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Der Geist, der stets verneint

AW: Der Geist, der stets verneint

abstrakt formuliert
geht es um das dualistische Weltbild

im dualistischen Weltbild wollen die Menschen Gutes tun,
erreichen aber das Gegenteil

im nicht dualistischen Weltbild gibt es die Unterscheidung von gut und böse nicht

Goethe war vom dualistischen Weltbild stark beeinflußt,
stand andererseits aber auch drüber
 
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AW: Der Geist, der stets verneint

hm - abstrakt? eigentlich fand ich es schon ziemlich konkret den verweis auf goethe seine quellen .... auch die beschreibung der zoroastrischen zwillingsgötter ahriman und luzifer sind zwar von mir sehr kurz und unvollständig dargestellt aber doch konkret !?
was würde dir hier fehlen damit es für dich konkreteter wäre ?

hm - und dualistische weltschaung... in vielen quellen wird zwar manichäismus als dual beschrieben doch sehe ich es nicht so .
im allgemeinen versteht man unter phil. dualismus die doppelte art der existens: einmal irdisch und einmal himmlöisch paralell zueinander. die mag zwar noch im gnostizismus mit sseinen gottesfunken der fall sein... auch im christentum mit seinem getennten himmel und erdreichen... aber bei mani sehe ich es schon wesentlich weniger..
und bei dem polaritätspaar ahriman-luzifwer würde ich eher von einer dialektik sprechen wie von einer dualität...
Goethe war vom dualistischen Weltbild stark beeinflußt,
stand andererseits aber auch drüber
wie ich oben schrieb so sehe ich auch bei goethe eher kein duales weltbild.....
kennst du irgendweklche passagen die sein verhältnis zum dualem weltbild aufzeigen ?

lg
earlgrey
 
AW: Der Geist, der stets verneint

1)
abstrakt formuliert

bezieht sich nicht auf DEINE Formulierung
sondern auf
geht es um das dualistische Weltbild


2) zu dialektisch gehört eine Synthese
ohne Substanz, ohne Prozess, ohne Arbeit, ohne Liebe ist es nicht dialektisch

dualistisch sieht so aus:
gut/böse, vorher/nachher, Jenseits/Diesseits, (Wieder-)Geburt/Tod

3) die Synthese bei einer Diskussion
ist nicht dasselbe wie ein Konsens (vorher) oder ein Kompromiss (nachher)

Männerbünde beruhen aber auf Konsens
der Konsens ist so groß, daß die Mitglieder Befehle von oben ausführen
(wie beim Militär)

4) bei Goethe muss ich erst recherchieren, um Aussagen, Sprüche, Text-Passagen nennen zu können

seine Farbenlehre ist jedenfalls nicht dualistisch
 
AW: Der Geist, der stets verneint

zu 2 ) es gibt nicht nur die hegelsche dialektik..... aber in gewisserweise könnte man schon hier von der vermittelnde christuskraft(liebe) sprechen.(hier geht es nicht um den jesus christus sondern um die viel ältere christuskraft oder auch krishna u.a.) dieses prinzip wurde allerdings von goethe selber noch nicht erwähnt sondern erst später vom goetheforscher und anthroposophen r.steiner hinzugefügt. in der nächsten negation käme dort der sonnendämon sorat hinzu welcher wiederum als gegenspieler zu verbindenden christuskraft das neue dialektische gegensatzpaar bildet.
:kuss1: <> :teufel2:

unter dualität verstehe ich nicht die gegensatzpaare sondern eher sich eigentlich wiedersprechende paralelle nebeneinander bestehende erklärungsmodelle wie teilchen/wellennatur des lichtes, dualesausbildungsysytem schule/wirtschaft oder auch ideelles oder wirtschaftliches arbeiten der ärzteschaft.

3) da fehlt mir jetzt der bezug zum thema ?
 
AW: Der Geist, der stets verneint

unter dualität verstehe ich nicht die gegensatzpaare sondern eher sich eigentlich wiedersprechende paralelle nebeneinander bestehende erklärungsmodelle wie teilchen/wellennatur des lichtes, dualesausbildungsysytem schule/wirtschaft oder auch ideelles oder wirtschaftliches arbeiten der ärzteschaft.


