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"Gebt die Drogen frei!"

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AW: "Gebt die Drogen frei!"

Ich denke, wenn ich als Privatperson dieses Gesetz schonmal von vorn bis hinten und noch ein, zwei andere Dinge zu dem Thema gelesen und mir Gedanken dazu gemacht habe, darf ich schon von mir sagen, dass meine Meinung nicht nur auf dieser einen Phrase beruht.
Es ist schwer, dazu stichhaltige Informationen zusammenzutragen. Ich nehme an, du kannst auch nicht mit Sicherheit sagen, dass in Deutschland Opium angebaut wird? Das weiß ich nur über Marihuana und Pilze.
Das betäubungsmittelgesetz habe ich erwähnt, um auf die Problematik der aktuellen Gesetzeslage und der damit einhergehenden Schwierigkeit sie zu ändern aufmerksam zu machen. Das Hauptproblem des Gesetzes ist, und das erleben natürlich vor allem die Polizisten in ihrem Alltag, dass der Handel illegal ist, der Konsum aber nicht. Eine Gruppe von 20 Menschen dürfte demnach zeitgleich insgesamt 20 g Kokain mit sich führen und kein Polizist darf was sagen. Wenn aber eine Person auf frischer Tat dabei ertappt wird, wie sie 20 g einer anderen gegen Geld gibt, hat sie sich strafbar gemacht. Letztendlich macht das Gesetz eine halbe Sache, aus der Gewinner und Verlierer herausgehen.
Die eine Meinung dazu ist, es offiziell als überflüssig zu erklären, die andere, es zu überdenken und eine ganze Sache daraus zu machen.


Ich kann mir kaum vorstellen, dass irgendwelche Drogenbosse 1000 Dealer anheuern, um 1 kg Kokain legal zu transportieren - würde sich wohl nicht rechnen! :lachen:
 
AW: "Gebt die Drogen frei!"

Opium kann man gar nicht anbauen -
hier so wenig wie anderswo.
Wohl aber den Schlafmohn,
aus dessen Samenkapselsaft es hergestellt wird.
Und Schlafmohn wächst in vielen Gärten.
 
AW: "Gebt die Drogen frei!"

Das verstehe ich nicht.

Um das durchzusetzen, was du willst, brauchst du für jeden Menschen ein kontrolliertes Gefängnis.

Du unterschlägst jene Menschen in deiner Gedankenproduktion, die diese Drogen *nicht freiwillig* nehmen, und später süchtig geworden, im Zwang nehmen müssen.
 
AW: "Gebt die Drogen frei!"

Um das durchzusetzen, was du willst, brauchst du für jeden Menschen ein kontrolliertes Gefängnis.

Du unterschlägst jene Menschen in deiner Gedankenproduktion, die diese Drogen *nicht freiwillig* nehmen, und später süchtig geworden, im Zwang nehmen müssen.

Naja, die Rücksicht darauf hat dem Gesetz seine heutige Form gegeben. Und was ist mit der Rücksicht auf die nicht-süchtigen?

Zitat aus wikipedia:
"Die größten Opium-Produktionsländer der Welt sind Afghanistan, Myanmar, Laos und Thailand (Goldenes Dreieck).[1] In Afghanistan wurde der Drogenanbau im Juli 2000 durch die Taliban unterdrückt. [2] Mit der Machtübernahme der Nordallianz Ende 2001 hat der Schlafmohnanbau jedoch wieder stark zugenommen. Im Herbst 2007 wurden in Afghanistan 8200 Tonnen geerntet, davon mehr als die Hälfte in der afghanischen Provinz Helmand. Das übersteigt den weltweiten Verbrauch um 3000 Tonnen. Mit dem Schlafmohnanbau wird etwa das Zehnfache im Vergleich zum Weizenanbau verdient. [3]"
 
AW: "Gebt die Drogen frei!"

.....

Wenn du bspw. den Marijuanaanbau legalisieren würdest, gäbe es keine Marjiuana-Kartelle mehr, weil viele dazu übergehen würden selbst anzubauen.

