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Der Tod JESU

AW: Der Tod JESU

Hallo Thorshammer,

ich sehe das Problem darin, daß man sich mehr und mehr von dem Glauben an die leibhaftige Auferstehung distanziert selbst in Kirchenkreisen, wie ja auch von der "unbefleckten" Empfängnis.

LG Kaawi

lch bezweifle, dass man je verstand, was da nun eigentlich vorgegangen war und man 2000 Jahre brauchte, um es auch nur zuzugeben :-)

Aber die Frage ist wegen der Länge der ZEIT die vergangen ist und wegen der unvollstängigen Angaben, wohl nicht mehr zu beantworten.

Die Bedeutung der Auferstehung kann nur darin liegen, dass der physische LEIB der Unsterblichkeit fähig ist.

gruss
thorshammer
 
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AW: Der Tod JESU

Ist es nicht so, dass man aufgrund der Überlieferungen nur glaubt zu wissen, dass der Leib Jesu nicht mehr an der Stelle war, wo er sein sollte? Alles andere müssen ja keine physischen Erscheinungen gewesen sein.

Ich denke nicht, dass der physische Körper der Unsterblichkeit fähig sein kann, da er in sich dem Zerfall gewidmet ist und sich damit elementar von der Seele unterscheidet. Diese jedoch ist unsterblich.
 
AW: Der Tod JESU

Ist es nicht so, dass man aufgrund der Überlieferungen nur glaubt zu wissen, dass der Leib Jesu nicht mehr an der Stelle war, wo er sein sollte? Alles andere müssen ja keine physischen Erscheinungen gewesen sein.
.

Es käme natürlich der feinstoffliche Körper in Frage, in dem JESU seinen Jüngern erschienen ist. Aber weißt dieser die Merkmale des physischen KÖRPERS auf, die dieser durch die Marter erhalten hat?

Ich wäre eher der Meinung, nicht. Und wo blieb dann der physische LEIB JESU ?

Gruß
thorshammer
 
AW: Der Tod JESU

Naja, Körper sind auch früher und vor allem später immer wieder verschwunden, da sollten wir die Geschichte nicht überstrapazieren. Dramaturgie ist eine typisch menschliche Arbeitsweise, die jedoch von den zugrundeliegenden Tatsachen nicht ablenken sollte. Aber irgend etwas Besonderes muss da passiert sein und in jedem Falle hat sich daraus eine Weltreligion entwickelt. Nun kann man das natürlich alles für eine Konstruktion der Kirche halten, doch dann wäre da der Umstand, dass es diese Kirche erst viel später gab und schon gar nicht mit dem Einfluss, den sie noch viel später dann hatte. Also muss etwas so Besonderes geschehen sein, dass die Menschen zu Jesu Zeiten schlicht davon ergriffen wurden und dafür selbst in den Tod gingen. Das kann nun schlechterdings kein alltägliches Geschehen auslösen. Gehen wir einfach davon aus, dass der Körper nicht mehr da war (egal warum) und dass Jesus seinen Jüngern dann wieder erschienen ist (egal wie). Und das muss zu damaligen Zeiten so „real“ gewesen sein, dass Menschen dafür ihr Leben gegeben haben.

Das Besondere an diesem Jesus war aber sicherlich das, was er gepredigt hat und das was er gelebt hat. Und selbst wenn er nun de facto kein Gott oder dessen Sohn gewesen wäre, dann würde ich ihn dennoch für seine Botschaft als solchen verehren.
 
AW: Der Tod JESU

Das Besondere an diesem Jesus war aber sicherlich das, was er gepredigt hat und das was er gelebt hat. Und selbst wenn er nun de facto kein Gott oder dessen Sohn gewesen wäre, dann würde ich ihn dennoch für seine Botschaft als solchen verehren.

Gerade weil ich nicht glaube daß er Gottes Sohn war, verehre ich ihn.
Wie schön und friedlich wäre diese Welt, wenn alle "Gläubigen" nach seinen Lehren leben würden.

lg.eule
 
AW: Der Tod JESU

Liebe Leute

Hier einige Gedanken, die mir aufkamen, angesichts der falschen RELATION, die mit dem TODE JESU in Verbindung gebracht wurde.

