Original geschrieben von Daggi
Das ist ein wichtiger Punkt, finde ich, Wirrlicht ... Fehler machen, sich selbst schaden - anderen schaden ... ist immer noch sehr negativ besetzt ...
Aber es negativ zu bewerten, setzt doch vorraus, dass ich Fehler mit ABSICHT mache ! Wer tut das schon ?
Da mißverstehst Du etwas, Daggi. Ich sehe "Fehler" nicht ausschließlich negativ, auch wenn die Folgen manchmal weh tun. Dennoch würde ich mal behaupten, daß ich wie die meisten Menschen versuche, nach Möglichkeit keine oder wenig Fehler zu machen. Und: Fehler machen, sich selbst, anderen schaden kann durchaus auch ohne "böse Absicht" passieren, man macht sie eben - das ist nun mal so bei Entscheidungen.
Original geschrieben von Daggi
Da sollten die Leute vielleicht mal ihre Programmierungen überdenken, *lach* ...
Daggi, ich hab' manchmal den Eindruck, daß Du die Dinge zu "absolut" siehst oder sehen möchtest - damit kann ich nicht so viel anfangen. Vielleicht irre ich mich ja, aber mir fällt nicht zum ersten Mal auf daß Du Dich in Begrifflichkeiten festbeißt
Ich halte mich nicht für "programmiert" und ich bin flexibel genug, auch mit Fehlern und Mißerfolgen relativ gut klarzukommen. Etwas nicht besonders zu mögen (nämlich z.B. das Erlebnis des Mißerfolgs oder aufgeschlagene Knie nach dem Stolpern) ist menschlich, mehr nicht.
Original geschrieben von Daggi
Das tut mir leid, Wirrlicht ...
Für mich war es das schönste Erlebnis, dass ich in meinem Leben hatte ...
Aber - in dem Moment, in dem man seine Entscheidungen trifft, weiß man nie, was später sein wird und dann greift wieder § 1 ...
Freiheit beinhaltet auch, Fehler zu machen, zu akzeptieren und das Beste draus zu machen ... es gibt so viele Kinder, die aus ähnlichen Verhältnissen stammen wie Du, im Heim sind und sich ein Zuhause wünschen ... Ist viel schwerer, aber vielleicht genau das, wozu Du alle Voraussetzungen erfüllst ... !
Nett daß Du mich aufbauen willst, Daggi
Ich habe damals eine Entscheidung getroffen, sie war damals richtig, ich lebe damit und halte mich nicht mit rückblickendem Gejammer auf. Dennoch lebe ich nun in einer Situation, in der ich gerne Kinder hätte und mittlerweile weiß, daß ich eine ganz brauchbare Mutter abgäbe
Daggi, ich bin 40. Der Gedanke, Pflegekinder aufzunehmen, ist ein Thema zwischen meinem Partner und mir. Weißt Du daß Frauen mit 40 als "Erst"Pflegemutter in Deutschland keine Pflegekinder bekommen? Künstliche Befruchtung: dito (irgendwie auch nachvollziehbar). Adoption: da kenne ich die altersgrenze nicht, sie liegt aber weit unter 40.
Ich werde deshalb sicher nicht an meiner Zukunft verzweifeln, aber laß mir bitte mein Recht auf Traurigkeit, ja? So zu empfinden hat nichts damit zu tun, daß man zu einer getroffenen Entscheidung nicht steht.
LG, wirrlicht