Die Marjiuana-Kartell-Tätigen werden wahrscheinlich dadurch in anderen Bereichen gesetzesinkompatibel werden "müssen",
da ich annehme, die meisten dieser Leute zeigen eher geringes Interesse daran, künftig täglich zehn Stunden, zum Beispiel, auf dem Bau oder als Kellner arbeiten zu sollen.:D

dissidentin schrieb:
Was heißt hier "DIE Mühe"? Was soll daran Mühe sein, ein Gesetz zu beschließen? Das passiert doch ständig und gerade hier braucht ein Gesetzgeber nur auf schon lange durchdachte und schlüssige Argumente zurückzugreifen, um von dem Gesetzesentwurf zu überzeugen, von Mühe daher keine Rede.

In Deutschland scheint es mir bzgl. Drogenfreigabe nicht mehrheitsfähig unter den Bürgern, und so werden Stimmviehparteien das Thema eher nicht groß diskutieren oder gar von entspr. Gesetzesvorhaben laut reden wollen.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: "Gebt die Drogen frei!"

Ich denke, wenn ich als Privatperson dieses Gesetz schonmal von vorn bis hinten[

Bist du Anwältin oder Richterin? Ich mein, wer liest sich sonst schon ein Gesetz von vorn bis hinten durch..? :D Sorry, aber das kauf ich dir nicht ab.

Das:

und noch ein, zwei andere Dinge zu dem Thema gelesen

glaub ich dir aber. Ich tipp bei den zwei Beiträgen auf Christiane F. während deiner Schulzeit und evtl. noch nen Wiki-Eintrag zu dem Thema (wahrscheinlich gestern oder heute durchgelesen).

darf ich schon von mir sagen, dass meine Meinung nicht nur auf dieser einen Phrase beruht.

Klar, sagen darfst du alles, aber ich darf auch sagen, dass deine "Argumente" nicht so rüberkommen, als ob du dich auch nur annähernd mit dem Thema auseinandergesetzt hast.

Es ist schwer, dazu stichhaltige Informationen zusammenzutragen.

Ist es nicht. Das Thema Drogen ist ausführlichst untersucht, diskutiert und ausgearbeitet, weil sich eben schon viele Menschen über das Pro-und-Contra Gedanken gemacht haben, auch Fachleute.

Ich nehme an, du kannst auch nicht mit Sicherheit sagen, dass in Deutschland Opium angebaut wird? Das weiß ich nur über Marihuana und Pilze.

nandu verbesserte schon, dass es schlafmohn ist und überall wächst. (ups)

Das Hauptproblem des Gesetzes ist, und das erleben natürlich vor allem die Polizisten in ihrem Alltag, dass der Handel illegal ist, der Konsum aber nicht. Eine Gruppe von 20 Menschen dürfte demnach zeitgleich insgesamt 20 g Kokain mit sich führen und kein Polizist darf was sagen. Wenn aber eine Person auf frischer Tat dabei ertappt wird, wie sie 20 g einer anderen gegen Geld gibt, hat sie sich strafbar gemacht.

Das ist kompletter Quatsch. Der Konsum ist nicht strafbar, der Besitz allerdings schon. Soll heißen, dass du ein Gramm Koks zwar in deiner Blutbahn haben darfst, allerdings es durchaus eine Strafverfolgung geben kann, wenn du das Gramm in deiner Tasche hast. Es gibt so etwas wie ne Eigenbedarfsklausel, dass bei einer gewisse Menge, die Du in Besitz hast keine Anklage erhoben wird. Das wäre in Berlin glaub ich dreißig bis vierzig Gramm Gras, in Bayern lediglich drei bis fünf Gramm, allerdings liegt es hier im Ermessensspielraum des Vollzugs, ob Anklage erhoben wird oder nicht.
Bei uns in Bayern bekommste oft schon ne Hausdurchsuchung wenn bloß ein Gramm gefunden wird, in Berlin kann man in den Kneipen rauchen.

Bei Chemie wiederum, sprich den härteren Sachen (wie Koks), drückt kaum jemand ein Auge zu, das wird so gut wie immer verfolgt, zumindest in der Form, dass deine Wohnung auf den Kopf gestellt wird, hier wird oft auch noch dazu Anklage erhoben, selbst wenns bloß ein bis zwei Gramm sind.

