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Die Rechte von Minderheiten

pippilotta

New Member
Registriert
14. Januar 2009
Beiträge
7
Ich möchte zu einer Diskussion mit dem Thema Minderheiten anregen. Meine Fragen lauten zunächst welche Bevölkerungsgruppen ihr als Minderheit anseht? ist eine Minderheit eine Menschengruppe, welche zahlenmäßig unterlegen ist? Warum werden dann auch Frauen als Minderheit angesehen, welche in unserer Gesellschaft eigentlich eine Mehrheit darstellen? Welche Rechte würdet ihr Minderheiten einräumen? Im GG ist das Recht von Minderheiten mit Art. 3 Absatz 3 definiert: Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
Findet ihr das passend oder würdet ihr das Recht von Minderheiten noch erweitern, aber steht das dann nicht im Kontrast zu dem Gesetz, das alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind.
Welche Minderheiten seht ihr als besonders Problematisch an? oder glaubt ihr das Minderheiten in Zeiten der Pluralisierung kein Problem mehr darstellt? Man spricht sogar heute von einer "Minderheitengesellschaft", da fast jeder einer Minderheit angehört. Man könnte ja auch sagen das nur eine Minderheit Tischtennis spielt oder ist das dann keine Minderheit? Fragen über Fragen, was denkt ihr darüber? Ich freue mich schon auf eure antworten...
 
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AW: Die Rechte von Minderheiten

oje!

das sind wirklich viele fragen über fragen.
sehr gut vorgelegt, pippilotta.

aber eigentlich versteh ich das alles nicht:

für was braucht eine gesellschaft bestimmte rechte für minderheiten, wenn das allgemeine menschenrecht (in Ö verfassungsmäßig) sowieso schon vorsieht, dass

jeder mensch vor dem gesetz gleich ist und die gleichen rechte, wie alle anderen hat?

so oder so ähnlich steht es ja dort geschrieben...

wenn das auch wirklich eingehalten werden würde, bräuchte es eigentlich keine sonderlichen fragen und ausnahmen mehr, finde ich.

liebe grüße
kathi
 
AW: Die Rechte von Minderheiten

ich muss dir sagen das dieser gedanke gut ist, weil genau über das hat auch schon die Regierung vor einigen Jahren diskutiert und sind zu einem ähnlichen schluss gekommen...

Die Bundesrepublik Deutschland beschränkt den Minderheitsbegriff auf ethnische oder sprachliche Bevölkerungsgruppen in traditionell geschlossenen Siedlungsgebieten. Der Grund hierfür ist das z.B. minderheitensprachliche Bezeichnung, besonders die Zulassung der Minderheitensprache als Amtssprache und Kultureinrichtungen oder Schulen nur in bestimmten Siedlungsgebieten gewährleistet werden können.
Diesen Schutz erhalten die dänische Minderheit in Schleswig-Hostein („Bonn-Kopenhagener Erklärung“ von 1955), die friesische Bevölkerungsgruppen, die Volksgruppen der deutschen Sinti und Roma und die Sorben. Nicht mehr wie in der Weimarer Reichsverfassung enthält das GG keine spezifischen Minderheitenschutzbestimmungen. Jedoch ist in Artikel 3 Absatz 3 (s. Unten), dass jegliche Diskriminierung wegen Abstammung, Rasse, Sprache, Heimat, Herkunft, religiöser oder politischer Anschauungen untersagt.

„Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“

An dem Minderheitenbegriff scheiterte 1994 eine umfassendere Verfassungs-Vorschrift mit besonderen staatlichen Schutz- und Förderpflichten zugunsten der Minderheiten. Das Strafrecht schützt Minderheiten jedoch vor Verleumden, Beschimpfungen und Verächtigungen. Angehörige von Gruppen, welche die Entfaltung beeinträchtigt, können unter dem Aspekt der Sozialstaatlichkeit gefördert werden, jedoch gibt es nur auf das Grundlage gesetzlicher Konkretisierung einklagbare Rechte. Das Privatrecht verwirklicht sich in dem Schutz von Minderheit sowohl in zeitlose Generalklauseln, wie auch in zwingenden Normen des öffentlichen Rechts (z.B. Sittenwidrigkeit).

