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Egoismus - Grundsätzliches / im Alltag...

SILU?

New Member
Registriert
15. Januar 2005
Beiträge
22
Hier wollen wir diskutieren, was Egoismus grundsätzlich eigentlich ist, welche Ansichten jeder für sich über Egoismus etc.

Egoismus im allgemeinen ist für mich die Abdeckung/Befriedigung meiner grundsätzlichen Bedürfnisse, meine Wünsche - soweit dass ich sagen kann, ich fühle mich wohl, ich muss auf nichts essentielles verzichten. Ich bin jederzeit zu Kompromissen bereit und muss nicht immer meinen (Dick)Kopf durchsetzen, doch möchte ich auf wichtige Dinge nicht (immer) zu gunsten anderer verzichten müssen.
 
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SILU? schrieb:
die Abdeckung/Befriedigung meiner grundsätzlichen Bedürfnisse, meine Wünsche - soweit dass ich sagen kann, ich fühle mich wohl, ich muss auf nichts essentielles verzichten.

Wird das dann nicht eher eine Diskussion darüber was für Dich essentiell ist und was nicht?
 
Warum sollte das eine Diskussion über meine essentiellen Bedürfnisse werden? Ich habe das Thema eröffnet und meine Meinung dazu kundgetan - nun sind andere gefordert, Ihre eigene Meinung darzulegen?
 
Ich definiere Egoismus als eine Mischung zwischen Liebe zu sich selbst und Selbsterhaltungstrieb. Er ist wichtig: ein Mensch, der nicht auf sich selbst schaut und sich auch nicht pflegt, hat auch keine Kraft für irgendeine soziale Leistung.

Das Gegenstück dazu ist wohl der Altruismus im Sinne der Selbstlosigkeit, den es meiner Meinung nach äußerst selten gibt (siehe thread über Altruismus).

Der goldene Mittelweg zwischen beiden und mMn die höchste Moral überhaupt ist das Prinzip und Gebot der Nächstenliebe, wobei jedes Wort gleich wichtig ist: Du sollst Deinen Nächsten lieben wie Dich selbst.

Der Mensch soll vorderhand einmal wissen, wie sehr er sich selbst liebt - und sich dann einen Menschen suchen, den er genauso (sehr) liebt.

Das alles gilt für mich gleichermaßen im sogenannten Privatleben und im Berufs- bzw. öffentlichen Leben.

Liebe Grüße

Zeili
 
Zeilinger schrieb:
Er ist wichtig: ein Mensch, der nicht auf sich selbst schaut und sich auch nicht pflegt, hat auch keine Kraft für irgendeine soziale Leistung.

das stimmt!

ich hätte egoismus etzt aber erstmal so spontan aus dem bauch heraus ganz anders definiert.. er wird ja auch als relativ negativ angesehen..
ich denke, es gibt mehrer interpretationen und bedeutungen, die alle gleichermaßen richtig sind!
es gibt verschiedene formen.
erstmal positiv und negativ..
positiv denke ich könnte man sehr gut die aussage von "zeilinger", die ich auch übenrommen habe, nehmen.. das sehe ihc nämlich auch so! obwohl das ja mal wieder typisch ist, alles was ich auch so sehe ist positiv.. aber so soll es nciht gemeint sein!

ja und negativ die typische interpretation:
ich denke nur an mcih- die anderen gibt es sozusagen gar nicht..

dann etwas abgeschwächter:
ich versuche alle dinge immer zu meinem vorteil zu wenden- achte dabei schon auf andere aber nehme zur Not auch verlsute in kauf..

in der gesellschaft gibt es alle formen! man sollte aber deshalb nciht vollkommena uf den egoismus verzichten, nur weil er auch negative eigenschaften hat..
er ist ja, wie geasgt auch sehr wichtig!!!

Liebe Grüße
Janina
 
Ich frage mich gerade, was der Unterschied zwischen Egoismus=Selbstsucht, Egozentrik=Ichbezogenheit und Narzißmus=Ichliebe ist..??!!

Ich glaube, im Grunde handelt jeder ab und zu sehr versteckt und gut getarnt aus egoistischen Gründen. Wenn sich diese egoistischen Ziele aber mit den Wünschen eines anderen decken, kann das für die Betroffenen durchaus positiv sein, da ja jeder das erhält, was er eigentlich erwartet oder will.

Im normalen Leben ist ein "gesunder" Egoismus gefragt, man muss auch lernen, nein sagen zu können, wenn das Fass einmal vor lauter Nettsein überläuft.

Niemand sollte andere ausnutzen, nur um sein eigenes Ego befriedigt zu wissen. Jeder sollte den anderen so behandeln, wie er auch selbst im positiven Sinne behandelt werden möchte. Ist nicht immer leicht - wäre aber eine schöne Grundhaltung!

Altruistisch egoistische Grüße
-Heumond-
 
Die Egozentrik ist m.E. eher eine Krankheit, an der vor allem kreative Künstler leiden. Wer egozentrisch ist, bezieht ja auch alles Schlechte und Böse auf sich. Zwischen einem Egoisten und einem Narziß weiß ich auch keinen Unterschied: beide lieben nur sich selbst.

Liebe Grüße

Zeili
 
[lateinisch ego, "ich"]

Ich-Standpunkt; eine Einstellung, die sowohl bei der Erkenntnis als auch beim ethischen Handeln (dann oft als Selbstsucht bezeichnet) das Ich zum Bezugspunkt des Verhaltens macht (Gegensatz: Altruismus). (www.wissen.de)


So gesehen läßt der Begriff "Egoismus" nicht allzuviel Deutung zu.


