Die alten indischen Lehren sind nicht für uns Europäer gedacht - wir leben einer anderen Bewusstseinstufe und haben damit einen anderen Zugang.
Weiterhin beinhalten sie eine Symbolik welche ebensfalls nicht unserer entspricht weil wir auch nicht den gleichen Kontext haben.
Daher erscheinen uns die Texte meist als verwirrend und unverständlich was dann zu grundsätzlichen Missverständnissen führt.
Korrekt übersetzt bedeutet Anatta nicht die "Lehre vom Nicht-Ich" sondern eher die "Lehre von der Nichtexistenz eines permanenten Ichs"....
Es ist keinesfalls mit der westlichen Trennung des Ichs vom NichtIch zu verwechseln. Dort haben beide Begriffe ihre feste Substanz.
Der Buddhismus kennt schon den Begriff des Ichs spricht ihr aber keiner festen Gestalt zu. Er behandelt es im Sinne von Pantha Rhei - alles fliesst , der Fluss ist niemals der gleiche in welchem du steigst. Hier: alles fliesst , das ich ist niemals das gleiche welches gerade denkt. Er meint damit wir sollten davon abstand nehmen uns ein festes Bild unseres Selbst zu zeichnen. Man könnte es liebgewinnen und daran verhafften wollen - was dann mit Leid verbunden wäre. Also im Sinne von "... ist der Ruf(dh das feste Bild eines Ichs oder Charakterrolle) erstmal ruiniert(aufgelöst) ist das leben ganz ungeniert... ich bin eben wie ich gerade bin
wir sind nicht die Vorstellung unseres Verhaltens oder seins sondern wir sind die reine Wahrnehmung bzw Bewusstsein welches diese Vorstellungen aufbaut - und dies hat keine Identität .. es ist einfach nur da.
Die Wahrheit ist meist ganz trivial