Da wir (noch), wenn auch eine nicht optimale, Demokratie haben, kannst Du wählen wen Du willst. Ich kann sogar bis zu einem gewissen Grad auch verstehen, warum die "etablierten" Parteien für Dich nicht mehr wählbar sind. Aber warum wählt man dann eine Partei, die in keinster Weise willens ist, die Demokratie und das Leben der "Abgehängten" zu verbessern? Die Afd gab es doch schon einmal unter einem anderen Namen. Und was aus dieser "Staatsform" geworden ist, das sollte sich doch mittlerweile in der kleinsten Gehirnmasse rum gesprochen haben.
Was also erhoffst Du Dir an Änderung zum Besseren wenn Du die AfD wählst?
Du willst doch nicht allen Ernstes ... ?
Nichts wird sich Bessern .... so oder so. Es macht keinen Unterschied ob ich wähle oder nicht.
Die Wahl hat also bloß den Charakter des Selbst-Ausdruckes, grade so wie Aktionskunst, und in diesem Kontext sind die Optionen:
1. keine Beteiligung, d.h. Nicht-Wahl, die rein gar nichts zum Ausdruck bringt außer einer unendlichen Gleichgültigkeit. Eine Gleichgültigkeit der inszenierten Selbstlegitimation des absurden Systems gegenüber mit dem ich nichts zu tun habe, und einer Gleichgültigkeit, ob irgendjemand von meiner Nicht-Wahl überhaupt irgendetwas mitbekommt, weil ja nicht der geringste Anspruch meinerseits besteht irgendwas bewirken zu wollen. Ich habe einfach mit allem und jedem nichts zu tun.
Diese Option ist nicht zu übertreffen und ist Ausdruck unbegrenzter Freiheit.
Dagegen ist die folgende Option schon in den Niederungen des Kollektives, ist bereits mit dem Makel von Unfreiheit behaftet:
2. Ausdruck von Protest.
Für mich stellt sich also die Frage, ob ich Unfreiheit auf mich nehmen will, indem ich wähle. aber wenn ich wähle, dann demonstriere ich damit bloß Protest. Wobei diese Demonstration von Protest natürlich vollkommen sinnlos bzw sinnfrei ist, so sinnlos bzw sinnfrei wie das Leben halt. Und grade die Sinnlosigkeit bzw Sinnfreiheit des Lebens ist auch die einzige Rechtfertigung dafür, diese Sinnlosigkeit bzw sinnfreiheit durch eine entsprechende Aktion auch auszudrücken.
Ich hoffe, ich konnte deutlich machen, was mir diese lächerlichen Wahlveranstaltungen bedeuten.