Naja, die Rücksicht darauf hat dem Gesetz seine heutige Form gegeben. Und was ist mit der Rücksicht auf die nicht-süchtigen?

Die Rücksicht auf die Nichtsüchtigen könnte bspw. in der Form bestehen, dass sie nicht mehr so viel Geld ins Gesundheitswesen buttern müssen, wenn Süchtige die Möglichkeit haben an sauberen Stoff ranzukommen. Ansonsten wüsste ich jetzt nicht wo ne Rücksichtslosigkeit gegenüber Nichtsüchtigen besteht. Ein Alki der dich anpöbelt kann wesentlich lästiger werden als jemand der auf irgendwelchen Drogen ist.

Zitat aus wikipedia:
"Die größten Opium-Produktionsländer der Welt sind Afghanistan, Myanmar, Laos und Thailand (Goldenes Dreieck).[1] In Afghanistan wurde der Drogenanbau im Juli 2000 durch die Taliban unterdrückt. [2] Mit der Machtübernahme der Nordallianz Ende 2001 hat der Schlafmohnanbau jedoch wieder stark zugenommen. Im Herbst 2007 wurden in Afghanistan 8200 Tonnen geerntet, davon mehr als die Hälfte in der afghanischen Provinz Helmand. Das übersteigt den weltweiten Verbrauch um 3000 Tonnen. Mit dem Schlafmohnanbau wird etwa das Zehnfache im Vergleich zum Weizenanbau verdient. [3]"

Dein Zitat bestätigt ja bloß das Pro-Legalisierungsargument. Klar steigt der Anbau in diesen Gebieten, damit lässt sich gut auf dem Schwarzmarkt Geld machen und unsere Soldaten (die das Zeug schmuggeln) werden nicht vom Zoll durchsucht. Wäre es legalisiert, liefe das anders.

Der einzige Grund warum nicht legalisiert wird, ist Geld und Machtgier bei den falschen Leuten, um Menschenfreundlichkeit gehts da überhaupt nicht.

In Deutschland scheint es mir bzgl. Drogenfreigabe nicht mehrheitsfähig unter den Bürgern, und so werden Stimmviehparteien das Thema eher nicht groß diskutieren oder gar von entspr. Gesetzesvorhaben laut reden wollen.

Seit wann achtet die Regierung auf ne Mehrheit bei den Bürgern?
Das wär mir neu... :)

Und was die Polizei angeht, hier ein Beitrag:

Polizeipräsident für Legalisierung von Drogen

MÜNSTER: Münsters Polizeipräsident setzt sich für die staatliche kontrollierte Abgabe von Haschisch und anderen Drogen ein. Nur so könnten Konsumenten entkriminalisiert werden, sagte Wimber in einem Interview.

Es sei sinnlos, als Polizei ständig hinter Drogenkonsumenten herzulaufen. Die vergangenen Jahre hätten gezeigt, das Repression nicht helfe.

Das Innenministerium wollte die Forderungen nicht kommentieren. Die Pressestelle des Polizeipräsidiums unterstrich, Wimber orientiere sich in seinem polizeilichen Handeln an der Rechtslage, habe aber in der Fachdiskussion persönlich eine andere Meinung als einige seiner Kollegen.

Gewinnspanne von 80 bis 90 Prozent

Wimber hält sowohl die Straffreiheit für den Konsum weicher Drogen, als auch die staatlich kontrollierte Abgabe für einen Ausweg aus der Drogenkriminalität mit ihren Begleiterscheinungen, beispielsweise der Beschaffungskriminalität. Erhöhte Repression bewirke höhere Preise, "doch beim Drogenhandel gibt es eine Gewinnspanne von 80 bis 90 Prozent".

Diese Preise bei gleichzeitig schlechter Qualität der Drogen treibe Konsumenten in die Kriminalität. Ein staatlich kontrollierter Handel mit Drogen lasse dagegen die Qualität steigen, den Preis sinken und damit Menschen nicht in die Verelendung absinken. Vorbild könnte der staatlich kontrollierte Handel mit Alkohol in skandinavischen Ländern.

