DerAufklaerer
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- 22. Dezember 2007
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Es gibt ihn tatsächlich, den "Hintern Gottes" - und zwar im Deckengemälde der Sixtinischen Kapelle (Vatikan).
(vgl. dazu http://mv.vatican.va/6_DE/pages/x-Schede/CSNs/CSNs_V_StCentr_08.html)
Unabhängig vom Kunstgeschmack früherer Päpste läßt sich aber trefflich über das "Hinterteil Gottes" nachdenken. Was könnte also dieser entblößende Anblick Gottes, der wohl auf so manchen unserer Zeitgenossen durchaus beschämend wirkend mag, dem wirklich "aufgeklärten Menschen" von heute sagen?
Liebe Forumsteilnehmer,
ich möchte Ihnen nun ein paar persönliche Gedanken, die ich mir zu diesem wahrlich enthüllenden Anblick gemacht habe, hier in aller Öffentlichkeit zukommen lassen.
Für mich persönlich gibt es in unserer Zeit zwei fundamentalistische Denkrichtungen, die durchaus der kritischen Stellungnahme bedürfen, da sie schamlos - und ich meine das wortwörtlich - die (Natur)Wissenschaft an sich missbrauchen.
Das sind einerseits fundamentalistische Christen und Wissenschaftler, die als so genannte "Kreationisten" einzuordnen sind. Andererseits sind es dann die so genannten "Neuen Atheisten" (Dawkins, Hitchens, Onfray in Frankreich und in Deutschland Schmidt-Salomon mit seiner Giordano-Bruno-Stiftung, ...), die mit einem Religionshass in der Öffentlichkeit agieren, der des Menschen ebenso unwürdig ist. Vernunft und das potentielle Vermögen, gerade religiöse Inhalte (= spirituelle Rückbindung) und die damit einhergehenden Sitten und Gebräuche klug zu bedenken und sinnvoll einordnen zu können, erzählen uns viel von der Würde des Menschen. Der Missbrauch menschlicher Vernunft und das dumme sinnlose Geschwätz dieser Leute, verbinden dagegen auf kuriose Weise diese beiden doch sehr entgegengesetzten fundamentalistischen Denkrichtungen.
Die zwanghafte Fixierung dieses radikalen Denkens, kann sehr bildhaft mittels Michelangelos Gemälde von der "Erschaffung der Gestirne und Pflanzen" angedeutet werden. Der dritte und vierte Tag der Schöpfung wird hier in einem einzigen Bild dargestellt. In diesem Gemälde ist links Gott mit einem doch sehr aussergewöhnlichen Anblick von hinten zu sehen (manchmal sind es eben die kleinen delikaten Details, auf die es ankommt ). Gott streckt seinen Arm zu einem Busch hin aus. Damit soll auf die Erschaffung der Pflanzenwelt hingewiesen werden. Rechts dagegen erscheint uns die imposante Gestalt Gottes von Vorne, wie dieser mit einer gebieterischen Geste der Hände zum Himmel weist und dort Sonne und Mond trennt.
Ich wage es nun, dieses berühmte Bild mit der Ansicht des Schöpfergottes von Hinten und von Vorne, mit den Vertretern des "Fundamentalistischen Kreationismus" und denen, des des "Neuen Atheismus", einmal provokant in Verbindung zu setzten.
