen überdacht werden muss/kann/sollte....

Mit dem Denken üben wir auf uns selbst auch eine ungeheure Macht aus.
Man kann irre werden oder andere irre machen oder aber feststellen, dass nichts wirklich irre ist, wenn man andere nicht schädigt.

Schopenhauers Vorstellungen sind da doch gar nicht so weit weg, oder?

Meine Gedanken beherrschen mein Leben, wenn es mir gut geht, Denke ich über schöÖöne Dinge nach, nichts ist anstrengend, die Denkbewegung rund und geschmeidig...
Und umgekehrt brummt mir mal der Schädel, die Denkwolken vernebeln alles umliegende, das Denken ist schwer, nimmt Besitz von mir und die Denkbewegung eckt an, stößt auf Hindernisse, Widersprüche usw...

Bei Schopenhauer war das doch sehr rituel, der Tagesablauf, der Morgen, nur mit netten Gedanken.....
...das versuche ich auch, Musik, Sport, Frühstück und der Tag ist gerettet....

Schopenhauer ist auch laut durch die Stadt spaziert und hat sich mit sich selbst unterhalten - das mache ich etwas leiser und unauffälliger....

PS: Wenn Dein Studienprogramm Hegel (noch) nicht vorsieht, dann möchte ich Dich auf keinen Fall zu Lücken in anderen Themengebieten hinreißen..... Hegel rennt nicht weg, kann aber nicht in ein paar Wochen oder gar nebenbei Erklärung finden.

:blume1:
 
AW: Georg Wilhelm Friedrich Hegel

Lieber Axl!

Ich weiß nicht, wie ich dir meine Haltung der Philosophie Hegels gegenüber beibringen soll. Ich habe es mit Sarkasmus versucht, allerdings zweifle ich daran, die beabsichtige Wirkung hervorgerufen zu haben. Mein Anti-Hegelianismus steht, wie soll ich sagen, auf festem Fundament und lässt sich nicht so leicht erschüttern, zumal ich mich in der Gemeinschaft eines, meines Erachtens nach, großen Denkers befinde - ich denke, du weißt, wen ich meine - und meine Prinzipien, nach denen ich denke, mir die Aufnahme seiner Philosophie nicht unbedingt erleichtern.

Aber, was hilft's!

Zwar bin ich dir dankbar dafür, dass du mich zu einer ernstlichen Auseinandersetzung mit seiner Philosophie ermunterst und mir auch das intellektuelle Fassungsvermögen zu diesem schwierigen Unterfangen zugestehst, dennoch beharre ich - sozusagen "wider aller Vernunft" - auf meinem Standpunkt und werde nicht müde, die Kritikpunkte dieser Philosophie, ja, der ganzen Art seines Philosophierens in alle Winde auszuposaunen. Wenn du willst, kann ich dir ganz nüchtern und objektiv auseinandersetzen, was mir an seinem System und seiner Philosophierweise missfällt, weiter oben habe ich bereits einige Punkte erwähnt, die du dir vielleicht noch einmal durchlesen solltest, um sie mir zu widerlegen - on garde, Monsieur! ;-)

Beste Grüße,
Andronikus

Ich verstehe Dich nur zu gut und kann, gerade auch deshalb, weil wir schon so gewaltige Diskussionen hatten, Deinen Gedanken nachvollziehen. Für mich ist es auch nicht sinnvoll zu sagen, dass Glas ist halb voll und Du erwiderst NEIN, es ist halb leer.....

Einerseits ist mit dem Denken die Fühlmatrix verbunden. Kant konnte dies gut unterdrücken, ich nich und Du auch nicht. Ich brauche auch niemanden zu überzeugen oder zu überreden, kann nur meine Gedanken und mein Denken darlegen. Einen Unterschied gibt es noch: Du studierst und der Studienplan, der Prof., die allgemeine philosophische Lehrmeinung usw. spielen bei Dir eine nicht unerhebliche Rolle. Ich bin ver_rückter Künstler und weiß, von den Unis hier in NRW, dass es nur wenige Prof. gibt, die Hegel überhaupt vernünftig vermitteln können. Meist nur dass, was man von der Geschichte der Philosophie her wissen muss, aber jeder professionell philosophierende lässt den Bereich der Metaphysik offen und philosophiert pragmatisch über das, was man in der Praxis irgentwie verwenden kann...

Evtl. mag es auch nur daran liegen, dass ich mit der Phänomenologie mein "Schlüsselwerk" erfahren habe. Ich war im Umbruch (persönlich/beruflich/generell) und habe nach Antworten gesucht. Aber weder bei Nietzsche noch Schopenhauer habe ich die Antworten FÜR MICH finden können.

So wie jeder Mensch ein Induviduum ist, hat jeder seine Fragen an das Leben, an sich selbst, die man in der Philosophie/Religion/Wissenschaft beantwortet bekommt oder auch nicht.

