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"Die Weltherrschaft" und wer dahinter steckt

Fideismus war in zivilisatorische Zeiten immer schon der meistbegangene Weg zur Erkenntnis.
Die Erzählungen am Altsteinzeitlagerfeuer kann man letztendlich ja auch zu den Medien zählen.
Ja, der Glaube an das, was andere erzählten (wahr oder gelogen) spielte sicher eine Rolle ab einem gewissen Entwicklungsstand der Kommunikation aber: Bis vor kurzem waren diese Erzähler wenige oder persönlich bekannt. So war es recht einfach, sich über die Qualität der Erzählungen ein eigenes Bild zu machen. Heute steht der eigenen Erfahrung und dem direkten eigenen Erleben ein weitgehend anonymes und millionenfaches Medienecho gegenüber.
 
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Ja, der Glaube an das, was andere erzählten (wahr oder gelogen) spielte sicher eine Rolle ab einem gewissen Entwicklungsstand der Kommunikation aber: Bis vor kurzem waren diese Erzähler wenige oder persönlich bekannt. So war es recht einfach, sich über die Qualität der Erzählungen ein eigenes Bild zu machen. Heute steht der eigenen Erfahrung und dem direkten eigenen Erleben ein weitgehend anonymes und millionenfaches Medienecho gegenüber.

Nunja, der persönlichen Bekanntheit mit dem Verlautbarenden steht einerseits die Professionalität und andererseits die professionelle Kontrolle gegenüber.
Ich weiß nicht, ob ein urzeitlicher Lagerfeuerist, ein mittelalterlicher Herold oder aber die moderne Medienwelt als journalistisch höherwertig anzusehen ist - würde aber eher auf Letzteres tippen.
 
Nunja, der persönlichen Bekanntheit mit dem Verlautbarenden steht einerseits die Professionalität und andererseits die professionelle Kontrolle gegenüber.
Ich weiß nicht, ob ein urzeitlicher Lagerfeuerist, ein mittelalterlicher Herold oder aber die moderne Medienwelt als journalistisch höherwertig anzusehen ist - würde aber eher auf Letzteres tippen.
Es geht mir um die Möglichkeit des Empfängers, den Absender einer Information tatsächlich selbst einschätzen zu können. Das kann ich, wenn ich ihn kenne aber das kann ich nicht, wenn Nachrichten über den Bildschirm flimmern oder aus dem Blätterwald rauschen. An eine "journalistische Hochwertigkeit" und an eine "professionelle Kontrolle" kann nur geglaubt werden, so wie manche an die Aussagen des Pfarrers oder an deren Interpretationen der Bibel glauben oder an die Verlautbarungen der Sektenbrüder.
 
Es geht mir um die Möglichkeit des Empfängers, den Absender einer Information tatsächlich selbst einschätzen zu können. Das kann ich, wenn ich ihn kenne aber das kann ich nicht, wenn Nachrichten über den Bildschirm flimmern oder aus dem Blätterwald rauschen. An eine "journalistische Hochwertigkeit" und an eine "professionelle Kontrolle" kann nur geglaubt werden, so wie manche an die Aussagen des Pfarrers oder an deren Interpretationen der Bibel glauben oder an die Verlautbarungen der Sektenbrüder.

Wie treffend bzw vertrauenswürdig ist so eine persönliche Einschätzung ?
Wenn Nachrichten über den Bildschirm rauschen kann man zumindest davon ausgehen, dass das Zeug von manchen kontrolliert worden ist. Was die Nachbarin so erzählt, ist in der Regel nicht direkt von Kontrollorganen geprüft worden. Insofern ist es weniger wichtig ob ich jemanden kenne als das Ausmaß der Vertrauenswürdigkeit der Information. Wer grundlegend an einer professionellen Kontrolle zweifelt muss an eine große Verschwörung glauben, was ja diverse Sektenbrüder auch durchaus tun.
Da wird zwar allen Journalisten misstraut, aber was Verschwörungssektenbrüder sagen, wird unkritik ins das eigene Weltverschwörungsweltbild eingefügt. Einfach, weil es gut hineinpasst.
 