Zu den Kreationisten:
Für mich persönlich versuchen die Kreationisten, Gott mittels (Natur-)Wissenschaft schamlos in den "A..." pardon in den "Hintern" zu kriechen. Sie tun das, weil sie mit Glaubenswahrheiten wie: "Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie." (Gen 1,27) oder "Seh' ich den Himmel, das Werk deiner Finger, Mond und Sterne, die du befestigt: Was ist der Mensch, daß du an ihn denkst, des Menschen Kind,
daß du dich seiner annimmst?" (Ps 8,4-5) völlig überfordert sind. Weil der kreationistische Ansatz mit dem Ebenbild Gottes als Mann und als Frau nichts anzufangen weiß, fixiert man sich daher auf den Hintern, denn den gibt es sowohl bei Männern wie als auch bei Frauen. Kreationisten vermögen sich in ihrem Zwangsdenken nicht dem sogenannten "kleinen Unterschied" stellen, der bei der Spekulation über die Ebenbildlichkeit Gottes nur in der Betrachtung der Vorderansicht relevant ist. Unter dem Gewande Gottes müssste sich ja nach Gen 1,27 irgendwie sowohl der Mann wie als auch die Frau verbergen! Oder? Diese beschämende Ungeheurlichkeit ist aber für den fundamentalistischen Kreationisten zu viel. Von daher dann doch lieber gleich der "Hintern Gottes"! Eine solch' unreifer Glauben widerspricht aber zutiefst der Würde des Menschen. Es verwundert daher nicht, dass auch das, was ein solches Denken an "Unvernunft" - oder sollte man doch besser gleich an "Unglaublichen" sagen? - hervorbringt, ist für mich als Christ mehr als besch... ähm, bescheiden!
Z.B. die Frage: Warum gibt es Dinosaurierskelette?
Antwort: Gott hat sie erschaffen, um unseren Glauben zu testen!
Da gibt es für mich nur mehr eine Fürbitte, die da lautet:
"Gott vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie da sagen!"
Zu den "Neuen Atheisten":
Diese haben sich durchaus dem gewaltigen Anblick Gottes von vorne zu stellen versucht. Aber er ist ihnen einfach sehr sehr "unsympatisch". Nach "Frau" schaut dieser Gott ja auch nicht gerade aus, da der Bart ... und was sich da so unterm Gewand verbirgt, das können diese kritischen Denker auch nicht erkennen.
Mit so einer "unerklärlichen Gestalt" wollen diese nichts zu tun haben. Gott wird daher für unmöglich, für tot erklärt, denn sein Anblick ist eigentlich unerträglich - Gott wird daher einfach aus dem Bild der "Schöpfung" ausgeblendet!
Was ist die Folge dieser meisterhaften Verdrängung: Die "Neuen Atheisten" fixieren ihren Blick - und das mehr als zwanghaft - auf "Sonne" und "Mond". Diese Objekte können sie ja sehen (sind ja alle auch so schön rund ... fast so wie "Gottes Hintern"! ), messen und wissenschaftlich erforschen ... und unter ihrem ausgesprochen naturwissenschaftlich alles zerlegenden Blick, zerfallen schließlich selbst Sonne und Mond zum "Sternenstaub". "Sternenstaub" - so stellt man nun in einer Art kollektiver Überraschung fest - ist ja eigentlich ganz praktisch, denn "Sternenstaub" vermag alles zu erklären (notfalls auch einen "Holocaust") und aus ihm läßt sich ja schließlich auch alles - und vielleicht so manches mehr (wer weiß das schon) - machen. Ausserdem kann man ohne den gestrengen Blick eines "Schöpfergottes", im Sternenstaub wahrlich nach Herzenslust so richtig schön wühlen!
... und von daher geht da der aufgeklärte Mensch nun ganz unverschämt seine eigenen Wege. Es kommt zu Aussagen, wie: Religion verbreitet die Unwahrheit über die Ursprünge des Universums und über die Natur des Menschen. Oder: ... dass der Gott des Alten Testaments ein launisch-boshafter Tyrann sei. "Ich beschreibe ihn als die unangenehmste Figur der gesamten Weltliteratur. Es wäre sehr schwer eine unangenehmere Figur zu finden, als den Gott des Alten Testaments. Er ist ein Monster." (Dawkins).
