• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Der Psychologe

AW: Der Psychologe

Unter Psychologie verstehen die Menschen heute leider nur ihren Glauben, den anderen einschätzen und manipulieren zu können. Die meisten bilden sich ein, der Psychologe würde ihr verborgenstes Innerstes zu Tage bringen und fürchten sich deshalb vor ihm. Andere wieder, bilden sich ein, ob durch Studium oder Frauenzeitschriften erlangt, mit psychologischem Wissen Macht über andere zu bekommen.

Es ist ihr neuer Glaube.

Liebe Grüße
Bernd

Lieber Bernd,

unter Psychologie kann man sich wohl alles Mögliche vorstellen. Es ist schade, wenn man nur den Aspekt der Manipulation in den Vordergrund stellt. In der Auseinandersetzung mit einer an den Naturwissenschaften orientierten Wissenschaft, die nach Erklärungen sucht, ist mir dennoch das Verstehen wichig geworden und wichtig geblieben. Wissen IST Macht und wenn ich ehrlich bin, habe ich bereits in beachtlichem Umfang Macht ausgeübt. Verbinde ich Macht aber mit Verantwortung, dann ergibt sich die Chance, das eigene Wissen sinnvoll für andere und auch für sich selbst nutzbar zu machen.
Ich hatte schon mit Leuten zu tun, die von mir erwarteten, ich hätte für alles und jedes eine Erklärung - habe ich aber nicht. Aber ganz alltagspraktisch - Psychologie hilft mir, mich selbst und andere besser zu verstehen. Mit allen Grenzen, die es da gibt - es wird immer etwas Verborgenes geben und daran habe ich mich auch längst gewöhnt. Wenn ich unterstelle, dass es so etwas wie den freien Willen gibt (was ich durchaus tue), dann kann ich nie genau wissen, was andere Menschen tun werden. Bestenfalls Wahrscheinlichkeitsaussagen sind möglich. Damit allerdings kann man schon eine Menge anfangen. Nicht nur, um andere zu manipulieren, sondern auch, um ihnen neue Möglichkeiten aufzuzeigen, ihnen zu helfen, ihr Leben neu, anders und hoffentlich besser zu gestalten.

lg Methusalem
 
Werbung:
AW: Der Psychologe

Bernd hat die Sache ohnedies auf den Punkt gebracht.

Manchmal denke ich, dass manche Psyhologie studieren, um sich selbst besser kennen und auch behandeln zu können.

Sie befriedigen ihre Neugierde, quälen oft den Patienten damit, und behaupten, dass dies notwendig sei, um zu einen Erfolg zu kommen. Sie nehmen auch häufig Anleihen bei Yoga und der Esoterik.

Ich würde sagen, ein guter Freund oder eine gute Freundin sind die besten Psychologen und man erspart sich viel Geld und Ärger.

Mit lieben Grüßen

suche :kuss1:

Das Studium der Psychologie ist keine Selbsttherapie. Das Grundstudium ist für viele erstmal ziemlich trocken und soweit ich das beobachten konnte, haben jene, die mit dem Anliegen der Selbsttherapie ihr Studium begonnen hatten, bald wieder aufgegeben. Neugier und Voyeurismus? Das mag schon eine Rolle spielen, aber es ist auch belastend, wenn man sich ständig mit den Problemen anderer Leute beschäftigt. Und Anleihen bei Yoga und der Esoterik... nein, das ist nichts für mich. Esoterik beurteile ich als unseriös und unprofessionell.
Freundschaften... da klingt ein interessantes Thema an, das "Therapeutische im Alltag". Viele Elemente der Psychotherapie sind alltagstauglich und oft tut es einfach gut, wenn man Menschen hat, mit denen man sprechen kann. Das, was als "social support", also soziale Unterstützung bezeichnet wird, hat einen hohen präventiven Wert. Ich finde es aber auch wichtig, die Grenzen zu sehen und zu akzeptieren, dass in manchen Situation Therapie als professionelles Heilverfahren einfach sinnvoll und notwendig ist. Und das kann ein Freund oder eine Freundin einfach nicht leisten.

lg Methusalem
 
Werbung:
AW: Der Psychologe

Mit der kranken Seele befasst sich der Psychiater.

Der Psychologe befasst sich mit der gesunden Seele. Praktische Anwendung findet die Psychologie im Verkaufsaußendienst, in der Mitarbeiterführung, neuerdings auch in der Betreuung von Menschen nach Schockzuständen.

Zeili

Da muss ich leider korrigieren. Ein Psychiater ist Arzt, hat also Medizin studiert und sich dann als Facharzt auf die Psychiatrie spezialisiert.
Die Psychologen befassen sich AUCH mit der "gesunden Seele", der Begriff "Seele" ist aber in der Wissenschaft nicht mehr gebräuchlich. Die Organisationspsychologie als Anwendungsfach beschäftigt sich mit Verkauf und Mitarbeiterführung usw., es gibt aber auch das Fach Klinische Psychologie, und dort geht es um psychische Störungen und Psychotherapie.
Traumatherapie und Krisenintervention sind ebenfalls Anwendungsbereiche.
 
Zurück
Oben