Aber mal aus 'nem anderen Blickwinkel: "Es war einmal vor viiiiielen Jahren..." :D - da besuchte ich jede Woche einen Jesuitenpater zu seelsorgerlichen Gesprächen (als - er seelsorgte mich, nicht umgekehrt! :D ) Irgendwann erwähnte dieser Mensch auch, daß er zum Schlafen jede Nacht gerade mal 4 Stunden hätte und neben seinen sonstigen Verpflichtungen täglich 10 - 12 Stunden eben seelsorgerlich tätig sei.

Und weil ich damals noch weniger nett drauf war als heute, meinte ich, er solle sich nicht so selbstlos darstellen, er hätte sich den Job ja schließlich ausgesucht. :o

Seine Antwort war (sinngemäß): er betrachte sich absolut nicht als "selbstlos" sondern im Gegenteil als ausgesprochen egoistisch, eben WEIL er mit seiner Tätigkeit das tut, was er tun will - er sei sich darüber im Klaren, daß "anderen helfen" dabei ein angenehmer Nebeneffekt für seine Selbstverwirklichung sei.

Hat mir sehr gefallen. Will sagen: ist doch meistens Unfug, sich mit "Egoismus" verzieren zu wollen oder sich umgekehrt als "selbstlos" hinzustellen. Niemand tut Dinge grundlos. Selbst wenn ich murrend meinem Herzallerliebsten die Hemden bügle, tu ich's, weil ich's will (und wenn's nur der "Lohn" ist, ihm jammernd die unterdrückte Hausfrauen-Nummer um die Ohren zu knallen *grins*)

LG, wirrlicht
 
Ein Egoist handelt egoistisch, was nicht unbedingt und immer nur negativ besetzt sein muss. Schon Voltaire sagte, dass die Eigenliebe, der Egoismus das Instrument unserer Selbsterhaltung ist. Dass sie der Sicherheitsmassnahme für die Beständigkeit der Menschheit gleicht, notwendig ist, Freude bereitet, aber wir sie (leider) verbergen müssen ;).

Ein Narziss muss nicht gleichzeitig ein Egoist sein. Es ist ein Mensch, der sich bewundert und übermässig liebt, m.A.n. vor allem äusserlich, kommt doch der Begriff aus der griechischen Sage vom Schönling, der in sein Spiegelbild verliebt war. Ein Narziss schadet doch niemandem, er nervt höchstens.

Ein Egozentriker ist (für mich) nochmals anders. Seine Ichbezogenheit ist eine Haltung, alle gemachten Erfahrungen dem Ich zuzuordnen und daraus die Kraft (auch die kreative, wie Herr Zeilinger sagt) zu schöpfen. Eine K'heit ist die Egozentrik nicht - meine Meinung natürlich!

Die Beispiele von Wirrlicht finde ich schön. Entweder ist man "hoffnungslos" selbstlos, weil man darüber nachgedacht hat und es für seine Selbstverwirklichung erklärt hat, oder man denkt eigentlich gar nicht gross nach und macht dem Anderen ganz einfach und spontan Gutes, weil man es kann, weil es einfacher ist, weil es Spass macht, weil es der Andere ästimiert..., oder weil man es "gegen ihn bei Gelegenheit verwenden kann" *looooool*, das überlegt man aber in dem Moment kaum(!!!), fängt man nämlich an zuerst nachzudenken, wird man vielleicht von Fall zu Fall egoistisch, weil man dann überlegt, "warum eigentlich immer ich, bin ich denn Mutter Teresa...?".
Macht man sich solche Ueberlegungen von vornrein, ist es doch ein Zeichen, dass man auf einen Egoisten geraten ist, der mich nur ausnützt, oder? Da setzt dann wahrscheinlich der eigene Egoismus ein und wir wäre somit wieder bei Voltaire :autsch:
 
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ich denke, egoismus/altruismus beschreibt handlungen nicht aus der sicht des ausführenden, sondern aus dessen umgebung
im grunde handelt jeder immer aus egozentrischen gründen
nehmen wir mal ein beispiel von ausgesprochener selbstlosigkeit:
jemand opfert voll bewusst (nicht im affekt) sein leben für einen anderen
wohl kaum einer würde dahinter egoismus, selbstliebe oder auch nur egozentrik vermuten
doch blicken wir einmal auf die motive dieser tat:
derjenige kommt durch irgendwelche umstände in eine situation, die ihm nur eine wahl lässt:
er/sie oder ich
opfert er sich nicht, so muss er danach mit dieser entscheidung leben, möglicherweise ein leben voller schuld und schlechtem gewissen
in so einer situation kann die selbstopferung der "leichte" weg sein, der dann auch gewählt werden kann
die umgebung (in diesem fall der/die andere und dessen/deren umgebung) profitiert von dieser entscheidung, also wird dieser tat das etikett "selbstlosigkeit" verpasst

in unserer gesellschaft hat egoismus einen negativen touch, altruismus einen positiven
warum, ist ganz einfach zu erklären: von einem altruistischen menschen kann ich mir für mich selbst einige vorteile erwarten, von einem egoistischen weniger
daher ist diese einstellung "egoismus schlecht, altruismus gut" wiederum auf egoismus begründet
so wie das sprichwort: "jeder denkt nur an sich....nur ich denke an mich"

lg,
Muzmuz
 
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