Ihre Verallgemeinerung ist unerträglich: Es geht hier nicht um x-beliebige Verbrecher, sondern um beichtende Verbrecher-Priester.
Es geht beim Beichtgeheimnis um ALLE Beichtenden. Beichtende Priester sind von ihm nicht ausgenommen. Es ist also nicht MEINE Verallgemeinerung, sondern so ist das Beichtgeheimnis und demnach das Thema. Wenn das Thema für Sie unerträglich ist, haben Sie die Möglichkeit, es nicht zu behandeln. Aber werfen Sie mir nicht die Formulierung des Beichtgeheimnisses vor.
Wenn der Kirche bewußt war, was in ihren Reihen passiert, dann hätte sie - ohne Verletzung des Beichtgeheimnisses - diese Problematik ganz allgemein zum Thema machen müssen.
Was heißt "der Kirche bewusst" ? Ich bin mir auch bewusst (und die Behörden sich sich dessen auch bewusst), dass in Österreich Verbrechen begangen werden. Auch täglich. Und nun ? Was oder wen soll ich anzeigen ? Was soll ich tun ? Ich wäre ja verpflichtet, was zu unternehmen, oder ?
Klar, die Politik kann durch Gesetzesentwürfe und Sonstiges generell einwirken. Aber, das ist eine politische Entscheidung und keine rechtliche Verpflichtung. So stünde es auch der Kirche gut, sich mit dem Thema politisch zu befassen anstatt es zu negieren. Aber, so eine politische Einflussnahme ist etwas Anderes als konkrete Aktionen, wie beispielsweise eine Aufhebung des Beichtgeheimnisses. So wie politische Bewusstseinsbildung etwas Anderes ist als beispielsweise den Ermittlungsbehörden allzeit ungehinderten Zutritt zu privaten Schlafzimmern zwecks Verbrechensaufklärung zu gewähren.
So ist es auch vielleicht moralisch zu monieren, wenn "die Kirche" das Thema politisch meidet, aber einen strafbaren Tatbestand sehe ich darin nicht.
Ich habe den Überblick und versuche Kindern und anderen Opfern zu helfen.
Diesen Eindruck habe ich nicht. Zwar gestehe ich Ihnen den Versuch, Kindern und anderen Opfern zu helfen zu, aber Sie versuchen es "unter allen Umständen". Deswegen sehe ich den Überblick Ihrerseits nicht so sehr.
Wie kommen Sie dazu, mir das zu unterstellen? Ich will, daß sich die Kirche um ihre Angestellten und auch um deren Opfer kümmert und das nicht - wie bisher - der Gesellschaft überläßt.
Sie wollen das, das können Sie und dürfen Sie auch. Nur wieso soll sich die Kirche, wenn nicht schon von sich aus, dazu auf Grund Ihres Wunsches verpflichtet fühlen ?
Ich mache Ihnen einen Vorschlag: Die Standpunkte sind geklärt. Freundlich und nicht feindlich: Ende der Diskussion.
Diese Zeile wäre in Ihrem Posting ganz oben angebracht gewesen. Aber wie Sie wollen, ich kann mit Ihrem Vorschlag leben. Nur da das Thema insgesamt nicht geschlossen oder beendet ist und wir wohl beide weiter posten werden bezweifle ich, dass unsere Diskussion dadurch auch beendet ist.