AW: Der Tod JESU
Liebe Leute
Hier einige Gedanken, die mir aufkamen, angesichts der falschen RELATION, die mit dem TODE JESU in Verbindung gebracht wurde.
War dieser Tod Jesu wirklich nur ein Märtyrertod, oder gab es einen tieferen Sinn dahinter, der dem MENSCHEN entging, ja entgehen musste?
Ich kenne die offizielle Auslegung der Kirche nicht, aber sehe in seinem OPFERGANG nur die Konsequenz seiner Lehre.
Liebet eure Feinde - Verzeihet einander - und mehr,- dies alles wurde doch durch seine Haltung bekräftigt und glaubwürdig; - andernfalls wäre er unglaubwürdig geblieben.
Nur dadurch konnte diese NACHFOLGE JESU überhaupt entstehen, die das alte Europa so drastisch verändern sollte.
Und wenn er in seiner OHNMACHT vor der auf ihn zukommenden Gewalt darum betete, dass dieser KELCH an ihm vorüber gehen solle, so nicht etwa aus Furcht vor dem Tode, wie der Mensch glauben möge, - diesen hatte er ja schon längst überwunden -, sondern vor der gewaltigen Aufgabe, vor den Feinden der Wahrheit, wie sie in der PRIESTERSCHAFT auftrat, diese LIEBE in einen Sieg zu verwandeln, indem er den Tod überwandt und im neuen KÖRPER auferstand.
Er war also trotz der scheinbaren NIEDERLAGE letztlich der Sieger, der berechtigt sagen konnte: ES IST VOLLBRACHT
In wie weit hat die Kírche dies nun zur Kenntniss genommen? Hat sie nicht anstatt ihm zu folgen, sich mit der bloßen Anbetung begnügt und sein MARTYRIUM zum Objekt eines falschen MITLEIDENS gemacht, das die Schwäche unterstützt und den MUT zur ÜBERWINDUNG entkräftet ?
gruß
thorshammer
Ich denke, die wichtigste Frage, die sich in diesem Zusammenhang stellt ist die Frage, was stärker zu gewichten ist - die Botschaft, die Jesus verkünden wollte, oder seine Person, welcher in den offiziellen Kirchen übermäßige Verehrung dargebracht wird. Jesus Christus hat meines Erachtens nach eine ganz klare Botschaft, sein Leben, sein Wirken und endlich auch sein Tod (falls er wirklich in der Weise stattgefunden hat, in welcher er in der Bibel geschildert wird) sind bloß die Paraphrase dazu. Er hat gezeigt, wie es möglich sei ein zweifaches Leben zu führen - nämlich einerseits als Mensch, als sterbliches, unvollkommenens, hilfsbedürftiges Wesen und andererseits als Gottessohn (zu dem ja jeder Mensch, der sein Herz dazu öffnet, erhöht werden kann), das heißt, in der Union mit Gott.
Jede Religion stellt sich bei näherer Betrachtung als aus zwei Seiten bestehend dar, nämlich einer metaphysischen und einer ethischen. Und beide Seiten sind in den verschiedenen Religionen auch unterschiedlich gewichtet. Beim Judentum zum Beispiel ist die metaphysische Seite eigentlich ziemlich simpel: ein allgütiger, allweiser und allmächtiger Gott hat vor ca. 6000 Jahren die Erde und den Menschen erschaffen und ein Volk im Mittleren Osten als das seiner würdige auserwählt. Eines Tages wird diesem Volk ein Messiahs geschickt, der sie von ihrem Schicksal erlöst. Die ethische Seite hingegen ist weitaus komplexer, wobei aber der Hauptpunkt auf die Verehrung der Autorität Gottes fällt, die sich in unzählige Lebensregeln und Gesetze für den privaten und öffentlichen Verkehr zergliedert, welche die Anhänger des jüdischen Glaubens einzuhalten haben, um ein gottgefälliges Leben zu führen.
Beim Christentum hingegen scheint mir die ethische Seite ziemlich einfach zu sein, denn alles, was man tun muss, um dieser gerecht zu werden, steht in der christlichen Bergpredigt, und lässt sich im Grunde auf fünf Gebote reduzieren.
Wenn man aber jetzt die metaphysische Seite des Christentums betrachtet, so findet man darin das inhomogenste Konglomerat unterschiedlichster Elemente, bestehend aus Teilen des persischen Mithraskultes, heidnischen Festlichkeiten, magischen Ritualen, usw.
Es ist wirklich schwer, in dies alles zu entwirren und herauszufinden, was wahr ist, was nicht, aber das führt uns wieder auf die obige Frage zurück: Ist es die Botschaft oder die Person?
Mfg
Andronikus