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Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

Eine Gesellschaft lebt von ALLEN ihren Mitgliedern, von den Brötchenbackern, wie auch von den Denkern!
Das Dumme ist, dass auch Denker von was leben müssen!

man könnte ja mal so etwas wie einen echten Etat für Forschung und Bildung einführen... wäre vielleicht nicht bloß alles nur schädlich, was da an klugen Gedanken dann umgesetzt werden könnte...

Darum bin ich für ein bedingungsloses Grundeinkommen, damit wirklich JEDER Mensch seine individuellen Fähigkeiten entwickeln und zum Wohle aller einsetzen kann!

ja, genau dafür bin ich auch. Dann wäre hoffentlich endlich Schluß mit dem Versuch, die Gesellschaft immer weiter aufzuspalten und Menschen gegeneinander auszuspielen, nur damit die "obersten" 5 Prozent weiterhin ihr Bonzenauto fahren und auf Staatskosten Essen und Vögeln dürfen...

Nebenbei wäre dann auch den Neonazis, die so gerne in Internetforen auftauchen und dort Arbeitslose, Kranke und Schwule fertigmachen, so wie sie früher Juden fertiggemacht haben, der Boden ihrer gärenden Fäulnis weitestgehend entzogen.

Der Rote Baron
 
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AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

man könnte ja mal so etwas wie einen echten Etat für Forschung und Bildung einführen... wäre vielleicht nicht bloß alles nur schädlich, was da an klugen Gedanken dann umgesetzt werden könnte...


Denke ich auch - obwohl man es ja oft doch erst so nach und nach merkt! :(


ja, genau dafür bin ich auch. Dann wäre hoffentlich endlich Schluß mit dem Versuch, die Gesellschaft immer weiter aufzuspalten und Menschen gegeneinander auszuspielen, nur damit die "obersten" 5 Prozent weiterhin ihr Bonzenauto fahren und auf Staatskosten Essen und Vögeln dürfen...


Nun, damit könnte gut vorher schon Schluss sein, da ja immer mehr Menschen aufwachen und checken, welches üble Spiel da läuft! :)


Nebenbei wäre dann auch den Neonazis, die so gerne in Internetforen auftauchen und dort Arbeitslose, Kranke und Schwule fertigmachen, so wie sie früher Juden fertiggemacht haben, der Boden ihrer gärenden Fäulnis weitestgehend entzogen.

Der Rote Baron


Hm, glaubst du wirklich, dass sowas nur Neonazis tun? :confused:


LG

EarlyBird :)
 
AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

Hm, glaubst du wirklich, dass sowas nur Neonazis tun? :confused:

"Neonazis" ist doch nur ein Begriff für eine bestimmte Gruppierung, die sich von ihrem Tun aber längst nicht mehr von anderen Gruppierungen abgrenzen läßt. Wenn man auf das Kriminelle, das Schwer-krankhafte und Bösartige abzielt, dann gibt es in Gruppierungen wie z.B. der FDP mindestens genauso viele Extremisten. Oder in anderen Parteien. Und hier im Denkforum sind sogar überproportional viele. Ich vermute, die meisten davon sind zugleich Selbständige. Das ist heutzutage die häufigste Kombination: Hetzer von der übelsten Sorte, scheinheilig und beruflich selbständig.

Der Rote Baron
 
AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

....
Das ist heutzutage die häufigste Kombination: Hetzer von der übelsten Sorte, scheinheilig und beruflich selbständig.

Der Rote Baron

Fundamentalistische, bi-gott-dogmatische "Wölfe" in Schafspelzen:schaf::schaf::schaf: gibt es in allen Teil-Systemen des sich früher oder später selbst zerstörenden global-digitalisierten (Finanz-)Kapitalis-mus - z.B. in Kirchen, Parteien, Gewerkschaften, Unternehmen, Konzernen, Sekten, Schulen, Verwaltungen, Parlamenten usw....
Aber auch das ist eines schönen Tages vorbei ....("Wetten...dass?") - auch ohne Gott-:clown2: (:lachen::lachen::lachen:)
 
AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

Andererseits kriegen eben 99,99 Prozent tatsächlich das, was sie sich gewünscht haben: die totale Verblödung. Das haben die Marktwirtschaftler freilich nicht bedacht, daß die Verblödung der Gesellschaft eine der wichtigsten Voraussetzungen dieses Systems ist.

