AW: deus dignitas est
Eisi schrieb:
Wenn Du das Gebot aller Gebote aus der Bibel zitierst, dann solltest Du beachten, dass "Gottes Gesetz" immer um der Würde des Menschen willen da ist und nicht umgekehrt.
... und auch Jesus hat um der "Würde des Menschen" willen gepredigt, geheilt und hat sogar dafür gelitten und starb letztendlich um der "Würde des Menschen willen" am Kreuz! Um der "Würde des Menschen" willen war Jesus da und nicht umgekehrt!
Hallo Eisi!
Ich verstehe nicht, was du mit diesen beiden (oberhalb) Absätzen sagen willst.
Eisi schrieb:
Daher sollten die Gläubigen der verschiedenen Religionen in unserem Lande (auch den "Ungläubigen" könnte es ja nicht schaden!) den Artikel 1,1 GG als GOTTES WORT verstehen und einmal darüber nachdenken, was "GOTT" ihnen damit eigentlich sagen will!
Eines Menschen Würde zu wahren kann gefordert werden. Da geht es um Handlungen, die getan bzw. unterlassen werden können. Das gehört zur Formulierung von Spielregeln, die innerhalb einer menschlichen Gemeinschaft einzuhalten sind.
Alle Menschen zu lieben kann nicht eingefordert werden. Dabei geht es um eine innere Haltung, die nicht auf "Befehl" eingeschaltet werden kann. Daher kann das "einander Lieben" kein Menschenrecht sein, das einer einem anderen gewährt.
Aber daraus zu folgern,
Gott ist die Würde, das schränkt Gott auf das Menschsein ein. Aber gerade das, was der Mensch nicht mehr mit dem Verstand erfassen kann und nicht erkennen kann, bringt ihn erst dazu, überhaupt an einen Gott zu glauben.
Wenn du den Glaubenssatz GOTT IST WÜRDE aufstellst und gleichzeitig sagst, man sollte über (dieses) Gottes Wort nachdenken, dann frage ich dich: Bist du Gott?
Ich bin nach eigener Erfahrung der Überzeugung, dass Gott und Liebe ein und dasselbe sind. Und das wird auch durch den Satz GOTT IST LIEBE ausgedrückt. Der Unterschied meiner Auslegung und der vom Papst ist, dass ich nicht CARITAS meine, also die Nächstenliebe, die dem anderen hilfreich zur Seite steht, sondern die ungeteilte LIEBE die alles akzeptiert wie es ist, OHNE ZU URTEILEN.
Das ist meiin Begriff von Liebe.
Wenn Gott alles, was ist, geschaffen hat, dann glaube ich, dass wir Menschen nicht die Fähigkeit haben, zu beurteilen, ob er es gut oder schlecht gemacht hat. Alles was ist, ob wir es gut oder schlecht finden, ist von Gott gewollt. Die Liebe akzeptiert alles. Und im Grunde bleibt uns ja auch gar nichts anderes übrig, als zu akzeptieren, was ist, denn es ist auf jeden Fall so.
Da einzige was wir tun können ist, uns Erklärungen zu suchen, die das, was wir wahrnehmen, in einen verständlichen Zusammenhang bringen. Aber Gottes Werk läuft ohne unser Zutun ab. Die Errungenschaften der Technik und der sogenannte Fortschritt sind - sehr vereinfacht ausgedrückt - nichts anderes als das, was auch Ameisen beim Bau ihres Ameisenhaufens zusammenbringen, oder Bienen, die Waben bauen. Wir haben als Menschen eben auch einen Verstand als Werkzeug bekommen. Die Ingenieure haben uns das Leben sehr viel leichter gemacht.
Aber der Verstand ist nicht geeignet, zu erkennen, was das gesamte Universum am Leben erhält.
Und das ist für mich GOTT. Und das ist für mich auch LIEBE. Das was uns alle verbindet. Das kann man spüren. Kritik am anderen trennt, Akzeptanz verbindet. Liebe ist Akzeptanz. Und da ist die Würde schon eingeschlossen.
herzlich
lilith