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Freiheit und Glück

Original geschrieben von walter
Siehe Gisberts Postings.
Und selbst eine Freiheit in den Grenzen die er erwähnt braucht irgendeinen Sinn. Ohne sinnerfülltes Leben kein Glück.

Also jetzt versteh´ ich gar nichts mehr ...

Wenn Du Dir vorstellst frei zu sein, würdest Du Dein Leben als ohne Sinn empfinden ?

Also für mich bedeutet Freiheit, einfach mich selbst zu leben, nach meinen eigenen Regeln, die auch meine Moralvorstellungen beinhalten.
Die können abweichen vom herkömmlichen, können aber auch damit konform gehen !

Freiheit findet doch innerhalb der Gesellschaft statt und heißt z.B. nicht automatisch ... ich überschreite die Grenzen der Freiheit der anderen, wenn das auch durchaus passieren kann. Jemand, der das ständig tut isoliert sich selbst und lebt außerhalb der Gemeinschaft ...

Aber auch das ist seine Freiheit und für mich okay ... er tut mir damit ja nicht weh !
 
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Re: Freiheit

Original geschrieben von Gisbert Zalich
Freiheit muss Struktur haben, Grenzen, sonst ist sie nicht brauchbar, nicht (positiv) genießbar.

Ja !

Der Punkt ist nur:

Wer setzt die Grenzen, wer legt sie fest ...

Ich möchte die Grenzen selbst herausfinden, ich möchte in der Gemeinschaft die Strukturen festlegen - gemeinsam mit den anderen ...

Glücklichsein gibt dir ein Gefühl, dass wir als Freiheit definieren. Aber ganz richtig ist das nicht...

Richtig ... deshalb sagte ich ja auch:

Freiheit macht glücklich und nicht Glück macht frei ...

Glück kann ganz schön unfrei und süchtig machen !

Hm ? Freiheit auch, aber Freiheit ist nicht abhängig von irgendwas - im Gegenteil ...

Glück ist meistens mit etwas besetzt ... Einem Gefühl, einem Menschen, einer Situation - mit etwas materiellem ...

lg daggi
 
Original geschrieben von wirrlicht
Nun - weil Freiheit (auch wenn's paradox klingt) immer auch die Verpflichtung beinhaltet, nachzudenken (jaja - hab' in dem Denk-Thread mitgeleden ;) ) und Entscheidungen zu treffen. Obwohl ich um nichts in der Welt diese Freiheit aufgeben möchte, ist es manchmal verflucht schwer, Entscheidungen zu treffen - es gibt Momente, da denke ich daß es einfacher wäre, Mitglied einer Schafsherde zu sein, auch wenn's dann Essig wäre mit der eigenen, freien Richtungsbestimmung.

mmm ... kenne ich - das Gefühl ... aber es geht auch beides gleichzeitig ... Ich bin in der Herde und treffe trotzdem meine eigenen Entscheidungen ...

Aber ansonsten: Freiheit beinhaltet auch die Möglichkeit, Irrtümer zu begehen, Fehler zu machen, sich selbst/anderen zu schaden.

Das ist ein wichtiger Punkt, finde ich, Wirrlicht ... Fehler machen, sich selbst schaden - anderen schaden ... ist immer noch sehr negativ besetzt ...

Aber es negativ zu bewerten, setzt doch vorraus, dass ich Fehler mit ABSICHT mache ! Wer tut das schon ?

Da sollten die Leute vielleicht mal ihre Programmierungen überdenken, *lach* ...

Wieder mal ein persönliches Beispiel? Mit 24 Jahren habe ich mich sterilisieren lassen, weil ich Angst davor hatte, evtl. eigenen Nachwuchs zu mißhandeln. Ich hatte die Freiheit, so zu entscheiden (auch wenn es in der Praxis schwierig war, mußte ca. 10 Arztpraxen abklappern, bis eine Ärztin sich zu diesem Schritt bereit fand). Das Ergebnis: lange Jahre ließ mich dieser Schritt befreit aufatmen und mich intensiver um mich und meine eigene Entwicklung kümmern. Heute bedauere ich diese Entscheidung - so richtig sie vor 16 Jahren auch war. Ich wäre glücklich, heute noch Kinder bekommen zu können.
Das meine ich. Ich hatte die Freiheit, habe sie genutzt und war froh darüber. Dennoch bin ich damit heute nicht gerade glücklich.

Das tut mir leid, Wirrlicht ...

Für mich war es das schönste Erlebnis, dass ich in meinem Leben hatte ...

Aber - in dem Moment, in dem man seine Entscheidungen trifft, weiß man nie, was später sein wird und dann greift wieder § 1 ...

Freiheit beinhaltet auch, Fehler zu machen, zu akzeptieren und das Beste draus zu machen ... es gibt so viele Kinder, die aus ähnlichen Verhältnissen stammen wie Du, im Heim sind und sich ein Zuhause wünschen ... Ist viel schwerer, aber vielleicht genau das, wozu Du alle Voraussetzungen erfüllst ... !

Ich treffe meine Entscheidungen heute immer in vollem Bewußtsein und verschwende dann keinen Gedanken mehr daran ... Das hat sich bewährt und so stehe ich zu meinen Entscheidungen, auch wenn sie sich als Fehler herausstellen !

lg daggi
 
Freiheit

Original geschrieben von Daggi
Freiheit macht glücklich und nicht Glück macht frei ...

Glück kann ganz schön unfrei und süchtig machen !

Hm ? Freiheit auch, aber Freiheit ist nicht abhängig von irgendwas - im Gegenteil ...

Glück ist meistens mit etwas besetzt ... Einem Gefühl, einem Menschen, einer Situation - mit etwas materiellem ...
Du verabsolutierst die F R E I H E I T ! Und der popelige Rest wie Glück, Liebe, Wille und Rücksicht sind ihre Funktionen. So ist das aber nicht. Die Freiheit wird sowas von GERNE den anderen Sachen untergeordnet, dass man von Freiheit als oberstes Gebot nicht reden kann. Du musst allerdings die Freiheit haben, deine Abhängigkeiten selbst zu wählen. Das nicht tun zu können hat eine andere Qualität. Können wir uns darauf einigen? Aber: Letztendlich kommt es darauf an - GLÜCKLICH zu sein... ;)
 
Können wir ...

Wenn ich mir die Freiheit gönne, auf ein Stück weit Freiheit zu verzichten, z.B. für einen anderen Menschen ... ist das Glück und meine freie Entscheidung !

Ist das für Dich so okay ?

daggi
 
Re: Freiheit

Original geschrieben von Gisbert Zalich
Aber: Letztendlich kommt es darauf an - GLÜCKLICH zu sein... ;)

Nein - Glück ist nicht der Weisheit letzter Schluss ...

Ich würde es als UNFREI empfinden, wenn ich immer glücklich sein müsste ...

z.b. in einer Partnerschaft ... stell Dir mal vor - wie furchtbar, wenn man das Zusammensein immer nur über das Glücklichsein definieren würde !

Freiheit ist, auch einen unglücklichen, wütenden, ungerechten usw. Partner zu wollen ! :D

d.
 
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