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Garry Kasparov for President

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AW: Garry Kasparov for President

Nun, ich finde Kasparov besonders mutig, denn es kann ihn genau das gleiche Schicksal ereilen wie so viele andere die sich gegen dem totalitären Führungsstil von Putin artikuliert haben. In jeden Fall ist seine Kandidatur sehr zu begrüßen - hier noch eine dpa-Meldung von vor einiger Zeit:

Der russische Regimekritiker und Ex-Schachweltmeister Garri Kasparow hat westliche Medien aufgefordert, die Demokratiebewegung in Russland stärker zu unterstützen und sich kritisch mit Präsident Putin auseinander zu setzen. Da die Medien in Russland staatlich gelenkt seien, liege es nun an den Medien in Europa, dem korrupten und repressiven Regime die Unterstützung zu verweigern, so Kasparow. Bisher hätten westliche Politiker darüber hinweg gesehen, dass Putin in Russland einen Polizeistaat errichtet habe. Erst in der vergangenen Woche waren die Büroräume der "Vereinigten Bürgerfront" Kasparows, der 2008 als Präsidentschaftskandidat antreten will, nach extremistischer Literatur durchsucht worden. (Dez.2006)
 
AW: Garry Kasparov for President

Garry Kasparov wurde heute Nachmittag bei einer Demonstration verhaftet. Wer die Bilder gesehen hat mit welcher Brutalität die Polizei gegen die heutige Demonstration vorgegangen ist, braucht keine speziellen Berichte über den Zustand der Demokratie in Russland.

Persephone, ich stimme dir völlig zu - eigentlich sollte ein jeder Threaderöffner in erster Linie seinen Standpunkt erörtern.

Gruß von Miriam
 
AW: Garry Kasparov for President

Danke Miriam und Danke persephone,

Ihr habt ja recht. Allerdings Ehre wem Ehre gebührt - eure Beiträge sind eine Bereicherung! Ich wünscht ich wär Russland- und Kasparov-Experte und das schon lange. Es geschieht sehr viel Untragbares in der Welt das nur mit vereinten Kräften angegangen werden kann. Zu Kasparov fällt mir sonst noch ein, dass er Gewaltiges leistet und unglaubliche Courage besitzt. Ob er überhaupt Russischer Präsident werden möchte, steht zumindest nach meinem Informationsstand noch gar nicht fest. Fest steht für mich, dass er sich jede Unterstützung verdient, die nur irgendwie möglich ist.
 
AW: Garry Kasparov for President

April 07: Garri Kasparov, der Ex-Schachweltmeister war in Wien und schimpfte auf Putin und sein autoritäres Regime. Er hat sich vor Monaten aus der Schacharena als bester Spieler aller Zeiten (mMn) zurückgezogen, um fortan der Sache der Freiheit zu dienen und gründete – ausgerechnet in Russland! – eine liberale Partei. Da wird er sich fast so schwer tun wie das LIF in Österreich. Der Nährboden für Liberalismus scheint in Russland und Österreich ähnlich ausgetrocknet zu sein. Trotzdem verkündet Kasparov: „Es zahlt sich aus zu kämpfen!“, denn er glaube an die Überlegenheit des Geistes über die Macht.

......bummmm.......

