AW: Der Zweck heiligt die Mittel?
Ja wenn du das sagst....
tja...aber nicht WEIL ich es sage, sondern ich kann meine behauptungen begründen, was ich auch tat
Eben.
Es gibt nicht EINE Wissenschaft, wohl aber wissenschaftliches Herangehen an ein Problem.
In den allermeisten Wissenschaften ist es nicht Praxis, ein möglichst realitätsfernes Szenario zu kreieren, sondern ein möglichst realitäsnahes, das alle Möglichkeiten die zu bedenken sind, mit einbezieht.
Es mag natürlich durchaus Wissenschaften geben, die das anders handhaben....
richtig, nur wo siehst du ein "möglichst realitätsfernes szenario" ?
das szenario hier ist so wie wissenschaftlich üblich, so realitätsNAH wie möglich, aber so realitätsFERN wie nötig
hättest du eine ahnung von wissenschaftlichen herangehensweisen, hättest du das gewusst
Natürlich wertet eine Wissenschaft, nur wertet jede anders.
wertet inwiefern ?
DU meinst, irgendwie wissenschaftlich zu sein, indem du eigenartige Denkbeispiele darbietest.
eigenartig im sinne von ungewöhnlich, ja
ich behaupte nicht, ich wäre wissenschaftlich, weil ich die beispiele hier herein stelle
wie kommst du zu deiner behauptung ?
Ich stelle dem andere, ebenso eigenartige Denkmodelle, die auf anderen Grundsätzen beruhen, gegenüber.
und ? wozu tust du das ? was erwartest du ?
Wo es du meinst, eine rein quantitative Moral entdeckt zu haben, sehe ich noch jede Menge andere Eigenschaften, die man einer Moral zugrunde legen könnte.
aha, was ist eine rein quantitative moral, und wieso glaubst du ich hätte so eine entdeckt ?
Mitunter werden solche auch im realen Leben zum Grundsatz der Moral erhoben.
eigenschaften werden moralisch bewertet, ja....nur ist das kein wissenschaftliches handeln
Es IST per se nicht jeder Mensch auf unserer Welt gleich viel wert.
Da wird tagtäglich mit verschiedenem Maß gemessen.
das zeigt die praxis, stimmt
Bei MIR hängt der Wert des Menschen an garnichts.
Das sind Denkmodelle, und zwar nicht meine privaten, sondern allgemein praktizierte.
Man rettet zum Beispiel zuerst Frauen und Kinder - warum?
moral an sich kann als "denkmodell" bezeichnet werden
du schriebst doch selbst, du müsstest alter und geschlecht der menschen kennen....also warum ?
DEINE Frage war keine ethnologische, aber MEIN Zusatz.
Dass du keine Information HÄTTEST ist mir schon klar.
Was du da als moralisch richtig hochhältst ist ist das rein quantitativ Messbare.
Überleben zwei, ist es besser als einer.
Warum?
Jeder Mensch, der heute lebt, wird irgendwann sterben.
Du änderst mit deinen Morden nichts Grundsätzliches, machst dich nur am Individuum schuldig.
was halte ich denn als moralisch richtig hoch ?
habe ich irgendwelche moralischen forderungen gestellt, wie jemand zu entscheiden hätte ?
Du setzt Dilemmas zusammen, wie sie sich im realen Leben nicht stellen, und meinst, das hätte einen wissenschaftlichen Grund.
erstens, setzte ich sie nicht zusammen, ich zitierte sie lediglich (außer nr5, was aber auch nicht meine erfindung ist)
zweitens, mein hereinstellen hat auch keinen wissenschaftlichen grund, weil ich damit niemand testen will
es gibt nur jedem, der daran interessiert ist, seine moralischen vorstellungen zu prüfen, zu hinterfragen, oder auch nur kennen zu lernen die möglichkeit, das zu tun
Diese Dilemmas stellen sich nicht selber, sie werden von einem Menschen, der eine klar definierte Weltanschauung hat, bewusst zusammengestellt.