Hallo EarlGrey! :)


Ich hab bisher eigentlich immer Schwierigkeiten, den Unterschied zwischen Polarität und Dualität zu verstehen!
Jetzt fällt mir grade bei deinem Beitrag auf, dass es sich bei Dualität offensichtlich um verschiedene MODELLE handelt. Modelle sind aber nicht die Wirklichkeit selbst. Polaritäten kann man unmittelbar beobachten und verstehen - Tag und Nacht, heiß und kalt, satt und hungrig ......
Gibt es etwas Duales, das man ebenfalls unmittelbar beobachten kann?
Falls nicht, müsste man nicht daraus schließen, dass wir es einfach nur noch nicht geschafft haben, die Polarität, die dahinter steckt, zu erkennen?
Was das Licht betrifft, Wilhelm Reich hat die Dualität von Wellen- und Teilchennatur des Lichts folgendermaßen aufgelöst: Er geht davon aus, dass es einen Äther gibt - das Orgon - und dass dieser der Träger für die Lichtenergie ist, die als Welle übertragen wird. Und zwar als Longitudinalwelle, wenn ich mich richtig erinnere. Trifft nun eine Welle auf ein Atom, sorgt diese zusätzliche Energie dafür, dass das Atom "erstrahlt"! Heute würde man vielleicht sagen, dass das Atom Photonen abgibt.
Ich vermute, dass die Reichsche Theorie nur deshalb nicht diskutiert und weiterverfolgt wurde, weil man damals den Äther nicht nachweisen konnte.

Was die beiden anderen Dualitätspaare betrifft, das sind ja einfach nur unterschiedliche Foken, die man auf ein Geschehen setzt.


LG

EarlyBird
 
AW: Der Geist, der stets verneint

der Äther ist die Substanz !
(aus der Vorhandansein von Äther folgt ein Prozess. PUNKT)

nun lässt sich aber der Äther experimentell nicht nachweisen
(und die Physiker haben sich wirklich Mühe gegeben)

warum ist das so?

der Versuch ist ein dualistischer Erkenntnisweg

es gibt neben dem Erkenntnisweg Gedankenexperiment/Experiment
noch weitere Erkenntniswege,
die unter dem Begriff SPEKULATION zusammengefasst werden können
und zwar
Verwandlung (das sind die Periodensysteme oder die phänologischen Jahreszeiten)
Vollzug (das ist der Prozess)
Vollendung (das sind die Phasen oder die kunsthistorischen Epochen)


NEWTON hat (gedanken)experimentell die Wellennatur des Lichts beschrieben
GOETHE hat ein spekulatives Farbsystem entwickelt

LEONARDO DA VINCI hat gänzlich widerphysikalisch gesagt,
daß vom Schatten Strahlen ausgehen
und daß der Maler die durch diese Strahlen ausgelöste Veränderung der nicht beschatteten Umgebung berücksichtigen muss,
um ein gelungenes Bild hinzubekommen
 
AW: Der Geist, der stets verneint

...
LEONARDO DA VINCI hat gänzlich widerphysikalisch gesagt,
daß vom Schatten Strahlen ausgehen
und daß der Maler die durch diese Strahlen ausgelöste Veränderung der nicht beschatteten Umgebung berücksichtigen muss,
um ein gelungenes Bild hinzubekommen

SCHATTENSTRAHLEN​

Würde mir als Buchtitel sehr gut gefallen.
Schau mal ins Netz, ob es den schon gibt.

Ziemlich (an)gespannt
Reinhard70

Hier schon ein erster Zugriff im Internet:
http://www.inf.fu-berlin.de/lehre/WS06/19605_Computergrafik/doku/rossbach_siewert/schatten.html
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Der Geist, der stets verneint

der Äther ist die Substanz !
(aus der Vorhandansein von Äther folgt ein Prozess. PUNKT)

nun lässt sich aber der Äther experimentell nicht nachweisen
(und die Physiker haben sich wirklich Mühe gegeben)

warum ist das so?


Darauf hat Reich ebenfalls eine schlüssige Antwort gegeben! Das Michelson-Morley-Experiment basierte auf der Annahme, dass der Äther statisch sei. Dem ist aber - laut Reich - nicht so - er fließt! Deshalb kam bei dem Experiment nicht das raus, was erwartet wurde und der Äther wurde verworfen.
 

Thema bejahend würdig ergraut.

Magister Ludi schrieb:
Der Geist, der stets verneint...
Mir graut inzwischen mehr vor dem Geist, der stets bejaht!

