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Fernsehe ade? Geht das? Wie?

Kann man denn "das Fernsehen" überhaupt noch vom allgemeinen Gebrauch abkoppeln? Ulfkottes Buch sehe ich im Geiste der Thematik von "Die 4. Gewalt". Nicht nur im TV, auch in führenden Printmedien ist zu spüren, dass nicht mehr die Information zur eigenen Meinungsbildung im Vordergrund steht sondern eine bitteschön anzustrebende Übereinstimmung mit der Sicht des Autors. In den TV-Nachrichten, gerade der ARD, fallen mir oft der gebrauch zweifelhafter Begrifflichkeiten auf, geschuldet einer politischen Korrektheit die manchmal an Idiotie grenzt. Die Forderung nach politischer Begrenzung des TV-Konsums sehe ich kritisch. Etwas Vergnügen bereitendes zu verbieten weil es nach Ansicht von "Fachleuten" eine mögliche Schädigung der Gesundheit oder des Sozialverhaltens verursachen kann ist kurzsichtig. Überall ist diese Verbotsmentalität zu beobachten. Bei Leuten nämlich, die meinen das der gemeine Wähler zu blöd, zu ungebildet oder unreif ist um zu wissen was gut für ihn ist. Wohin soll das führen? Erst ist es der Zucker, dann die Zigarette und irgendwann der Alkohol. Natürlich verursacht auch Motorradfahren Kosten für die Solidargemeinschaft, auch Bergsteigen oder Fallschirmspringen.
Wehret den Anfängen durch die Tugendterroristen meine ich. Alles was sie erreichen ist Prohibition 4.0. Nebenbei, weit ist dieser angestrebte Verzicht auf alles was Spaß macht, nicht von orthodoxen, muslimischen Idealen entfernt.
Als selten fernsehender Nichtraucher, zum Glück mit anderen Lastern gestraft, beobachte ich gerade im gebildeten Umfeld den Hype ums Streamen. Mir viel zu langweilig wundere ich mich über die exzessive (auch im TV und Radio) Anpreisung diverser Serien. Und über mehrere TV-Verweigerer im Freundeskreis die jetzt einen haben. Ist es der Zeitgeist, der auch Hausfrauen die früher über Ampelrowdies geschimpft haben, heute von gewonnenen Beschleunigungsduellen prahlen lässt?
Jedenfalls wird sich nix ändern, schließlich sind die Öffentlich-Rechtlichen bekanntermaßen Versorgungsinstitutionen für abgehalfterte Politiker. Die sind mittlerweile so teuer, da muss schon an der einen oder anderen Produktion gespart werden.
 
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Ich finde diese Diskussion, wenn auch veraltet oder gerade deswegen, sehr interessant. Heutzutage wäre man wahrscheinlich froh, wenn die Kinder viel fernsehen würden. Stattdessen hängen sie auf TikTok und co. und es stellt sich eher die Frage, wie man sie davon wegbringt. Ich kenne viele Familien, bei denen dieses Thema ein großer Streitpunkt ist und muss ehrlich sagen, dass ich auch nicht wirklich eine Antwort dazu habe. Man will die Kinder ja nicht vom sozialen (Online-)Leben ausschließen, gleichzeitig will man auch nicht, dass sie süchtig werden. Wie steht ihr dazu?
 
Das Fernsehen selbst hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt.
War es in den 1970ern noch ein Familienevent, häuften sich in den 80ern die
Fernseher in den Wohnungen und die verfügbaren Kanäle, sodass es mehr
und mehr zur Einzelbeschäftigung wurde, bei dem jeder für sich das konsumierte,
was ihm persönlich beliebte.

Der soziale Rückzug begann also nicht erst mit dem Smartphone und TikTok.
Wie man diese Entwicklung umkehren kann, weiß ich nicht. Jedenfalls wird
es mit auferlegten Verboten und Einschränkungen nicht funktionieren, die Leute
inkl Kinder müssen eine allfällige Veränderung schon selbst wollen.
 
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