War dieser Tod Jesu wirklich nur ein Märtyrertod, oder gab es einen tieferen Sinn dahinter, der dem MENSCHEN entging, ja entgehen musste?

Ich kenne die offizielle Auslegung der Kirche nicht, aber sehe in seinem OPFERGANG nur die Konsequenz seiner Lehre.

Liebet eure Feinde - Verzeihet einander - und mehr,- dies alles wurde doch durch seine Haltung bekräftigt und glaubwürdig; - andernfalls wäre er unglaubwürdig geblieben.

Nur dadurch konnte diese NACHFOLGE JESU überhaupt entstehen, die das alte Europa so drastisch verändern sollte.

Und wenn er in seiner OHNMACHT vor der auf ihn zukommenden Gewalt darum betete, dass dieser KELCH an ihm vorüber gehen solle, so nicht etwa aus Furcht vor dem Tode, wie der Mensch glauben möge, - diesen hatte er ja schon längst überwunden -, sondern vor der gewaltigen Aufgabe, vor den Feinden der Wahrheit, wie sie in der PRIESTERSCHAFT auftrat, diese LIEBE in einen Sieg zu verwandeln, indem er den Tod überwandt und im neuen KÖRPER auferstand.

Er war also trotz der scheinbaren NIEDERLAGE letztlich der Sieger, der berechtigt sagen konnte: ES IST VOLLBRACHT

In wie weit hat die Kírche dies nun zur Kenntniss genommen? Hat sie nicht anstatt ihm zu folgen, sich mit der bloßen Anbetung begnügt und sein MARTYRIUM zum Objekt eines falschen MITLEIDENS gemacht, das die Schwäche unterstützt und den MUT zur ÜBERWINDUNG entkräftet ?

gruß
thorshammer

Ich denke, die wichtigste Frage, die sich in diesem Zusammenhang stellt ist die Frage, was stärker zu gewichten ist - die Botschaft, die Jesus verkünden wollte, oder seine Person, welcher in den offiziellen Kirchen übermäßige Verehrung dargebracht wird. Jesus Christus hat meines Erachtens nach eine ganz klare Botschaft, sein Leben, sein Wirken und endlich auch sein Tod (falls er wirklich in der Weise stattgefunden hat, in welcher er in der Bibel geschildert wird) sind bloß die Paraphrase dazu. Er hat gezeigt, wie es möglich sei ein zweifaches Leben zu führen - nämlich einerseits als Mensch, als sterbliches, unvollkommenens, hilfsbedürftiges Wesen und andererseits als Gottessohn (zu dem ja jeder Mensch, der sein Herz dazu öffnet, erhöht werden kann), das heißt, in der Union mit Gott.

Jede Religion stellt sich bei näherer Betrachtung als aus zwei Seiten bestehend dar, nämlich einer metaphysischen und einer ethischen. Und beide Seiten sind in den verschiedenen Religionen auch unterschiedlich gewichtet. Beim Judentum zum Beispiel ist die metaphysische Seite eigentlich ziemlich simpel: ein allgütiger, allweiser und allmächtiger Gott hat vor ca. 6000 Jahren die Erde und den Menschen erschaffen und ein Volk im Mittleren Osten als das seiner würdige auserwählt. Eines Tages wird diesem Volk ein Messiahs geschickt, der sie von ihrem Schicksal erlöst. Die ethische Seite hingegen ist weitaus komplexer, wobei aber der Hauptpunkt auf die Verehrung der Autorität Gottes fällt, die sich in unzählige Lebensregeln und Gesetze für den privaten und öffentlichen Verkehr zergliedert, welche die Anhänger des jüdischen Glaubens einzuhalten haben, um ein gottgefälliges Leben zu führen.

Beim Christentum hingegen scheint mir die ethische Seite ziemlich einfach zu sein, denn alles, was man tun muss, um dieser gerecht zu werden, steht in der christlichen Bergpredigt, und lässt sich im Grunde auf fünf Gebote reduzieren.

