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Die FIFA -WM 2014

AW: Die FIFA -WM 2014

Mich irritieren die vielen Autos mit den Nationalflaggen in vielerlei Form. Irgendwie finde ich es seltsam, dass ausgerechnet über den Sport, die friedliche Variante des Kriegs, ein neues Nationalgefühl geweckt werden soll. Irgendwie drängen sich mir "panem et circensis" und die Olympischen Spiele von Berlin auf. Soll das ein friedlicher Ersatz sein? Oder werden damit nicht doch mehr Keile zwischen die Völker getrieben, wenn Sieger glänzen und Unterlegene weinen, wei beim Spiel Deutschland - Brasilien zu sehen war, das einer Demütigung gleich kam?

Dann stößt mir das Verhalten der Politik in dieser Angelegenheit auf, wenn ich sehen muss, wie sich die politische Führung (im Falle sportlichen Erfolgs) zur Stelle ist und beim blöden Volk punkten will (siehste - die ist eine von uns! Sie liebt Fußball, wie ich!") Es ist wohl auch davon auszugehen, dass Parteistrategen hoffen, dass sich dadurch eine Art Ersatz finden lässt für den von ihnen mutwillig zertrümmerten Sozialstaat. Aber, wie soll das gehen, wenn schon an der Nationalmannschaft zu sehen ist, was aus der einstigen deutschen Nation geworden ist: Eine Mischung aus Menschen vieler Nationen, die nicht viel mehr gemeinsam haben, als dass sie hier richtig Kohle machen, oder nur irgendwie überleben wollen. Beides ist als Basis für ein friedliches Zusammenleben unbrauchbar. Dazu bedarf es deutlich mehr gemeinsamer Werte. Diese aber wurden allsamt aufgegeben, weil man meint, die Wirtschaft müsse brummen, alles Andere sei nebensächlich.
 
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AW: Die FIFA -WM 2014

Mich irritieren die vielen Autos mit den Nationalflaggen in vielerlei Form. Irgendwie finde ich es seltsam, dass ausgerechnet über den Sport, die friedliche Variante des Kriegs, ein neues Nationalgefühl geweckt werden soll. Irgendwie drängen sich mir "panem et circensis" und die Olympischen Spiele von Berlin auf. Soll das ein friedlicher Ersatz sein? Oder werden damit nicht doch mehr Keile zwischen die Völker getrieben, wenn Sieger glänzen und Unterlegene weinen, wei beim Spiel Deutschland - Brasilien zu sehen war, das einer Demütigung gleich kam?

Dann stößt mir das Verhalten der Politik in dieser Angelegenheit auf, wenn ich sehen muss, wie sich die politische Führung (im Falle sportlichen Erfolgs) zur Stelle ist und beim blöden Volk punkten will (siehste - die ist eine von uns! Sie liebt Fußball, wie ich!") Es ist wohl auch davon auszugehen, dass Parteistrategen hoffen, dass sich dadurch eine Art Ersatz finden lässt für den von ihnen mutwillig zertrümmerten Sozialstaat. Aber, wie soll das gehen, wenn schon an der Nationalmannschaft zu sehen ist, was aus der einstigen deutschen Nation geworden ist: Eine Mischung aus Menschen vieler Nationen, die nicht viel mehr gemeinsam haben, als dass sie hier richtig Kohle machen, oder nur irgendwie überleben wollen. Beides ist als Basis für ein friedliches Zusammenleben unbrauchbar. Dazu bedarf es deutlich mehr gemeinsamer Werte. Diese aber wurden allsamt aufgegeben, weil man meint, die Wirtschaft müsse brummen, alles Andere sei nebensächlich.

Nebenbei wird gerade jetzt mal wieder im Gaza-Streifen von unseren lieben israelischen Freunden gemordet, was das Zeug hält. Ähnliches gilt für die guten Freunde in Kiew. Eine gute Gelegenheit, sämtliche Schweinereien zu begehen, die die Völker in ihrer dämlichen Fußball-Trance nicht wahrnehmen.
Nebenbei: gerade wurde in unserer Zeitung mit dem üblichen aggressiv neidvollen Unterton mitgeteilt, dass der Medizinische Direktor der Uni Bonn jetzt 5 Jahre lang ein Jahres-Salär von ca. 550000€ einstreichen wird.
Dabei muss ich an das knapp über 20-jährige Babyface eines Götze denken, der in Bayern das ca. 14-Fache des erwähnten Klinikdirektors einnimmt - + Prämien.-
Da stimmt was nicht - sowohl mit dem goldenen Kalb Fußball, als auch mit der Verteilung von Geldern, die grundsätzlich an den wichtigsten Stellen im Staat fehlen.-
Perivisor
 
