AW: Georg Wilhelm Friedrich Hegel
Georg Wilhelm Friedrich Hegel war einer der letzte großen Philosophen.
Sicherlich gab es einige große Philosophen, manche von ihnen jedoch waren noch größer.
Hegel war und ist so ein Gigant.
Die Faszination liegt nicht in der verschachtelten, hoch geschraubten Sprache, sondern in der einzigartigen Tiefgründigkeit seiner dargelegten Gedanken.
Er hat all jene metaphysischen Begrifflichkeiten (Kosmos, Seele, Gott, Liebe usw.) zu einem Begriff – dem des Absoluten – zusammengefügt.
Dieses jedoch mit dem Absolutismus des Sonnenkönig Ludwigs zu verwechseln, zeigt schon auf, dass man sich weder mit Hegel, noch mit seinen Schriften befasst hat.
Aussagen über Hegel gibt es viele. Nochmehr meinen Hegel wäre überholt, verstaubt und würde nicht mehr in die Zeit passen.
Dem ist nicht so. Gerade Hegel erfährt eine Wiederbelegung derweil.
Seine >>
Phänomenologie des Geistes << ist ein zeitloses Meisterwerk der Philosophie – kein anderes philosophisches Buch, hat mein Denken mehr aufsprengen können. Das sich entfaltende Denken, die dialektische Denkbewegung, das Zusammenführen von Begriffen, welche eine Einheit bilden, das an und für sich erscheinende Scheinbare durchdringen, um das Sein, welches stets im Werden ist, zu vollem Bewusstsein zu bringen – all das und noch viel mehr, begründet meine Faszination an Hegels Philosophie.
Man kann Tatsachen nicht dadurch ändern, dass man sie verleugnet. Und Hegel ist eine Tatsache, so wie das Philosophieren auch bei Wittgenstein eine Tätigkeit ist (Satz 4.112 Tractatus). Hier gilt es die Aktivität zu erkennen, weil eben die Tat immer aktiv vollzogen werden muss, im Unterschied zur Handlung, die auch passiv ausgeführt werden kann.
Zu begreifen, das Hegel nichts zum Greifen anbietet, weil eben die "flüssige Natur" nur den Anschein abbildet, verinnerlicht die vielzitierten Worte des Heraklit "Alles fließt". Das Denken ist eben nicht starr und verankert, sondern es befindet sich aktiv in einer andauernden Bewegung, die das Denken selbst ist.
"Das zuerst verborgene und verschlossene Wesen des Universums hat keine Kraft, die dem Mute des Erkennens Widerstand leisten könnte; es muß sich ihm auftun und seinen Reichtum und seine Tiefe ihm vor Augen und zum Genusse geben."
schrieb Hegel