Lassen wir uns als aufgeklärte Menschen doch einmal kurz auf dieses gottlose Denken ein. Erklären wir also in einer Art Gedankenexpriment, diese Welt für gott-los, das heißt es gibt kein Jenseits. Es gibt also nur noch das (materialistische) Diesseits, das von der (Natur)Wissenschaft immer mehr durchdrungen wird - auch das bisher unergründliche Geheimnis des Lebens (vgl. Zellforschung). Versuchen wir uns einmal eine Zukunft vorzustellen, in der die Menschheit Gott endgültig los ist. Sehen wir diese gott-lose Zeit einmal als positiv, bereichernd und befreiend an.
Für die Menschheit gibt es also kein Jenseits mehr, d.h. keine guten und bösen Geister oder Dämonen mehr, keinen Krishna, keinen Wotan und keinen Zeus, keinen Jahwe, keinen Jesus Christus, keinen Allah und auch keinen Buddha, … keine Tempel und Kirchen, keine Altäre, keine Gebete, keine Gottesdienste, keine Heiligen Bücher, keine Zehn Gebote, keine Offenbarungen und Prophezeiungen, keine Wunder, keine Priester und Bischöfe, keine Gurus, keine Heiligen, keine Frommen, keine Christen, keine Juden, keine Muslime, und damit auch keine Taliban und so auch keine Ungläubige und keine Ketzer. Es gibt keine Stammesreligionen, keinen Ahnenkult noch Gräber. Es gibt weder den Glauben an Reinkarnation noch den Glauben an Auferstehung. Die Antwort auf den "Tod" heißt in Zukunft sowohl in Benares wie auch in Jerusalem:
Du bist Sternenstaub und was es wirklich gibt,
das ist einzig und allein das Diesseits, das es mit Vernunft zu gestalten gilt! - nicht mehr und nicht weniger.
Was die zukünftige Entgötterung der Natur durch weitere kausale naturwissenschaftliche Einsichten betrifft, so können wir uns – um unnötigen Ängsten beispielsweise hinsichtlich der Entzauberung von Leben durch moderne Zellforschung vorzubeugen – ganz auf die Feststellung von Konrad Lorenz verlassen: „Noch nie hat …[die Natur], nach natürlicher Erklärung eines ihrer wunderbaren Vorgänge, als ein entlarvter Jahrmarkts-Scharlatan dagestanden, der den Ruf des Zaubernkönnens verloren hat, stets waren die natürlichen ursächlichen Zusammenhänge großartiger und tiefer ehrfurchtgebietend als selbst die schönste mythische Deutung“.
Seien wir also getrost, dass der Sternenstaub da noch so einiges an faszinierenden Überraschungen für uns bereithält, wenn wir erst einmal die wesentlichen Hindernisse aus dem Weg geräumt haben und zu den wahren Tiefen der geheimnisvollen Natur vorgedrungen sind.
Vor allem die Religionen behindern den Menschen, beim freien Wühlen im Sternenstaub. Nach Ansicht der "Neuen Aufklärer" (aber im Geiste irgendwie wohl zurück gebliebenen) handelt es sich bei Religion nur um eine bedauerliche Fehlleistung der Evolution, d.h. aus der Sicht des (Natur)Wissenschaftlers ist Religion nur eine Art von überdimensional entzündetem Blindarm in der Anatomie der Menschheit. Diesen gefährlichen Wurmfortsatz gilt es zu entfernen. Der Evolutionsbiologe Dawkins hofft z.B. ja sehr, dass Religion irgendwann der Vergangenheit angehört. Für ihn, als Naturwissenschaftler, ist ja Religion nichts als eine riesige Verschwendung von Zeit und Menschenleben und ein Witz mit kosmischen Ausmaß, der letztlich zu rein gar nichts gut ist. Für Dawkins ist das Austrocknen von Religion keine ganz unrealistische Hoffnung, denn es gibt Hinweise darauf, dass Menschen mit größerer Bildung seltener religiös sind und eine konsequente "kritische Aufklärung" würde noch das übrige dazu tun. Die moderne (Natur-)Wissenschaft vermag nun endlich diese äußerst diffizile