In nur 6 Ländern unserer Erde haben Frauen (de jure) die gleichen Rechte wie Männer, faktisch hoffentlich mehr. Allerdings gehört beispielsweise Österreich nicht zu diesen Ländern. Heißt: Ein Großteil der Männer hat eindeutig viel mehr Rechte!
Aha, interessant. Welche Rechte wären das in Österreich, beispielsweise ? "Nicht die gleichen Rechte" für Österreich ist mir bekannt, allerdings haben das Frauen mehr Rechte als Männer (bekannteste und gravierendste Beispiele sind Vergabe von Posten im öffentlichen Dienst, Pension und Wehrpflicht, wo Männer rechtlich eindeutig schlechter gestellt sind als Frauen).
Mir ist kein umgekehrtes Beispiel bekannt, was aber nicht viel heißen mag. Bin daher sehr gespannt auf entsprechende Beispiele.
Überhaupt strotzten die Beiträge nur so von Vorurteilen, oft beschämend für mich als mitlesenden Mann.
Ja, auch ich fand hier viele -heute moderne- Vorurteile, warum ich auch deren Richtigstellung hier für notwendig befand. Aber, zähle doch einige Beispiele jener auf, auf die du dich bezogen hast.
Sehe die Thematik analog zur Diskussion über Demokratie. Funktioniert sie in gebildeten und wohlhabenden Ländern, meinen deren Bewohner und Nutznießer gleich, sie würde überall auf der Welt funktionieren. Und wer unsere Ideale nicht freiwillig übernimmt muss dazu gezwungen werden. Mit zweifelhaften Ergebnissen. Ich finde übrigens auch, dass Kinder deren Mütter zuhause bleiben können, eine bessere Bildung und Prägung fürs Leben erhalten. Allerdings: Das ist Scheißelitär und Arrogant. Geht nämlich nur im wohlhabenden Millieu. Ansonsten kämpfen sicher unzählige Frauen um ein Gleichgewicht von Arbeitsleben und befriedigender Kindererziehung. Und schaffen das sicher, ohne dabei einen Gedanken an Gleichberechtigung zu verschwenden.
Hier stimme ich dir zu und sehe die Analogie zu Diskussionen über Demokratie der Zwang, Frauen "in die Technik" oder in andere "typisch männliche" Bereiche zu drängen. Noch vielmehr verwunderlich, wenn gleichzeitig gepredigt wird, Frauen dürften nicht gedrängt werden. Also predigen jene gegen genau das, was sie gleichzeitig aber durchaus tun.
Meine Haltung ist, alle (Frauen und Männer) sollten in keinerlei Rolle gedrängt werden. Weder in die jeweils klassische, noch in die gegenteilige.
Im "weniger wohlhabenden" Milieu kämpfen nicht nur Frauen, sondern jeweils die ganzen Familien um jenes Gleichgewicht. Aber, auch die Ärmeren heute sind immer noch wohlhabender als der Mittelstand der 1960er oder 1970er. Jedoch heutzutage ist das Geld und die Selbstverwirklichung deutlich wichtiger als damals. Und da sind Kinder hinderlich, was sich nicht nur in weniger häuslicher Kinderbetreuung, sondern auch in der deutlich geringeren Geburtenrate manifestiert.
Muzmuz schreibt oben von "empirischer Tatsache". Als erklärter Feind der Übertragung persönlicher Verantwortung an die heilige Kuh Empirie, sollte jegliche Aussage die auf ihr fußt, kritisch hinterfragt werden! "Tatsache" wird hier im Sinne von Wahrheit benutzt. Dann bitte obendrein die semantischen Relationen und die weiteren Bedingungen für "Wahrheit" beachten, ansonsten geht das schnell nach hinten los ...
Ich weiß nicht, wie du auf eine Übertragung persönlicher Verantwortung auf die Empirie kommst.
Ich finde vielmehr, dass deine Ideologie, die bestimmte Konsequenzen fordert, und dies mit Behauptungen,
die der Empirie widersprechen begründen, keine gute sein kann. Und wir sehen ja, dass die hierzulande schon
lange Zeit gepredigte "Gleichberechtigung" stottert. Von eingeschworenen Verfechtern dieser Ideologie wird,
um ihre Ideologie nicht hinterfragen zu müssen, fälschlicher Weise behauptet, dass "die Männer" Frauen "klein"
halten wollen, um sich unliebsame Konkurrenz vom Leib zu halten. Aber in Wahrheit sind es die Frauen selbst,
die kein typische Männerleben führen wollen. Es gibt nur wenige Frauen, die Spitzenpolitikerin oder Vorstandsvorsitzende
werden wollen.
Es gibt auch nicht so viele Männer, die bereit sind die Opfer zu bringen, um in so eine Position zu kommen. Aber der Kreis
jener Menschen, die dazu bereit sind, enthält nun einmal deutlich mehr Männer als Frauen - und die spiegelt sich in der
geschlechtlichen Verteilung wider.
Daher: Frauen ermutigen, auch ungewohnte Wege in Betracht zu ziehen (ohne Drang, diese auch zu wählen) und eventuelle
unzulässige Hindernisse aus dem Weg zu räumen (z.B. individuelle oder systematische Misogynie), das ist gut und richtig und entspricht wirklicher Gleichberechtigung. Systematische Bevorzugung oder Vorgabe einer gewissen Quote, ungeachtet der Umstände, ist keine Gleichberechtigung, sondern Gleichmacherei.
Einfaches Beispiel:
In einer Firma werden 6 Stellen zur Besetzung ausgeschrieben. Es bewerben sich 8 Männer und 4 Frauen, alle 12 Bewerber sind gleich qualifiziert.
Bei Gleichberechtigung hätte jeder der 12 Bewerber eine 50%ige Chance, eine Stelle zu bekommen und die wahrscheinlichste Verteilung der eingestellten Bewerber beinhaltete 4 Männer und 2 Frauen. Wird aber von einer Gleichmacherkommission vorgegeben, dass "mindestens 3 Frauen" unter den 6 Glücklichen sein müssten, dann hätte jede der 4 weiblichen Bewerber eine Chance von mindestens 75% auf eine Stelle und jeder männliche eine Chance von maximal 37.5%. Also eine nur halb so große Chance auf eine Einstellung, alleine auf Grund seines Geschlechts. Das ist keine Gleichberechtigung, sondern systematische Diskriminierung auf Grund des Geschlechts - aber so lange es "nur Männer" betrifft, wird das gemäß jener Ideologie toleriert.
Und genau das wird gerne von jenen betrieben, die noch gleichzeitig von sich behaupten, gegen geschlechtliche Diskriminierung vorgehen zu wollen. Aber: gleiche Chance und gleicher Erfolg -ob nun tatsächlich oder nur formal- sind nicht dasselbe. Gleicher Erfolg heißt nicht, dass Chancengleichheit bestanden hat und Chancengleichheit muss mitnichten zu gleichem Erfolg führen !