AW: Der Geist, der stets verneint
Hallo allerseits, zu erstmal möchte ich anmerken, dass ich nicht gar so belesen bin wie anscheinend andere hier. Eventuell kann ich euch mit meinen (wohl hin und wieder recht naiven und wohl auch etwas infantilen(ja, selbsteinsicht ist der erste Schritt zur Besserung
)) Eindrücken etwas frischen Wind einbringen.
Ich bin ein Teil von jener Kraft,
die stets das Böse will und stets das Gute schafft.
Hier fällt mir ein Ausspruch ein, von dem ich leider nicht mehr weiß, wo ich ihn gehört habe "Welchen Wert hätte das Gute, wenn es das Böse nicht gäbe?", oder auch, dass das eine ohne das andere nicht existieren kann! Wie viele Wissenschaftler und Erfinder haben wohl schon etwas gegenteiliges gedacht, also dass sie etwas erschaffen / erfunden haben, dass eigentlich dem Guten dienen sollte, aber zu bösen Zwecken Missbrauch wurde? Der Erfinder der Atomenergie wollte mit Sicherheit nicht, dass man eine Bombe daraus baut.
Ich bin der Geist, der stets verneint!
Hieraus würde ich einen archetypischen Rebellen verstehen, der einfach mal generell sein "Dagegen" Schild anhebt.
Und das mit Recht; denn alles, was entsteht,
ist wert, daß es zugrunde geht;
Dies würde ich als die Sterblichkeit / Vergänglichkeit alles seins deuten.
Drum besser wär's, daß nichts entstünde.
So ist denn alles, was ihr Sünde,
Zerstörung, kurz das Böse nennt,
mein eigentliches Element.
Dies könnte man als eine Andeutung auf die Genuss und Verschwendungssucht der Menschheit an sich deuten.
Du nennst dich einen Teil, und stehst doch ganz vor mir?
Eine Anspielung auf einen "Minderwertigkeitskomplex"?
Bescheidne Wahrheit sprech' ich dir.
Wenn sich der Mensch, die kleine Narrenwelt,
gewöhnlich für ein Ganzes hält -
Hier fällt mir eine Deutung schwer... zum einen könnte ich es als ein "Ihr Menschen denkt ihr wäret die Krone der Schöpfung" verstehen, aber auch als eine Kritik daran, dass Menschen immer einen auf "Humanität" machen und sich dann doch bekriegen.
Ich bin ein Teil des Teils, der anfangs alles war,
ein Teil der Finsternis, die sich das Licht gebahr,
das stolze Licht, das nun der Mutter Nacht
den alten Rang, den Raum ihr streitig macht,
und doch gelingt's ihm nicht, da es, so viel es strebt,
verhaftet an den Körpern klebt.
Auch diesen Teil kann ich nicht genau interpretieren, es könnte zum einen eine Andeutung auf die Schöpfungsgeschichte (Bibel) sein, oder auch als ein Sinnbild für das Kampf zwischen Gut und Böse, Licht und Dunkel.
Von Körpern strömt's, die Körper macht es schön,
ein Körper hemmt's auf seinem Gange,
So, hoff' ich, dauert es nicht lange,
und mit den Körpern wird's zugrunde gehen.
Die "Körper" scheinen hier für die Menschen zu stehen und dass der Mensch sich selbst der größte Feind ist und dass letztendlich die Menschheit sich selbst vernichten wird.
Letztendlich würde ich sagen, dass Mephistofeles wohl ein Teil von Faust ist. Nicht mal unbedingt ein böser Teil, aber eventuell ein leidenschaftlicher und von der Welt enttäuschter Teil von Faust.