Der ganze Kapitalismus lebt davon, daß blöde Menschen für vermeintlich Intelligentere schuften und ihnen jeden Blödsinn abkaufen. Und hier liegt auch das Problem, ganz philosophisch gesehen: diejenigen, die das System erfunden haben oder heutzutage mit Goldzähnen und Klauen verteidigen, sehen sich immer auf der Seite des Kapitals. Arbeiten können sie nicht. Nieten in Nadelstreifen können lügen wie gedruckt, betrügen bestechen, bedrohen... aber nur um ein Brot zu backen oder einen Cheeseburger zu brutzeln, dafür sind sie zu blöd. Das sollen mal lieber die dummen Steuerzahler machen. Diejenigen, die keinen Wohnsitz in Liechtenstein haben...
Stimme Deiner Analyse zu. Analysen sind wichtig, sie allein lösen aber noch keine Probleme.

Ein Ansatz dazu wäre vielleicht, das menschliche Leben nicht nur aus dem materiellen Wohlstand zu definieren. Das würde heißen, wirtschaftliches Leben und sonstiges - man könnte es emotionell-spirituell nennen - getrennt voneinander zu sehen oder eben über einen größeren Horizont das materielle Leben nur als einen Teil des Lebens zu sehen.

So könnte die gewinnorientierte Wettbewerbswirtschaft - mir würde am besten die ökosoziale Marktwirtschaft gefallen - für die Deckung unserer materiellen Bedürfnisse ruhig bleiben.

Als großen Überbau mögen aber Pestalozzis Worte gelten:

"Es kommt im Leben darauf an, wie man sich fühlt."

Da wird sich der eine mit € 1000,- pro Monat wohlfühlen und der andere mit € 50.000,- noch immer nicht, was aber sicher nur an seinem Tunnelblick liegen kann.

"Neonazis" ist doch nur ein Begriff für eine bestimmte Gruppierung, die sich von ihrem Tun aber längst nicht mehr von anderen Gruppierungen abgrenzen läßt. Wenn man auf das Kriminelle, das Schwer-krankhafte und Bösartige abzielt, dann gibt es in Gruppierungen wie z.B. der FDP mindestens genauso viele Extremisten. Oder in anderen Parteien. Und hier im Denkforum sind sogar überproportional viele. Ich vermute, die meisten davon sind zugleich Selbständige. Das ist heutzutage die häufigste Kombination: Hetzer von der übelsten Sorte, scheinheilig und beruflich selbständig.
Mit dieser Außerung, redbaron, bist Du über Dich hinausgewachsen, zumal Du ja selbst ein Unternehmer bist.

Von Earlybird:
Darum bin ich für ein bedingungsloses Grundeinkommen, damit wirklich JEDER Mensch seine individuellen Fähigkeiten entwickeln und zum Wohle aller einsetzen kann!
Da sind wir - nur im Denkforum - schon drei, die für dieses bedingungslose Grundeinkommen sind.

Allerdings würde ich gleichzeitig das Strafausmaß für Diebstahl, Betrug und Sozialmissbrauch anheben.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

Stimme Deiner Analyse zu. Analysen sind wichtig, sie allein lösen aber noch keine Probleme.

klar, das "Probleme lösen" ist ungleich schwerer, als Probleme, Ursachen oder deren Zusammenhänge zu ergründen und zu benennen. Aber das ist auch zugleich das Hauptproblem: daß immer am falschen Ende an Alibibaustellen herumgedoktert wird, weil das einzige, wirkliche Problem des Lebens mit allen Mitteln verdrängt und verleugnet wird: die prinzipielle Endlichkeit des eigenen Lebens.


