Du siehst den Nationalismus oder Sezessionismus als etwas Negatives. Ich nicht, da ich ein Verfechter kleinerer unabhängig von einander funktionierender Systeme bin, und dass auch auf gesellschaftliche und wirtschaftliche Systeme bezogen. Aber das wäre ein eigenes Thema zum diskutieren.
Aus der Sicht der Gesamtheit, natürlich negativ, wenn sich Teile eines Gesamten auf Kosten des Restes Vorteile verschaffen wollen. Wer ein kleines, unabhängiges System sein will, soll das machen. Siehe Schweiz. Aber, sich wie die Ostländer der EU einerseits Teil der EU sein zu wollen, um Fördergeld zu kassieren andererseits sich aber doch nicht als Mitglied verhalten, wenn es zu den Pflichten kommt, ist nationalistisch-bauernschlau.
Und das diese "Ostländer" so bauernschlau agieren können, ist der beste Beweis dass diese EU in ihrer derzeitigen Form eindeutige eine Fehlkonstruktion ist. Ein selbst erhaltender bürokratischer Moloch der nur einigen nicht klar erkennbaren Interessengruppen dienlich zu sein scheint.
Ja, das sagen manche Kärntner über "die in Wien" ebenso. Ich ginge nicht so weit, um die EU generell als "Fehlkonstruktion" zu bezeichnen, aber in der Tat gibt es eine Notwendigkeit für tiefgreifende Reformen. Die Erweiterung, vor Allem in Richtung Ex-Ostblock wurde überhastet vorangetrieben. Zu formulieren, was im Detail wie reformiert werden kann bzw soll übersteigt aber wohl unser beider Horizonte.
Wie auch immer, für mich haben demokratische Entscheidungen innerhalb eines souveränen Staates ein höheren Stellenwert als Entscheidungen "übergeordneter demokratischer Organisationen" wie der EU. Vor allem weil die "Demokratie" in der europäischen Union nicht ganz unumstritten ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Demokratiedefizit_der_Europäischen_Union
Ja, weil bei dir der Nationalgeist noch tief verankert ist - und genau dieser ist die Ursache für die gesamtheitlichen Probleme ihrer.
Die Probleme bzw die Mängel, die die EU tatsächlich hat, werden ja erst von dir bzw deiner Sichtweise verursacht. Der Punkt ist, dass ein Staat mit dem EU-Beitritt einen Teil seiner Souveränität abgibt. Das ist aber nicht nur bei der EU so, sondern bei allen Verträger. Wer einen Vertrag abschließt, geht Verpflichtungen ein und schränkt somit seine Freiheiten ein.
Aber, wenn einem Mitgliedsland die Mitgliedschaft nicht gefällt, hat es ja die Möglichkeit des Austritts. Wie es das vereinte Königreich ja gerade vormacht. Aber, so weit wollen die Oststaaten dann doch nicht gehen, dazu schmecken die EU-Gelder zu süß. Also, nehmen sie die Schelte gerne in Kauf, kassieren fröhlich weiter und lassen sich als "echte Demokraten" im In- wie auch bei nationalistischen Sympathisanten im Ausland feiern.
Auch der Bund ist eine "übergeordnete demokratische Organisation" gegenüber den Ländern. Denkst du in dieser Ebene ebenso ? Stellst du auch Landesentscheidungen über Bundesentscheidungen ? Und in weiterer Folge Gemeindeentscheidungen über Länderentscheidungen ?