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Der Zweck heiligt die Mittel?

AW: Der Zweck heiligt die Mittel?

Ich glaube man kann nicht einfach alle verallgemeinern unter dem Synonym "Mensch", wenn du das tust, dann ist die Antwort einfach: ein Mensch ist weniger wert als 2 Menschen. Andersherum kann man genausowenig sagen, dass ein Mensch weniger wert ist als ein anderer, man kann dies nur auf bestimmte Bereiche beziehen. Ein Polizist ist mehr wert für die Gesellschaft als ein arbeitsloser Kinderschänder. Das Problem hierbei ist, dass man nicht in die Zukunft schauen kann. Vielleicht erfindet der Kinderschänder ein Mittel gegen Aids und wird nun für die Gesellschaft wertvoller als der Polizist. Rein Objektiv gesehen muss man also von dem Moment ausgehen um den "Wert" von Menschen zu bestimmen. Wenn man an diesem Punkt angelangt ist, hat man noch ein Problem: Wer entscheidet über den "Wert" des individuums? Und welche Aspekte sind entscheident für die Bestimmung?

Bei diesen Fragen muss jeder selbst sich über sein moralisches Urteil entscheiden.
 
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AW: Der Zweck heiligt die Mittel?

Wo steht das geschrieben, dass ein Mensch weniger wert ist als zwei Menschen? Wo steht überhaupt geschrieben, dass Menschen etwas "wert" sind?

'Wert' ist ein moderner Begriff. Er ist in der Mitte des 19. Jahrhunderts aus der Nationalökonomie in die Philosophie eingedrungen - als man sich dort schämte, weiter von einem 'Absoluten' zu reden. (Seither erst gib es jene dieser Tage gern im Mund geführten Werte als Scheidemünzen des Absoluten.) Noch Martin Luther sagte in seinen Schriften zur Wirtschaftstheologie die wierde, neuhochdeutsch: die Würde.

Und was könnte dieser Satz nun bedeuten: Zwei Menschen haben doppelt so viel Würde wie ein Mensch? - Quatsch mit Sauce. Das lässt sich nicht addieren, das lässt sich nicht subtrahieren, das lässt sich nich messen: weil es kein Ding ist, sondern eine Idee.
 
AW: Der Zweck heiligt die Mittel?

Rein Objektiv gesehen muss man also von dem Moment ausgehen um den "Wert" von Menschen zu bestimmen. Wenn man an diesem Punkt angelangt ist, hat man noch ein Problem: Wer entscheidet über den "Wert" des individuums? Und welche Aspekte sind entscheident für die Bestimmung?

Bei diesen Fragen muss jeder selbst sich über sein moralisches Urteil entscheiden.

Den WERT eines Individuums????? Für mich ist ein Menschenleben so viel wert wie das andere. Taten sind es, die wervoll sein können oder nicht. Die sind es, nach denen wir letztendlich die Menschen einschätzen können. Ich würde hier nicht von Wert sprechen, höchstens noch von Qualität, allerdings nicht in der Bedeutung, in der dieses Wort oft verstanden wird (nämlich, wie gut etwas ist), sondern in der ursprünglichsten Bedeutung (von lat. "qualis", also "welcher/e/s; was für ein Typ Mensch jemand ist). Aber ich möchte mir nicht anmaßen, zu sagen, ein Mensch sei weniger wert als ein anderer, und sei er der größte Verbrecher (siehe meine Signatur). Die Taten sind zu be- und unter Umständen zu verurteilen.

lg, Animus
 
AW: Der Zweck heiligt die Mittel?

Den WERT eines Individuums????? Für mich ist ein Menschenleben so viel wert wie das andere. Taten sind es, die wervoll sein können oder nicht. Die sind es, nach denen wir letztendlich die Menschen einschätzen können.
Genau und idealistisch gesehen hast Du hier schon recht, Animus; insbesondere kann nur das ein guter Richter sein, der von diesem Gedanken durchdrungen ist.

In der Realität sieht es (zumindest in Österreich) oft etwas anders aus; wenn einmal wer in der Seitenblicke-Gesellschaft ist, fragen nur mehr wenige danach, wie er dahin gekommen ist und hängen ihm (ihr) bedingungslos an den Lippen.

