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Ein atheistisches Gebet

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AW: Ein atheistisches Gebet

Ich muss mal kurz Senf dazu abgeben:
Ich bin mit einigen Leuten gut befreundet, die ich in einer christlichen Gemeinde kennen gelernt habe. Ich selber bin Agnostiker, weil zu behaupten es gäbe keinen Gott würde die gleiche Vorgehensweise, die ich nicht mag, beinhalten, als zu behaupten es gäbe einen (Jaja.. Agnostiker zu sein gehört ja schon zum guten Ton unter Wissenschaftlern (Ich bin Wissenschaftsfan)).
Der Begriff Toleranz ist ja erst im 16. Jahrhundert aufgekommen, als Religionen wie sonst was gegeneinander hetzten und sich auch bekriegten (Türken standen vor Wien un sowas). Hier eine Grundsatzdiskussion über die Existenz Gottes zu führen ist völliger Unsinn (Ich verweise hier auf das Vorwort zur Kritik der reinen Vernunft).
Was mir immer wieder ÄUSSERST unangenehm aufstößt ist diese Intoleranz gegenüber Homosexuellen. Es ist Liebe. Es sind sehr positive Gefühle. Wie kann es nur einen guten Gott geben, der sowas nicht will? Viele Christen sagen dann, dass das so aber nicht gedacht war von Gott. Wie KANN man sich nur auf ein Dogma beziehen, welches von Menschen geschrieben wurde. Von Menschen, die sich erdreisten, Gott ergründen zu können. Warum sollte Gott überhaupt ein Wort auf Erden hinterlassen? (Bitte keine Antworten darauf!) .. Philosophen, wie z.B. Jürgen Habermas, predigen grenzenlose Toleranz. Man muss immer die Position des Anderen einnehmen um überhaupt tolerantes Verständnis entwickeln zu können. Und das was die Religion macht ist dogmatisch, genau das Gegenteil von eigenständiger Toleranz. Es werden Vorschriften gemacht, auf die sich Menschen generell beziehen sollen. Man verlässt seine eigene Vernunft und handelt nach religiösen Algorithmen. Das ist meiner Meinung nach einfach nur lächerlich, weil die menschliche Vernunft unser höchstes Gut ist und Toleranz ein Grundsatz dessen ist.

PUHH... Ich habe jetzt sehr unkontrolliert meinen Gedanken freien Lauf gelassen, also verzeiht, dass keine richtige Ordnung im oben Stehendem ist.
Kurz zusammengefasst möchte ich kurz zitieren:
Wer glaubt (im Sinne von einer dogmatischen Religion folgend), hat aufgehört zu denken!

mfG Ginsi
 
AW: Ein atheistisches Gebet

Wer glaubt (im Sinne von einer dogmatischen Religion folgend), hat aufgehört zu denken!

so ist es, ginsi.
und wenn persephone meint

Ich sehe auch keine Beweise, daß es Gott nicht gibt.

so verkennt sie, wer hier etwas beweisen muß.

Wenn ich meinem Nachbarn sage:
"In meiner Garage habe ich einen Drachen",
dann muß ich zur Klärung des Sachverhalts ihm den Drachen zeigen,
nicht er muß beweisen, daß hinter dem geschlossenen Tor doch kein Drachen lebt.