AW: Die FIFA -WM 2014

ja, das ist wahr und übel. Es geht los, schwelende Konflikte werden zu Flächenbränden, wir sind überall beteiligt und holen diese Konflikte auch mit den vielen Flüchtlingen zu uns ins Land. Die tiefer liegende Ursache aber ist unser widerliches, verlogenes Gesellschaftsmodell, das, obwohl unbrauchbar, noch immer als Hort alles Guten hingestellt und auch angesehen wird.

Was den Nahost-Konflikt angeht, so fällt es mir schwer, mir diesbezüglich eine dezidierte Meinung zu bilden. Die bösen Israelis ist schnell gesagt. Sie sind aggressiv, zweifellos, und fest vernetzt, nutzen das, was ihren Großeltern angetan wurde, schamlos aus. Aber: wie würden wir reagieren, würden wir mit Raketen beschossen? Es ist ein ganz normaler Reflex, selbst ich, pazifistisch eingestellt, würde sagen, irgendwann ist der Punkt gekommen, zurückzuschießen, notfalls bis sich nichts mehr rührt. Irgendwann läuft jedes Fass über. Unabhängig von den tiefliegenden Ursachen. An die will doch ohnehin niemand ran.
 
AW: Die FIFA -WM 2014

Wer hätte das gedacht? Die Jungs haben es tatsächlich geschafft. Damit ist Deutschland tatsächlich Spitze in Sachen Fußball: Weltmeister bei Damen und Herren. Und wir tun ihnen sicher unrecht, sie als satte Millionäre zu bezeichnen. Wären sie es tatsächlich, sie hätten sicher nicht gesiegt. Geld haben sie sicher genug, ob es so viel sein muss, das sehe auch ich kritisch, aber es steht sicher nicht im Vordergrund. Wir haben einfach ein tolles Team beieinander, das meist sehr gut funktioniert hat, einen Trainer, der sein Fach in jeder Hinsicht beherrscht, und einen Zauberer im Tor. Glückwunsch!
 
AW: Die FIFA -WM 2014

Ja, ich fands auch schön. Wenn ich mich erinnere, wie alt ich war, als "wir" das letzte mal gewonnen hatten. *schmunzel*

War eine schöne WM-Zeit, dieses Mal. Nun kann langsam die Temperatur steigen, dass Vatter den Pool füllen kann. Blos gut, dass uns die "Rente mit 80" nicht mehr betrifft. *schmuzel*

Viele Grüße
Bernd
 
AW: Die FIFA -WM 2014

Wer hätte das gedacht? Die Jungs haben es tatsächlich geschafft. Damit ist Deutschland tatsächlich Spitze in Sachen Fußball: Weltmeister bei Damen und Herren. Und wir tun ihnen sicher unrecht, sie als satte Millionäre zu bezeichnen. Wären sie es tatsächlich, sie hätten sicher nicht gesiegt. Geld haben sie sicher genug, ob es so viel sein muss, das sehe auch ich kritisch, aber es steht sicher nicht im Vordergrund. Wir haben einfach ein tolles Team beieinander, das meist sehr gut funktioniert hat, einen Trainer, der sein Fach in jeder Hinsicht beherrscht, und einen Zauberer im Tor. Glückwunsch!

