Zum Schulsystem in der Türkei
... Seit Jahren werden umfangreiche Bemühungen zur Reformierung des zentralistischen und auf veralteten Methoden und Strukturen beruhenden Bildungswesens unternommen, um sich dem Bologna-Prozess der europäischen Staaten anzuschließen.
Die Vorschule ... die eine spielerische Vorübung zum Schulbesuch darstellt und deren Besuch freiwillig ist. Die Einschulung erfolgt mit sechs Jahren.
Die Grundschule...Die Entscheidung, welche Schulform weiterbesucht werden kann, erfolgt nach dem neuen System erst im Alter von 15 Jahren - nach acht gemeinsamen Schuljahren. Mit der Grundschulausbildung ist für viele Schüler, insbesondere in ländlichen Gebieten, die Bildung praktisch abgeschlossen.
Das Gymnasium...Die Gymnasien lassen sich in öffentliche und private allgemeinbildende Gymnasien...unterteilen
Die staatlichen allgemeinbildenden Gymnasien gliedern sich in:...Anadolu-Gymnasien...Der Besuch dieser begehrten Gymnasien ist mit hohen Kosten verbunden und von Bestehen einer Aufnahmeprüfung abhängig.
Probleme des BildungsalltagsQualitätsmindernd auf das gesamte Bildungssystem wirkt sich oft die Praxis des Bildungsalltags aus: Schulraumnot, zu hohe Klassenfrequenzen beziehungsweise zu wenig Lehrkräfte und schlechte Lehrmittelausstattung sind häufig auftretende Probleme. Im Vordergrund der Methodik steht rezeptives Lernen und somit ein entsprechend autoritärer Frontalunterricht.
Die PrivatschulenAn den oft sehr gut ausgestatteten Privatschulen hingegen sieht die Situation anders aus. Dort wird beispielsweise seit Jahren schon ab der Vorschule oder der ersten Klasse der Grundschule eine oder sogar zwei Fremdsprachen gelernt. Der finanzielle Aufwand sein Kind auf eine solche Schule schicken zu können, ist jedoch erheblich und kann nur von relativ wenigen Eltern geleistet werden.
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Geschichtliche Rahmenbedingungen...Ein Merkmal der türkischen Bildungs- und Erziehungspolitik ist ihre geschichtlich bedingte kollektivistisch-patriotische Orientierung.
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Das Schüler-Lehrer-Verhältnis beruht auf Autorität und Gehorsam, die beide nicht in Frage gestellt werden.