Wir brauchen wohl immer wieder "Adelige"; es ist nur mMn von Geburt auf niemand mehr adelig; das einzige, das einen Menschen adelt, ist seine Arbeit. Ein Paradebeispiel dafür ist m.E. der Prinz Charles; wenn so ein "adeliges", längst nicht mehr zeitgemäßes Relikt aus der Vergangenheit den Menschen nicht einmal eine über Jahrzehnte anhaltende gute Ehe vorleben kann, ist er mMn geringer zu entlohnen als ein Bauhilfsarbeiter, der pro Tag zwei Löcher gräbt, mit denen die Ingenieure dann etwas anfangen können.

Das heißt nicht, dass ich ihm das Recht auf ein menschenwürdiges Leben abspreche; würde ich aber Preise vergeben dürfen, bekäme der Bauhilfsarbeiter vor dem Prinz Charles einen.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Der Zweck heiligt die Mittel?

Genau und idealistisch gesehen hast Du hier schon recht, Animus; insbesondere kann nur das ein guter Richter sein, der von diesem Gedanken durchdrungen ist.

In der Realität sieht es (zumindest in Österreich) oft etwas anders aus; wenn einmal wer in der Seitenblicke-Gesellschaft ist, fragen nur mehr wenige danach, wie er dahin gekommen ist und hängen ihm (ihr) bedingungslos an den Lippen.

Zeili, mE ist das ein Klischee. Die Leute amüsieren sich vielleicht über diese "Promis", aber sie sehen sie nicht als Vorbilder an. Es ist eher eine Art Kasperltheater, das uns geboten wird.
Ich gestehe, ich bin da allerdings nicht auf dem aktuellen Stand, weil mich das Getue dieser Leute im Medienscheinwerferlicht überhaupt nicht interessiert.

Wir brauchen wohl immer wieder "Adelige"; es ist nur mMn von Geburt auf niemand mehr adelig; das einzige, das einen Menschen adelt, ist seine Arbeit.
[...]


Wer ist mit "wir" gemeint, wer braucht Adlige? Ich möchte gleich einmal anmerken, dass ich zu diesem "wir" nicht dazugehöre.

Und warum "adelt" Arbeit einen Menschen? Was soll das überhaupt bedeuten?

:confused:
 
AW: Der Zweck heiligt die Mittel?

Wer ist mit "wir" gemeint, wer braucht Adlige? Ich möchte gleich einmal anmerken, dass ich zu diesem "wir" nicht dazugehöre.
Mit wir meinte ich die ganze Welt; wenn man nur bedenkt, wieviele Medien es gibt, die sich nur mit den Königshäusern befassen, wieviele Reporter sich immer wieder bemühen, aus Schauspielern "Könige" und "Königinnen" zu machen. Auch braucht jeder - Hand aufs Herz - in seiner Pubertät immer wieder ein Vorbild (die wir dann ja immer auch als Könige, Fürsten usw. bezeichnen). Das bessere Wort wäre sicher Vorbilder statt Adlige.

Und warum "adelt" Arbeit einen Menschen? Was soll das überhaupt bedeuten?

:confused:
Es wird Dir doch nicht entgangen sein (es sei denn, Du siehst kein Zeit im Bild oder sonstige aktuelle Sendungen und liest auch keine Tageszeitungen), dass immer wieder irgendwer bewundert bzw. hochgejubelt wird; und da meine ich eben, die Gründe dafür sollten in der Arbeit der jeweiligen Person liegen und in nichts anderem. Noch deutlicher ausgedrückt: Nur weil jemand ein Kind eines (ehemaligen) Adeligen, eines Superreichen oder auch eines Politkers ist, ist er nichts außer ein Schas im Wald.

Ich hoffe, Dich entwirrt zu haben und grüße Dich herzlich.

Zeili
 
AW: Der Zweck heiligt die Mittel?

Aus der Pubertät ist dieser und ist jene glücklicher Weise heraus. Und Arbeit, die geschuldet ist, schändet. Weil Schuld schändet.
 