Eigentlich mag ich nicht immer nörgeln und meckern über "unsere Jungs".
Aber die nächtlichen pyrotechnischen Böllerkonzerte, das vielstimmige Gegröle, die hupenden Auto-Corsos in jedem Kuhdorf
hatte ich schon vorher geahnt. Abgesehen von der kaum noch steigerunsfähigen Hysterie sogenannter Fans, die mir tiefes Unbehagen auslöst,
abgesehen von diesem mir unheimlichen Neo-Nationalismus - empfinde ich die rein spielerischen Fähigkeiten der deutschen Nationalmannschaft als eher ernüchternd, zumal ich als ehemaliger aktiver Leichtathlet Fairness anders gelernt habe, als offensichtlich heutige Fußballer. Der Sprung eines Manuel Neuer in den Körper des Herr Higuain hinein, hatte für mich die Qualität einer Roten Karte. Stattdessen gab es Freistoß für die Deutschen.- Der Schiedsrichter pfiff wieder einmal jede deutsche Schwalbe für die Deutschen als echtes Foul. Zudem fiel das Tor nicht in der regulären Spielzeit - man war also eigentlich gleichwertig. Der Rest ist das schiedsrichterisch unterstützte Glück der "Tüchtigen".
Mir wäre - aus psychotherapeutischen Gründen - der zweite Rang der deutschen Mannschaft lieber gewesen.-
Perivisor
 
AW: Die FIFA -WM 2014

stimmt, Bernd, da waren wir noch jung und hübsch. Da habe ich noch nicht einmal meine Frau gekannt, sie kam erst 91 um die Ecke. :)

Das Ganze Drumherum ist maßlos übertrieben, ja. Zum Glück blieb mir das nächtliche Gehupe diesmal erspart: die nahe gelegene Straße ist derzeit gesperrt. :D
 
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AW: Die FIFA -WM 2014

Der traditionelle Empfang in Frankfurt (dem Sitz des DFB) wurde aufgegeben und eine fulminante Siegesfeier in Berlin inszeniert. Zunächst überflogen die heimkehrenden Helden mit Ausnahmeregelung die Fanmeile (sonst strenges Überflugverbot wg. des Regierungsviertels) im eigens dafür umlackierten Jumbo (Siegerflieger), dann fuhren sie im kunstrasenbelegten Omnibus-Cabriolet zur Zentralbühne des Spektakels. So weit, so gut, denn auf die paar Millionen kommt es beim DFB sicher nicht an.

Dann wurde es, zumindest für mein Empfinden, noch peinlich. Die Neogladiatoren zogen in Gruppen in die Papp-Arena ein und zeigten ihren Fans, dass auch sie das drauf haben, was man Fußballfans sonst so vorwirft: dümmliches Gegröle von sinnentleerten Texten ohne jede Fähigkeit in Sachen Gesang. Verzeihlich. Weniger gut fand ich den Auftritt der 2. Staffel: Sie kamen in gebückter Haltung an und sangen mehrfach: "So gehen die Gauchos". Dann begaben sie sich in Siegerpose und grölten: "So gehen die Deutschen!" Wie das wohl auf die Brasilianer und Argentinier gewirkt hat, die hier leben oder es bald auf heimischen TV-Kanälen übersetzt bekommen? Es war auch vorher schon schlimm genug für sie. Musste das sein?
 
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Der traditionelle Empfang in Frankfurt (dem Sitz des DFB) wurde aufgegeben und eine fulminante Siegesfeier in Berlin inszeniert. Zunächst überflogen die heimkehrenden Helden mit Ausnahmeregelung die Fanmeile (sonst strenges Überflugverbot wg. des Regierungsviertels) im eigens dafür umlackierten Jumbo (Siegerflieger), dann fuhren sie im kunstrasenbelegten Omnibus-Cabriolet zur Zentralbühne des Spektakels. So weit, so gut, denn auf die paar Millionen kommt es beim DFB sicher nicht an.

Dann wurde es, zumindest für mein Empfinden, noch peinlich. Die Neogladiatoren zogen in Gruppen in die Papp-Arena ein und zeigten ihren Fans, dass auch sie das drauf haben, was man Fußballfans sonst so vorwirft: dümmliches Gegröle von sinnentleerten Texten ohne jede Fähigkeit in Sachen Gesang. Verzeihlich. Weniger gut fand ich den Auftritt der 2. Staffel: Sie kamen in gebückter Haltung an und sangen mehrfach: "So gehen die Gauchos". Dann begaben sie sich in Siegerpose und grölten: "So gehen die Deutschen!" Wie das wohl auf die Brasilianer und Argentinier gewirkt hat, die hier leben oder es bald auf heimischen TV-Kanälen übersetzt bekommen? Es war auch vorher schon schlimm genug für sie. Musste das sein?

"Gegen Rassismus", heißt das Lippenbekenntnis aber :ironie: so ein wenig herumhacken auf "den anderen" gehört wohl einfach dazu, um sich wohl zu fühlen.
 
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