@ Lesenswert! - Dank an Louiz für den Hinweis.
Der Artikel ist sehr aufschlussreich und gibt Hoffnung, dass die islamische Welt in die Phase der Aufklärung eintritt, was natürlich jene Oberschicht, die von den bestehenden Verhältnissen profitiert verhindern will.
Hier möchte ich einen Ausschnitt eines Vortrages von mir, zum Thema Kreuzzüge, einfügen:
Dass wir ein verzerrtes Bild des Islam haben, hängt maßgeblich mit der Haltung der fundamentalistischen Mullahs, sowohl gegenüber den gläubigen Muslimen als auch gegenüber Andersgläubigen zusammen und ist deshalb mit der Strenge der römischen Kirche gegenüber den gläubigen Christen im Mittelalter vergleichbar.
Der Orient hatte mit dem Siegeszug des Islam eine Hochkultur entwickelt, die von Indien über Nordafrika bis nach Spanien reichte. Die Wissenschaften standen in hoher Blüte, während zur gleichen Zeit über Jahrhunderte im christlichen Abendland gelehrt wurde, dass die Erde eine Scheibe sei.
Nun war es aber nicht so, dass die Araber, die den Islam damals verbreiteten, eine besonders hoch entwickelte Kultur besaßen, denn es handelte sich ja dabei weitgehend um Nomaden. Nein, es war so, dass es diese Völkerstämme verstanden, die jeweils vorgefundene Kultur der besiegten oder missionierten Völker geschickt zu integrieren, um selbst davon zu profitieren.
So lehrte Mohammed seinen Anhängern: „Suche Wissen von der Wiege bis zum Grabe, denn wer nach Wissen strebt, betet Gott an.“
Und weiter hat er immer wieder auf diesen Weg hingewiesen. „Das Studium der Wissenschaft hat den Wert des Fastens, die Lehre der Wissenschaft den Wert des Gebetes. Alle Weisheit kommt von Allah und weist auf ihn zurück.
Darum „erwirb sie, aus welcher Quelle sie auch stammen mag! Ja, um Allahs willen – empfange Wissen sogar von den Lippen eines Ungläubigen“!
Wie völlig anders, dem diametral entgegengesetzt lehrte Paulus, wenn er an die Korinther schreibt: „Es steht geschrieben: Ich will zunichte machen die Weisheit der Weisen, und den Verstand der Verständigen will ich verwerfen. – Was töricht ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, dass es die Weisen zu Schanden mache.“
Deshalb war es bis in neuere Zeit dem christlichen Kirchenvolk ebenso verboten naturwissenschaftliche Schriften, als auch die Bibel selbst zu lesen.
Dass die Erde eine Kugel sei und um die Sonne kreist, galt über viele Jahrhunderte als heidnische Irrlehre und die kath. Kirche hat erst vor ca. 10 Jahren Galilei nach 400 Jahren von dieser so genannten Irrlehre - die er, aus Furcht vor dem Scheiterhaufen widerrufen hatte – offiziell rehabilitiert. (Zitatende)
Wir sehen, die Aufklärung ist dank der Fundamentalisten in den Religionen ein langwieriger Prozeß, der im Christentum noch nicht zu Ende ist und im Islam noch am Anfang steht.
Die Geburtswehen können noch sehr schmerzhaft werden.
MfG Jan Amos