Ein Ansatz dazu wäre vielleicht, das menschliche Leben nicht nur aus dem materiellen Wohlstand zu definieren. Das würde heißen, wirtschaftliches Leben und sonstiges - man könnte es emotionell-spirituell nennen - getrennt voneinander zu sehen oder eben über einen größeren Horizont das materielle Leben nur als einen Teil des Lebens zu sehen.

Ich hab' noch nie etwas anderes gesagt. Nur eignet sich gerade die "Spiritualität" als weitere, und eben noch bessere, Basis zum organisierten Betrug durch die intelligenteren Betrüger im Wechselspiel mit den dümmeren Betrogenen.


So könnte die gewinnorientierte Wettbewerbswirtschaft - mir würde am besten die ökosoziale Marktwirtschaft gefallen - für die Deckung unserer materiellen Bedürfnisse ruhig bleiben.

Auch das habe ich als geistigen Ansatz bereits formuliert: das Prinzip des "kleinstmöglichen Eingriffs" unter Beibehaltung des dahinkränkelnden Systems. Mein konkreter Vorschlag war die fortlaufende "Rückverteilung" des Geldvermögens in der Bevölkerung, in dem der Begriff des "Erbes" endlich als das entlarvt wird, was er ist: eine standesrechtliche Fessel zum Wohle der Ungerechtigkeit. Die gewollte Zementierung der materiellen Ungleichheit, also in etwa vergleichbar zum seltsamen Konstrukt des Mittelalters, in dem Adelige gar nicht arbeiten durften, und außerdem Kirchenleute unzählige Privilegien genossen. Wir brauchen eine Säkularisierung des Erbschaftsrechts.


Als großen Überbau mögen aber Pestalozzis Worte gelten:

"Es kommt im Leben darauf an, wie man sich fühlt."

Das ist höchstens in einem sehr speziellen Zusammenhang ein sinnvoller Satz. Ansonsten könnte sich darauf auch jeder Massenmörder berufen, der sich beim Morden "gut" fühlt...


Da wird sich der eine mit € 1000,- pro Monat wohlfühlen und der andere mit € 50.000,- noch immer nicht, was aber sicher nur an seinem Tunnelblick liegen kann.

eben deswegen ist das subjektive "Wohlfühlen" da auf Anhieb kaum als Maßstab geeignet, jedenfalls solange nicht, wie man bei der Überlegung finanzieller Aspekte die psychische Ebene völlig ignoriert (welche Krankheit liegt dem Anpruch zugrunde, das Fünfzigfache Einkommen zu brauchen?). Wie es auch häufig hier im DF passiert, weil ja die ernsthafte Diskussion die Ausnahme ist, und die geschickte Manipulation mit Worten die Regel.


Mit dieser Außerung, redbaron, bist Du über Dich hinausgewachsen, zumal Du ja selbst ein Unternehmer bist.

Wie kommst du darauf? Diese Bemerkung kann sich doch nur auf ein Wortspiel in meinem Profil beziehen, was wiederum dafür spricht, daß du auch hier nur mit Worten spielst. Du willst überhaupt nicht ernsthaft diskutieren, was aber auch nichts Neues ist. Deswegen ist ja die Gesellschaft so, wie sie ist.


Von Earlybird:
Da sind wir - nur im Denkforum - schon drei, die für dieses bedingungslose Grundeinkommen sind.

Allerdings würde ich gleichzeitig das Strafausmaß für Diebstahl, Betrug und Sozialmissbrauch anheben.

damit sich vielleicht durch deinen Vorschlag hier ein paar Leute provoziert fühlen und du damit deinen Spaß hast? Ich würde deine Idee durchaus unterstützen und ein paar berühmte Leute aus Politik und Wirtschaft gerne endlich für ein paar Jahre im Gefängnis sehen. Aber wir wissen ja, daß die Psychopathen in den Führungspositionen das System zu ihren Gunsten manipulieren uind sich ein Heer von Lobbyisten leisten können, die sogar bis hier ins DF noch vorstoßen. Wir wissen, daß die wirklichen Sozialschmarotzer Banker, Unternehmer und Politiker sind. Und deren Handlanger wie z.B. die "kleinen Psychopathen", die als Psychologen das kranke System auch noch beruflich stützen und skrupellos Menschen in diesem Sinne manipulieren. Vor diesem Wissen muß man deinen Vorschlag beurteilen, und dann entlarvt er dich eher, als er substanziell etwas Problemlösendes beitrüge.