Operation vorzunehmen, denn früher oder später wird sie endlich die letzten Geheimnisse des (biologischen) Lebens aufklärt haben. Wir können dann mittels Nano-, Bio- und Gentechnologie uns eines schönen Tages all das selbst erschaffen, was wir als Menschen so brauchen und noch viel mehr. Diese durchaus verheißungsvolle Entwicklung der Menschheit findet natürlich innerhalb der durch die Evolution vorgegebenen Zuchtwahl statt. Darwin zitierend, meint Dawkins, dass „die natürliche Zuchtwahl täglich und stündlich durch die ganze Welt beschäftigt [ist], eine jede, auch geringste Abänderung zu prüfen, sie zu verwerfen, wenn sie schlecht, und sie zu erhalten und zu vermehren, wenn sie gut ist.“
Wenn wir uns von der Krankheit "Religion" und ihren hinderlichen Werten endlich verabschiedet haben, dann werden wir schnell feststellen müssen, dass nach der endgültigen „religiösen Befreiung“ dennoch das Folgende auch weiterhin gilt: Am meisten brauchen wir uns Menschen selbst! (selbst oder gerade auch für den "Konstruktivismus"). Von daher ist es mehr als nahe liegend, dass wir auch alles daran setzten werden, möglichst bald den vollkommenen Menschen zu schaffen. Warum? Die Menschwerdung ist ja das eigentliche Ziel der ganzen evolutionären Zuchtwahl – und diese natürliche Menschwerdung sucht Vollkommenheit, den sogenannten „Übermenschen“. Das (natur)wissenschaftliche Dogma ist dann auch die nicht mehr zu hinterfragende Grundlage für die zukünftige Freiheit in der Forschung und die Schaffung und Ausbau effektiver Technologien, um die Menschwerdung ohne Gott voranzubringen. So errichtet die Menschheit eine Schöne neue Welt!?
Aber ist der vollkommene Mensch nun ein Mann? Oder ist es er doch eher eine Frau? Oder ist der vollkommene Mensch weder Frau noch Mann? – Ist er gar geschlechtslos? (... die verschiedenen Menschenrassen sind für uns "aufgeklärte Menschen" ja nicht mehr das eigentliche Problem!)
Ja, an was werden wir uns wohl während unseres rastlosen Wühlens im Sternenstaub hinsichtlich der Menschwerdung ohne Gott orientieren? Wird die zukünftige Naturwissenschaft eine Antwort darauf finden? Kann ein konstruktivistischer Imperativ dann der aufgewühlten Menschheit Orientierung geben? Welcher "Wissenschaftler" vermag uns in Zukunft wohl die Wahrheit über Menschwerdung im gottlosen Sternenstaub – jenseits von Mann und Frau – allgemeinverbindlich offenbaren?
... ja, die Frage nach "Menschheit", nach der "Liebe" und "Würde" des Menschen,
... die Frage nach dem Menschen, Männer und Frauen, die in Würde und Liebe als Mensch unter Menschen leben möchten, diese eigentlichen Fragen werden bleiben:
"Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie." (Gen 1,27)
oder "Seh' ich den Himmel, das Werk deiner Finger, Mond und Sterne, die du befestigt: Was ist der Mensch, daß du an ihn denkst, des Menschen Kind, daß du dich seiner annimmst?" (Ps 8,4-5)
... - und diese wirklich großen Fragen der Menschheit vermögen uns auch das wirklich schamlose Gebaren von fundamentalistischen Kreationisten wie Atheisten in seinem ganzen unmenschlichen Ausmaß zu enthüllen!
Von daher entspricht meiner persönlichen Einsicht nach, weder der fixierte zwanghafte Blick auf das "Hinterteil Gottes" noch das voreilige Ausradieren des "Unsympatischen Schöpfergottes" zwischen Sonne und Mond - also der reine Sternenstaub - der Würde und Liebe des Menschen!
Weder Kreationisten noch Atheisten vermögen uns wirklich vernünftige und damit sinnvolle Antworten auf die großen Fragen der Menschheit geben!