Sie übertragen also eine vorgefertigte Moralvorstellung.
Der Konsument hat nur brav das Vorgekaute zu schlucken.
moral an sich kommt IMMER erst in dilemmas zum tragen
ohne dilemma, keine moral
wenn man einen verwundeten menschen sieht, steckt man in einem dilemma
* ich will das tun, was ich vor hatte, bevor ich den verwundeten sah
* ich will dem verwundeten helfen
nur sind die alltäglichen dilemmas moralisch einfach zu beantworten, weil es einfach ist, dem einen szenario eine höhere bedeutung zuzumessen als dem anderen
dass die rettung des verwundeten moralisch höher steht als beispielsweise sein schnitzel weiter essen, ist für die meisten eindeutig, und was eindeutig ist, braucht weder dikutiert noch erforscht zu werden
die konstruierten dilemmas sind aber alles andere als einfach, und das macht sie interessant, das macht die diskussionswürdig
welche "klar definierte" weltanschauung von philippa foot (jene dame, die das trolley-problem zuerst formuliert hatte) meinst du, erkennen zu können ?
was wurde vorgekaut, was der "konsument" (in wahrheit ist es kein konsument, sondern ein proband...) zu schluckenhat ?
Nein, ich weiß auch, dass es mir nicht zusteht, jemanden zu ermorden.
ja, ja, hatten wir schon....also was tust du, wenn du an der weiche stehst ?
Ich würde mich dafür ebenso wenig verantwortlich fühlen wie für den Tod der Arbeiter am Gleis.
Ich würde mir Gedanken machen, ob es nicht eine Möglichkeit gegeben hätte, es zu verhindern, aber nicht bedauern, sie nicht als Kleinkinder erwürgt zu haben, genau wie ich es im Fall der Gleisarbeiter nicht bereuen würde, nicht mit eigener Hand jemanden ermordet zu haben.
Ich bin nicht für das Weltgeschehen verantwortlich, sondern nur für meine eigenen Taten.
genau, und deine möglichkeiten sind in den angaben genau definiert
deine möglichen taten sind
A) weiche umstellen
B) weiche nicht umstellen
weitere möglichkeiten gibt es in dilemma 1 nicht
welche möglichkeit du wählst ist aber deine entscheidung (sprich: deine tat), für die du dich zumindest vor dir selbst verantworten musst, falls du ein gewissen hast
Für mich hängt der Wert des Menschen an garnichts.
Ich würde aber auch niemanden vor den Zug stoßen.
warum dann dein zusatz in der art von "was ist, wenn der eine alleinstehen ist, der andere aber für viele verantwortlich ist..." ?
Das sehe ich nicht so.
Wie schon gesagt, ist es so konzipiert, dass man keine andere Entscheidungsmöglichkeit hat.
Wer sich hier gegen Mord entschieden hat, wird von dir als feige eingestuft, rein wissenschaftlich natürlich.
Es ist darauf ausgelegt zu beweisen, dass man unter bestimmten Umständen morden MUSS, nichts weiter.
wie ich schon erwähnt hatte, verwendest du mord als synonym für töten
mir (und ich denke, nicht nur mir) ist das zu undifferenziert
wenn ich aber, um von dir verstanden zu werden, schon deine wortwahl verwende:
hier kann man sich nicht gegen mord entscheiden !
die dilemmas sind nicht darauf ausgelegt zu BEWEISEN, dass man unter besitmmten umständen morden muss, sondern das ist implizit in den angaben gegeben
so wie das beispiel von hans und lisa nicht ausgelegt ist zu beweisen, dass es moralisch richtig ist, dass hans seine äpfel mit lisa teilt
er teilt sie, das ist innerhalb des beispieles ein faktum. aus.
