AW: die Urmutter der Religionen
Hallo
Immer wieder kann ich sehen, wie zwei Welten aufeinander prallen: Die Welt des Rationalismus und die Welt des Erlebens.
Ich sehe da die Welt des Ratio, der immer kühl betonen wird: „Religionen bieten nur dualistische Wege mit dualistischen Vorstellungsbildern, um in die grenzenlose Welt des Himmels zu wechseln“ – was eigentlich nur ein Wunsch ist, um Erklärungen zu finden, also für Gott, für den angeblichen Sinn des Lebens. Deswegen ist Gott noch lange nicht da, nur weil es Religionen gibt und deswegen ist jegliches Suchen vergeblich, weil wir mit Franz Kafka folgendes feststellen müssen: „Es gibt ein Ziel aber keinen Weg dorthin. Was wir Weg nennen ist Zögern.“
Ich kann dem zwar folgen und ich weiß, ich könnte auch so eine Ansicht haben, wenn ich – ja wenn ich nicht glauben würde. Zuerst waren es unwägbare Gefühle, die mich leiteten und daraus entstand der Weg zum Übersinnlichen. Dies ist eine Welt, die eher erfühlt wird und es ist ein Leben, dem sich im Inneren andere Welten erschließen. Sie werden nicht allein von der Welt des Ratio bestimmt.
Da spreche ich aus meiner eigenen Erfahrung, von der ich weiß, dass sie mir mehr gibt, als der verzweifelte Ruf Kafkas, dass wir in einem unentwegten Zögern stecken würden. Ich sage, das war seine persönliche Erkenntnis und nicht eine, die für alle gilt, auch wenn sie viele Anhänger findet.
Und die Welt des Erfahrens weitet sich mit der Zeit. Sie öffnet sich wie bei vielen Menschen sagen wir bis zu echten Wundern, also zu auffälligen Wirken des Göttlichen, das man dankbar als Anschubser annimmt. Es sind z.B. Heilungen, Visionen oder ein großes Ruhigwerden, ein lebendiges Bekanntwerden mit magischer Kraft. Das ist schon sehr viel.
Aber das Eigentliche, das Schöne lebt im Herzen: Man weiß sich von Gott geführt. Gott ist nicht mehr fremd, er ist nah, wahr im Verstand und im Herz. Und da kannst du sagen: Wenn es Gott nicht gäbe, gäbe es keine Religionen. Das Empfinden all dieser Dinge ist die Urmutter der Religionen.
LG