AW: "Gebt die Drogen frei!"
Ich denke, wenn ich als Privatperson dieses Gesetz schonmal von vorn bis hinten[
Bist du Anwältin oder Richterin? Ich mein, wer liest sich sonst schon ein Gesetz von vorn bis hinten durch..?
Sorry, aber das kauf ich dir nicht ab.
Das:
und noch ein, zwei andere Dinge zu dem Thema gelesen
glaub ich dir aber. Ich tipp bei den zwei Beiträgen auf Christiane F. während deiner Schulzeit und evtl. noch nen Wiki-Eintrag zu dem Thema (wahrscheinlich gestern oder heute durchgelesen).
darf ich schon von mir sagen, dass meine Meinung nicht nur auf dieser einen Phrase beruht.
Klar, sagen darfst du alles, aber ich darf auch sagen, dass deine "Argumente" nicht so rüberkommen, als ob du dich auch nur annähernd mit dem Thema auseinandergesetzt hast.
Es ist schwer, dazu stichhaltige Informationen zusammenzutragen.
Ist es nicht. Das Thema Drogen ist ausführlichst untersucht, diskutiert und ausgearbeitet, weil sich eben schon viele Menschen über das Pro-und-Contra Gedanken gemacht haben, auch Fachleute.
Ich nehme an, du kannst auch nicht mit Sicherheit sagen, dass in Deutschland Opium angebaut wird? Das weiß ich nur über Marihuana und Pilze.
nandu verbesserte schon, dass es schlafmohn ist und überall wächst. (ups)
Das Hauptproblem des Gesetzes ist, und das erleben natürlich vor allem die Polizisten in ihrem Alltag, dass der Handel illegal ist, der Konsum aber nicht. Eine Gruppe von 20 Menschen dürfte demnach zeitgleich insgesamt 20 g Kokain mit sich führen und kein Polizist darf was sagen. Wenn aber eine Person auf frischer Tat dabei ertappt wird, wie sie 20 g einer anderen gegen Geld gibt, hat sie sich strafbar gemacht.
Das ist kompletter Quatsch. Der
Konsum ist nicht strafbar, der
Besitz allerdings schon. Soll heißen, dass du ein Gramm Koks zwar in deiner Blutbahn haben darfst, allerdings es durchaus eine Strafverfolgung geben kann, wenn du das Gramm in deiner Tasche hast. Es gibt so etwas wie ne Eigenbedarfsklausel, dass bei einer gewisse Menge, die Du in Besitz hast keine Anklage erhoben wird. Das wäre in Berlin glaub ich dreißig bis vierzig Gramm Gras, in Bayern lediglich drei bis fünf Gramm, allerdings liegt es hier im Ermessensspielraum des Vollzugs, ob Anklage erhoben wird oder nicht.
Bei uns in Bayern bekommste oft schon ne Hausdurchsuchung wenn bloß ein Gramm gefunden wird, in Berlin kann man in den Kneipen rauchen.
Bei Chemie wiederum, sprich den härteren Sachen (wie Koks), drückt kaum jemand ein Auge zu, das wird so gut wie immer verfolgt, zumindest in der Form, dass deine Wohnung auf den Kopf gestellt wird, hier wird oft auch noch dazu Anklage erhoben, selbst wenns bloß ein bis zwei Gramm sind.
Naja, die Rücksicht darauf hat dem Gesetz seine heutige Form gegeben. Und was ist mit der Rücksicht auf die nicht-süchtigen?
Die Rücksicht auf die Nichtsüchtigen könnte bspw. in der Form bestehen, dass sie nicht mehr so viel Geld ins Gesundheitswesen buttern müssen, wenn Süchtige die Möglichkeit haben an sauberen Stoff ranzukommen. Ansonsten wüsste ich jetzt nicht wo ne Rücksichtslosigkeit gegenüber Nichtsüchtigen besteht. Ein Alki der dich anpöbelt kann wesentlich lästiger werden als jemand der auf irgendwelchen Drogen ist.