Es ist kein wissenschaftliches Experiment, höchstens ziemlich bedenkliches politisch verwendbares "Moral"konstrukt.
welche moral siehst du darin konstruiert ?
wie kann es politisch verwendet werden ?
das experiment, wenn es mit menschen, die es verstehen, durchgeführt wird (so wie es auch wurde), hat wissenschaftliche fragen beantwortet
fragen a'la
"gibt es einen moralischen konsens quer über unterschiedliche ethnien, gesellschaftsgruppen, etc"
"wie eindeutig bzw definiert ist dieser konsens"
und noch einige mehr
das sind wissenschaftliche fragen
die szenarien der dilemmas selbst sind keine moralkonstrukte, weil sie selbst keine moral beinhalten
der einzige moralische aspekt ist die entscheidung des probanden, sofern sie auf dessen moral getroffen wird
Ja aber gerade das machst du doch mit deinen Beispielen:
Da steht der Dicke bereit, sich von dir auf's Gleis werfen zu lassen, da stehst du rein zufällig an der Weiche, siehst die Konstellation, kannst denen aber nichts zurufen, weil sie Ohrstöpsel tragen, weißt aber, wie man in Windeseile eine Weiche stellt, da überläßt man es gerade dir, einen Säugling zum Schweigen zu bringen, wo du anscheindend davon wenig Ahnung hast, da bist grade du Kapitän eines Rettungsbootes, in dem rein zufällig ein Schwerverletzer liegt, von dem du, weil du ja sowohl Arzt als auch Hellseher bist genau sagen kannst, dass er nicht überleben wird, und draußen paddelt ein Unverletzer rum, etc, etc.
nein, erstens bin es nicht ICH der die einzelnen umstände definiert, ich kann sie nur vorbringen
wenn du auf der brücke, aber nicht der dicke dort steht, dann stellt sich nicht die frage, ob man den dicken runterschmeißen soll
so wie wenn hans keine äpfel hätte, er sie nicht mit lisa teilen könnte
also muss festgelegt werden, dass hans 2 äpfel hat, und der dicke auf der brücke steht
ebenso bei den ohrstöpseln:
könnte man die bauarbeiter akustisch warnen, wäre das moralische dilemma leicht zu lösen
schweigen und zuschauen oder rufen und retten ?
kein sehr forderndes dilemma, nicht ?
analog bei den anderen dilemmas
kannst du nicht verstehen, dass es für die meisten leute interessanter ist, sich mit einem 1000-teile puzzle zu beschäftigen, obwohl sich ein 2-teile puzzle leichter zusammensetzen ließe ?
kannst du nicht verstehen, dass dieses "obwohl" zu einem "weil" wird ?
Worauf zielen solche Beispiele ab?
Sag du es mir.
passender wäre "wozu können solche beispiele dienen ?"
denn worauf sie abzielen ist auch abhängig von wem und in welcher art sie gebracht werden
* sie können die eigenen moralvorstellungen bewusst machen
* sie können anstoß sein, seine eigenen moralvorstellungen zu hinterfragen
* sie können anstoß sein, seine eigenen moralvorstellungen zu revidieren
* sie können eine diskussionsgrundlage sein
die anwendung der beispiele kann aber auch wissenschaftliche fragen, wie ich schon erwähnte, helfen zu beantworten
Es ist so einfach, einen Mitdiskutanten zu diskreditieren.
Er versteht einfach nicht, gell?
Er ist ganz sicher nur Querulant......
es war eine ernste frage, gibt es denn noch eine dritte erklärung für dein verhalten ?
die frage hat nicht die absicht dich zu diskreditieren, sondern um dein verhalten zu verstehen btw mir zu helfen, dein verhalten richtig zu deuten, denn:
versteht du das beispiel lediglich nicht, kann ich dir helfen, es zu verstehen
willst du lediglich querulant sein, machen erklärungen oder auch weiteres eingehen auf deine postings keinen sinn
nicht nur aus wohlwollen nehme ich ersteres an, du kannst mich aber natürlich eines besseren belehren
lg,
Muzmuz