Erinnerungen:
1945f war eine Familie ohne überlebender Frau (Mutter, Tochter, Ehefrau) geradezu nicht lebensfähig - materiell und kulturell gesehen.
1950er - Es musste wieder eine wirtschaftliche Ordnung gefunden werden und da war zunächst der kommunistische Osten von Europa im Vorteil. Frauen waren ganz selbstverständlich auf allen Ebenen in den Arbeitsprozess integriert. Im Westen herrschte noch das Modell, daß Arbeiter bzw Ehemänner ihren Lohn zu Hause den Frauen abliefern und diesen von den Frauen verwalten ließen. "Sparsamkeit" und "Nüchternheit im Umgang mit dem Haushaltsgeld" waren unter den vielen Tugenden einer Frau wohl die Erste in der Achtung. In Ländern wie z.B. England war es üblich, daß eine Frau eines Arbeiters (Kohle, Stahl etc) jeden Samstag lautstark geschlagen worden war. Es hat angezeigt, daß sie einem Mann Vorwürfe wegen des Saufens gemacht hat und er den starken, groben Kerl spielt. Sie war stolz, so einen Mann zu haben und er war stolz, den "Herrn im Haus" gespielt zu haben. Die Frau wusste um die Wahrheit. Es hatte im Hintergrund auch eine stark erotische Komponente.
Ab den 1960er Jahren wurde sich auch die Gesellschaft im Westen bewusst, daß auf allen Ebenen ein Mangel an Arbeitskräften entstanden war. Zuerst waren es "Fremdarbeiter", dann euphemistisch "Gastarbeiter" genannt, die zuerst aus Italien, dann bald aus Jugoslawien und dann aus der Türkei importiert worden sind. Die große Reserve an Arbeitskräften, die Frauen, war von den großen Firmen schon längst entdeckt, doch die Gesellschaft hatte sich noch nicht auf diese eingestellt gehabt. Zuerst einmal musste man Frauen der Wirtschaft verfügbar machen, wofür man den Kinderwunsch zunächst einmal verunglimpft und aus dem Selbstbewusstsein der Frauen gelöscht hat. Des Weiteren waren "Schlichtheit und Gefügigkeit (vulgo Bescheidenheit)" Werte, die besonders auch innerhalb der Frauenschaft hoch gewertet waren und deshalb auch Bildung schlecht beurteilen hat lassen.
In den 1970ern endlich haben Frauen im gesellschaftlichen Diskurs kulturelle und politische Themen für sich entdeckt und haben dann ab den 1980ern Männer damit häufig genervt. Auch daß die Frauen meistens fleißiger als Männer sind und psychisch weit mehr aushalten, macht das Leben so schwer, wenn man meint, daß nur die Männer "Leben" sich erlauben dürften Die Männer haben es ja schon als Kind gelernt, daß sie dem moralischen Urteil der Frauen leidvoll ausgeliefert sind. "Leben" empfindet ein Mann bis in diese Jahre hinein immer als etwas, das Frauen für sich niemals in Anspruch nehmen, weil dieses durch Anstand gebändigt werden müsse.
Endlich hat man dann es in den 1990er Jahren anerkannt, daß z.B. "Lust und Sex" zur menschlichen Selbstbestimmung auch der Frauen gehört und daß diese Einhausung in kleine Wohnungen und in Schlichtheit des Lebens eine Manipulation zum Zwecke der Steigerung des Sozialproduktes war und ist. Für die Jahre nach 2000 muss man als Mann den Mund halten, da sich Frauen im öffentlichen Diskurs leider sehr zurückhalten, indem sie sich immer mehr mit Belanglosigkeiten beschäftigen, sich vorrangig auf Beklagen und Fordern beschränken sowie ihre Geschlechts-Genossinnen kontrollieren. Frau zu sein ist heute so wenig lustig und freudvoll wie es in den 1950ern war.