Meister Escape,
natürlich haben wir uns angezogen (und dann auch aus), aber, das war nicht alles. Wir haben uns gesucht und gefunden. Inzwischen sind wir 20 Jahre verheiratet, haben Höhen und Tiefen überstanden, sind aber immer noch gerne zusammen. Wir haben von einander gelernt und finden es noch immer schön, nicht allein dazustehen, sondern einen Vertrauten zu haben, auf den wir uns verlassen können. Sicher steckt die Nützlichkeit als treibende Kraft dahinter. Wie ich es verstehe, ist aber die entscheidende Frage, an wessen Nutzen wir unser Denken und Handeln ausrichten. Resultieren die enormen Probleme auf der Erde nicht primär daraus, dass meist zu sehr der Eigennutz das Individuum antreibt und eben nicht der für die Gemeinschaft? Ich verstehe mich als mitverantwortlich dafür, dass es uns besser ergeht, nicht nur mir, was Verzicht erfordert. Dabei ist die Wirksamkeit innerhalb meines persönlichen Umfelds relativ groß, auf Gesellschaftsebene nur noch gering, aber dennoch vorhanden.
Ja, ich bin, ich war und ich werde sein. Das ist eine Tatsache. Das Sein hat eine feste Komponente, eine absolute, aber auch eine, die mit der Zeit wandert, nämlich das Ich, welches aus weniger oder mehr von dem Ganzen bestehen kann. Es entwickelt sich aus einem Funken, einer Eingangsmenge Lebensenergie, die vermutlich bei oder nach der Zeugung meinen physischen Leib beseelte, dann wuchs und stärker wurde. Dieser Teil des Ganzen macht mich aus, formt mein Ich, das mich vom Rest abgrenzt, bleibt aber gleichzeitig ein untrennbarer Teil vom Ganzen. So denke ich. Was ist daran falsch?
M.f.G.
scriberius
Und lesen gerne heldenhafte Geschichten.
