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Fallen fallen

AW: stumme Lieder

stumme lieder
berauschend im klang
ich horche
ich suche
erkenne anfang

und ende zugleich
in einem einz'gen ton
der mich umhüllt
mein ganzes leben schon

stumme Lieder
rief ich hinaus
schwebende Lieder
wurden daraus
niemals gesungen
im Herzen erklungen
ein Echo der Worte
nicht dort, nicht hier
flieg ich mit ihnen
- so, wie ich bin
folge ich ihnen
stummen Liedern,
schwebenden Liedern

irgendwohin...
 
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Begegnung

träumend schlief ich
schweigend lief ich
ins Dunkle hinein
meinen Weg
nichtsahnend
findend, kalten Stein
unter meinen Füßen
weiter ging ich
bis ich fand
Augen, an mich gewandt
schweigend
voller Einsamkeit

die Gestalt war sehnend
an nichts
als Luft sich lehnend
den Flügel geöffnet
wie zum Flug
drehte sie sich

mit einem Flügel
den andern trug ich...
 
Krieg der Religionen

Krieg der Religionen
Schmerz wird nur in
Hass
ertränkt
der lebt dort nicht mehr
der noch denkt
Traum von Frieden
bedeutungslos geworden
alle Hoffnung gestorben
das ist dort nicht mehr
das noch hält
und
ein
Gott schaut zu
und eine ganze Welt
Vergebung
ist vergessen
- im Krieg
schweigt göttliches Gebot

welche Ironie
dass jede Religion sich
friedlich
nennt
und darauf wartet
dass der
Feind
doch endlich brennt

Wer weiß schon
welcher Gott der
falsche
ist
die Taten
in seinem Namen
sind es doch
allemal
 
träumen

träumen heißt nicht
gedanklich verschwinden
sondern
träumen heißt

deinen Ideen
einen spielerischen Klang
geben
und die Welt
in neuen Farben malen
 
Schatten

Mutig sein
und verletzt, verloren
sich
selbst
wieder finden
den
eigenen
Schatten
überwinden
Mutig sein
das Neue
wagen und sich
selbst
hinterfragen

Die Stärke im
Wandel
erkennen.
 
der Gott der bleibt

Krieg
Lärm
Schüsse
Schrei
- und dann:
vorbei

stumm
liegt die Stadt
eingehüllt in Nirgendwo
Leere überall
und doch
Einer schreitet durch die Straßen
eilt gierend
Seinem Ziel entgegen
Einer blieb
und beschaut das Opfer
das Ihm dargebracht

nicht Tod
-er ist schon längst gegangen
nicht Hass
noch Zerstörung, Gewalt
ist doch Sein Schritt lautlos
und Seine Stimme ohne Ton
mächtig wie ein
Gott
wächst Er zur Unendlichkeit
triumphierend
mit fliegenden Schritten
feiert Er seinen Sieg...

durch die Straßen schreitet

NIEMAND
 
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Amok

er kann nicht leise gehen
lärmend muss er
die Welt verlassen
alle sollen
seine Verzweiflung spüren
das Leid, die Qualen
das
von dem er niemals sprach
darum
muss
was er nicht konnte
was andre ihm taten
die Unschuld bezahlen
er kann nicht reden
und lässt Waffen sprechen
als könne er damit
das Schweigen brechen

noch sieht er dich wanken
sieht wie du fällst
er richtet andre
er richtet sich selbst

und während einer
den anderen hält
ist heute
die Welt in Winnenden
ist vielleicht morgen
Winnenden die Welt
 
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