Starke Worte, für die wir dankbar sein sollten.
Ich bin für die Wiedereinführung der starken Worte. Wenn eine bestimmte fundamentalistische Strömung des Islam, den manche Dschihadismus nennen, sich das Abendland (und das Abendland ist überall, wo Menschenrechte und Grundfreiheiten gelebt werden) als Feind ausgesucht und den unheiligen Krieg angezettelt hat, finden unsere Politiker, schlimmer noch die angeblichen Intellektuellen entweder gar keine oder laue, maue, schlaue, aber immer politisch korrekte Beschwichtigungsworte, die eigentlich nichts anderes suggerieren als einen Appell an das abendländische Kaninchen, sich nur nicht zu rühren - vielleicht schläft die Schlange von selbst wieder ein. (Ich hab mal in einer Naturdoku gesehen, wie ein Kaninchen einem wie verrückt herumspringenden wieselartigen Tier zuschaute: Das zukünftige Opfer war so fasziniert vom Hüpfer, so paralysiert durch die Lächerlichkeit des herumwuselnden Kasperls, dass es nicht zu bemerken schien, dass das blutrünstige Frettchen immer näher hoppelte: Das Ende war dramatisch).
Bundespräsident Fischer sprach im Europaparlament, kurz nach dem Karikaturenstreit, und was sagte er? Er beschimpfte die frechen Künstler für ihre Unverschämtheit und Rücksichtlosigkeit, ansonsten übte er sich in Appeasement-Geträller. Ich halte diesen Kniefall vor den hasserfüllten Freiheitsvernichtern für eine Schande. Der Vergleich mit den wehleidigenm Wegschauern von damals, als Hitler unverfroren alle Versprechen und Verträge brach, um aufzurüsten für den final countdown, den clash of (un)cultures drängt sich in den Kopf - doch wenn der am und im Sand steckt, hört, sieht und denkt man sich nichts dabei.
Anderes Beispiel: Künstler schimpfen auf Künstler, die um für ihre von religiösen Fanatikern ermordeten Kollegen weinen. Auf die Frage, ob diese praktischen Verächter abendländischer Werte für Grundfreiheiten und Menschenrechte seien, antworten sie strukturell immer mit „JA! – aber alles andere ist noch wichtiger!“ An diesem weinerlichen inkonsistenten und geistinkontineten „Ja,aber!“-Gezeter zerbröselt die Freiheit.
Die Macht des Geistes besiegt irgendwann den Ungeist der Macht: Große Worte – gut so! In Zeiten der Not zeigt sich der Charakter, man müsste es fast bedauern, dass es uns zu gut geht. Eine Kultur ohne selbstbewusstes geistig-moralisches basales Rückgrat wird schwächeln, es beginnt mit schleimigen Rechtfertigungstiraden der Pseudotoleranten gegenüber fundamentalistischer Intoleranz, geht dann über zu einem zynischen Ignorieren oder pummelwitzigen Sich-lustig-machen über die, die zum Schutze des Abendlandes aufrufen, und wenn letztere nicht aufhören zu motzen, werden sie schnell mal noch ins rechte Eck gestellt. Schlussendlich werden Gesetze erlassen, die die Meinungsfreiheit einschränken im Namen der religiösen Gefühle. Ob jemand unsere freiheitslüsternen Gefühle mit Springerstiefeln tritt, ist den Fundis der Ignoranz egal, sie projizieren von sich auf andere: Und nachdem ihnen ihr Freiheitsdrang abhanden gekommen, bestenfalls noch als ferner Klang und wie eine freche Provokation aus der eigenen Hippievergangenheit tinnitös hörbar (!) geblieben ist, hauen sie mit dem moralischen Richterhammer auf den Tisch und erklären Freiheitsehnsüchte kurzerhand für dekadent, anmassend, (spät)pubertär hysterisch und unzeitgemäß.
Kasparov war da. Und er brachte uns starke Worte mit. Wir werden sie brauchen können.
 
AW: Garry Kasparov for President

die liberale Partei ist nicht die Partei des Geistes
sondern die der materiellen Güter

die Liberalen sind sicher die Falschen,
um einen Denkprozess bei den Muslimen auszulösen

im Falle Irak wurde die muslimische Thematisierung des unter muslimischen Namen begangenen Unrechtes von den westlichen Kriegstreibern ignoriert

im Falle Afghanistan wurden die Stammesführer,
die die Neuorganisation ihres Landes besprechen wollten,
von dem Amis weggebombt

im Falle der dänischen Karikatur wurde nicht die Person/politische Kraft,
die Muslime zu Terroristen macht, lächerlich gemacht,
sondern der Religionsgründer Mohammed​
 
AW: Garry Kasparov for President

im Falle der dänischen Karikatur wurde nicht die Person/politische Kraft,
die Muslime zu Terroristen macht, lächerlich gemacht,
sondern der Religionsgründer Mohammed

die Karikatur hätte zeigen müssen,
wie ein bekannter, aber verstorbener, politischer Befürworter von Selbstmordattentaten
dem just verstorben Selbstmordattentäter auf dem Weg zu Petrus/zu Styx entgegeneilt
und sagt:
'Mit dem Himmel und Jungfrauen wird es nix,
Du kommst mit mir in die Hölle!'

............


Mohammed hat nichts mit den Selbstmordattentaten zu tun

Die dänische Karikatur hat den muslimischen Religionsgründer beleidigt
 
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AW: Garry Kasparov for President

und du meinst, die karikaturisten sind jetzt zumindest teilweise "selbst schuld", wenn solche konsequenzen eintreten? oder steh ich jetzt voll auf der leitung? forderst du verständnis für die attentäter?
 
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