Das einzige intrinsiche Phänomen, das ich kenne, ist das Bewusstsein. Ich glaube auch, dass es sich lohnen würde, darüber nachzudenken, ob das Bewusstsein nicht die innere Natur der Materie ist.
In diesem Zusammenhang lohnt sich möglicherweise ein Ausflug zu ´Baruch de Spinoza´. Seine Werke zu lesen, ist allerdings keine leichte Kost. Da sollte ich mich vorab mit seinen Definitionen und Axiomen beschäftigt haben, sonst wird es anstrengend.
Aus Spinoza´s Sicht, steht Gott nicht außerhalb der Natur; Gott und die Natur ist ein und dasselbe.
Für Spinoza besteht die Welt nur aus Natur ´als einziger Substanz´. Geist und Materie sind eins. Spinoza ist somit einer der ersten Denker, der ein monistisches Weltbild verteidigt, in dem alles auf ein einziges Prinzip reduziert werden kann.
Das alles steht im Gegensatz zum kartesianischen Dualismus, der die Seele vom Körper unterscheidet.
So wie Spinoza Gott sieht, ist das dann nicht mehr der handwerklich schöpfende Gott, es ist vielmehr die geistbegabte Materie, die sich aktiv selbst organisiert, indem sie die von Gott angebotenen Möglichkeiten realisiert.
So könnte ein modernes Weltbild eines sich selbst organisierenden Kosmos mit der Schöpfungstheologie versöhnt werden.
Leider, aber fast erwartungsgemäß, erfuhr dieses Gedankengut nicht die adäquate Würdigung. Die ´Amsterdamer Portugiesische Synagoge´ verhängte den Bannfluch (Cherem) über Spinoza und er übererlebte einen Mordanschlag nur knapp. Er verdiente seinen Lebensunterhalt als Linsenschleifer (da ihm jegliches öffentliches Wirken untersagt war) und starb mit 44 Jahren an Tuberkulose.
Derart Neues (und dazu noch derart Subversives) findet bei den Dogmatikern - auch heute noch - naturgemäß wenig Gegenliebe.
Ich persönlich, hänge sehr an Spinoza´s Philosophie und sah mich auch eine ganze Zeit als begeisterten Pantheisten.
Nur wenn ich diesen Begriff auseinandernehme kommen mir doch (zumindest von der Begrifflichkeit) Zweifel. Pan (alles, gesamt) ist schon okay, aber Theist ???
Jeder weiß, was ein Atheist ist, somit weiß ich auch, was ein Theist ist.
Damit bin ich schon wieder bei Gott, auch wenn der bei Spinoza kein personalisierter Gott mehr ist.
Für mich stimmt bei Spinoza vieles, nur sehe ich, an der Stelle, an der Spinoza Gott sieht, das Bewusstsein.
Das hätte Spinoza nie so darstellen können, schon seine Darstellung, hätte ihm fast das Leben gekostet.
Nun, mit meiner Sicht (auf Gott), würden mich eingeschworene Pantheisten nicht dulden und davonjagen.
So gehe ich, ohne etwas an meiner Sicht ändern zu müssen, einfach nach nebenan. Dort sind die Panpsychisten und da stimmt für mich alles.
Ich werde später tiefer darauf eingehen (sonst wird der Beitrag viel zu lang) und es liest überhaupt niemand. In diesem Zusammenhang möchte ich allen danken, die sich das bis hierher angetan haben.
LG * Helmfried