AW: Der Zweck heiligt die Mittel?

Hi Zeili!
Mit wir meinte ich die ganze Welt; wenn man nur bedenkt, wieviele Medien es gibt, die sich nur mit den Königshäusern befassen, wieviele Reporter sich immer wieder bemühen, aus Schauspielern "Könige" und "Königinnen" zu machen. Auch braucht jeder - Hand aufs Herz - in seiner Pubertät immer wieder ein Vorbild (die wir dann ja immer auch als Könige, Fürsten usw. bezeichnen). Das bessere Wort wäre sicher Vorbilder statt Adlige.

Ja, wie auch @corsario schon schrieb, aus der Pubertät sind wir höchstwahrscheinlich schon rausgewachsen. Und Zeili - Hand aufs Herz - ich hab solche Leute damals schon mehr als abschreckende Beispiele betrachtet, denn als Vorbild. Soooo wie diiiiee wollte ich niiiiieeee sein. (Siehe auch meinen Beitrag in Mariannes Thread über Snobs. :clown2: )

Im Ernst, bin ich wirklich eine Ausnahme, wenn ich die Oberflächlichkeit nicht leiden kann? Ja, als dahinplätschernde Unterhaltung ab und zu ein paar Klatschgeschichten, warum nicht! Aber als Vorbilder? Alles hohl und leer und vor allem so papageienhaft in Farbe und Formulierung
Also ich kann am sogenannten Adel nichts besonderes finden. Außer dass sich manche selbst als "etwas Besonderes" darstellen.:mad:


Es wird Dir doch nicht entgangen sein (es sei denn, Du siehst kein Zeit im Bild oder :Dsonstige aktuelle Sendungen und liest auch keine Tageszeitungen), dass immer wieder irgendwer bewundert bzw. hochgejubelt wird; und da meine ich eben, die Gründe dafür sollten in der Arbeit der jeweiligen Person liegen und in nichts anderem. Noch deutlicher ausgedrückt: Nur weil jemand ein Kind eines (ehemaligen) Adeligen, eines Superreichen oder auch eines Politkers ist, ist er nichts außer ein Schas im Wald.

Ja, vielleicht liegt es daran, dass ich keinen Fernseher hab und auch kaum Zeitungen in Papierform lese. Aber so spurlos geht es auch an mir nicht vorüber, wenn jemand bejubelt wird. Doch, wie schon oben erwähnt, ich hab dieses Anhimmeln nicht so. Ich stell mir dann vor, der oder die sitzt genauso mit heruntergelassener Hose auf dem Klo, wenn es notwendig ist, also was soll da so Besonderes an ihm/ihr sein? :confused:

Vielleicht liegts aber auch an meiner mir eigenen Arroganz. Ich bin nämlich auch was ganz Besonderes. Weißt du? :D

Ich hoffe, Dich entwirrt zu haben und grüße Dich herzlich.

Zeili, du entwirrst mich so gut wie nie. Deine Erklärungen bringen mich meistens in noch größere Verwirrung. :zauberer2 Aber es macht mir trotzdem, oder vielleicht deswegen, große Freude, mit dir zu diskutieren.
Ich grüße dich ebenso herzlich!

:blume1:

P.S.: Dass Arbeit adelt sehe ich auch nicht. Aber vielleicht meinst du ja, dass ein Mensch etwas Besonderes werden kann, vor allem in den Augen seiner Mitmenschen, wenn er besondere Leistungen vollbringt. Arbeit (Als Arbeitnehmer) ist da mE nicht grad die beste Möglichkeit. Eine Aufgabe haben und daran wachsen ist mMn eher etwas, was Selbstwert und Selbstachtung stärkt. Und dadurch erhält man auch von anderen manchmal Anerkennung.
Naja, so eine persönliche Überlegung.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Der Zweck heiligt die Mittel?

zum spruch "arbeit adelt":

ich habe vor kurzem ein zitat (quelle unbekannt) gelesen, dass ich sinngemäß hier bringen will:

"der ausspruch 'arbeit adelt' stammt höchstwahrscheinlich von jemandem, der kostenlose arbeitskräfte wollte"

lg,
Muzmuz
 
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