Wie treffend bzw vertrauenswürdig ist so eine persönliche Einschätzung ?
Wenn Nachrichten über den Bildschirm rauschen kann man zumindest davon ausgehen, dass das Zeug von manchen kontrolliert worden ist. Was die Nachbarin so erzählt, ist in der Regel nicht direkt von Kontrollorganen geprüft worden. Insofern ist es weniger wichtig ob ich jemanden kenne als das Ausmaß der Vertrauenswürdigkeit der Information. Wer grundlegend an einer professionellen Kontrolle zweifelt muss an eine große Verschwörung glauben, was ja diverse Sektenbrüder auch durchaus tun.
Da wird zwar allen Journalisten misstraut, aber was Verschwörungssektenbrüder sagen, wird unkritik ins das eigene Weltverschwörungsweltbild eingefügt. Einfach, weil es gut hineinpasst.
Meine persönlichen Einschätzungen habe ich als sehr treffend schätzen gelernt und der Nachbarin kann ich das meiste glauben, weil sie auch keine Versuche unternimmt, mir "die ganze Welt zu erklären", wie es die Medien von Berufs wegen tun.

Kontrollorgane für Presseagenturen sind mir nicht bekannt, vor allem keine, die sich auf die Auswahl dessen beziehen, was Nachrichtenstatus erhält und was nicht. Kontrollorgane für Inhalte scheint es auch nicht zu geben, sonst könnte es ja keine Verschwörungstheorien geben. Für eine Schwarzweissmalerei a la Verschwörungstheorien versus Qualitätsjournalismus besteht insofern kein Anlass, denn beide speisen sich aus der selben Quelle, nämlich der Fremdgläubigkeit. Diese freilich ist vielen ein Grundbedürfnis, denn sie liefert Erklärungsmodelle, Orientierung und Antworten.
 
Meine persönlichen Einschätzungen habe ich als sehr treffend schätzen gelernt und der Nachbarin kann ich das meiste glauben, weil sie auch keine Versuche unternimmt, mir "die ganze Welt zu erklären", wie es die Medien von Berufs wegen tun.

Das ist fein, aber deine Nachbarin ist nicht repräsentativ für alle Nachbarinnen. Und Nachbarinnen unternehmen die Welterklärung zwar nicht aus Berufsgründen, aber oft gerne aus Geltungs- oder Gefallsucht.

Kontrollorgane für Presseagenturen sind mir nicht bekannt, vor allem keine, die sich auf die Auswahl dessen beziehen, was Nachrichtenstatus erhält und was nicht.

Eher Kontrollorgane IN Presseagenturen. Beispielsweise Redaktion. Und die haben durchaus eine betriebswirtschaftliche Motivation sich selbst zu kontrollieren - es geht ja schließlich um die eigene Produktqualität.


Kontrollorgane für Inhalte scheint es auch nicht zu geben, sonst könnte es ja keine Verschwörungstheorien geben. Für eine Schwarzweissmalerei a la Verschwörungstheorien versus Qualitätsjournalismus besteht insofern kein Anlass, denn beide speisen sich aus der selben Quelle, nämlich der Fremdgläubigkeit. Diese freilich ist vielen ein Grundbedürfnis, denn sie liefert Erklärungsmodelle, Orientierung und Antworten.

Ja, und da gibt es sodann den seriösen Journalismus wie auch den Unseriösen. Die einen missbrauchen Fremdgläuigkeit, die anderen nicht. Und ja, manchmal ist es für den Laien nicht einfach, die Seriösität auf Anhieb zu bewerten. Aber, im Laufe der Zeit hat man das schnell heraus. Auch wenn man nicht den Journamlisten persönlich kennen mag, man lernt dess Nachrichten und dessen Stil kennen. Ist ja auch bei Nachbarinnen in der Regel so. Man weiß zwar mit der Zeit was sie so redet, aber wirklich persönlich kennt man sie zumeist nicht.

"Verschwörungstheorien versus Qualitätsjournalismus" ist insofern ein merkwürdiges Szenario, da Verschwörungstheorien selbst kein Journalismus sind. Es sind einfach Theorien. Diese können auf seriösen oder unseriösen Journalismus oder auch auf überhaupt keinem Jouralismus (z.B. nur aus Hirngespinsten) beruhen. Insofern erscheint mir "Verschwörungstheorien versus Qualitätsjournalismus" so merkwürdig wie "Wirtschaftspolitik versus Wahlsystem".
 
Der Fehler passiert dann letztendlich bei den Medienkonsumenten, die die Thesaurierung des Außergewöhnlichen, weil vornehmlich dieses präsentiert, für das Gewöhnliche halten.

So Ihre Vermutung. Worauf stützen Sie Ihre Vermutung?

Da es uns so gut geht, gibt es im Alltag wenig Aufregung und man ist nur wenig Bedrohungen ausgesetzt.

Das stimmt doch überhaupt nicht. Vielen Menschen geht es eben nicht gut, gerade auch dann wenn der Rentenbescheid ins Haus flattert.

Die Medienwelt inszeniert eine virtuelle Parallelrealität jenseits der praktischen Erfahrungswelt der Medienkonsumenten.