Ich denke die Diskussion fruchtet auch nur, wenn man Gemeinsamkeiten erarbeiten kann. Sich nur in Unterschieden zu definieren, entfremdet nur noch mehr. Man kann Unterschiede aufzeigen, jedoch um Gemeinsames zu finden.

Und gerade weil Schopenhauer und Hegel sich so "liebten" als Person und die Philosophie, auch ihre Anhänger - so wie Du und ich - meine ich, dass VIEL MEHR GEMEINSAMES dem Denken zugrunde liegt, als wie das bisweilen erahnen können.

>>>Es ist der Abendstern. Nein - es ist der Morgenstern.<<<

Man mein das selbe bzw. ähnliches und hat nur eine andere Begrifflichkeit dafür.

Ich hoffe Du kann mir widersprechen :)

:blume2:
 
AW: Georg Wilhelm Friedrich Hegel

Lieber Axl!

Dass unsere Differenzen tatsächlich bloß Ansichtssache sind, wage ich in Zweifel zu ziehen. Womöglich liegt es daran, dass du nicht siehst (oder nicht sehen willst), was im Grunde genommen so nahe liegend und klar wie der Tag ist, doch gerade weil es so nahe liegend ist, lässt es sich oft schwer übersehen, vor allem für Menschen, die auf der Grundlage dieses "Fehlers" ihre Kartenhäuser errichtet haben.

Ich werde dir meine Kritikpunkte bei gegebenem Anlass aufzählen und dir Schritt vor Schritt erklären, was mir an Hegel nicht gefällt, durch welchen ehrlich gemeinten Versuch ich hoffe, ein wenig Klarheit in die Wirrnis unserer gegenseitigen Auseinandersetzungen zu bringen. Dennoch bin ich pessimistisch, da ich nicht glaube, dass sich in Dialogen großartige Wahrheiten zu Tage fördern lassen. Zwar kann man es auf die Gleichheit der Begriffe bringen, aber nicht auf die Gleichheit der diesen zu Grunde liegenden Anschauungen, kurz - jeder lebt in seinem eigenen Kopf und kann nicht aus seiner Welt heraus.

Nun aber wünsche ich noch ein schönes Wochenende, die Ferne ruft ;-),
beste Grüße!
Andronikus
 
AW: Georg Wilhelm Friedrich Hegel

Zwar kann man es auf die Gleichheit der Begriffe bringen, aber nicht auf die Gleichheit der diesen zu Grunde liegenden Anschauungen, kurz - jeder lebt in seinem eigenen Kopf und kann nicht aus seiner Welt heraus.

Diesem Satz, bester Andronikus, stimme ich ab imo pectore zu.

Bei Hegel ist es ebenso wie bei manchen anderen Denksystemen - etwa bei Heidegger Seinsgeschwurbel oder bei Freund Psychoanallyse, um zwei lausige Beispiele zu nennen, oder bei Platon, Spinoza oder Leibnitz, um auch respektable Systeme zu nennen.

Wenn man sich nicht ganz auf deren Terminologie, ihre Behauptungen, die meist als dogmatische Sätze daherkommen, ihre Denkvoraussetzungen einlässt, bleibt man außerhalb und das System wird zum Hirngespinst.

Auf Hegels Hirngespinst habe ich mich gern und mit Gewinn eingelassen. Unter seinen Irrwischen sind auch Fixsterne.
Zudem ist es spannend, zu sehen, wie bei ihm Denken funktioniert.

Ich behaupte ja, dass man Schwabe sein muss, um Hegel richtig nachvollziehen zu können.

Ich habe die Quintessenz der Hegelschen Philosophie weiter oben schon mal angegeben.

Um dir die Suche zu ersparen:

These: 'sisch scho so wias isch!
Antithese: 's kennt aaber au andersch sei!
Synthese: Abber 'sisch scho guat, dasses so isch wias isch!

(Man beachte die Unterschieder bei der Schreibung des "aber"!

Gruß Fritz
 
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AW: Georg Wilhelm Friedrich Hegel

.....

These: 'sisch scho so wias isch!
Antithese: 's kennt aaber au andersch sei!
Synthese: Abber 'sisch scho guat, dasses so isch wias isch!

(Man beachte die Unterschieder bei der Schreibung des "aber"!

Gruß Fritz

Ja! Als preußischer Staatsphilosoph in Berlin war er Apologet dieses Systems, frei nach der Maxime: "Wes' Brot ich ess', des Lied ich sing!"
Aber die Philosophie-Geschichte ist ja nach HEGEL weitergegangen - und auch seine idealistische Dialektik ist nicht der Weisheit letzter Schluss - falls es überhaupt einen "letzten Schluss der Weisheit" geben kann...:confused::dontknow:
Gruß, moebius
 
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