Es grüßt alle Leserinnen und Leser dieses Threads
DerAufklärer
(vgl. dazu http://mv.vatican.va/6_DE/pages/x-Schede/CSNs/CSNs_V_StCentr_08.html)
Unabhängig vom Kunstgeschmack früherer Päpste läßt sich aber trefflich über das "Hinterteil Gottes" nachdenken. Was könnte also dieser entblößende Anblick Gottes, der wohl auf so manchen unserer Zeitgenossen durchaus beschämend wirkend mag, dem wirklich "aufgeklärten Menschen" von heute sagen?
Liebe Forumsteilnehmer,
ich möchte Ihnen nun ein paar persönliche Gedanken, die ich mir zu diesem wahrlich enthüllenden Anblick gemacht habe, hier in aller Öffentlichkeit zukommen lassen.
Für mich persönlich gibt es in unserer Zeit zwei fundamentalistische Denkrichtungen, die durchaus der kritischen Stellungnahme bedürfen, da sie schamlos - und ich meine das wortwörtlich - die (Natur)Wissenschaft an sich missbrauchen.
Das sind einerseits fundamentalistische Christen und Wissenschaftler, die als so genannte "Kreationisten" einzuordnen sind. Andererseits sind es dann die so genannten "Neuen Atheisten" (Dawkins, Hitchens, Onfray in Frankreich und in Deutschland Schmidt-Salomon mit seiner Giordano-Bruno-Stiftung, ...), die mit einem Religionshass in der Öffentlichkeit agieren, der des Menschen ebenso unwürdig ist. Vernunft und das potentielle Vermögen, gerade religiöse Inhalte (= spirituelle Rückbindung) und die damit einhergehenden Sitten und Gebräuche klug zu bedenken und sinnvoll einordnen zu können, erzählen uns viel von der Würde des Menschen. Der Missbrauch menschlicher Vernunft und das dumme sinnlose Geschwätz dieser Leute, verbinden dagegen auf kuriose Weise diese beiden doch sehr entgegengesetzten fundamentalistischen Denkrichtungen.
Die zwanghafte Fixierung dieses radikalen Denkens, kann sehr bildhaft mittels Michelangelos Gemälde von der "Erschaffung der Gestirne und Pflanzen" angedeutet werden. Der dritte und vierte Tag der Schöpfung wird hier in einem einzigen Bild dargestellt. In diesem Gemälde ist links Gott mit einem doch sehr aussergewöhnlichen Anblick von hinten zu sehen (manchmal sind es eben die kleinen delikaten Details, auf die es ankommt ). Gott streckt seinen Arm zu einem Busch hin aus. Damit soll auf die Erschaffung der Pflanzenwelt hingewiesen werden. Rechts dagegen erscheint uns die imposante Gestalt Gottes von Vorne, wie dieser mit einer gebieterischen Geste der Hände zum Himmel weist und dort Sonne und Mond trennt.
Ich wage es nun, dieses berühmte Bild mit der Ansicht des Schöpfergottes von Hinten und von Vorne, mit den Vertretern des "Fundamentalistischen Kreationismus" und denen, des des "Neuen Atheismus", einmal provokant in Verbindung zu setzten.