meint Claus
 
AW: Ein atheistisches Gebet

Ich muss mal kurz Senf dazu abgeben:
Ich bin mit einigen Leuten gut befreundet, die ich in einer christlichen Gemeinde kennen gelernt habe. Ich selber bin Agnostiker, weil zu behaupten es gäbe keinen Gott würde die gleiche Vorgehensweise, die ich nicht mag, beinhalten, als zu behaupten es gäbe einen (Jaja.. Agnostiker zu sein gehört ja schon zum guten Ton unter Wissenschaftlern (Ich bin Wissenschaftsfan)).
Der Begriff Toleranz ist ja erst im 16. Jahrhundert aufgekommen, als Religionen wie sonst was gegeneinander hetzten und sich auch bekriegten (Türken standen vor Wien un sowas). Hier eine Grundsatzdiskussion über die Existenz Gottes zu führen ist völliger Unsinn (Ich verweise hier auf das Vorwort zur Kritik der reinen Vernunft).
Was mir immer wieder ÄUSSERST unangenehm aufstößt ist diese Intoleranz gegenüber Homosexuellen. Es ist Liebe. Es sind sehr positive Gefühle. Wie kann es nur einen guten Gott geben, der sowas nicht will? Viele Christen sagen dann, dass das so aber nicht gedacht war von Gott. Wie KANN man sich nur auf ein Dogma beziehen, welches von Menschen geschrieben wurde. Von Menschen, die sich erdreisten, Gott ergründen zu können. Warum sollte Gott überhaupt ein Wort auf Erden hinterlassen? (Bitte keine Antworten darauf!) .. Philosophen, wie z.B. Jürgen Habermas, predigen grenzenlose Toleranz. Man muss immer die Position des Anderen einnehmen um überhaupt tolerantes Verständnis entwickeln zu können. Und das was die Religion macht ist dogmatisch, genau das Gegenteil von eigenständiger Toleranz. Es werden Vorschriften gemacht, auf die sich Menschen generell beziehen sollen. Man verlässt seine eigene Vernunft und handelt nach religiösen Algorithmen. Das ist meiner Meinung nach einfach nur lächerlich, weil die menschliche Vernunft unser höchstes Gut ist und Toleranz ein Grundsatz dessen ist.

PUHH... Ich habe jetzt sehr unkontrolliert meinen Gedanken freien Lauf gelassen, also verzeiht, dass keine richtige Ordnung im oben Stehendem ist.
Kurz zusammengefasst möchte ich kurz zitieren:
Wer glaubt (im Sinne von einer dogmatischen Religion folgend), hat aufgehört zu denken!

mfG Ginsi

Hallo Ginsi,

Guter Beitrag, finde ich. Ich würde Dir gerne in Gänze Recht geben, wäre da nicht ein Haken: Was hilft dem vom Elend betroffenen die Vernunft?
Und warum diskutieren wir - Agnostiker und Atheisten - eigentlich ständig so gerne über Gott, wo wir ihn doch für nicht existent bzw. beweisbar halten? Was soll der thread, er kommt doch von Gysi, einem Atheisten.

Was mich persönlich stört, sind nicht die Gläubigen, die an Gott glauben, sondern die, die Gott zu wissen meinen. Wenn man Gott zu wissen meint, wie und wozu soll man dann "seine" in Wirklichkeit eigenen Ansichten kritisch hinterfragen?

Gruß
Zwetsche
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Ein atheistisches Gebet

Man kann nicht objektiv über sich selber nachdenken!
Das erinnert mich grade an den Beitrag über den freien Willen. Die meißten Leute, die der Existenz eines freien Willens zustimmen, denken aus der 1. Person drüber nach. Wissenschaftlich darüber nachdenken kann man jedoch nur aus der 3. Person.
Religion ist Opium. Und der vom Elend betroffene kann durchaus Opium nehmen, wenn es ihm hilft. Der medizinische Effekt von Beten ist nachgewiesen, es ist also zumindestens ein sehr gutes Placebo ;). Und dieses Unantastbarkeitsgefühl ist auch bestimmt ein sehr tolles (Es ist ja immer MEIN Gott da).
Zu Wissen und Glauben steht eigentlich nahezu alles in der Kritik der reinen Vernunft von Kant. Warum es immer noch Menschen gibt, die die kantischen Grenzen, mit der Überzeugung sie seien auf sicherem Terrain, überschreiten, ist mir unbegreiflich.

Edit: Man kann über ihn mit logischen Mitteln diskutieren. Bloß muss man vorher den Grundsatz ausgehen von dem man ausgeht. Ein Beispiel wäre meinetwegen jetzt: "Es gibt einen allgütigen, allmächtigen Gott." Dann könnte man über allgütig und allmächtig diskutieren, über die Bereiche auf die Gott zugreifen könnte, etc. pp.. Kant schreibt in seinem Vorwort ja, dass es durchaus möglich ist außerhalb der Vernunft logisch zu sein, dass jedoch nur die Grundsätze von denen aus man diskutiert dann NIE fest und stabil sein können und man dadurch jede Diskussion durch Anzweiflung des nicht zu beweisenden Grunsatz zu nichte machen kann. Wenn man einen stabilen Grunsatz außerhalb der Vernunft für eine Diskussion als gegeben vorraussetzt, dann geht das durchaus ;). Über eine Existenz Gottes zu diskutieren ist allerdings schwachsinnig, weil man hier versucht etwas zu stabilisieren, was nicht zu stabilisieren ist!