Wenn man aber jetzt die metaphysische Seite des Christentums betrachtet, so findet man darin das inhomogenste Konglomerat unterschiedlichster Elemente, bestehend aus Teilen des persischen Mithraskultes, heidnischen Festlichkeiten, magischen Ritualen, usw.

Es ist wirklich schwer, in dies alles zu entwirren und herauszufinden, was wahr ist, was nicht, aber das führt uns wieder auf die obige Frage zurück: Ist es die Botschaft oder die Person?

Mfg
Andronikus
 
AW: Der Tod JESU

Ich wollte zu dieser Ambivalenz der richtigen Gewichtung zwischen Glauben und Handeln noch eine schöne Stelle aus dem Enchiridion (dem Handbuch der stoischen Moral) von Epictetus zitieren, die meines Erachtens nach ein günstiges Licht auf unsere Betrachtung werfen könnte:

Zitat:
"§ 52 - Auf die Praxis kommt es an
Der erste und notwendigste Bereich der Philosophie umfasst die Anwendung ihrer Lehren, wie zum Beispiel nicht zu lügen. Der zweite handelt von den Beweisen: Hier geht es zum Beispiel um die Frage, aus welchem Grund man nicht lügen darf. Der dritte bezieht sich auf die Begründung und Gliederung dieser Beweise; dabei wird zum Beispiel gefragt: Wie kommt es, dass dies ein Beweis ist? Wodurch ist es denn ein Beweis? Was ist eine logische Folgerung? Was ist ein Widerspruch? Was ist wahr? Was ist falsch? Der dritte Bereich ist notwendig wegen des zweiten und der zweite wegen des ersten. Der wichtigste, mit dem man sich vor allem befassen soll, ist der erste ... "

Jetzt kommt der springende Punkt! :
" ... Wir machen es aber genau umgekehrt. Denn wir verbringen unsere Zeit mit dem dritten Bereich, und ihm gilt unser ganzer Eifer. Den ersten (Anm.: die Ethik) aber vernachlässigen wir völlig. Deshalb lügen wir. Wie man aber beweist, dass man nicht lügen darf, ist uns vertraut."

Und ich denke genau in dieser Situation befinden sich die Lehrer der dogmatischen Religionen, denen es weniger um die Umsetzung ihrer Glaubenslehren, als viel mehr um die Durchsetzung ihres unbedingten Anspruches auf alleinige Wahrheit und Gültigkeit geht. Sie streiten darüber, wer oder was Jesus Christus war, wie man ihn richtig verehren soll (ob mit oder ohne Ikonographien, ob mit oder ohne Kreuzdarstellungen und -zeichen) und um tausend andere Dinge, aber das Wichtigste, das moralische Handeln nämlich, vergessen sie darüber.

Mfg
Andronikus
 
AW: Der Tod JESU

I

Zitat:
"§ 52 -
JUnd ich denke genau in dieser Situation befinden sich die Lehrer der dogmatischen Religionen, denen es weniger um die Umsetzung ihrer Glaubenslehren, als viel mehr um die Durchsetzung ihres unbedingten Anspruches auf alleinige Wahrheit und Gültigkeit geht. Sie streiten darüber, wer oder was Jesus Christus war, wie man ihn richtig verehren soll (ob mit oder ohne Ikonographien, ob mit oder ohne Kreuzdarstellungen und -zeichen) und um tausend andere Dinge, aber das Wichtigste, das moralische Handeln nämlich, vergessen sie darüber.
Und damit wird doch genau das wiederholt, wovon Jesus die Religion befreien wollte durch sein vehementes Agieren gegen die Schriftgelehrten.
Er hat zwar die verbindlichen Regeln und Gesetze nicht außer Kraft setzen wollen, aber ÜBER all die Gestze wollte er Das Gebot der Nächstenliebe stellen.
 
AW: Der Tod JESU

Gerade weil ich nicht glaube daß er Gottes Sohn war, verehre ich ihn.
Wie schön und friedlich wäre diese Welt, wenn alle "Gläubigen" nach seinen Lehren leben würden.

lg.eule

Wir hätten dann allerdings auch keinen PC um uns auf diese Weise miteinander zu unterhalten.....
 
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