Zu den Kreationisten:
Für mich persönlich versuchen die Kreationisten, Gott mittels (Natur-)Wissenschaft schamlos in den "A..." pardon in den "Hintern" zu kriechen. Sie tun das, weil sie mit Glaubenswahrheiten wie: "Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie." (Gen 1,27) oder "Seh' ich den Himmel, das Werk deiner Finger, Mond und Sterne, die du befestigt: Was ist der Mensch, daß du an ihn denkst, des Menschen Kind,
daß du dich seiner annimmst?" (Ps 8,4-5) völlig überfordert sind. Weil der kreationistische Ansatz mit dem Ebenbild Gottes als Mann und als Frau nichts anzufangen weiß, fixiert man sich daher auf den Hintern, denn den gibt es sowohl bei Männern wie als auch bei Frauen. Kreationisten vermögen sich in ihrem Zwangsdenken nicht dem sogenannten "kleinen Unterschied" stellen, der bei der Spekulation über die Ebenbildlichkeit Gottes nur in der Betrachtung der Vorderansicht relevant ist. Unter dem Gewande Gottes müssste sich ja nach Gen 1,27 irgendwie sowohl der Mann wie als auch die Frau verbergen! Oder? Diese beschämende Ungeheurlichkeit ist aber für den fundamentalistischen Kreationisten zu viel. Von daher dann doch lieber gleich der "Hintern Gottes"! Eine solch' unreifer Glauben widerspricht aber zutiefst der Würde des Menschen. Es verwundert daher nicht, dass auch das, was ein solches Denken an "Unvernunft" - oder sollte man doch besser gleich an "Unglaublichen" sagen? - hervorbringt, ist für mich als Christ mehr als besch... ähm, bescheiden!
Z.B. die Frage: Warum gibt es Dinosaurierskelette?
Antwort: Gott hat sie erschaffen, um unseren Glauben zu testen!
Da gibt es für mich nur mehr eine Fürbitte, die da lautet:
"Gott vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie da sagen!"
Zu den "Neuen Atheisten":
Diese haben sich durchaus dem gewaltigen Anblick Gottes von vorne zu stellen versucht. Aber er ist ihnen einfach sehr sehr "unsympatisch". Nach "Frau" schaut dieser Gott ja auch nicht gerade aus, da der Bart ... und was sich da so unterm Gewand verbirgt, das können diese kritischen Denker auch nicht erkennen.
Mit so einer "unerklärlichen Gestalt" wollen diese nichts zu tun haben. Gott wird daher für unmöglich, für tot erklärt, denn sein Anblick ist eigentlich unerträglich - Gott wird daher einfach aus dem Bild der "Schöpfung" ausgeblendet!
Was ist die Folge dieser meisterhaften Verdrängung: Die "Neuen Atheisten" fixieren ihren Blick - und das mehr als zwanghaft - auf "Sonne" und "Mond". Diese Objekte können sie ja sehen (sind ja alle auch so schön rund ... fast so wie "Gottes Hintern"! ), messen und wissenschaftlich erforschen ... und unter ihrem ausgesprochen naturwissenschaftlich alles zerlegenden Blick, zerfallen schließlich selbst Sonne und Mond zum "Sternenstaub". "Sternenstaub" - so stellt man nun in einer Art kollektiver Überraschung fest - ist ja eigentlich ganz praktisch, denn "Sternenstaub" vermag alles zu erklären (notfalls auch einen "Holocaust") und aus ihm läßt sich ja schließlich auch alles - und vielleicht so manches mehr (wer weiß das schon) - machen. Ausserdem kann man ohne den gestrengen Blick eines "Schöpfergottes", im Sternenstaub wahrlich nach Herzenslust so richtig schön wühlen!
... und von daher geht da der aufgeklärte Mensch nun ganz unverschämt seine eigenen Wege. Es kommt zu Aussagen, wie: Religion verbreitet die Unwahrheit über die Ursprünge des Universums und über die Natur des Menschen. Oder: ... dass der Gott des Alten Testaments ein launisch-boshafter Tyrann sei. "Ich beschreibe ihn als die unangenehmste Figur der gesamten Weltliteratur. Es wäre sehr schwer eine unangenehmere Figur zu finden, als den Gott des Alten Testaments. Er ist ein Monster." (Dawkins).
Lassen wir uns als aufgeklärte Menschen doch einmal kurz auf dieses gottlose Denken ein. Erklären wir also in einer Art Gedankenexpriment, diese Welt für gott-los, das heißt es gibt kein Jenseits. Es gibt also nur noch das (materialistische) Diesseits, das von der (Natur)Wissenschaft immer mehr durchdrungen wird - auch das bisher unergründliche Geheimnis des Lebens (vgl. Zellforschung). Versuchen wir uns einmal eine Zukunft vorzustellen, in der die Menschheit Gott endgültig los ist. Sehen wir diese gott-lose Zeit einmal als positiv, bereichernd und befreiend an.