Der Rote Baron
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

.....
1. Ich würde deine Idee durchaus unterstützen und ein paar berühmte Leute aus Politik und Wirtschaft gerne endlich für ein paar Jahre im Gefängnis sehen.

2. ... die als Psychologen das kranke System auch noch beruflich stützen und skrupellos Menschen in diesem Sinne manipulieren. ....


Der Rote Baron

Zu 1.:
Und ich könnte mir nicht wenige aus Politik, Wirtschaft, Kirchen usw. lebenslänglich im Gefängnis vorstelllen ...:wut3::wut3::wut3: (= 3 berüchtig...äääähhhh..... "berühmte Leute" im Gefängnis mit sehr dicken Mauern)...
Zu 2.:
Kranke Systeme zerstören sich früher oder später von selbst - mitsamt den skrupellosen Menschen, die diese Systeme beruflich gestützt haben ...
Nur Geduld! :clown2:
 
AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

Wir brauchen eine Säkularisierung des Erbschaftsrechts.
Ja.

Das ist höchstens in einem sehr speziellen Zusammenhang ein sinnvoller Satz. Ansonsten könnte sich darauf auch jeder Massenmörder berufen, der sich beim Morden "gut" fühlt...
Richtig, auf das Massenmörder-Arschloch habe ich vergessen.


eben deswegen ist das subjektive "Wohlfühlen" da auf Anhieb kaum als Maßstab geeignet, jedenfalls solange nicht, wie man bei der Überlegung finanzieller Aspekte die psychische Ebene völlig ignoriert . . . .
Ich wünsche Dir trotzdem, dass Du Dich hin und wieder wohlfühlst.

(welche Krankheit liegt dem Anpruch zugrunde, das Fünfzigfache Einkommen zu brauchen?). Wie es auch häufig hier im DF passiert, weil ja die ernsthafte Diskussion die Ausnahme ist, und die geschickte Manipulation mit Worten die Regel.
Verschwörungstheoretisch interessant.


zu meiner Meinung, dass Du ein Unternehmer bist:

Wie kommst du darauf? Diese Bemerkung kann sich doch nur auf ein Wortspiel in meinem Profil beziehen, was wiederum dafür spricht, daß du auch hier nur mit Worten spielst.
Was soll das für ein Wortspiel sein, wenn man sich selbst im Profil als "Abschleppunternehmer" bezeichnet ? Falls die Brotberufe weiter mystifiziert werden sollen: ich bin gelernter Bürokaufmann und habe die letzten zehn Jahre meine Brötchen als Schriftsetzer verdient.

Du willst überhaupt nicht ernsthaft diskutieren, was aber auch nichts Neues ist. Deswegen ist ja die Gesellschaft so, wie sie ist
Solche Bemerkungen werden wahrscheinlich dazu geführt haben, dass Dich und die Rotegraefin einige user als Paar sehen wollten.

Zu welchem Brotberuf bekennst Du Dich jetzt tatsächlich ? Irgendwo las ich auch etwas Halbverschleiertes, dass Du im 2. Weltkrieg ein Kampfpilot warst !? Warum bist Du der "Opa" im Forum ?

damit sich vielleicht durch deinen Vorschlag hier ein paar Leute provoziert fühlen und du damit deinen Spaß hast?
Zumindest in diesem Forum hatte ich noch keinen Spaß; ich will auch niemand provozieren, wohl aber hin und wieder jemanden zu einer Stellungnahme anregen, Du nicht ?

Ich würde deine Idee durchaus unterstützen und ein paar berühmte Leute aus Politik und Wirtschaft gerne endlich für ein paar Jahre im Gefängnis sehen.
Na super.

Aber wir wissen ja, daß die Psychopathen in den Führungspositionen das System zu ihren Gunsten manipulieren uind sich ein Heer von Lobbyisten leisten können, die sogar bis hier ins DF noch vorstoßen.
Halte ich für eine leichte Phobie.