(quelle:http://dic.academic.ru/dic.nsf/ger_enc/99101/Minderheit)

es stellt sich weiterhin die frage ob es überhaupt eine minderheit gibt, die es zu schützen gilt... kennt ihr minderheiten in deutschland die einen spezifischen Schutz benötigen? oder kennt ihr vllt Minderheiten in anderen Ländern, welche einen solchen Schutz benötigen?

noch eine frage sind tischtennis Spieler eine Minderheit? sie gehören doch nicht zu mehrheit oder? spielt ihr alle tischtennis?
 
tischtennisspieler sind mAn sicher eine minderheit...doch es macht nix aus...denn sie sind ja in keiner weise gegenüber anderen benachteilgt im sinne der menschenrechte.
also, warum sollten sie sich aufregen.

kontaktlinsenträger sind ja auch eine minderheit.
und auch die große gruppe der RAUCHER.

díe werden allerdings in nächster zeit in österreich stark benachteiligt, wenn sie in ein lokal gehen wollen.
vorher waren die nichtraucher benachteiligt, da sie überall eingepofelt worden waren.

naja, so ist das.
"die persönliche freiheit endet beim nachbarn." :clown2:
 
AW: Die Rechte von Minderheiten

Hallo pippilotta

Nein, ich spiele nicht mehr Tischtennis, obwohl ich das früher einmal recht gern getan habe - so als gelegentliche Betätigung. Mir kams auf Zeitvertreib und auf das Vergnügen an.
Vielleicht sind auch die Hobby- und Freizeitsportler eine Minderheit?

Ich lebe in Kärnten. Hier haben wir seit Menschengedenken zwei Volksgruppen: Die deutsch sprechende Volksgruppe, die eigentlich von einem Ableger der Bayern über Südtirol und das Pustertal so ab dem 9.Jhdt. zugezogen ist - damals als eine ganz dünne Bevölkerung - und einer noch früher zugewanderten südslawischen Urbevölkerung. Kärnten war nach der Völkerwanderung praktisch menschenleer.

Also: Obwohl die slawisch sprechende Bevölkerung damals ca. 95% ausmachte, ist es heute umgekehrt. Die Slawen in Kärnten entwickelten über 50 verschiedene, ganz klein gruppierte Dialekte, die insgesamt Windisch genannt werden. Und dieses Windische verschwindet langsam aber sicher. Nicht nur weil die "Windischen" als zweisprachige zu 100% auch Deutsch sprechen, sondern weil jetzt vor allem Slowenisch den Windischen verpflichtend beigebracht wird. Windisch gilt als Slowenisch.

Es wird sehr viel zur Erhaltung dieser Sprachgruppe getan, weil fast alle jungen Leute nur noch deutsch reden wollen. Slowenisch gefällt weniger. Es erfolgt sukzesive eine Eindeutschung. Von meinem Großvater aufwärts waren alle Urgroßväter reine Windische. Deshalb auch mein windischer Name. (Schau dir meine HP an). Er bedeutet auf Deutsch: Weißling, Weißmann, Weißer - hat nichts mit Hautfarbe, sondern mit einer ehemaligen weißen Vorzugsschicht zu tun. Siehe Weißrussland - Bielo-Russland.

Meine persönliche Einstellung: Mir sagt es gar nichts, alte Sprachgruppen als Minderheit sozusagen als Museums-Stücke zu bewahren. Mir ist Angleichung und das sprachliche Zusammenwachsen wesentlich wichtiger, weil es so in die Zukunft geht.
Das Angleichen an einen großen Zusammenhang bzw. das gegenseitige Näherkommen in jeder Beziehung - vor allem der modernen religiösen Neubürger - das wünsche ich mir. Das Beharren, vor allem das sture Beharren macht unbeweglich, schafft Grenzen, bringt Ghettos.
Liebe Grüße - reinwiel
 
AW: Die Rechte von Minderheiten

Liebe pippilotta,

Du hast diese Frage hier bei Allgemeiner Philosophie gestellt und Du erhälst von mir dazu eine philosophische Antwort.

Zunächst müssen wir uns über die Bedeutung der Worte, Minderheiten und Rechte Klarheit verschaffen.

Das Wort Minderheit die die primitive Art eines Intellekts, um andere Mitmenschen zu mindern, man kann auch abwerten sagen, um sich selbst auf der anderen Seite zu erhöhen, man kann auch aufwerten sagen.
Nicht nur aus philosophischer Sicht sind wir Individuen, jeder für sich einzigartig, ABER alle gleichwertig. Von daher empfehle ich Dir, das Wort Minderheit nur so selten wie eben möglich zu verwenden. Man mindert und beschränkt sich dadurch nur selbst.

Die Rechte eines jeden Menschen, kann man NUR über seine Pflichten einfordern. Das vergisst man all zu häufig und es kommt immer wieder zu Missverständnissen.

Aus diesen Aussagen kann man alle weiteren Fragen, die Du über Tischtennis und Erweiterung der Rechte stellst, ableiten.

Lieben Aktivdenkergruß
Axl
 
AW: Die Rechte von Minderheiten

@kathi

niemand sagt das die tischtennisspieler sich aufregen, weil sie eine minderheit sind, wobei ich das eigentlich auch nicht so genau weiß... was ich damit sagen wollte ist das die definition von minderheiten schwierig ist und nochmal darauf insgeheim hinweisen das wir eigentlich in einer "Gesellschaft von Minderheiten" leben, den fast jeder gehört irgendwie einer Minderheit an, da das Wort Minderheit so viel Freiheiten mit sich bringt

was denkt ihr den dazu das so minderheiten wie raucher in der gesellschaft benachteiligt werden und das eigentlich nur weil die mehrheit ihren vorteil darin sieht... ist es ok das man eine minderheit zum vorteil der mehrheit unterdrückt?

