zum vertrauen in einer beziehung
War das Vertrauen von Anfang an einfach da, oder habt ihr es euch im Laufe der Zeit aufgebaut?
Möchte die an ihre Träume glaubende Kaawi gerne wissen
hallo kaawi,
nun endlich komme ich dazu, dir deine frage zu beantworten:
nein, das vertrauen war nicht von anfang an da. es hat sich entwickelt - und das tut es auch heute noch.
es ist nichts starres, festgefahrenes.
und es ist nichts blindes, das durch eine rosarote brille all das grau des gegenseitigen missbrauches beschönigen will.
es ist etwas lebendiges, das immer wieder auf seinen wahrheitsgehalt hin überprüft wird.
dazu gehört viel zeit, die miteinander verbracht wird und viele gespräche über all das, was den einzelnen bewegt.
ein offener austausch, wo jeder sich dem anderen so zeigt, wie er/sie gerade JETZT ist.
und wo natürlich auch das besprochen wird, was den/die andere/n persönlich betrifft.
es ist wichtig, dass gerade die themen, die heikel sind, auch
miteinander behandelt werden können.
mein vertrauen in meinen mann hat sich deshalb so gut entwickelt, weil ich merkte, dass ich mit ihm alles besprechen kann OHNE dass er mich dafür aburteilt oder kritisiert.
ich kann ihm auch sagen, was mich bei ihm stört.
er hat ein offenes ohr für meine meinung - egal worum es geht. er geht darauf mich ein, ohne sich zu verstellen. er sagt mir auch, wann er davon genut hat und etwas anderes machen will.
doch es ist in keinem fall je abwertend gegen mich oder meine worte vorgebracht.
ich weiß, dass ich ihm als mensch wichtig bin und entgegengesetzt ist es genau so.
ein schönes wort, das dies beschreibt lautet:
"wir sind einander gut."
doch ich habe auch das gegenteil schon erlebt.
eine beziehung mit einem menschen, in den ich zu viel an vertrauen setzte, welches sich aber als reine wunschvorstellung herausstellte.
die grundvoraussetzungen waren aber sehr anders:
ich habe gemerkt, dass vertrauen in einen menschen dann schwer möglich ist, wenn dieser nicht für kritik offen ist.
wenn ich ihm/ihr nicht vorbehaltlos sagen kann, was mich stört.
wenn sich jemand zum beispiel immer wieder verletzt fühlt und daher manche themen nicht partnerschaftlich behandelt werden können.
um diese unangenehmen themen rundherum wird dann ein eiertanz aufgeführt, um den/die andere/n zu schonen.
dieser eiertanz zeigt schon, dass keine gleichberechtigte partnerschaft vorliegt.
und:
allein dieser eiertanz stellt schon die verletzung an dieser beziehung dar.
ich habe gelernt, dass ich nur dann vertrauen kann, wenn sich mein gegenüber so verhält, wie es mir ebenbürtig ist.
in allen anderen fällen bin ich vorsichtig geworden.
da gibt´s in der beziehung dann ein gefälle. so in der art: MUTTER-KIND
und solche beziehungen gehe ich nicht mehr ein oder setze sie nicht mehr fort......(außer mit kindern!)
ich vertraue also meinen gefühlen mittlerweile mehr, als den worten von anderen, bei denen kritik nicht positiv (= als anregung) aufgenommen werden kann.
dahinter liegt ein großer lernschritt meinerseits.
doch die erkenntnis ist dafür umso größer.
und sie tut gut.
und ganz nebenbei bin ich mein helfersyndrom auch noch los geworden.
ich hoffe für immer.
die allerliebsten grüße, von einer, die träume für wichtig hält. denn sie sind der motor, nach dem optimum zu suchen
kathi
p.s.: obiger beitrag stellt für mich kein OFF TOPIC dar.
denn inhaltlich ist das ganz genau das "LILITH-thema".
zumindest in der form, wie ich
lilith - die urmutter, interpretiere: auf ehrliche partnerschaft aus, nicht gängelbar, nicht prostituierbar, unabhängig.