Wir wissen, daß die wirklichen Sozialschmarotzer Banker, Unternehmer und Politiker sind.
Stimmt zumindest teilweise.

Und deren Handlanger wie z.B. die "kleinen Psychopathen", die als Psychologen das kranke System auch noch beruflich stützen und skrupellos Menschen in diesem Sinne manipulieren.
Wer manipuliert Dich wohin ?

Vor diesem Wissen muß man deinen Vorschlag beurteilen, und dann entlarvt er dich eher, als er substanziell etwas Problemlösendes beitrüge.
Selten wer, der sich im Forum so klar zu erkennen gab wie ich.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

Hallo Leute,
vielen Dank für die interessanten Rückmeldungen!
Ich fang mal ein bisschen mit dem Antworten an. Und entschuldige mich, dass ich eine Zeitlang nicht da war. Auch eine Prüfung aus Arbeitsrecht hat mich davon abgehalten.

Das wäre aber sehr unweise, weil alles Wissen, wenn es bewahrt werden soll, von einzelnen Individuen immer neu erlernt und VERSTANDEN werden muss! Sonst haben wir irgendwann nur noch totes Wissen in Form von toten Buchstaben in toten Büchern! Und dann reicht eine kleine Katastrophe, um alles zusammenbrechen zu lassen!

EarlyBird kommentiert hier Zitate von mir. Ich antworte gleich inhaltlich: Ja, theoretisch hättest du eigentlich Recht. Das meint übrigens auch Liessmann in seiner Theorie der Unbildung: dass Wissen nur Wissen ist, wenn jemand es weiß. In Wirklichkeit stimmt das heute nicht mehr: Die komplexe Organisation des Wissenschaftssystems macht es möglich, gewusstes Wissen zu ersetzen. Man weiß jetzt nichts mehr, sondern jeder weiß ein Stückerl. Man nennt das Fachwissen. Ich weiß, das ist schwer zu denken. Aber man muss sich heute wirklich von dem Gedanken lösen, dass Wissen nicht bewahrt werden kann, wenn es nicht von den Individuen erlernt und verstanden wird. Das Wissenschaftssystem macht Fortschritte darin, dass genau das in Zukunft nicht mehr nötig sein wird.

Ich denke eher, der Grund für das Böse sein ist das Unvermögen, Fehler einzugestehen, bzw. die Angst, Pfründe zu verlieren!

(Es geht hier darum, warum Denken in der Wissenschaft nicht möglich ist; ich hatte argumentiert, dass die Wissenschaft am Ende alle Fragen abgeschafft wissen will.) Das, lieber EarlyBird, ist dasselbe - ich habe es nur aus der Sicht des Wissenschaftssystems beschrieben, du tust es aus der Sicht der Leute, die darin arbeiten.

Doch, sogar ganz viele Orte! Nämlich im Kopf jedes einzelnen Menschen, der denken MÖCHTE! :)

(Hier geht es um den Ort, den das Philosophieren in der Gesellschaft haben könnte.) Ich stimme dir zu, dass Philosophie letzten Endes seinen Ort nur in den Köpfen der Menschen finden wird können. Aber das ist ein Ort (oder sind Orte) außerhalb der Gesellschaft. Denn in Köpfe kann man nicht hineinschauen. Gedanken sind Privatsache. Und sie sind Privatmeinungen, selbst wenn sie öffentlich geäußert werden. Es würde allerdings schon einen Unterschied machen, ob jeder für sich allein philosophiert - oder ob wir davon wissen, dass andere auch noch philosophieren. Im ersten Fall ist man isoliert. Im zweiten Fall ist Philosophie in der Gesellschaft zumindest in einer diffusen und ungreifbaren Gestalt existent.