Für die Menschheit gibt es also kein Jenseits mehr, d.h. keine guten und bösen Geister oder Dämonen mehr, keinen Krishna, keinen Wotan und keinen Zeus, keinen Jahwe, keinen Jesus Christus, keinen Allah und auch keinen Buddha, … keine Tempel und Kirchen, keine Altäre, keine Gebete, keine Gottesdienste, keine Heiligen Bücher, keine Zehn Gebote, keine Offenbarungen und Prophezeiungen, keine Wunder, keine Priester und Bischöfe, keine Gurus, keine Heiligen, keine Frommen, keine Christen, keine Juden, keine Muslime, und damit auch keine Taliban und so auch keine Ungläubige und keine Ketzer. Es gibt keine Stammesreligionen, keinen Ahnenkult noch Gräber. Es gibt weder den Glauben an Reinkarnation noch den Glauben an Auferstehung. Die Antwort auf den "Tod" heißt in Zukunft sowohl in Benares wie auch in Jerusalem:
Du bist Sternenstaub und was es wirklich gibt,
das ist einzig und allein das Diesseits, das es mit Vernunft zu gestalten gilt! - nicht mehr und nicht weniger.
Was die zukünftige Entgötterung der Natur durch weitere kausale naturwissenschaftliche Einsichten betrifft, so können wir uns – um unnötigen Ängsten beispielsweise hinsichtlich der Entzauberung von Leben durch moderne Zellforschung vorzubeugen – ganz auf die Feststellung von Konrad Lorenz verlassen: „Noch nie hat …[die Natur], nach natürlicher Erklärung eines ihrer wunderbaren Vorgänge, als ein entlarvter Jahrmarkts-Scharlatan dagestanden, der den Ruf des Zaubernkönnens verloren hat, stets waren die natürlichen ursächlichen Zusammenhänge großartiger und tiefer ehrfurchtgebietend als selbst die schönste mythische Deutung“.
Seien wir also getrost, dass der Sternenstaub da noch so einiges an faszinierenden Überraschungen für uns bereithält, wenn wir erst einmal die wesentlichen Hindernisse aus dem Weg geräumt haben und zu den wahren Tiefen der geheimnisvollen Natur vorgedrungen sind.
Vor allem die Religionen behindern den Menschen, beim freien Wühlen im Sternenstaub. Nach Ansicht der "Neuen Aufklärer" (aber im Geiste irgendwie wohl zurück gebliebenen) handelt es sich bei Religion nur um eine bedauerliche Fehlleistung der Evolution, d.h. aus der Sicht des (Natur)Wissenschaftlers ist Religion nur eine Art von überdimensional entzündetem Blindarm in der Anatomie der Menschheit. Diesen gefährlichen Wurmfortsatz gilt es zu entfernen. Der Evolutionsbiologe Dawkins hofft z.B. ja sehr, dass Religion irgendwann der Vergangenheit angehört. Für ihn, als Naturwissenschaftler, ist ja Religion nichts als eine riesige Verschwendung von Zeit und Menschenleben und ein Witz mit kosmischen Ausmaß, der letztlich zu rein gar nichts gut ist. Für Dawkins ist das Austrocknen von Religion keine ganz unrealistische Hoffnung, denn es gibt Hinweise darauf, dass Menschen mit größerer Bildung seltener religiös sind und eine konsequente "kritische Aufklärung" würde noch das übrige dazu tun. Die moderne (Natur-)Wissenschaft vermag nun endlich diese äußerst diffizile Operation vorzunehmen, denn früher oder später wird sie endlich die letzten Geheimnisse des (biologischen) Lebens aufklärt haben. Wir können dann mittels Nano-, Bio- und Gentechnologie uns eines schönen Tages all das selbst erschaffen, was wir als Menschen so brauchen und noch viel mehr. Diese durchaus verheißungsvolle Entwicklung der Menschheit findet natürlich innerhalb der durch die Evolution vorgegebenen Zuchtwahl statt. Darwin zitierend, meint Dawkins, dass „die natürliche Zuchtwahl täglich und stündlich durch die ganze Welt beschäftigt [ist], eine jede, auch geringste Abänderung zu prüfen, sie zu verwerfen, wenn sie schlecht, und sie zu erhalten und zu vermehren, wenn sie gut ist.“