mfG Ginsi
 
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AW: Ein atheistisches Gebet

Man kann nicht objektiv über sich selber nachdenken!
Das erinnert mich grade an den Beitrag über den freien Willen. Die meißten Leute, die der Existenz eines freien Willens zustimmen, denken aus der 1. Person drüber nach. Wissenschaftlich darüber nachdenken kann man jedoch nur aus der 3. Person.
Religion ist Opium. Und der vom Elend betroffene kann durchaus Opium nehmen, wenn es ihm hilft. Der medizinische Effekt von Beten ist nachgewiesen, es ist also zumindestens ein sehr gutes Placebo ;). Und dieses Unantastbarkeitsgefühl ist auch bestimmt ein sehr tolles (Es ist ja immer MEIN Gott da).
Zu Wissen und Glauben steht eigentlich nahezu alles in der Kritik der reinen Vernunft von Kant. Warum es immer noch Menschen gibt, die die kantischen Grenzen, mit der Überzeugung sie seien auf sicherem Terrain, überschreiten, ist mir unbegreiflich.

Edit: Man kann über ihn mit logischen Mitteln diskutieren. Bloß muss man vorher den Grundsatz ausgehen von dem man ausgeht. Ein Beispiel wäre meinetwegen jetzt: "Es gibt einen allgütigen, allmächtigen Gott." Dann könnte man über allgütig und allmächtig diskutieren, über die Bereiche auf die Gott zugreifen könnte, etc. pp.. Kant schreibt in seinem Vorwort ja, dass es durchaus möglich ist außerhalb der Vernunft logisch zu sein, dass jedoch nur die Grundsätze von denen aus man diskutiert dann NIE fest und stabil sein können und man dadurch jede Diskussion durch Anzweiflung des nicht zu beweisenden Grunsatz zu nichte machen kann. Wenn man einen stabilen Grunsatz außerhalb der Vernunft für eine Diskussion als gegeben vorraussetzt, dann geht das durchaus ;). Über eine Existenz Gottes zu diskutieren ist allerdings schwachsinnig, weil man hier versucht etwas zu stabilisieren, was nicht zu stabilisieren ist!

mfG Ginsi

Auch Kant hat an Gott geglaubt...Auch wenn ich nicht ganz verstehe, warum er nicht den logischen Schritt zum Agnostizismus vollzogen hat, ließ er Gott wenn auch nicht als beweisbare Tatsache, so doch als "notwendige Idee" bestehen...
 
AW: Ein atheistisches Gebet

Kant hat die Idee "Gott" als notwendigen Antrieb zu Moral gesehen. Sprich aus einer Gottesgläubigkeit folgt, dass man moralisch handeln muss.

Edit: Siehe "Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft".

mfG Ginsi
 
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AW: Ein atheistisches Gebet

Ah, nur ein Gedicht... nichts zu befürchten... warum steht es nicht in den "Eigenen Gedichten"?
Ja, das stimmt. Aber sehr politisch ist es offenbar auch. Ich freue mich über die rege Teilnahme. :reden:
Du denkst, ein religiöser Mensch kann nicht meschliche Generalziele verfolgen und frei seine Meinung äußern?
Klar doch! Ich aber auch, oder? Ich will mir daher meine Meinungsfreiheit nicht verbieten lassen, indem der Religiöse sich in einen dicken Mantel der Kritikimmunität packt und alle Nase lang die Verletztbarkeit und Verletztheit seiner religiösen Gefühle anzeigt, wenn's mit den Argumenten knapp wird. In der Regel ist es der Atheist, der von Gläubigen (z.B. in meinem Religionsforum) Beleidigungen und wütendes Geschrei einzustecken hat, nicht umgekehrt.

Was sind diese menschlichen Generalziele für dich?
Einigkeit, Verstehen, Erkenntnis, Erkenntnisglück, Glück, Freiheit, Liebe Frieden.

Vielleicht ist Gott das menschliche Generalziel überhaupt?
Dann würde ich ihn nicht "Gott" nennen, sondern - Generalziel. Denn ein Generalziel kann mir kein ewiges Leben versprechen und nicht die schlimmsten Strafen androhen.

Gysi
 
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