Liebe Grüße
philohof
 
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AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

ach, hast du idealistische Vorstellungen. Du gehst wohl davon aus, daß Philosophie eine Ware ist, die Nachfrage befriedigen soll? Gut, ein paar kleine Peaks oberhalb eines großen breiten Rauschens mag es geben. Für eine Sendung von Lesch&Co würde ich z.B. auch eine Kleinigkeit zahlen, auch wenn mir der Herr Fernsehprofessor bereits etwas zu geldgierig geworden scheint und mir mit seinen Sendungen leider nimmer viel Neues sagen mag (99,99 Prozent der Zuschauer also schon überfordert und eben 0,01 Prozent kein "Markt" mehr für seinen kapitalistischen Arbeitgeber sind).

Andererseits kriegen eben 99,99 Prozent tatsächlich das, was sie sich gewünscht haben: die totale Verblödung. Das haben die Marktwirtschaftler freilich nicht bedacht, daß die Verblödung der Gesellschaft eine der wichtigsten Voraussetzungen dieses Systems ist.

Lieber Roter Baron, ich gebe zu, dass meine Ansinnen idealistisch sind, möchte aber hinzufügen, dass mein Idealismus ein schon ziemlich ausgewaschener und auf der harten Landstraße der Realität geschliffener ist. Du scheinst mir dagegen ein recht einfaches Gemüt zu haben (wenn es da nicht mehr gibt, als was ich bisher sehe): Kapitalismus ist böse ist deine einzige Botschaft.

Doch Spaß beiseite, die Gedanken, die sich daraus ergeben, sind alle relevant für unsere Diskussion. Nur sind sie nicht so einfach zu sehen und so einfach abzuurteilen. Dass 99,99 % der Bevölkerung Verblödung mögen, dem könnte man inhaltlich zustimmen. AUF DER ANDEREN SEITE jedoch schafft sich derjenige eine extreme Benachteiligung, der keine Verblödung will und daher nicht so sein will wie die anderen. Anders gesagt, es ist schlau, blöd sein zu wollen; es ist blöd, schlau sein zu wollen.

Und das hat das kapitalistische System schlau so eingerichtet. Und zwar tut es das, indem es uns zwingt, für unsere Angebote jeweils immer viele Abnehmer zu finden. Wenn uns das gelingt, setzen wir uns auf dem Markt durch. Philosophie nun ist ein Minderheitenprogramm. Aber das allein heißt noch nicht mehr als dass es schwerer ist Kunden dafür zu finden. Woran es aber am Ende wirklich happert, das ist der WIEDERVERKAUFSWERT von Philosophie bzw. sein ANSCHLUSSWERT im kapitalistischen Wirtschaftssystem.

Was ich damit meine, ist: Ein jedes andere Wirtschaftsprodukt lässt sich "weiterverkaufen" (Man schaut sich eine Soap-Opera im Fernsehen an, man kann am nächsten Tag mit seinen Arbeitskollegen darüber reden; man kauft sich ein Kleidungsstück für sich persönlich, aber man kann auch zu einem Vorstellungsgespräche für einen Job damit gehen; etc.) Dieser WIEDERVERKAUFSWERT fehlt der Philosophie heute. Man kann sie nur zum eigenen Vergnügen konsumieren. In Gesellschaft kann man sich (trotz der ehrwürdigen Tradition der Philosophie) nicht mehr mit ihr schmücken.

Wäre das gegeben, freilich würden die Leute Philosophie kaufen. (Und sie kaufen sie heute ja auch tatsächlich zum Teil immer noch aus diesem Grund: Wie sonst sollte man sich den anhaltenden Erfolg bestimmter einfacher Einführungsbücher in die Philosophie wie "Die Philosophische Hintertreppe" von Wilhelm Weischedel erklären. Hier lesen offenbar Menschen Philosophie, um mitreden zu können.)

Zusammenfassend: Dass sie Menschen zum Teil selber Verblödung wollen, ist möglich (aber für mich nicht nachprüfbar). Fest steht, dass sich dahinter ein Kreislauf unseres Wirtschaftssystems verbirgt: Wirst du blöder, gehörst du zu einer größeren Gruppe, hast du mehr Erfolg. Es ist die Frage, ob man dieses Rad nicht auch in die andere Richtung drehen kann. Mit viel Geschick und nur relativen Erfolgsaussichten freilich.

Herzlichst philohof
 
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