@reinwiel

ich finde sehr interessant was du da schreibst, was ich mich jedoch frage ob sich die Jugendlichen klar sind das sie ihre Kultur somit ausrotten und wieder ein großen Schritt in Richtung Globalisierung machen... eigentlich find ich das oft sehr schade, aber andererseits kann ich auch euren gesichtspunkt nachvollziehen, da man sich ja auch andererseits als zugehörig fühlen will... was ich mich noch frage ob ihr das vllt auch teilweise ablehnt weil es euch aufgezwungen wird?

wer will den eigentlich die Sprachgruppe so dringend erhalten? der staat oder eure Gesellschaft? fühlt ihr euch dadurch schon bedrängt?
 
AW: Die Rechte von Minderheiten

Liebe pippilotta,

Du hast diese Frage hier bei Allgemeiner Philosophie gestellt und Du erhälst von mir dazu eine philosophische Antwort.

Zunächst müssen wir uns über die Bedeutung der Worte, Minderheiten und Rechte Klarheit verschaffen.

Das Wort Minderheit die die primitive Art eines Intellekts, um andere Mitmenschen zu mindern, man kann auch abwerten sagen, um sich selbst auf der anderen Seite zu erhöhen, man kann auch aufwerten sagen.
Nicht nur aus philosophischer Sicht sind wir Individuen, jeder für sich einzigartig, ABER alle gleichwertig. Von daher empfehle ich Dir, das Wort Minderheit nur so selten wie eben möglich zu verwenden. Man mindert und beschränkt sich dadurch nur selbst.

Die Rechte eines jeden Menschen, kann man NUR über seine Pflichten einfordern. Das vergisst man all zu häufig und es kommt immer wieder zu Missverständnissen.

Aus diesen Aussagen kann man alle weiteren Fragen, die Du über Tischtennis und Erweiterung der Rechte stellst, ableiten.

Lieben Aktivdenkergruß
Axl

Das kann ich nur voll unterstreichen; eigentlich von minder - heitlich, minder - sein, minder - bewertet, stammt diese Wortwahl, wie könnte es anders sein?, - natürlich von Juristen (und Medizinern), und bringt den Minderen, den Be - Minderten, den Zu - Mindernden, nämlich eigentlich als Abstrafung, als Unter - Ordnung, etwas als bemindernd zu artikulieren zum Ausdruck. Hängt ganz stark mit der "Werte - Gesellschaft" (die werte-, oder ehrenwerte Gesellschaft) zusammen; in der Sprache liegt oft die Antwort.

Es hebt dadurch den "gesellschaftlich Integeren" ab, er hat dadurch "Mindere" unter sich um die sich der "Werte" auch noch "kümmert"!

Ist das nicht nett?

K. M.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Die Rechte von Minderheiten

ihr habt natürlich recht wenn ihr sagt das der Begriff Minderheit abwertend ist, aber das ändert leider trotzdem nichts darin das unsere Gesellschaft und sogar der Staat Gruppen als minderheit definieren... dies ist meiner ansicht nach jedoch oft nicht beleidigend gemeint, vorallem nicht bei dem schutz dieser gruppierungen...
 
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AW: Die Rechte von Minderheiten

ihr habt natürlich recht wenn ihr sagt das der Begriff Minderheit abwertend ist, aber das ändert leider trotzdem nichts darin das unsere Gesellschaft und sogar der Staat Gruppen als minderheit definieren... dies ist meiner ansicht nach jedoch oft nicht beleidigend gemeint, vorallem nicht bei dem schutz dieser gruppierungen...

Die Definition Minderheit/en ist eine aus der Justiz kommende, kein Mensch auf dieser schönen Erde stellt sich hin und sagt: "seht her, ich bin minder!" - diese bösartige Frechheit der Betreiber (Polizei und Justiz) funktioniert aber nur dann, wenn Menschen so dumm sind und sich Kraft ihrer Signatur oder anderwärtigen Zugeständnissen bekennen.

Mir sehr bekannte "Minderheitenkonzepte" waren: Mauthausen, Dachau, Lublin, Birkenau, Trebnitza, u. a............. wo Justiz und Polizei, auch die Medizin nicht zu vergessen, sich um die Menschen gekümmert haben ...........

Wer das möchte, vor allem so dumm ist und drauf einsteigt - ist seine Sache, wenn die Wirtschaftskrise hereinbricht und "es knapp wird" wird man für "Minderheiten" wieder Lösungen finden ..........

K. M.
 
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