Claus schrieb:
Ja, Marianne, danke für deinen Hinweis auf die lexikalische Erklärung.
Aber ich habe doch hier eine rhetorische Frage gestellt!
Ohne diesen thread noch verlängern zu wollen, muß ich das vielleicht näher erläutern:
Eine Vergeltung oder Sühne für anderen zugefügtes Leid sollte als Strafe diesem Leid angemessen sein.
eine „Strafe als gesellschaftlich angemessene ( judiziell abgesicherte) Sanktion“, wenn sie allzuweit abweicht von dem durch „atavistisches Gefühl“ als „Recht und gerecht“ empfundenen Rechtsempfinden des durchscnittsbürgers, für den ich mich in diesen Fragen halte, provoziert Protest.
Eben weil sie nicht „gesellschaftlich angemessen“ ist, sondern von selbsternannten „Gutmenschen“ „judiziell abgesichert“ wurde.
Gruß von Claus
Na gut Claus, Du willst es ja nicht anders.
Ich bin nicht nur mit einem Juristen verheiratet - ich habe auch selbst jahrelang im Rahmen des Geschichtsunterrichts Rechtskunde unterrichtet.
Mit " lexikalischem Wissen" brauche ich daher nicht auffahren. Mir fließen
meine Worte selbst aus dem Munde.
eine Mini - Mini erklärung, die Dir vielleicht klar macht, wie es zu dem von Dir durchaus zu Recht empfundenen Auseinanderklaffen von Satzungsrecht als Rechtsnorm und dem lebendigen Wandel im Rechtsempfinden kommt.
Alles Satzungsrecht - sowohl die Gesetze des Straf - als auch die des Zivil - Mieten - usw usw Rechts , das in unseren Ländern auf demokratischem Wege zustande kommt, werden so lange ausgeübt, so lange sich das natürliche Rechtsempfinden der Rechtsträger , des Staatsvolkes , mit dem Satzungsrecht deckt.
Aber gerade in dem Bereich Rechtsempfinden unterliegen wir heute - nicht zuletzt dank der Medien - einem schnelleren Meinungsbildungsprozess als früher. Also hinkt - trotz zahlloser Novellen zu den einzelnen Gesetzen - immer das Satzungsrecht dem " natürlichen" Rechtsempfinden nach.
So viel zur Klarstellung.Auf die Frage nach dem Strafvollzug - die Du ja hier wohl diskutieren willst - gibt es sehr kontroversielle Meinungen. Wir sehen es in Deinem Thread.
Aber: und das scheint mir - auch im Mitlesen und Mitdiskutieren dieses Threads - eher die herrschende natürliche Rechtsmeinung zu sein, dass Kriminelle
auch Menschen sind - und dass es inhuman ist, ihnen die Grundbedürfnisse eines solchen noch mehr einzuschränken, als es eh schon der Fall ist.
Wäre Deine Meinung die vorherrschende - sie ist es, wem auch immer sei Dank nicht - , würde der alte Aug um Aug - Zahn um Zahngedanke wieder fröhliche Urständ feiern. Und Jahrtausende Kulturgeschichte wären umsonst gewesen.
Aber: argumentativ ist Dir schon so viel - zuletzt von Rhona - gesagt worden, dass ich nicht durch Wiederholungen nerven möchte.
Marianne