Jedenfalls war es gut, dieses Thema aus der guten alten Zeit wieder auszugraben.

Claus Joost wurde zwar gerügt, weil er mit Vorliebe alte Diskussionen ausgegraben hat, aber bei der
aktuellen Verfassung des Forums ist das wohl noch mit Abstand das Beste, was man dem Forum antun kann.

Obendrein zeigt dieser Thread ja auch recht schön, dass sich schon anno dazumal die Möchtegern-Intellektuellen
recht effektiv selbst entlarvt haben; sowohl in der weiblichen, als auch in der männlichen Variante.

Die weibliche Variante verwechselt zuerst Ontologie mit Ontogenese, und fühlt sich dann auch noch berufen,
andere Diskutanten über die Bedeutung des Begriffes "Ontogenese" zu belehren.

Naja, jede darf sich blamieren, wie sie will.

Die männliche Ausgabe des Möchtegern-Intellektuellen wiederum, die möchte sich als Kenner und Liebhaber
der fernöstlichen Philosophie selbstdarstellen, faselt dabei aber von "Ying und Yang".

Zu blöd nur, dass es nicht "Ying" heißt, sondern "Yin".

Wenn das nur einmal falsch geschrieben worden wäre,
könnte man es ja einfach als Tippfehler ignorieren,
da es aber jedesmal falsch geschrieben wird, lässt das tief blicken.

Tja, so läuft das eben, wenn sich Möchtegern-Intellektuelle selbst entlarven.


Übrigens lässt mich die Passage ...
Ich bin ein Teil des Teils, der anfangs alles war,
ein Teil der Finsternis, die sich das Licht gebar,
das stolze Licht, das nun der Mutter Nacht
den alten Rang, den Raum ihr streitig macht,
und doch gelingt's ihm nicht, da es, so viel es strebt,
verhaftet an den Körpern klebt.
Von Körpern strömt's, die Körper macht es schön,
ein Körper hemmt's auf seinem Gange,
So, hoff' ich, dauert es nicht lange,
und mit den Körpern wird's zugrunde gehen.
... zuallererst an Goethes Licht-Theorie denken.
Für den alten Geheimrat war die Finsternis ja nicht einfach nur Abwesenheit von Licht, sondern eine
eigene Substanz; nochdazu eine ziemlich wirkmächtige Substanz, die imstande ist, Licht hervorzubringen.

Heutzutage wissen wir, dass Goethes Licht-Theorie nicht haltbar ist, aber zu seiner Zeit
hat sie als wissenschaftlich gegolten (es wurde ja auch noch bis in das Zwanzigste Jahrhundert hinein
der Raum zwischen den Himmelskörpern als mit einem Äther gefüllt gedacht).

Soviel also zu Wagners "... und wie wir's dann zuletzt so herrlich weit gebracht".

Magister Ludi schrieb:
Doch sowohl für Mephistopheles als auch für Den Herrn ist der Ausgang des Dramas ungewiss.
Wozu sonst wetten?
Hat denn Der Herr überhaupt mit Mephisto gewettet?
Ich denke, er hat vielmehr dem Mephisto erwidert: "nimm du nur deinen Mund nicht zu voll!"


Ganz allgemein erstaunt es mich einigermaßen, dass die Sichtweisen von gottgläubigen DiskutantInnen
(z.B. fusselhirn, niemand) so nahe bei meinem Verständnis liegen,
wo ich mich selbst doch als einen strenggläubigen Atheisten begreife ...


Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden.


 
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AW: Der Geist, der stets verneint

hm - ok - fühle mich irgendwie angegriffen ... das war jetzt einmal ausgeholt - allen sarkastisch ein reingewürgt ... selber dabei etwas hochgehoben ... gratuliere dass du weisst wie yin richtig geschrieben wird- immerhin etwas ...
wobei ich jedoch trotz seiner "blödheit" den artikel des ying schreibers um einiges informativer fand... aber bleibt dahingestellt ob die form oder der inhalt eines artikels das wesentliche ausmacht ... für dich ist es eben überwiegend die form für andere spielt diese keine grosse rolle ...

aber was mich eigentlich interessiert - wo ist den nun genau hier die von dir erkannte berührungsstelle zwischen religion und atheismus ... (nebenbei - ist nicht der atheismus eine religionsform wie alle anderen auch in denen man hineingeboren wird?)
 
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