Können Sie das am Beispiel der ARD exemplifizieren?

Schalom!
 
Das ist fein, aber deine Nachbarin ist nicht repräsentativ für alle Nachbarinnen. Und Nachbarinnen unternehmen die Welterklärung zwar nicht aus Berufsgründen, aber oft gerne aus Geltungs- oder Gefallsucht.
O.K., lassen wir die Nachbarinnen weg.

Eher Kontrollorgane IN Presseagenturen. Beispielsweise Redaktion. Und die haben durchaus eine betriebswirtschaftliche Motivation sich selbst zu kontrollieren - es geht ja schließlich um die eigene Produktqualität.
Die betriebswirtschaftliche Motivation einer Kontrolle bezieht sich auf Umsatz, Kosten und Gewinn. Ein Informationsbetrieb, dessen Zahlen gut sind, muss deshalb noch lange nicht Produkte von "hoher Qualität" liefern, zumal diese Qualität gar nicht definiert ist.

Ja, und da gibt es sodann den seriösen Journalismus wie auch den Unseriösen. Die einen missbrauchen Fremdgläuigkeit, die anderen nicht. Und ja, manchmal ist es für den Laien nicht einfach, die Seriösität auf Anhieb zu bewerten. Aber, im Laufe der Zeit hat man das schnell heraus. Auch wenn man nicht den Journamlisten persönlich kennen mag, man lernt dess Nachrichten und dessen Stil kennen. Ist ja auch bei Nachbarinnen in der Regel so. Man weiß zwar mit der Zeit was sie so redet, aber wirklich persönlich kennt man sie zumeist nicht.
Dein reiner Glaube an den "seriösen Journalismus", erkennbar am Stil, der rührt mich. Was soll ich dazu sagen? Am besten nichts, denn in Glaubensdingen darf ja jeder selbst über sich bestimmen. :)

Der Unterschied zwischen meiner Nachbarin und den Journalisten, die von den Agenturen abschreiben, ist aber nach wie vor: Diese kenne ich, jene nicht.

"Verschwörungstheorien versus Qualitätsjournalismus" ist insofern ein merkwürdiges Szenario, da Verschwörungstheorien selbst kein Journalismus sind. Es sind einfach Theorien. Diese können auf seriösen oder unseriösen Journalismus oder auch auf überhaupt keinem Jouralismus (z.B. nur aus Hirngespinsten) beruhen. Insofern erscheint mir "Verschwörungstheorien versus Qualitätsjournalismus" so merkwürdig wie "Wirtschaftspolitik versus Wahlsystem".
Eigentlich kommen die vom Medienmainstream als Verschwörungstheoretiker gebrandmarkten schon als Journalisten daher, auch als Autoren und sind leicht mit "seriösen Jounalisten", die am Stil erkennbar sind, verwechselbar und nur an abweichenden Inhalten zu erkennen. Heute ist z.B. 9/11 und wer nicht glaubt, dass 18 Terroristen völlig überraschend, unter den Augen der Weltmacht ... usw. der muss Verschwörungstheoretiker sein. :lachen:
 
...

Können Sie das am Beispiel der ARD exemplifizieren?

Gerne. Die ARD sendet 24 Stunden pro Tag Nachrichten, Dokumentationen, Spielfilme, Quizsendungen, Wissensmagazine usw.
Am Ende des Tages glaubt Herr Meier zu wissen, wie es in Grönland aussieht, wer Amerika entdeckt hat, welches Waschmittel am weißesten wäscht, wer die Guten sind, dass Ärzte Krankheiten heilen und Frau Merkel alternativlos ist, während Trump ein Psychopath sei und Kim noch schlimmeres und nicht zuletzt, dass die AfD unwählbar ist, dabei saß Herr Meier nur in seinem Sessel, trank Bier und aß Chips.
 
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und nicht zuletzt, dass die AfD unwählbar ist,

Wie das? Ich habe mir deren Parteiprogramm angeschaut und festgestellt, daß die mir an mein Geld wollen, Lebensarbeitszeit rauf und Rente runter. Da mache ich nicht mit, egal was die ARD über die AfD berichtet.

Die ARD sendet 24 Stunden pro Tag Nachrichten, Dokumentationen, Spielfilme, Quizsendungen, Wissensmagazine usw.

Gut so. Dafür wird die ARD ja auch bezahlt, aber können Sie denn wirklich nicht am Beispiel der ARD exemplifizieren, daß die Medienwelt eine virtuelle Parallelrealität jenseits der praktischen Erfahrungswelt der Medienkonsumenten inszeniert?

Schalom!
 
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