Zitat aus wikipedia:
"Die größten Opium-Produktionsländer der Welt sind Afghanistan, Myanmar, Laos und Thailand (Goldenes Dreieck).[1] In Afghanistan wurde der Drogenanbau im Juli 2000 durch die Taliban unterdrückt. [2] Mit der Machtübernahme der Nordallianz Ende 2001 hat der Schlafmohnanbau jedoch wieder stark zugenommen. Im Herbst 2007 wurden in Afghanistan 8200 Tonnen geerntet, davon mehr als die Hälfte in der afghanischen Provinz Helmand. Das übersteigt den weltweiten Verbrauch um 3000 Tonnen. Mit dem Schlafmohnanbau wird etwa das Zehnfache im Vergleich zum Weizenanbau verdient. [3]"
Dein Zitat bestätigt ja bloß das Pro-Legalisierungsargument. Klar steigt der Anbau in diesen Gebieten, damit lässt sich gut auf dem Schwarzmarkt Geld machen und unsere Soldaten (die das Zeug schmuggeln) werden nicht vom Zoll durchsucht. Wäre es legalisiert, liefe das anders.
Der einzige Grund warum nicht legalisiert wird, ist Geld und Machtgier bei den falschen Leuten, um Menschenfreundlichkeit gehts da überhaupt nicht.
In Deutschland scheint es mir bzgl. Drogenfreigabe nicht mehrheitsfähig unter den Bürgern, und so werden Stimmviehparteien das Thema eher nicht groß diskutieren oder gar von entspr. Gesetzesvorhaben laut reden wollen.
Seit wann achtet die Regierung auf ne Mehrheit bei den Bürgern?
Das wär mir neu...
Und was die Polizei angeht, hier ein Beitrag:
Polizeipräsident für Legalisierung von Drogen
MÜNSTER: Münsters Polizeipräsident setzt sich für die staatliche kontrollierte Abgabe von Haschisch und anderen Drogen ein. Nur so könnten Konsumenten entkriminalisiert werden, sagte Wimber in einem Interview.
Es sei sinnlos, als Polizei ständig hinter Drogenkonsumenten herzulaufen. Die vergangenen Jahre hätten gezeigt, das Repression nicht helfe.
Das Innenministerium wollte die Forderungen nicht kommentieren. Die Pressestelle des Polizeipräsidiums unterstrich, Wimber orientiere sich in seinem polizeilichen Handeln an der Rechtslage, habe aber in der Fachdiskussion persönlich eine andere Meinung als einige seiner Kollegen.
Gewinnspanne von 80 bis 90 Prozent
Wimber hält sowohl die Straffreiheit für den Konsum weicher Drogen, als auch die staatlich kontrollierte Abgabe für einen Ausweg aus der Drogenkriminalität mit ihren Begleiterscheinungen, beispielsweise der Beschaffungskriminalität. Erhöhte Repression bewirke höhere Preise, "doch beim Drogenhandel gibt es eine Gewinnspanne von 80 bis 90 Prozent".
Diese Preise bei gleichzeitig schlechter Qualität der Drogen treibe Konsumenten in die Kriminalität. Ein staatlich kontrollierter Handel mit Drogen lasse dagegen die Qualität steigen, den Preis sinken und damit Menschen nicht in die Verelendung absinken. Vorbild könnte der staatlich kontrollierte Handel mit Alkohol in skandinavischen Ländern.
Die Unterscheidung zwischen legalen und illegalen Drogen nennt Wimber "willkürlich". Das Oktoberfest sei mithin aufgrund seines Alkohol- und Nikotinkonsums die "größte offene Drogenszene der Welt".
Quelle:
http://www.muensterschezeitung.de/l...-fuer-Legalisierung-von-Drogen;art993,1488228
komplettes Interview:
http://ufafo.de/blog/2011/12/drogen...sident-und-der-indro-chef-im-ufafo-interview/