Wenn wir uns von der Krankheit "Religion" und ihren hinderlichen Werten endlich verabschiedet haben, dann werden wir schnell feststellen müssen, dass nach der endgültigen „religiösen Befreiung“ dennoch das Folgende auch weiterhin gilt: Am meisten brauchen wir uns Menschen selbst! (selbst oder gerade auch für den "Konstruktivismus"). Von daher ist es mehr als nahe liegend, dass wir auch alles daran setzten werden, möglichst bald den vollkommenen Menschen zu schaffen. Warum? Die Menschwerdung ist ja das eigentliche Ziel der ganzen evolutionären Zuchtwahl – und diese natürliche Menschwerdung sucht Vollkommenheit, den sogenannten „Übermenschen“. Das (natur)wissenschaftliche Dogma ist dann auch die nicht mehr zu hinterfragende Grundlage für die zukünftige Freiheit in der Forschung und die Schaffung und Ausbau effektiver Technologien, um die Menschwerdung ohne Gott voranzubringen. So errichtet die Menschheit eine Schöne neue Welt!?
Aber ist der vollkommene Mensch nun ein Mann? Oder ist es er doch eher eine Frau? Oder ist der vollkommene Mensch weder Frau noch Mann? – Ist er gar geschlechtslos? (... die verschiedenen Menschenrassen sind für uns "aufgeklärte Menschen" ja nicht mehr das eigentliche Problem!)
Ja, an was werden wir uns wohl während unseres rastlosen Wühlens im Sternenstaub hinsichtlich der Menschwerdung ohne Gott orientieren? Wird die zukünftige Naturwissenschaft eine Antwort darauf finden? Kann ein konstruktivistischer Imperativ dann der aufgewühlten Menschheit Orientierung geben? Welcher "Wissenschaftler" vermag uns in Zukunft wohl die Wahrheit über Menschwerdung im gottlosen Sternenstaub – jenseits von Mann und Frau – allgemeinverbindlich offenbaren?
... ja, die Frage nach "Menschheit", nach der "Liebe" und "Würde" des Menschen,
... die Frage nach dem Menschen, Männer und Frauen, die in Würde und Liebe als Mensch unter Menschen leben möchten, diese eigentlichen Fragen werden bleiben:
"Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie." (Gen 1,27)
oder "Seh' ich den Himmel, das Werk deiner Finger, Mond und Sterne, die du befestigt: Was ist der Mensch, daß du an ihn denkst, des Menschen Kind, daß du dich seiner annimmst?" (Ps 8,4-5)
... - und diese wirklich großen Fragen der Menschheit vermögen uns auch das wirklich schamlose Gebaren von fundamentalistischen Kreationisten wie Atheisten in seinem ganzen unmenschlichen Ausmaß zu enthüllen!
Von daher entspricht meiner persönlichen Einsicht nach, weder der fixierte zwanghafte Blick auf das "Hinterteil Gottes" noch das voreilige Ausradieren des "Unsympatischen Schöpfergottes" zwischen Sonne und Mond - also der reine Sternenstaub - der Würde und Liebe des Menschen!
Weder Kreationisten noch Atheisten vermögen uns wirklich vernünftige und damit sinnvolle Antworten auf die großen Fragen der Menschheit geben!
Es grüßt alle Leserinnen und Leser dieses Threads
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