Die Unterscheidung zwischen legalen und illegalen Drogen nennt Wimber "willkürlich". Das Oktoberfest sei mithin aufgrund seines Alkohol- und Nikotinkonsums die "größte offene Drogenszene der Welt".

Quelle: http://www.muensterschezeitung.de/l...-fuer-Legalisierung-von-Drogen;art993,1488228

komplettes Interview: http://ufafo.de/blog/2011/12/drogen...sident-und-der-indro-chef-im-ufafo-interview/
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: "Gebt die Drogen frei!"

.....

Seit wann achtet die Regierung auf ne Mehrheit bei den Bürgern?
Das wär mir neu... :)



Also der Zustand, den Du beschreibst, das ist der,
einen Tag NACH der Wahl.
Ich schrieb von "Stimmviehparteien", und meinte damit VOR der Wahl.:)
 
AW: "Gebt die Drogen frei!"

Ich hab das Gesetz als Abiturientin gelesen und erinnere mich nur an zwei Anlagen, jetzt gibt es drei. Die neue Fassung hab ich nicht gelesen. Du?

Was den schlafmohn angeht hab ich tatsächlich den wikiartikel spontan ausgesucht. Ich kaue mal vor, was ich mir dabei gedacht habe:
Wenn das stimmt und es trotzdem in Deutschland jemanden gäbe, der das Risiko eingeht Opium HERZUSTELLEN, dann wäre das ein Anachronismus. Denn woher soll denn das viele Geld für das afghanische Opium herkommen, wenn nicht von den Konsumenten?

Und bei uns in Sachsen wird bei Besitz von geringen Mengen und Abgabe ohne Geldfluss nichtmahl eine Anzeige aufgenommen. "kein Handlungsbedarf" sagte mir mal ein Polizist.
 
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AW: "Gebt die Drogen frei!"

Ich hab das Gesetz als Abiturientin gelesen und erinnere mich nur an zwei Anlagen, jetzt gibt es drei. Die neue Fassung hab ich nicht gelesen. Du?

Nur hin und wieder punktuell bei Bedarf, ich weiß allerdings was drin steht und warum ich es für quatsch halte das in der Form aufrecht zu erhalten. In Bezug auf ne Pro-und-Contra-Diskussion taugt es ohnehin nicht, weil es wie gesagt recht unlogisch ist auf die Realität bezogen.

Allerdings hab ich ein Drogengesetz tatsächlich fließend durchgelesen (jedenfalls weitgehend), ein ganz altes aus den siebzigern. Das hab ich mir vor nicht allzulanger Zeit mal gebraucht zugelegt und das Lesen macht Spaß, ist teilweise sogar lustig, weil die Behörden damals in einigen Punkten sehr naiv waren und auch die Gesetze entsprechend naiv ausformuliert sind.

Was den schlafmohn angeht hab ich tatsächlich den wikiartikel spontan ausgesucht. Ich kaue mal vor, was ich mir dabei gedacht habe:
Wenn das stimmt und es trotzdem in Deutschland jemanden gäbe, der das Risiko eingeht Opium HERZUSTELLEN, dann wäre das ein Anachronismus. Denn woher soll denn das viele Geld für das afghanische Opium herkommen, wenn nicht von den Konsumenten?

Um Opium gewinnbringend herzustellen brauchst du große Flächen an Pflanzen (ja, Schlafmohn). Da es illegal ist, ist es ein Risiko sich ganze Gewächshäuser bzw- felder einzurichten. Daher auch der Schmuggel. Wenn es legal wäre würde es höchstwahrscheinlich aber auch nicht hier angebaut, sondern aus dem Ausland bezogen werden, allerdings dann nicht mit allerlei Dreck versetzt bis es beim Endverbraucher ankommt.

Und bei uns in Sachsen wird bei Besitz von geringen Mengen und Abgabe ohne Geldfluss nichtmahl eine Anzeige aufgenommen. "kein Handlungsbedarf" sagte mir mal ein Polizist.

Das ist Ermessenssache. Wie es in Sachsen ist, weiß ich nicht, allerdings wie es in Bayern ist und hier wird unverhältnismäßig hart vorgegangen.
 
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